Lot 257
Erinnerungsbuch für das Jahr 1807. Mit gestochener Titelvignette und gestochenen Kopfvignetten. Braunschweig, Vieweg, 1806. Nicht paginiert. 18 x 8,5 cm. Lederband der Zeit mit blindgeprägten Deckelfileten, Bleistifthalter und Deckeltasche hinten.
Result 300 €
Selten, für uns bibliographisch nicht nachweisbar. Kein Nachweis über KVK. – Enthält einen Schreibkalender (je 2 Blatt pro Monat), Tabellen für Einnahme und Ausgabe oder auch für Gewinn und Verlust, Tabellen über Rechnungsmünzen, Münzfluss, Wechselgeschäfte … der vornehmsten Europäischen Handelsstädte und Statistische Gallerie der sämtlichen Europäischen Staaten (diese endet: “Im August 1806. G. Hassel”). – Innendeckel und Blatt 2 mit Sammlerstempel, sonst tadellos.
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Lot 258
Neuer Oekonomischer Taschen-Kalender auf das Gemein-Jahr 1820. Mit koloriertem Frontispiz und 12 altkolorierten Holzschnitt-Tafeln (Walachen, Ungarn, u.a.). Augsburg, Brüderle, 1819. 32 nn. Bl. 8,2 x 5,1 cm. Illustrierter Original-Pappband mit kolorierten Holzschnitten auf beiden Deckeln (Kapitale mit Bezugsfehlstellen, etwas angestaubt). [*]
Result 750 €
Erste Ausgabe dieses sehr seltenen Kalenders. – Für uns bibliographisch nicht nachweisbar. – Druck des Kalendariums in Rot und Schwarz. – Die schönen Tafeln in leuchtendem Kolorit. – Der Rücken mit altem Aufkleber (A. V. 1820), die leeren Blätter im Anhang teils mit Kritzelein.
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Lot 259
Orlando Furioso. Con gli Argomenti in ottava rima di M. Lodovico Dolce, e con le Allegorie à ciascun Canto di Tomaso Porcacchi … Diligentemente corretto, e di nuove Figure adornato. – I Cinque Canti. 2 Werke in 1 Band. Mit wiederholter Druckermarke und 51 Textholzschnitten. Venedig, N. Misserino, 1630. 575 Bl. 11,5 x 6 cm. Gefleckter Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und Rückenvergoldung (berieben und bestoßen, Gelenke beschabt, oberes Kapital ausgefranst).
After-Sale Price 300 €
Für uns nicht nachweisbare Ausgabe, bei Misserino erstmals 1596 erschienen. Die Holzstöcke wurden mindestens seit seiner Ausgabe 1604 benutzt, liegen aber meist noch in guten Abdrucken vor. Die beiden Werke mit eigenen Titelblättern bei durchgehender Paginierung. – Durchgehend etwas braunfleckig und wasserrandig, Schnittfärbung stellenweise in die Blattränder eingezogen, erster Titel angestaubt und mit Federproben verso.
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Lot 260
Im Banne des Vorurtheils! (Zyd.) Schauspiel in 3 Acten von Adam Asnyk. Aus dem Polnischen übersetzt von Julius Meixner. Für die deutsche Bühne frei bearbeitet von Louis Nötel. Wien, Selbstverlag (Druck von Wallishausser), 1882. 78 S. 21,5 x 15 cm. Halbleinwand (um 1900) mit Rückentitel.
After-Sale Price 200 €
Erste deutsche Ausgabe, in Deutschland nur in der LB Coburg, der Stabi Berlin und in HAAB Weimar nachweisbar. – Auf der Rückseite der Titels.: “Der Unterzeichnete behält sich … das ausschließliche Recht vor, die Erlaubniß zur öffentlichen Aufführung zu ertheilen. Den Bühnen gegenüber als Manuskript gedruckt und der Ferd. Röder’schen Theater-Agentur in Berlin, W. Taubenstraße 27, zum ausschließlichen Debit für alle deutschen Bühnen Europas (mit alleinigem Ausschluß von Wien) und Amerikas übergeben. Wien, Ende März 1882. Louis Nötel.” – Aus der Bibliothek des Schriftstellers und Lexikographen Joseph Kürschner mit dessen Stempel auf dem Titel.
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Lot 261
Der im Irrgarten der Liebe herum taumelnde Cavalier. Oder Reise- und Liebes-Geschichte eines vornehmen Deutschen von Adel, Herrn von St. * * * welcher nach vielen, sowohl auf Reisen, als auch bey andern Gelegenheiten verübten Liebes-Excessen, endlich erfahren müssen, wie der Himmel die Sünden der Jugend im Alter zu bestraffen pflegt. Ehedem zusammen getragen durch den Herrn E. v. H. Nunmehro aber allen Wollüstigen zum Beyspiel und wohlmeinender Warnung in behörige Ordnung gebracht und zum Drucke befördert von einem Ungenannten. Warnungsstadt (das ist: Nordhausen), Leberecht, 1763 . 5 Bl., 612 S. Pappband der Zeit (berieben und bestoßen). [*]
Result 550 €
Spätere (EA 1738) Ausgabe, anonym erschienen. – Dünnhaupt 5, 6 (abweichende Kollation) – Hayn-Gotendorf I, 578 ff. (ausführlich) – Wolfskehl 368. – Der galante Roman schildert die erotischen Erlebnisse eines Edelmannes, der sich an den Höfen Italiens und Deutschlands herumtreibt, zum Schluss aber doch zu Einsicht und Buße geführt wird. – Etwas gebräunt.
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Lot 262
Peripateticus nostri temporis, seu philosophus discursivus, in biennali cursu … publicae Disputationi propositus, in alma … universitate Friburgo-Brisgoica. 2 Teile in 1 Band. Mit 2 gestochenen Frontispizen und 18 Kupfertafeln von J. M. Gutwein. Freiburg, F. X. Schaal, 1724. 5 Bl., 227 S., 4 Bl.; 3 Bl., 267 S., 4 Bl. 20 x 15,5 cm. Rotbrauner Lederband der Zeit mit reicher Vergoldung (am Vorderdeckel auch Schwarzfärbung) im Fächer- und Pointillé-Stil sowie Goldschnitt (berieben und bestoßen, unteres Kapital abgestoßen, kleine Wurmfraßstellen, vordere Vorsatzblatt entfernt, dort Bezugsausriss im Innendeckel). [*]
After-Sale Price 400 €
Erste Ausgabe, mehrfach wiederholt. – Landwehr 537 – Praz 493. – Behandelt in je 9 Dialogen “Microcomos” (Respondent Heinrich Eha) und “Megacosmos” (J. A. X. Christ von Goldberg) unter klingenden Einzeltiteln wie “Flamma Promethei”, “Scylla atque Charybdis”, “Virgula Pharaonis”, “Technophylacium Physicum”. Die 18 Disputationen stehen unter dem Patronat von ebenso vielen Heiligen, die auf den schönen Kupfern in emblematischen Szenerien dargestellt sind. Schwarz, Jesuit (1690-1740), war ab 1726 Professor der Geschichte in Ingolstadt. – Text teils gebräunt, sonst sauber.
