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Lot 225 Antoninus von Florenz
Summa de confession llamada Defecerunt. Mit Titelbordüre und 2 figürlichen Initialen in Holzschnitt. Sevilla, Juan Cromberger, 1534. 125 (statt 126) num. Bl., 3 nicht num. Bl. 21 x 14,5 cm. Lederband unter Verwendung alten blindgeprägten Materials wohl um 1900 neu aufgebunden und mit goldgeprägten Lilienwappen versehen (berieben und rissig).
Zuschlag 360 €
Seltene spanische Ausgabe des Confessionale “Defecerunt”, seit 1495 etwa die sechste. – BM STC Spanish 5. – Fehlt Bl. 121 (q1), fast durchgehend wasserfleckig (zu Beginn und Ende stark), erste Bl. mit ausgebesserten Randschäden, streckenweise gedeckter Wurmgang im Fußsteg, letztes Registerblatt beidseitig und unter Buchstabenverlust mit Japanpapier verstärkt.

Lot 226 Athanasius Alexandrinus
Opera, studiosius quam antea fuerint. Accessit praeterea operi, Erasmii Roterodami Paraclesis, ipsiusq. Athanasii vita. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre. Straßburg, J. Knobloch, 1522. 6 nn., 314 num., 10 nn. Bl. 31 x 21 cm. Lederband des 18. Jahrhunderts mit goldgeprägtem Rückenschild (berieben, bestoßen und etwas wurmstichig). [*]
Zuschlag 800 €
Bedeutende Humanisten-Ausgabe der Werke des großen Kirchenlehrers. – VD 16 A 3977 – Schmidt, Knobloch 68, 234 – Benzing, Reuchlin 133. – Zu den Übersetzern aus dem Griechischen gehörte auch J. Reuchlin. – Kleiner Exlibris-Stempel des späten 19. Jahrhunderts im Innendeckel, zu Beginn etwas fingerfleckig, wenige zeitgenössische Marginalien, streckenweise Wurmgänge im Randbereich, teils auch mit geringer Textberührung, insgesamt gutes Exemplar.

Lot 227 Biblia gallica
La Sainte Bible en Latin et en Francois, avec des notes litterales. 3 in 4 Bänden. Mit 6 gefalteten Kupferkarten, 5 Kupfertafeln und zahlreichen gestochenen Kopfvignetten. Paris, Desprez & Dessartz, 1715-17. 40 x 26 cm. Lederbände der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern, reicher Rückenvergoldung und marmorierten Vorsätzen (berieben und bestoßen, Gelenke an Kopf und Fuß teils geplatzt, einige geklebte Fehlstellen an Kapitalen und Kanten, Deckel mit kleinen Wurmfraßstellen). [*]
Zuschlag 400 €
Neue, stark erweiterte Folio-Ausgabe der seit 1672 in allen Formaten mehrfach gedruckten Bibel-Übersetzung von de Sacy. Mit instruktiven Tafeln zum Ritus sowie großformatigen Karten von Palästina, Arabien und des Mittelmeerraumes im letzten Band. – Ohne das gestochene Frontispiz, zeitgenössische Klostervermerke auf den Titelblättern, alle Bände mit 2 modernen Exlibris, im ersten und letzten Band Kugelschreibervermerke dieses Besitzers auf den weißen Vorsatzblättern, einige moderne Blattweiser, streckenweise schmaler Wasserrand am Kopf, kleiner Tintenfleck am Außensteg der letzten Blatt von Band II.