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Lot 263
Politischer Academicus, nebst dessen väterlichen Testament, darinnen gewiesen wird, wie nicht allein ein zukünfftiger Politicus seine Zeit und Geld auf Universitäten anwenden, sondern auch sein Christenthum … beobachten soll. 2 Teile in 1 Band. Amsterdam, A. Regenfarb, 1685. 1 Bl., 72, 156 S. 13,5 x 8 cm. Pappband der Zeit (Rücken fehlt, Deckel mit Reststreifen einer Rückenüberklebung, Innengelenke wurmstichig und angebrochen). [*]
Result 330 €
Erste Ausgabe, zweiter Druck, im gleichen (fingierten?) Verlag auch mit Jahreszahl 1684 nachweisbar. – Goedeke III, 279, 17/18 – Dünnhaupt VI, 4220, 90 III. – Titelblatt aufgezogen, innen sauberes Exemplar.
Lot 264
Der Pentamerone oder: Das Märchen aller Märchen. Aus dem Neapolitanischen übertragen von Felix Liebrecht. Nebst einer Vorrede von Jacob Grimm. 2 Bände. Breslau, Josef Max und Komp. 1846. XXIV S., 2 Bl., 411 S.; 3 Bl. S., 338 S., 1 Bl. 17,5 x 11 cm. Halblederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (Rücken und Kanten berieben, Kapitale gering lädiert, vorderes Gelenk von Band 1 angebrochen). [*]
Result 200 €
Erste deutsche Ausgabe mit dem Vorwort von Jacob Grimm. – Graesse I, 306 – Hayn-Gotendorf IX, 40: “Für die Anschauungen unserer Zeit anstößig.” – Stellenweise stärker gebräunt bzw. etwas stockfleckig, Vorsatz von Band 1 mit alten Anmerkungen zum Titel.
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Lot 265
Opera. Birmingham, Baskerville, 1772. Titel, 372 (recte 352) S. 29,5 x 24 cm. Ganzlederband der Zeit mit Rückenschild, goldgeprägten Deckelfileten und Stehkanten-Vergoldung (Ecken etwas bestoßen, Rücken unter Verwendung des alten Bezugs restauriert). [*]
After-Sale Price 240 €
Erste Baskerville-Ausgabe. – Gaskell 43 – Ebert 3770 – Brunet I, 1680: “Édition belle”. – Schöner breitrandiger Druck auf Bütten. – Innendeckel mit 2 Exlibris, teils etwas stockfleckig.
Lot 266
Bucolica, Georgica, et Aeneis. Birmingham, J. Baskerville, ca. 1771, Titel datiert: 1757. 5 Bl., 432 Bl. 30,5 x 23,5 cm. Marmorierter Ganzlederband der Zeit mit Rückenschild, reicher Rückenvergoldung, goldgeprägten Deckelfileten sowie Steh- und Innenkantenvergoldung (Ecken restauriert, Schabstellen, vorderes Gelenk oben mit Bezugsfehlstellen). [*]
Result 300 €
Nachdruck der 1757 erschienenen ersten Baskerville-Ausgabe, kenntlich an der Kapitelüberschrift “Aeneidos liber decimus” auf S. 342, die im Erstdruck “Liber decimus Aeneidos” lautete. – Vgl. Gaskell 1 – Lowndes IV, 2777 – Schweiger II, 554ff – Brunet V, 1291. – “The second edition, unlike the first, is a rare book” (Gaskell). – Innendeckel mit 2 Exlibris, vorderes Innengelenk teils angebrochen, wenige Blatt etwas fleckig.
Lot 267
Moosrosen. Erzählungen, Geschichten und kleine Romane. Herausgegeben von Ludwig Theodor Becker. Mit gestochenem Frontispiz. Nürnberg, Zeh, 1814. 2 Bl., 243 S. 18 x 11 cm. Pappband der Zeit mit altem handschriftlichen Rückenschild (Ecken etwas bestoßen).
After-Sale Price 240 €
Seltene erste Ausgabe. – Goedeke VII, 178, 37, 3. – Enthält u.a.: August Lafontaine, Der Mündel und Das Erkerfenster; Friedrich Kind, Die Astern und Der Wespenstich; Fr. von Fouqué, Das Schauerfeld. Eine Rübezahlgeschichte. – Teils leicht gebräunt.
Lot 268
Gedichte. Berlin, Mittler, 1850. 3 Bl., 167 S. 13,5 x 9 cm. Leinwand der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel.
Result 240 €
Seltene erste Ausgabe der Erstveröffentlichung, kein Nachweis über KVK. – Brümmer I, 356 f.: “Wegen seiner Teilnahme an der Bewegung des Jahres 1848 hatte er eine Freiheitsstrafe von einem Jahr abzubüßen.” – Etwas braunfleckig.
Lot 269
Bibliotheca Sunderlandiana. Sale Catalogue of the Truly Important and Very Extensive Library of Printed Books Known as the Sunderland or Blenheim Library, Comprising a Remarkable Collection of the Greek and Roman Classic Writers in First and Early Editions. 5 Teile in 2 Bänden. London, Puttick & Simpson, 1881-1883. VIII, 1058, CXLV S. 25,5 x 16,5 cm. Halblederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel, Kopfgoldschnitt (berieben).
Result 360 €
Mit Ergebnis- und Käuferliste (145 S.). – Seitlich und am Fuß unbeschnitten, sauberes Exemplar.
Lot 270
Verzeichniß der Bücher und Landkarten etc. welche vom Juli bis December 1839 (sowie Januar bis Juni 1841, Juli bis December 1841, Januar bis Juni 1842, Juli bis December 1842) neu erschienen oder neu aufgelegt worden sind, mit Angabe der Bogenzahl, der Verleger, der Preise … zu finden bei Fritze und Bagge (ab 1841: C. E. Fritze) in Stockholm. 5 in 3 Bänden. Leipzig, Druck von C. P. Melzer, 1839-42. – Vorgebunden: Verzeichniß derjenigen Bücher aus allen Wissenschaften, welche vom Januar bis Juni 1839 … bei C. A. Koch, Universitäts-Buchhändler in Greifswald, zu haben sind. 18. Jahrgang No. 1. (Titelvordruck mit handschriftlichen Einsetzungen). Ohne Druck, 1839. 18 x 10,5 cm. Schwedische Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung und wurzelmarmorierten Deckeln (Rücken berieben, Innengelenke angebrochen). [*]
Result 300 €
Keiner der sechs in Deutschland gedruckten und in Schweden zusammengebundenen Kataloge ist für uns nachweisbar, auch andere Verzeichnisse der beiden namhaften Buch- und Verlagshandlungen nicht. – Fritze (Stralsund 1811-1894 Berlin) gründete 1837 “Fritze und Bagge” in Stockholm, von 1841 bis 1862 führte er die bis heute bestehende Handlung allein, laut Lexikon des gesamten Buchwesens ein literarischer Treffpunkt. – Die überaus reichhaltigen Buchkataloge gehen regelmäßig in ein Kartenverzeichnis über, das mit dem Impressum von Melzer in Leipzig endet. In Jahrgang 1841/1 hätte mit den Karten ein neuer, durch Kustode angekündigter Druckbogen begonnen, der nicht beigebunden ist. – Die Serie Kochs in Greifswald wurde laut vorliegender Jahrgangsnummerierung 1822 begonnen. Sein Halbjahresverzeichnis ergänzt hier Fritzes Katalog für 1839 um die erste Hälfte, Jahrgang 1840 ist nicht vorhanden. – Gleichmäßig gebräunt, vereinzelt auch stockfleckig, untere Außenecke der Vorstücke von 1842/2 gestaucht. Alle Buchblöcke eng beschnitten, Seitenzählung im ersten Band teils abgeschnitten.