Lot 228 Biblia graeca
Tes theias graphes … (graece). Divinae scripturae, nempe veteris ac novi testamenti, omnia, Recens à viro doctißimo & linguarum peritißimo diligenter recognita, & multis in locis emendata, variisq(ue) lectionibus ex diversorum Exemplarium collatione decerptis, & ad Hebraicam veritatem in veteri Testamento revocatis aucta & illustrata. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel (am Ende wiederholt). Frankfurt, A. Wechels Erben, 1597. 5 Bl. (letztes weiß), 1098 S., 1 Bl. 38,5 x 26 cm. Roter Ganzmaroquinband (17. Jahrhundert) mit goldgeprägtem Rückentitel, Rückenvergoldung, doppelten Goldfileten und goldgeprägtem Wappensupralibros von Balderon du Maussac auf beiden Deckeln sowie allseitigem Goldschnitt (etwas berieben und fleckig). [*]
Zuschlag 2600 €
Vierte in Deutschland gedruckte vollständige Ausgabe des griechischen Alten und Neuen Testaments. – VD 16 B 2578 – Adams B 979 – Bibelsammlung Stuttgart C 163 – zum Wappeneinband vergleiche Olivier 745. – Als Herausgeber werden genannt der reformierte Theologe und Beza-Schüler Franciscus Junius (du Jon), der lange Zeit als Refugié in der Pfalz lebte (vgl. RGG III, 1071), oder aber Friedrich Sylburg, ein durch seine Kenntnis des Hebräischen und Griechischen ausgezeichneter Philologe, der für die Wechelsche Druckerei arbeitete und eine Berufung an die Universität Marburg abgelehnt hatte, um sich ausschließlich der Textkritik widmen zu können (vgl. Bursian 229 f). – Der Text der vorliegenden Ausgabe “is based on the Basel edition of 1545. With correction from the Complutensian text, and useful notes … The N.T. follows the text given in R. Stephanus’ edition of 1568/69” (Darlow/Moule 4653). – Vorderer Vorsatz mit einem von 1680 zu Toulouse datierten Kaufvermerk. – Etwas gebräunt und vereinzelt leicht wasserrandig, Blatt 4 mit Fehlstelle im Fußsteg und vollständig sauber hinterlegt, Seite 203, 747 und das letzte Blatt mit der Druckermarke mit hinterlegten Randeinrissen ohne Textverlust, Seite 443 und 601 mit kleinem Papierfehler im unteren weißen Rand, Seite 879/80 mit kleinem Brandloch und geringem Buchstabenverlust. – Schönes breitrandiges, kaum beschnittenes Exemplar.

Lot 229 Biblia Latina
Biblia Sacra. Quae praeter antiquae Latinae versionis necessariam emendationem, et difficiliorum locorum succinctam explicationem (ut plurimum ex beatae recordationis viri, D. D. Lucae Osiandri, &c. Andreae Parentis, Commentariis Biblicis depromptam) multas insuper utilissimas observationes … continent. Estque quinta haec editio … per Andream Osiandrum. 3 Teile in 1 Band. Mit breiter figürlicher Kupferstich-Titelbordüre, fast blattgroßem gestochenen Porträt Herzog Friedrichs von Württemberg und 2 großen Holzschnitt-Druckermarken. Frankfurt, E. Kempfer für G. Tambach, 1618. 6 nn., 286, 110, 101 num., 25 nn. Bl. 34 x 21 cm. Pergamentband der Zeit (fleckig, Rücken und Kanten mit Pergament unterlegt). [*]
Zuschlag 500 €
VD 17 23:230841Y. – Frühe Ausgabe der Tübinger Osiander-Bibel, erstmals 1606 erschienen. – Exemplar mit etlichen, teils winzigen lateinischen Annotationen sowie Unterstreichungen eines zeitgenössischen Besitzers in verschiedenfarbigen Tinten. – Gebräunt und stockfleckig, streckenweise etwas wasserrandig (am Schluss stärker), zu Beginn einzelner Wurmgang im weißen Rand (mit Beteiligung der Titelbordüre), erste und letzte Blatt gelockert und ausfransend, Schlussblatt im Bund eingerissen.

Lot 230 Buchholzschnitte – Kallenberg, Jacob
Metz, verso Aachen. 2 altkolorierte Holzschnitte mit den Stadtfarben auf 1 Blatt, monogrammiert IK. – Aus J. Köbel, Wappen des heyligen Römischen Reichs Teutscher Nation, Frankfurt 1545. Blattgröße: 29,5 x 18,5 cm. Stock: je 21,5 x 14 cm.
Zuschlag 200 €
Kräftiges Deckfarbenkolorit, Metz mit etwas Goldhöhung. Blattränder aquarelliert und mit Tuschrähmchen versehen. – Die violette Einfassung von Metz abgeblasst, Aachen mit schwacher Druckspur im Unterrand.

Lot 231 Budé (Budaeus), Guillaume
Annotationes priores in Pandectas eiusdem in easdem, annotationes posteriores. 2 Teile in 1 Band. Mit wiederholter figürlicher Titelbordüre von Anton Woensam von Worms und einzelnen figürlichen Initialen. Köln, Soter, 1527. 16 Bl., 550 S., 1 weißes Bl., 8 Bl., 215 S. 15 x 10 cm. Halbpergamentband (17. Jahrhundert) mit goldgeprägtem Rückentitel (Deckelbezüge beschabt, Kanten bestoßen). [*]
Nachverkaufspreis 600 €
Erste im deutschen Sprachraum erschienene Ausgabe. – VD 16 B 9076 – Adams B 3079 – IA 126.679 – Merlo 1046, 435. – Ein Monument der humanistischen Jurisprudenz. – Budé (1468-1540) war berühmt für seine Bearbeitung der Pandekten. “Das Muster einer von philologisch-antiquarischer Gelehrsamkeit getragenen Exegese” (Conrad, Deutsche Rechtsgeschichte II, 345). – “He points out numerous copyists mistakes and propose judicious corrections. He was the precursor of the modern Romanists, who from the time of Cujas have been concerned with textual criticism and with the study of Roman law as history rather than as contemporary legislation. This method had as its ultimate result the weakening of influence of the ‘Corpus juris’ on the political thought of the time” (ESS III, 38). – Etwas gebräunt, erster Titel seitlich bis an die Bordüre beschnitten (ergänzt) und etwas angerändert sowie mit ausgekratztem Besitzvermerk, zweiter Titel oben mit ca. 2 cm langem Einriss, vorderer Innendeckel mit Holzschnitt-Exlibris.

Lot 232 Cato, M
De re rustica. M. Catonis liber I. M. Terentij Varronis lib. III. Palladij lib. XIIII. L. Iunij Moderati Columellæ lib. XIII. Priscarvm uocum in libris de re rustica ennarationes, per Georgium Alexandrinum. Philippi Beroal. in lib. XIII. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken, Holzschnitt-Initialen und einigen Textholzschnitten. Köln, Johann Gymnich, 1536. 16 Bl., 814 S., 4 Bl. 17 x 11 cm. Blindgeprägter Lederband der Zeit über Holzdeckel mit Rollen- und Plattenstempeln (Rücken alt restauriert, Schließen fehlen). [*]
Zuschlag 500 €
VD16 L 1580 – Adams S 815 – Umfangreicher lateinischer Ratgeber über die Landwirtschaft. – Einband von dem schwedischen Buchbinder Hans Düsterbach (1560? Wittenberg – 1596 Stockholm), auch unter dem Namen Hans von Wittenberg bekannt. Er arbeitete besonders unter dem prunkliebenden König Johan III. (1569-1592) für die Königsfamilie. Die ihm zugeschriebenen Bände weisen eine sorgfältige Rollenstempelarbeit in deutscher Tradition auf. (Lexikon des gesamten Buchwesens). – “Priscarum” mit separatem Titelblatt. – Vorsätze erneuert. Titelblatt mit restaurierter Randfehlstelle. Etwas gebräunt.

Lot 233 Fabricius, Georg
Virorum illustrium seu historiae sacrae libri X. Recogniti, et aucti. Mit 1 Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 1 Holzschnitt-Initiale. Leipzig, Steinmann, 1571. 8 nn. Bl., 329 S. 19 nn. Bl. 16 x 10 cm. Brauner Kalbslederband der Zeit über Holzdeckeln mit Platten- und Rollenstempeln, Streicheisenlinien auf drei Bünden sowie 2 Metallschließen (vorderes Rückengelenk unten etwas angebrochen). [*]
Zuschlag 1500 €
VD 16 F 394. – Im prachtvollen Renaissance-Einband. – Starke stilistische Ähnlichkeiten der Plattenstempel finden sich zu EBDB p001564 (Werkstatt des Bartholomäus Ziehenaus, vgl. Haebler I 505). Vorderdeckel mit Iustitia und Devise (IUSTITIA QUIS OVIS PICIUM IN ETERNIS), Rückdeckel mit Lucretia und Devise (CASTA TVLIT MAG // NAM FORME LVCREC // IA LAUDEM FACTA TA) jeweils mit darunterliegender lateinischer Devise. Eingefasst von einer Bordüre mit Gemmen und floralem Besatz. – Fabricius (eigentlich: Goldschmidt, 1516-1571 in Meißen) war protestantischer deutscher Dichter, Historiker, Epigraphiker und Antiquar. – Auf vorderem Innendeckel und verso Titel Exlibris der “Biblioteca del Duove Medinaceli”. Teilweise leicht gebräunt, zeitgenössische Randnotizen.