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Lot 271
Sammelband mit 4 Katalogen französischer Auktionen, davon 3 Buchauktionen und 1 Waffenauktion. Paris, 1823-1829. 20,5 x 13 cm. Halbleder der Zeit mit Rückentitel (Gelenke angebrochen, etwas berieben). [*]
After-Sale Price 240 €
I. Catalogue des livres rares et précieux de la bibliothèque de M. C*** (das ist: Coulon) … vente du 12 novembre 1829 … salle maison Sylvestre. Paris, De Bure frères, 1829. 2 Bl., IV, 371 S. – II. Catalogue des livres curieux, rares et précieux de la bibliothèque de M. Ch. Nodier, homme de lettres. … vente du 28 janvier 1830 … maison Sylvestre. Paris, J.S. Merlin, 1829. IV, 130 S., 1 Bl. – III. Catalogue des livres rares et précieux, de manuscrits, de livres imprimés sur Vélin … Bibliothèque de M. Chardin … vente du 9 février 1824 … Hôtel de Bullion. Paris, De Bure frères, 1823. XI, 267 S., 2 Bl. – IV. Catalogue des armures et armes diverses composant la collection formée originairement par feu M. le Baron Percy, et complétée par M. D… – vente du 18 janvier 1830, salle Lebrun Me Bonnefons de la Vialle et M. Roussel. Paris, 1829. 52 S. – Besonders bemerkenswert die Auktion aus den reichen Beständen des romantischen Schriftstellers Charles Nodier (1780-1844), der seit 1824 Direktor der Pariser Bibliothèque de l’Arsenal war. – Waffenkatalog mit einigen Marginalien.
Lot 272
Ergötzlichkeiten aus der Kirchenhistorie und Literatur. 3 Bände. Mit 3 (wiederholten) gestochenen Titelvignetten. Ulm und Leipzig, Bartholomäus, 1762-1764. 18 x 10 cm. Halblederbände der Zeit mit goldgeprägten Rückentiteln und etwas Rückenvergoldung (Titel teils etwas abgerieben).
After-Sale Price 300 €
Erste Ausgabe von einem der Hauptwerke des lutherischen Theologen und Historikers Johann Georg Schelhorn (1694-1773). – Meusel XII, 126. – Die drei Bände jeweils in 4 Stücken mit eigenem Titelblatt und Register. – “Mehr Erfolg scheint S. mit seinen 1762-64 bei Bartholomäus in Ulm und Leipzig veröffentlichten “Ergötzlichkeiten aus der Kirchenhistorie und Literatur” erzielt zu haben, welche, 3 starke Bände umfassend, eine große Menge wichtiger Briefe, Urkunden, Bücherverzeichnisse und Biographien enthalten und schon deshalb beachtet werden dürften, als S. den genauen Abdruck der Urkunden mit peinlicher Gewissenhaftigkeit überwachte.” (ADB XXX, 756ff.). – Teilweise etwas gebräunt.
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Lot 273
Notitia historico-critica. Librorum veterum rariorum. Oder: Neue Nachrichten von lauter alten und raren Büchern. (Das ist: Wöchentliche Nachricht von lauter alten, zum theil auch raren Büchern und andern gelehrten Sachen, 4. Januar 1747 – 15. November 1747 in 46 Wochenheften). Mit gestochener Titelvignette. Frankfurt und Leipzig, Johann Paul Krauss, 1753 (Druck 1748). 4 Bl., 368 S., 6 Bl. 21 x 17,5 cm. Pappband (um 1830) mit handschriftlichem Rückenschild (etwas berieben).
Result 330 €
Erste Ausgabe der bereits 1748 gedruckt vorliegenden “Wöchentlichen Nachrichten”, die jedoch erst nach dem Tod von Schwindel (1684-1752) auf Bitten seiner Frau vom Herausgeber und Verleger J. W. J. mit neuem Titel und seiner Vorerinnerung veröffentlicht wurden. – Beschreibt Bücher vom Anfang des Buchdrucks bis 1682. – Gutes und sauberes Exemplar.
Lot 274
Verzeichniß der zur Hinterlassenschaft des verstorbenen Geheimen- und Regierungs-Rathes L. A. W. Koester zu Arnsberg gehörenden Bücher. Arnsberg, Druck von Heinrich Friedrich Grote, 1822. 48 S. 17 x 10,5 cm. Zeitgenössischer Rückenfalz. [*]
Result 200 €
Für uns nicht nachweisbarer Katalog einer privaten Fachbibliothek. Ludwig Albert Wilhelm Köster (Weilburg 1761-1822 Arnsberg im Sauerland) war Jurist und Syndikusanwalt. Auf den S. 13/14 sind eigene Schriften Kösters verzeichnet, S. 19-24 erfassen eine umfangreiche Werksammlung J. J. Mosers. Titel verso werden auswärtige Interessenten aufgefordert, sich an Buchbinder Düser in Arnsberg zu wenden.- Titel- und Schlussseite angestaubt, durchgehender Wasserrand, Außenecken verknickt.
Lot 275
Catalogus historico-criticus librorum rariorum. Mit gestochener Kopfvignette nach Ch. Fritsch. Hamburg, Herold, 1753. 16 Bl., 736 S. 17 x 11 cm. Halblederband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (Deckel mit Bezugsfehlstellen). [*]
After-Sale Price 200 €
Vierte Ausgabe der deutschen Bibliographie über seltene Bücher von der Inkunabelzeit bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts, erstmals 1732 erschienen. – Vorsätze mit alten Notizen, vereinzelt Anmerkungen im Textrand, alter Besitzereintrag auf Titel, etwas gebräunt.