Lot 234 Funck, Johann
Chronologia: Hoc est, omnium temporum et annorum ab initio mundi … computatio … nunc autem ab ipso Autore est aucta, multis in locis correcta, & usque ad annum 1570. producta. 2 Teile in 1 Band. Mit 2 gleichen Druckermarken sowie einigen Initialen in Holzschnitt. Wittenberg, J. Schwertel für K. Rühel, 1570. 6 Bl., 10 S., num. Bl. 11-(170), 1 weißes Bl., 34 Bl. (Index, letztes weiß); 131 nicht num. Bl. (ohne das letzte weiße). 35 x 22 cm. Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit reicher Rollenblindprägung, 2 intakten Messingschließen und etwas späterem gedruckten Papierrückenschild (fleckig und berieben, 2 Fehlstellen an Kopfkapital und Vordergelenk alt unterlegt, Rückdeckel etwas wurmstichig). [*]
Zuschlag 500 €
Fünfte aktualisierte Ausgabe, zuerst Nürnberg 1545 erschienen. – VD 16 F 3384. – Der erste Teil erfasst tabellarisch die Geschichte der Völkerschaften Europas und Asiens seit grauer Vorzeit bis zum Jahr 1574 (!). Der folgende Kommentarteil schließt mit Funcks berühmter Relation der Schlacht von Mühlberg und der Gefangennahme Johann Friedrichs von Sachsen. – Funck, 1518 im Nürnbergischen geboren, wurde als Anhänger Andreas Osianders und Unruhestifter 1566 in Königsberg hingerichtet. – Haupttitel mit alten Besitzvermerken und zwei hinterlegten Randausrissen, zu Beginn und Ende kleine Wurmspuren, fast durchgehend etwas wasserrandig, etwa erste Bandhälfte auch mit kleinem Moderschaden ohne Textberührung im oberen Bund, wenige Blatt braunfleckig, Blatt 1 des zweiten Teils mit alt ausgebessertem Randdefekt.

Lot 235 Fundanus, Marco
Phrases poeticae, quae nuper, additis Italicis vocabulis, Latini alphabeti ordine disposite sunt. Cum duplici indice Italicorum, & Gallicorum vocabulorum. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Venedig, Marcum Antonium Bonibellum, 1597. 209 S., 14 Bl. 13,3 x 7 cm. Etwas späteres Pergament mit rotem Rückenschild.
Zuschlag 200 €
Mehrfach aufgelegt. – Edit 16, CNCE 19145. – Die ersten Blatt mit winzigen Randläsuren, schwachgebräunt.

Lot 236 Gersdorff, Hans von
Feldtbuch der Wund-Artzney sampt vilen Jnstrumenten der Chirurgey Uß dem Albucasi contrafayt. Chiromantia Jo. Jndagine. Das ist, die Kunst der Handtbesehung. Natürliche Astrologey, … Physiognomey, … Complexion Buch. … Canones, oder Regelen Eins yeden Kranckheyt warlich zu erkündigen … Mit zahlreichen, teilweise ganzseitigen Textholzschnitten. Straßburg, Schott, 1540. 4 Bl., CCX, XX, CXLV S. 26,2 x 18 cm. Lederband der Zeit über Holzdeckeln mit 1 Metallschließe (bestoßen, stark ausgebessert, Bezugsfehlstellen). [*]
Zuschlag 2600 €
Erste um Chiromantik, Astrologie und Physiognomik vermehrte Ausgabe. – VD16 G 1625 – Durling 2062 – Choulant 27. – Die instruktiven Holzschnitte zeigen Aderlaßmann, Wundbehandlung, Trepanationen und andere Operationen, Instrumentarium etc. Die beiden meist fehlenden Tafeln liegen aus anderen Ausgaben bei, die der Organe ganz, von der des Skeletts nur die obere Hälfte (außerdem Fragmente zeitgenössischer Organdarstellungen mit Klappen). – Durchgehend finger- und sporfleckig, streckenweise wasserrandig, Kolumnentitel, Druckmarginalien und äußere Spalten des “Vocabularius” teils angeschnitten, einige Lagen mit Wurmgang im Rand, etliche Randverstärkungen mit Japanpapier bis in den Text oder das Bild, zum Schluss großflächig und mit Buchstabenverlust, letztes Blatt mit Druckvermerk nur fragmentarisch erhalten. – Vorgebunden: 1. Dryander, Johann. Artzenei Spiegel. Mit zahlreichen Textholzschnitten. Frankfurt, Egenolff Erben, 1557. 153 num. Bl. (ohne 4 Bl. Vorstücke). – VD 16 E 662. – 2. Fragmente von Rößlins Kreuterbuch (Frankfurt, Egenolff, 1542) sowie eines zeitgenössischen Tier- und Pflanzenbuches. Mit zahlreichen, teils kolorierten Textholzschnitten. – Die Beibände ebenfalls wasserrandig, fleckig, knapprandig und mit zahlreichen Ausbesserungen, auch im Druck. – Sollte besichtigt werden, ohne Rückgaberecht.

Lot 237 Gremp von Freudenstein, Ludwig (?)
Analysis (graece) seu resolutio dialectica quatuor librorum institutionum imperialium: Una cum quarundam utilium quaestionum juris explicatione, recognita et nitidior in lucem nunc iterum emisa. Cum praefatione D. Ludovici Grempii. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Straßburg, Th. Rihel, 1569. 8 nn., 313 num., 5 nn. Bl. 18 x 11 cm. Blindgeprägter Schweinslederband mit Datierung “1570” (gebräunt und berieben, Rückenbezug mit kleinen Fehlstellen durch Wurmfraß, Schließbänder fehlen). [*]
Zuschlag 330 €
Wohl zweite Ausgabe. – VD 16, A 2449. – Eine Einführung in die Justinianischen Institutionen mit Vorwort des Straßburger Stadtadvokaten Ludwig Gremp von Freudenstein. – Etwas gebräunt und fleckig, teilweise schwach wasserrandig, erste Blatt mit winzigen Wurmspuren, durchgehend mit alten Unterstreichungen und Marginalien in roter und brauner Tinte, Titel angestaubt, mit alten Einträgen und Wappenstempel verso.

Lot 238 Krantz, Albert
Rerum Germanicarum…Regnorum aquilonarium, Daniae, Sueciae, Noruagiae, Chronica… Accessit…Dithmarsici belli historia, Christiano Cilicio Cimbro (d.i. H. Rantzau) autore. Item Iacobi Ziegler schondia…Cum praefatione…Ioan. Wolffij. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. Frankfurt, Wechel Erben, 1583. 10 Bl., 505 S., 19 Bl. – Angebunden: Derselbe. Rerum Germanicarum historici clarissimi, ecclesiastica historis, sive metropolis. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken Frankfurt, Wechel, 1576. 5 Bl., 1 w. Bl., 337 S., 25 Bl. 34,5 x 21 cm. Lederband der Zeit mit Rückenschild, Rückenvergoldung und goldgeprägtem Wappensupralibros auf beiden Deckeln, Goldschnitt (berieben, Vorderdeckel lose, hinteres Gelenk geplatzt). [*]
Zuschlag 400 €
I. BM, German Books, 477 – Adams C 2874. – II. VD16 K 2251. – Alter Stempel auf 1. Titel. Teils wasserrandig bzw. wasserfleckig.

Lot 239
Megillah Esther. Esther-Rolle aus 11 montierten Segmenten. Illuminierte hebräische Handschrift auf Leder, zu Beginn mit Seide hinterlegt auf dekorativer Rolle mit Seidenschließband. Wohl 18. Jahrhundert. Länge: ca. 550 cm. Höhe: 26 cm. [*]
Zuschlag 7500 €
Die Esther-Rolle oder jüdische Megilla, gibt die Geschichte der Königin Esther wider, die die Juden Persiens vor der drohenden Vernichtung rettete. Diese Geschichte, festgehalten im Buch Esther in der hebräischen Bibel, wird am Purim-Fest vorgelesen. – Gewellt, knickspurig, erstes Segment etwas beschabt, Seide fleckig und lädiert.