Lot 276
Buchbar aus 5 aufeinander montierten Einbandimitationen für eine schwere Karaffe mit Stöpsel und 4 (von 6) Trinkbecherchen aus Kristallglas mit Goldrändern. Wohl Frankreich, Mitte 20. Jahrhundert. 27,5 x 20 x 22 cm.
Result 750 €
Basis und Spitze bilden zwei originale französische Halblederbände des späten 19. Jahrhunderts mit Rückenvergoldung, Buchblöcke verleimt, die sichtbaren Deckelbezüge dem Mittelkorpus angeglichen. Dieses ahmt in Holz und marmoriertem Leder mit französischer Vergoldung drei weitere Bände nach. Zwischen ihnen ist die Bar mittels Messingscharnieren von den Rücken her zu öffnen und wird durch einen Klappriegel gehalten. Im Korpus vergoldete Ledereinlage mit Aussparungen als Gefäßhalter, Innenraum mit Strukturpapier ausgeschlagen. – Zwei Becher fehlen, die übrigen mit ringförmiger Trübung offenbar durch die Lederhalterung (an der Karaffe nicht aufgetreten), das Bezugsleder etwas berieben und bestoßen.
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Lot 277
Sammlung von 7 Buchattrappen aus 6 Lederbänden und 1 Halblederband. Einbände 16. – frühes 20. Jahrhundert, Anfertigung neuzeitlich. 11 x 7,5 – 20,5 x 14 cm.
Result 360 €
Enthält ein blindgeprägtes Schweinslederbändchen des 16. Jahrhunderts mit 2 Messingschließen, 3 französische Lederbände ca. 1778-1824 mit Rücken- und Deckelvergoldung, 1 tiefe Schatulle aus 2 aufeinander montierten französischen Lederbänden des 18. Jahrhunderts mit abweichender Vergoldung und Schnittfärbung, 1 leeren Steckschuber um 1800 aus geflecktem Leder mit wohl nicht zugehöriger Lederhülle, ferner einen roten Halblederband um 1920. – Buchblöcke meist bis auf die ersten Lagen entfernt (2 gänzlich), die Höhlungen mit teils marmoriertem Papier ausgeschlagen, der Schuber innen original mit Kattunpapier bezogen. – Meist etwas berieben und bestoßen sowie mit Ausbesserungen, vor allem der Vordergelenke.
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Lot 278
Eines Christen Reise nach der seeligen Ewigkeit, Welche in unterschiedlichen artigen Sinnen-Bildern Den gantzen Zustand Einer bußfertigen und Gott-suchenden Seele vorstellet. In Englischer Sprache beschrieben Durch Mr. Johann Bunian, Predigern in Betford, Nun, um seiner Fürtreflichkeit willen, in die Hoch-Teutsche Sprache übersetzet. 2 Teile. Mit 2 gestochenen Frontispizes. Hamburg, Fickweiler und Brandt (Teil 2 nur Brandt), (1720?)-1728. 6 Bl., 392 S., 1 Bl.; 11 Bl., 381 S. Angebunden: Derselbe. Msr. Quaats Leben und Sterben, oder Eines Gottlosen Reise nach dem ewigen Verderben, Vorstellend Den gantzen Zustand einer unwiedergebohrnen Seele, Durch unterschiedliche darzu dienende Geschichte. Anfangs in Englischer Sprache beschrieben … und zum sechsten mahl gedruckt. Mit gestochenem Frontispiz. Hamburg, Brandt, 1727. 7 Bl., 342 S. – Angebunden: Derselbe. Der Himmlische Läuffer, Oder eine Beschreibung eines Menschen, der nach dem Himmel strebet und ihn erlanget … Übersetzt von Christoph Matth. Seidel. Mit gestochenem Frontispiz. Berlin, Gedicke, 1727. 168 S. 14,5 x 8,5 cm. Pergamentband der Zeit (etwas gebräunt). [*]
After-Sale Price 500 €
Sammelband mit 3 Hauptwerken englischer puritanischer Erbauungsliteratur in frühen, bzw. ersten Übersetzungen. – I. Vergl. Price & Price, Literature 142. – Diese Ausgabe nicht im KVK lokalisierbar; für den ersten Teil gibt es einen Nachweis, dort datiert 1720, Verleger nur Fickweiler und Titel in Rot und Schwarz; ansonsten nach Vergleich mit dem Digitalisat völlig identisch, es liegt wohl eine Titelauflage nach der Kooperation Brandts mit Fickweiler als Verleger für den ersten Teil vor. Der zweite Teil ist auch nicht über KVK auffindbar, nur diverse Ausgaben Brandts bis 1769. – II. Price & Price, Literature 141. – Diese Ausgabe nicht im KVK. – III. Price & Price 139 (kennt nur spätere Auflagen). – Wohl erste deutsche Ausgabe, nicht im KVK. – Etwas gebräunt, S. 325/326 in Teil 1 mit Ausriss (Textverlust).
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Lot 279
Gedichte. Berlin, Challier & Comp., 1842. 300 S., 1 Bl. 17,5 x 11 cm. Pappband der Zeit mit altem handschriftlichen Rückenschild (etwas berieben, Kapital mit kleiner Bezugsfehlstelle).
After-Sale Price 240 €
Erste Ausgabe der seltenen Gedichtsammlung des frühverstorbenen Berliner Theologen Chlebus (1817-1849). – Über KVK lediglich in der Stabi Berlin und der UB Göttingen nachweisbar. – Gebräunt.
Lot 280
Ein paar Tröpflein aus dem Brunnen der Wahrheit. Ausgegossen vor dem neuen Thaumaturgen Caljostros. Am Vorgebürge (das ist: Frankfurt, Brönner), 1781. 46 S., 1 weißes Bl. 16,3 x 9,8 cm. Neuer Pappband. [*]
Result 200 €
Erste Ausgabe, anonym erschienen. – Goedeke IV/1, 587, 31, 17 -. Hayn, Vier neue Curiositätenbibliographien, Cagliostro 98: “Sehr selten!” – Wolfstieg 14362. – Der Autor Bode war Weimarer Hofrat, Freund und Förderer Goethes, den er in Abwesenheit des Meisters vom Stuhl in die Loge Anna Amalia in Weimar aufgenommen hatte. – Die kritische Schrift über den Hochstapler Cagliostro erzürnte Lavater, einen kritiklosen Bewunderer des sizilianischen Scharlatans. In einem an Goethe gerichteten Brief beschwerte er sich vehement über den für ihn anonymen Verfasser. Der Dichterfürst sah Cagliostro durchaus sehr kritisch, anfänglich gar als Gefahr für Europa, später mehr als Witzfigur, den er literarisch mehrfach verarbeitete (u.a. als “Groß-Cophta”). – Tadellos.
Lot 281
Ein sicherer Wegweiser zur Hölle, in sieben Abschnitten. Enthaltend Anweisungen: I. An die Eltern, betreffend die Auferziehung ihrer Kinder. II. An die Jugend. III. An die Neidische, Bosfertige, (etc.). IV. An den K… V. An die ersten Staats-Bediente. VI. An die Geistlichkeit. VII. An junges Frauenzimmer. (Motto:) “Speise ging von dem Fresser”. Geschrieben von Beelzebub. Aus dem Englischen übersetzt. Frankfurt und Leipzig, 1752. 96 S., 1 (weißes) Bl. 16,5 x 10 cm. Neuere Kartonage. [*]
After-Sale Price 300 €
Zweite deutsche Ausgabe (?), anonym erschienen. – MacKenzie, A catalog of British devotional and religious books in German translation from the Reformation to 1750, no. 425: gibt eine deutsche Ausgabe Basel, 1750 an. – Titel verso mit Stempel “v. Böhl Cramon” (Johann Friedrich von Böhl, der 1818 in den Adelsstand erhoben wurde; Cramon ist ein Ortsteil der Gemeinde Cramonshagen im Landkreis Nordwestmecklenburg). – Es erschien noch ein zweiter Teil mit weiteren vier “Abschnitten”. Die englische Original-Ausgabe erschien unter dem Titel “A sure guide to hell” (London, 1750). – Leicht gebräunt.
Lot 282
Gründliche Abhandlung, über das Recht eines jeden Theaterpublikums einen verhaßten Schauspieler von der Bühne zu entfernen. Pest, Landerer, 1825. 50 S. 17,3 x 11 cm. Hübscher späterer, mit floralem Buntpapier bezogener Pappband mit beigebundenem bedruckten Original-Umschlag. [*]
After-Sale Price 400 €
Gugitz I, 7333 – Holzmann-Bohatta VII, 80: Wien 1796 “Lo Presti”. – Über KVK nur ein Nachweis in der Österreichischen Nationalbibliothek eines Exemplars mit Impressum “Wien, bey Joseph Camersina und Compagnie 1796” und nur 46 Seiten. – GV 1, 134 (mit Bezug auf die Wiener Zeitung 1796, S. 1079) gibt als Verfasser “Lo Presti” an; womöglich ist das Francesco Lopresti. Sohn des aus Sizilien stammenden Barons Rocco di Lopresti (gest. 1784), der 1747-1751 das Wiener Hofburgtheater leitete. – Durchaus ernst gemeinte, aber auch sehr amüsant zu lesende Abhandlung über das Auspfeifen und das Verweisen von der Bühne schlechter Schauspieler, mit einer Übersicht solcher Geschehnisse seit der Antike bis zu aktuellen Ereignissen. Auch ein Londoner Opernbesucher wird erwähnt, der auf seinem Platz bei italienischen Arien begeistert, aber falsch mitsang – und vom Direktor rüde an die frische Luft befördert wurde. – Sehr gutes Exemplar des seltenen und originellen Werkes.
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Lot 283
Die Mannveste und recht Heldenmüthige Preußl. Amazonin, oder die entdeckte Jungfer Anna Sophia Tetzlofin, aus Treptow gebürtig, welche unter dem Nahmen Carl Heinrich Buschmann, auf 4. Jahre lang, unter der Königl. Preußl. Armee, theils als Musquetier, Cuiraßier-Reuter … gedienet, und in etlichen Bataillen und Scharmützeln verschiedene Blessuren empfangen. Deren merkwürdige Avanturen den renomirten und artigen Frauenzimmer, zu einer belieben Nachfolge, mitgetheilet wird. Berlin, ohne Druck, 1761. 4 Bl. 20 x 17 cm. Neuer Rückenfalz über alter Heftung. [*]
Result 1100 €
Für uns nicht nachweisbarer Druck. – Der Fall der 1736 in Teptow an der Rega geborenen Tetzlaff, Datzloff oder Detzloffin ist durch eine lange Fußnote in den “Denkwürdigkeiten Friedrichs des Großen” IX, 1762, S. 6/7 verbürgt. Sie diente während des siebenjährigen Krieges unerkannt in mehreren Regimentern, nahm an den Schlachten von Kunersdorf und Torgau teil und wurde verwundet. Wegen einer Unterschlagungsverleumdung verhört, musste sie ihre “weissen alabasternen Brüste” entblößen und sich zu erkennen geben. Für ihren Patriotismus wurde sie “von denen sämtlichen Offiziers” reich belohnt. Die vorliegende Flugschrift enthält zwei etwas abweichende Fassungen ihrer Biographie in Prosa und Reimen. – Breitrandig und frisch.
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Lot 284
Taxe de la chancelerie romaine, et la banque du Pape, ou l’absolution des crimes les plus enormes se donne pour l’argent. Ouvrage qui fait voir l’ambition & l’avarice des Papes. Traduit de l’ancienne Edition latine; avec des remarques. Augmenté d’une nouvelle preface London, 1701. 8 Bl., 155 S., 1 Bl. 15,8 x 10 cm. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel (etwas gewellt und fleckig). [*]
After-Sale Price 240 €
Sehr selten. – Barbier IV, Sp. 670f. (nennt J.-B. Renoult als Verfasser des Vorwortes). – Verfasserangabe nach den Katalogen der UB Halle bzw. HAB Wolfenbüttel. – Beschäftigt sich mit dem Ablasshandel bzw. der Frage, für welche Verbrechen oder Sünden wieviel gezahlt werden muss. – Schwacher Wasserrand im oberen Rand, alter Schulstempel auf dem Titel.
Lot 285
De secta flagellantium commentatio, ad amplissimum senatum wurcensem. Mit gestochenem Frontispiz. Leipzig, Martini, 1711. 15 Bl., 104 S., 4 Bl. 16,5 x 10 cm. Pappband der Zeit (berieben und etwas bestoßen). [*]
After-Sale Price 300 €
Erste Ausgabe. – Largler, In praise of the whip 493 – De Backer-Sommervogel I, 1171, (16) – Hayn-Gotendorf II, 310: “Selten!”. – Wichtiges Werk zur Kulturgeschichte des Flagellantismus. – Das Frontispiz zeigt eine Geißlerprozession (“Geißlerfahrt”), die trotz des Verbotes von Papst Clemens VI. abgehalten wurde. – Titel mit Nummerierung und schwachem Stempel.