Lot 240 Münster, Sebastian
Cosmographey: das ist, Beschreibung aller Länder, Herrschafften und für nemesten Stetten des gantzen Erdbodens. Mit 26 doppelblattgroßen Vortextkarten, 69 doppelblattgroßen Ansichten, Karten und Plänen in der Paginierung, ca. 1200 Textholzschnitten sowie Druckermarke. Basel, S. Henricpetri, 1598. 14 Bl., 1461 S., 1 Bl. 35 x 22,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit 1 Schließe (statt 2, bestoßen, stark gedunkelt, Nagespur mit Bezugsfehlstelle an der Außenkante des Rückdeckels, oberes Kapital abgestoßen und geklebt).
Zuschlag 7500 €
18. deutsche Ausgabe. – VD16 M 6706 – Burmeister 83. – Mit den beiden Weltkarten sowie Karten von Amerika, Asien, Afrika, Europa, den europäischen und deutschsprachigen Ländern, dem Rheinlauf in 3 Blättern etc. Unter den zahlreichen Ansichten Augsburg, Besancon, Bordeaux, Chur, Cusco, Florenz, Jerusalem, Köln, Koblenz, Kairo, Konstantinopel, London, Rom, Venedig, Würzburg. – Durchgehend gebräunt, abgegriffen und fingerfleckig, vor allem zu Beginn und Ende etliche, teils alt mit Handschriftenmakulatur verstärkte Randschäden unter Text- und Bildverlust, Titel alt aufgezogen, S. 239/240 lose, rechte Hälfte der Rom-Ansicht fast lose, die ausfaltbaren Klappen der auch sonst beschädigten Ansichten von Heidelberg und Wien fehlen.