Lot 286
Der Wundermann des neunzehnten Jahrhunderts oder Leben, Abentheuer und Meinungen des berüchtigten Propheten Bernhard Müller, genannt Broli, von seinen hintergangenen Freunden der Welt zur öffentlichen Schau aufgestellt. Treu aus dem Englischen übersetzt von J. Kreideburg. Hamburg, Comptoir für Kunst und Literatur, 1833. 32 S. 17,5 x 10,5 cm. Rückenbroschur. [*]
After-Sale Price 300 €
KVK kennt nur eine Ausgabe aus dem gleichen Jahr mit Druckort Hanau, aber anderer Kollation (nur ein Standort; ULB Darmstadt). – Bernhard Maximilian Joseph Müller (1788-1834), u.a. genannt Graf von Leon und Proli (nicht Broli wie hier auf dem Titel) war Mystiker und Alchimist nicht ganz geklärter Herkunft, höchstwahrscheinlich aus Hanau oder Offenbach. 1829 erklärte er sich zum König von Judäa und verkündete, den Stein des Weisen zu besitzen. Mit 40 Anhängern seiner frisch gegründeten Sekte wanderte er nach Pennsylvania aus und verbündete sich mit der Harmony Society, einer Sekte unter der Führung des George Rapp, eines schon länger ansässigen Propheten aus Württemberg. Streit war zwischen den beiden Führern wohl vorprogrammiert, Müller lehnte das Zölibat ab und konnte so ein Drittel der Anhänger Rapps zu sich ziehen; auch die enorme Summe von $105000 bekam seine Sekte als Abstandszahlung. Mit nun 250 Mitgliedern konnte er Land in Pennsylvania kaufen und gründete einige Siedlungen. Juristische Probleme und finanzielle Schwierigkeiten waren aber bald wieder vorhanden, das Land wurde verkauft und die Sekte zog weiter nach Louisiana, um dort eine neue Kolonie zu gründen. Müller starb allerdings kurz nach seiner Ankunft 1834 am Gelbfieder oder der Cholera. – Unaufgeschnitten. – Titel etwas fleckig, teils leicht gebräunt.
Lot 287
Acten-mäßiger Verlauff, des fameusen Processus sich verhaltende zwischen Herrn Hoff-Rath Eraßmus Senckenberg des Raths zu Franckfurt an einem und der unschuldigen Catharina Agricola, am andern Theil puncto stupri violenti. Worinnen allen unpartheyischen Iustitiariis diese unverantwortliche Procedur und dabey gespielte listige Touren klärlich vor Augen gestellet werden. Gedruckt Hanau im Junius 1749. 44 S. 32 x 21 cm. Neue Kartonage. [*]
Result 200 €
Interessanter Bericht zu dem Prozess um den aufsehenerregenden Vorwurf der Vergewaltigung der Haushälterin Johanna Maria Katharina Agricola durch ihren Arbeitgeber, den Frankfurter Juristen und Ratsherren Johann Erasmus Freiherr von Senckenberg (1717-1795). Der als habgierig, rachsüchtig und despotisch beschriebene Senckenberg vergewaltigte Anfang 1747 seine Magd, die daraufhin schwanger wurde und im Dezember 1747 eine Tochter gebar. Er verweigerte ihr die Zahlung einer Entschädigung und der geforderten Alimente, so dass die Geschädigte sich an das Konsistorium um Hilfe wandte. Daraufhin versuchte Senckenberg, die Schuld auf einen Bediensteten abzuwälzen, bezichtigte Agricola der Anstiftung zum Mord und fälschte Protokolle des Untersuchungsgerichtes. Der Vorwurf der Vergewaltigung wurde fallen gelassen, allerdings wurden die Ermittlungen 1761 wieder aufgenommen. Schließlich wurde der in vielen Bereichen verbrecherisch tätige Senckenberg 1769 endlich verhaftet und neben der Vergewaltigung auch der Verletzung der territorialen Gerichtsbarkeit, des willkürlichen Festhaltens einer Person, Fälschung, des Rechtsbeistands für zwei gleichzeitig miteinander streitenden Parteien, Majestätsbeleidigung, Verleumdung, Mordversuchs, Aufruhr, Erpressung, Diebstahls und Veruntreuung öffentlicher Gelder angeklagt. Durch seine hervorragenden Beziehungen konnte eine Verhandlung endlos verschleppt werden, aus dem Arrest in der Hauptwache war er weiterhin als Jurist tätig, starb aber dort 1795 an Altersschwäche. Er gilt als einer der prominentesten Häftlinge der Frankfurter Stadtgeschichte. – Leicht gebräunt.
Lot 288
Kurze Nachricht von dem Gerechten Urtheile wider einige Massowische Einwohner, wegen verübten Strassen-Raubes und Mordes, welches den 17ten November d. J. 1775 zu Alten-Stettin vollstrecket worden, zum Besten der Armen der Presse überlassen. Stettin, Effenbart 1775. 16 S. 20,5 x 17 cm. Halblederband des späten 19. Jahrhunderts mit Rückenschild. [*]
After-Sale Price 240 €
Bewohner von Massow in Westpommern hatten fünf schlesische Gesandte ermordet und die Beute verteilt. Einige Jahre später forderte einer der Täter vom Anführer einen finanziellen Nachschlag, sein Erpresserbrief landete allerdings bei den Justizbehörden. Die insgesamt elf Beteiligten wurden verhaftet, gestanden unter der scharfen Befragung, verteidigten sich aber mit der Behauptung, sie hätten die Reisenden als russische Marketender angesehen und beriefen sich auf das Kriegsrecht. Die über zwei Instanzen gehende Verhandlung endete letztendlich mit mehreren Todesurteilen und lebenslangen Haftstrafen. Einer der Delinquenten beging nach Verkündigung des Urteils Suizid in seiner Zelle. – Titelblatt etwas fleckig.
Lot 289
Peinliches Urteil über Philipp Jacob, und Daniel Vogel, welche wegen begangener vorsetzlichen Mordthat an ihrem leiblichen Vater, die sie den 26sten Januar 1787 mit unmenschlicher Grausamkeit ausgeübet, zu ihrer wohlverdienten Strafe, zu Altdorf, in der Graf-Degenfeldischen Herrschaft, den 15the Junii 1787 mit Abhauung der rechten Hand und Abstossung der Glieder mit dem Rade von unten auf, von dem Leben zum Tode hingerichtet worden. Neisse, ohne Druck, Juni 1787. 2 Bl. Alter Umschlag (Randdefekte). [*]
After-Sale Price 200 €
Für uns nicht nachweisbarer Druck, ein weiterer erschien in Neustadt/Weinstraße. – Das drakonische Urteil schließt: “Der jüngere soll zuerst hingerichtet werden, und der Aeltere zusehen, alsdann auch der Aeltere. Und das von Rechts wegen”. – Exlibris, etwas gebräunt und fleckig.
Lot 290
Species Facti in Causa der Königl. und Fürstlichen Ober-Sachwalteren Anklägeren wider Hn. Hinrich Rantzau auf Bürau. Hamburg und Lübeck, ohne Druck, 1726. 35 S. 20 x 16 cm. Umschlag aus altem Papier. [*]
After-Sale Price 240 €
Detaillierter Tathergang des “Leibeigenenmordes von Bürau” (Ostholstein) 1722, der seiner Brutalität wegen ungeheures Aufsehen erregte und langfristig zur Aufhebung der Leibeigenenschaft beitrug. Heinrich Rantzau (1695-1726) wurde im Prozess lediglich zu einer Geldstrafe verurteilt und des Landes verwiesen. – Winziges Loch im Titel, gebräunt, sonst sauber. – Dazu: Acten-mäßiger Extract der in der Gräfflichen Rantzauischen Bluht-Sache ergangenen Inquisition. Glückstadt, Königliche Buchdruckerei, 1727. 64 S. 20 x 16 cm. Umschlag aus altem Papier. – Ermittlungen und Urteile zum Mord an Christian Detlev zu Rantzau 1721 im Barmstedter Wald, vermutlich von seinem Bruder Wilhelm Adolf verübt. – Sauberes Exemplar.