Lot 241 Reformation – Philos, Maximilian
Examen und Inquisition der Papisten und Jesuiten, Das ist: Gründtliche Vergleichung, oder Gegensatz, von Einhelligkeit der Lehr Jesu, und Jesuwider, Papisten, Christi unnd Antichristi: Auch von desselbigen Ursprung, Person, Lehr und Leben. Neben angehenckten Zeugnussen der H. Altvätter, auch eygener Uberweisung der fürnembsten dieser Zeit Papisten und Jesuwider, auß iren eygenen Schrifften mit höchstem Fleiß zusammen gezogen, und mit Göttlichem Wort beständlich widerlegt … ; Darbey Keysers Friderici III. Reformation, Von Notturfft Teutscher Nation, als dieser Zeit hoch nothwendig inserirt … Durch den Authorem Maximilian Philon von Trier. Jetzo auffs new übersehen, an vielen Orten augirt, corrigirt, vermehret unnd gebessert. Sampt einer nützlichen Vorrede, weyland deß … D. Aegidii Hunnii … Mit 1 sehr großen, mehrfach gefalteten Tabelle, 2 zusätzlichen (?) illustrierten Einblattdrucken: 1 Tafel mit Typendruck und Kupferstich, 1 große mehrfach gefaltete Kupferstich-Tafel. Ohne Ort und Verlag (Frankfurt am Main?), 1607. 16 Bl., 203 S., 2 Bl. 20 x 15,5 cm. Ganzpergament der Zeit mit handschriftlichen Rückentiteln (Schließbänder fehlen, leicht fleckig). [*]
Nachverkaufspreis 500 €
VD17 14:685760V (nicht identisch mit VD17 12:113053F, vgl. z.B. Erscheinungsvermerk) – Hohenemser, Flugschriftensammlung Discursus politici S. 17 (ohne Kupfer!) – Hayn-Gotendorf VI, 52 “Sämmtlich Seltenheiten!”. – Vorliegende Variante sehr selten, VD 17 nennt nur ein Exemplar in Dresden, ein weiteres in Frankfurt ohne Kupfer! – Beigebunden 2: Derselbe. Bäpstischer Triumph, Darinen die erdichte Succession und berühmbte widerwertige Einhelligkeit der Papisten und Jesuiten, … Ohne Ort und Verlag, 1607. 10 Bl., 111 S. – Zweite Ausgabe (erschien zuerst 1605 mit 62 S.). – VD17 12:113055W. – 3) Walpurger, Christoph Wilhelm. Päpstliches Stulsfarben, Das ist: Deß heylosen Vatters deß Bapsts unheiliges Leben, wie er sich nicht allein in seiner Lehr wider den rechten wahren Orthodoxischen Glauben, als der Antichrist bewiesen, sondern auch in seinem eusserlichen Leben gantz Unheylig, Teuffelisch, Mörderisch, Hurisch, Kriegisch etc. Unnd also recht Antichristisch erzeigt habe, Jetzt deß Römischen Stuls vermeynten Stützeln und Seulen den Esauiten und Missificanten … in den Druck verfertiget. Durch Leonem De Thromna (Pseudonym). Ohne Ort und Verlag, 1605. 48 Bl. – VD17 12:115266E. – Das Werk ist in zwei vielsagende Kapitel unterteilt: “Mordtbapst” und “Hurenbapst”. – 4) Volcius, Melchior. Zwo Christliche Predigten: Von der Abscheulichen Geißlungs Procession, welche Jährlich im Papstumb am Charfreytag gehalten würdt: Die Erste: Vom Ursprung und Ankunfft deß Geißlens: Item, warauff solch freywillige Disciplin der Geißlung im Papstumb angesehen. Tübingen, Cellische Truckerey, 1607. 53 Bl. – Einzige Ausgabe. – VD17 12:194101U. – 5) Laiser, Polycarp. Zwo Christliche Predigten. Eine, Vonn guten Wercken: wie dieselben gut Evangelisch, nach Christi Lehr, sollen gepflantzt vnd getrieben werden. Die Andere, Von dem Artickel: wie der sündige Mensch für Gott gerecht vnd ewig selig werde; Zu Prag gehalten, Als die Röm. Keys. May. Rvdolphvs II. … von dem Churfürsten zu Sachsen … Christiano II. vnterthenigst besuchet ward. Ohne Ort, In Verlegung Abraham Lambergs, 1607. 82 S. – VD17 15:743158X. – Interessanter Sammelband mit scharf gegen Papsttum und Jesuiten gerichteten Werken, aus dem wir das erste besonders hervorheben möchten, weil das antikatholische Ansinnen durch zwei Kupferstiche bebildert ist. Die Forschung ist allerdings uneinig, ob diese zum Buch gehören, oder als Einblattdrucke lediglich einigen Exemplaren beigebunden wurden. Buchintern finden sich keine Hinweise darauf. Hohenemser beschreibt ein Exemplar mit der großen Tabelle, aber ohne Kupfer, VD17 betrachtet sie als Bestandteil des Buches. – Die ungewöhnliche große typographische Tabelle, aus mehreren Blättern zusammengesetzt ca. 84 x 32 cm groß, scheint aufgrund einer Kustode (wenngleich unkorrekt) auf der ansonsten leeren Seite 44 auf jeden Fall zum Buch gehörig. Es wundert kaum, dass die antipapistischen Kupferstiche in einigen Verzeichnissen von Einblattdrucken bis in die jüngste Zeit auftauchen. Die “Vergleichung unsers lieben Herrn … mit dem warhafftigen AntiChrist” (ca. 28 x 20 cm, Kupfer 11 x 19,5 cm, darunter zweispaltiger Typendruck) findet sich in Coupe, The German illustrated broadsheet in the seventeenth century Nr. 344 (Taf. 140), in Paas, The German political broadsheet 1600-1700 Nr. P-91, ebenso wie in Harms/ Schilling, Deutsche illustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts (Band II, Nr. 41- Wolfenbüttel). – Die “Vergleichung des Babsts Schlüssel mit des Apostels Petri Schlissel” (ca. 31 x 41 cm) findet sich im Ausstellungskatalog der Veste Coburg von 1983 “Illustrierte Flugblätter aus den Jahrhunderten der Reformation und der Glaubenskämpfe” unter Nr. 39 (“Mitte des 17. Jhs.”). – Teilweise stärker gebräunt bzw. wasserfleckig. Nummer: 79

Lot 242 Sachs, Hans
Drey guter Nützlicher lehr einer Nachtigal. Mit Holzschnitt-Leiste auf dem Titel. Nürnberg, Valentin Neuber, 1560. 4 Bl. 18,3 x 15 cm. Rückenfalz. [*]
Nachverkaufspreis 500 €
Erste Ausgabe. – VD 16 S 225 – Goedeke II, 430, 254 – Goetze 244 – Weller 107. – Die Holzschnitt-Leiste zeigt drei Putti inmitten von Rosenranken, die Blätter und Blüten pflücken und in Körben sammeln. – Leicht gebräunt, Falz mit 3 kleinen Einrissen, vertikale Faltspur.