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Lot 291
Office de la Semaine Sainte en Latin & en Francois à l’usage de Rome & de Paris … Dedié à la Reine pour l’usage dans sa Maison. Mit gestochenem Titel. Paris, Veuve Mazieres et Garnier, 1729. 4 Bl., XXVI, 660 S. 17 x 10 cm. Dunkelroter Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung aus Bourbonenlilien, beide Deckel mit dem goldgeprägten Allianzwappen Bourbon-Leszczynski in breiter Spitzenbordüre, marmorierte Vorsätze und Goldschnitt (bestoßen, etwas berieben, Vergoldung teils abgeblasst).
Result 300 €
Für die Gattin Ludwigs XV. gedrucktes und zum Gebrauch in der königlichen Familie gebundenes Gebetbuch. – Kupfertitel fleckig, etwas braunfleckig, streckenweise schwach bräunende Wasserränder.
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Lot 292
Grausame Mordthat so den 25. Octobris Anno 1729 zu Pfaltzburg geschehen … Straßburg, Haldenwanger, 1729. Einblattdruck (Kupferstich mit typographischem Text) von Francois Nicolas Haldenwanger. Blattgröße: 40,3 x 19,5 cm. [#]
After-Sale Price 1200 €
Nicht bei Drugulin, für uns bibliographisch nicht nachweisbar. – Unter dem Kopftitel die Darstellung der Mörderszene im Weinkeller (12 x 18 cm), links die beschuldigte Magd mit einer Axt in den Händen, bereit, auf den Hausherrn einzuschlagen, der seiner Frau zu Hilfe geeilt ist. – Das heutige Phalsbourg ist eine nordwestlich von Strassburg gelegene Kleinstadt im Department Moselle. – Längere Quetschfalte, unten knapprandig und ungleich beschnitten, leicht fleckig und gebräunt. – Sehr selten.
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Lot 293
Die Jubelfeier der Hölle oder Faust der Jüngere. Mit gestochenem Frontispiz. Berlin, Maurer, 1801. VIII S., 1 Bl., 179 S. 16 x 9 cm. Pappband der Zeit in zeitgenössischem blauen Umschlag mit handschriftlichem Rückenschild (etwas bestoßen und wurmstichig, Innnegelenke mit großen Wurmgängen). [*]
Result 240 €
Erste Ausgabe, 1808 posthum wiederholt. – Goedeke V, 491, 9, 12 – Engel 534. – Zweck der Schrift war, “einen Faust mit philosophischer Wahrscheinlichkeit für die Bühne zu bearbeiten.” (Vorrede). – Angebunden: 1. Paul Weidmann? Johann Faust, ein allegorisches Drama von fünf Aufzügen. München, Fritz, 1775. 70 S. (statt 72, S. 3/4 “Vorbericht” in Kopie beliegend). – Goedeke V, 314, 28 (Prag 1775) – Engel 523 (anonym). – Frühe eigenständige Bearbeitung des Stoffes für die Bühne. – 2. Franz Kratter. Der Vizekanzler. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen. Separatum aus “Neue Schaubühne”, Jahrgang 1, Band IV. 1789. 136 S. – Goedeke V, 288, 9, 1 (Einzelausgabe Wien 1789). – Teils fleckig und gebräunt, Frontispiz von Benkowitz mit hinterlegtem Randabriss, Titel randverstärkt, erste Blatt von Kratter wasserrandig.
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Lot 294
Les avantures de Telemaque fils d’Ulysse. Nouvelle édition conforme au manuscrit original. Mit gestochenem Frontispiz, gestochenem Porträt, gestochener Titelvignette, 24 gestochenen Tafeln und 43 gestochenen Kopf- und Schlussvignetten. Amsterdam und Rotterdam, Wetstein u.a., 1734. 2 Bl., X, XXVII (recte XVII), 424 S. 28 x 23 cm. Lederband der Zeit mit Rückenschild und etwas Rückenvergoldung (berieben, fleckig und etwas bestoßen, Kapitale etwas eingerissen).
Result 240 €
Brunet II, 1214 – Sander 657 – Cohen-R. 381. – Vorsatz mit Einriss und gebräunt, Vortitel oben mit Einriss, teilweise etwas gebräunt.
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Lot 295
Triumphus novem saecolorum Imperii Romano-Germanici, Carolo Magno, Augustissimo Romanorum Imperatori. Mit illustriertem Kupfertitel und 10 Kupfertafeln von Cornelis Engelbrecht, Johann Ulrich Kraus und Johann Andreas Pfeffel nach Peter Schubart von Ehrenberg. Augsburg, Lotter, 1725. 14 Bl. 40 x 27,5 cm. Marmorierter Lederband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (Kanten teils berieben, Ecken bestoßen). [*]
Result 550 €
Ornamentstichslg. Berlin 3624. – Prachtvolle Publikation zum 900jährigen Jubiläum des Römisch-Deutschen Kaiserreichs. – Kupfertitel teils gelöst, etwas fleckig, mit handschriftlichem Besitzvermerk im oberen Rand. Die Tafeln sauber und in kräftigen Abdrucken.
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Lot 296
Sonette und Elegien vom Verfasser des Don Enrique. Als Manuscript für Freunde gedruckt. 1833. Eisleben, Losse, 1833. 72 S. 16,5 x 9,5 cm. Broschur der Zeit (vorderes Gelenk unten leicht eingerissen).
After-Sale Price 240 €
Erste Ausgabe, anonym erschienen. Über KVK nur in der UB Halle und der Stabi Berlin nachweisbar. – Brümmer II, 348. – Titel mit handschriftlicher Widmung des Verfassers. – Friedrich Genthe (1805-1866) studierte Theologie und Philologie in Halle und war von 1829 bis zu seinem Tode Lehrer am Gymnasium in Eisleben. – Leicht gebräunt.
Lot 297
Iphigenie. Abdruck zur Feier des VII. November MDCCCXXV. Weimar (Jena, gedruckt bei J.G. Schreiber), 1825. 138 S., 1 Bl. – Beigebunden: Friederich von Müller. Prolog zu Goethe’s Iphigenie am 7. November 1825. Ohne Ort und Drucker. 2 Bl. 20,8 x 17 cm. Späterer blauer Pappband (etwas verblasst, Ecken und Kapitale leicht bestoßen, Bezug über den Gelenken rissig). [*]
Result 200 €
Goedeke IV/3, 264 – Hagen 180 – Kippenberg 658 – Goedeke IV/3, 250, 33 (von Müller). – Eines der seltenen Jubelexemplare mit interessanter Provenienz. – Anlass der feierlichen Aufführung der Iphigenie war Goethes 50jähriges Dienstjubiläum. Auf Vorschlag des Kanzlers Friederich von Müller sollte dieses Jubiläum feierlich begangen werden. Trotz der großen Belastung für den herzoglichen Haushalt stimmte Carl August zu, “damit Er (Goethe) darin einen besondern Beweis fürstlicher Huld erkennen möge.” Er finanzierte auch die etwa 200 Abdrucke der Iphigenie, auch ‘Jubelexemplare’ genannt, die verteilt wurden. Der weimarische Kanzler Friederich von Müller war Organisator der Feierlichkeiten und der Verfasser der “Prolog” genannten Ode an Goethe. Dieser Prolog wurde fast immer “Iphigenie” hinter dem Titel beigebunden, gehört aber nicht eigentlich zum Umfang von Iphigenie und wurde auch einzeln ausgegeben. – Auf cremefarbenem Velinpapier mit Wasserzeichen Whatman. – Name auf dem Vorsatz “Wolf Schweitzer”, Schweitzer (Buttenhausen 1828-1883 Stuttgart) war Wundarzt (vgl. Juden in Buttenhausen, Münsingen 1994). – Exlibris Anton Kippenberg auf dem Innendeckel.
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Lot 298
Sechs Kupfer zu Szenen aus Fausts Leben von Schr(eiber). 6 Kupfertafeln von Mettenleiter nach Zeichnung von Schubert. Offenbach, Weiß & Brede, 1793. 1 Bl. Drucktitel. 17 x 10 cm. – Zwischengebunden in: Alois Wilhelm Schreiber. Szenen aus Fausts Leben. Offenbach, Weiß & Brede, 1792. 4 Bl., 144 S. Pappband der Zeit (Bezug fast vollständig entfernt, Deckel lose). [*]
Result 1000 €
Für uns in Deutschland nicht nachgewiesene Illustrationen zu Schreibers Goethe gewidmeter Faustdichtung. Lediglich die British Library erwähnt die Folge zusammen mit der Neuauflage des Textes unter dem Titel “Gemälde in sanfterem Colorit aus dem Leben des Schwarzkünstlers Faust”, Offenbach 1794. – Goedeke IV/3, 789, c3 und V, 368, 5,9 (nur der Text) – Nicht bei Rümann. – Sehr seltene kleinformatige Kupfer, durch eingestochene Zitate dem Text zuordenbar, hier an die entsprechenden Stellen gebunden und von alter Hand mit Seitenzahlen versehen. Zeichner und Stecher gehen nur aus dem Drucktitel hervor, der an den Schluss des Bandes geheftet ist. Schubert, Dekorations- und Historienmaler (1761-1822), schuf zahlreiche Buchillustrationen, u.a. zu “Werther”. – Vorgebunden ein nicht zugehöriges gestochenes Frontispiz von Lips. – Kupfer in den breiten Rändern schwach gebräunt und fleckig, Text etwas braun- und wasserfleckig, Titel mit Besitzvermerk von 1817, S. 3/4 am Kopf eingerissen.
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Lot 299
Goethe’s Kunstsammlungen. 3 Bände. Jena, Friedrich Frommann, 1848-1849. Hübsche spätere Pappbände mit Rückenschild. [*]
Result 240 €
Erste Ausgabe. – Goedeke IV/2, 735, 199. – Die Bände I und II enthalten die Kunstsammlungen, der Band III (mit einem Vorwort der Enkel Walther Wolfgang und Wolfgang Maximilian von Goethe) verzeichnet die mineralogischen und naturwissenschaftlichen Sammlungen. – Schuchardt war seit 1825 Privatsekretar Goethes und Registrator der Kunstanstalten zu Weimar. – Mit Exlibris Carl Viol, Amsterdam und Stempel der Universität Amsterdam “Door C. Viol geschonken” auf den Titelblättern. – Teils etwas stärker gebräunt.
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Lot 300
Weimarisches Wochenblatt. Nummer 24 und 25. Weimar, 23. März – 27. März 1832. 4 Bl. (S. 133-142). Geheftet. 31 x 20 cm. [*]
Result 300 €
Johann Wolfgang von Goethe verstarb am 22. März 1832 um 11.30h. In den hier vorliegenden beiden Ausgaben des Weimarischen Wochenblatts findet sich in der Ausgabe des 23. März ein (nicht bezeichneter) “Nachruf an Goethe” von Natalie von Herder, der Enkelin Johann Gottfried Herders: “So bist auch Du ins Heimathland gegangen! Nicht ird’sche Bande fesseln mehr den Geist…” – Die folgende Ausgabe des 27. März 1832 hat unter der Rubrik Familien-Nachrichten eine recht kurze Todesanzeige durch Ottilie von Goethe: “Gestern Vormittags halb Zwölf Uhr starb mein geliebter Schwiegervater … nach kurzem Krankseyn, am Stickfleß, in Folge eines zurückgeworfenen Katharrhalsfiiebers.” Der Text ist identisch mit der unkorrigierten und verworfenen ersten Fassung des Einblattdrucks der Todesanzeige. – Weiter gibt es noch eine “Literarische Anzeige” der J. F. Röhr gesprochenen “Trauerworte bei von Goethe’s Bestattung am 26. März 1832”. – Sehr gutes Exemplar.
Lot 301
Nero. Tragödie. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1835. Titel, 197 S. Pappband der Zeit mit Deckelschild (etwas fleckig). [*]
After-Sale Price 200 €
Erste Ausgabe. – Houben I, 309 und Houben, Gutzkow-Funde 546. – Galt von 1835 bis 1843 als verboten, da der Verleger es nicht der Zensur aussetzen wollte. Gegenüber Österreich entschuldigte sich Cotta 1836 damit, dass er das Stück nicht verlegt hätte, wenn er es vorher gelesen hätte. – Vorderdeckel mit gedrucktem Papieretikett mit handschriftlichem Eintrag eines zeitgenössischen Lesevereins. Vorderer Spiegel mit montiertem Blatt mit insgesamt 23 handschriftlich eingetragenen Namen, wohl Mitglieder dieses Lesevereins, der sich offensichtlich im schweizerischen Neuenburg/Neuchâtel befand, die meisten Personen mit französischem Namen und Bezug zu Neuenburg wie Frederic de Rougemont (der Schweizer Geograf, Historiker, Philosoph, Theologe und Politiker, 1808-1876 in Neuenburg), Alex(andre) de Pourtales, Aug(ust) de Montmollin, 3 Mitglieder der Familie de Sandol-Roy, u.a. – Unbeschnittenes, frisches Exemplar.
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Lot 302
Sieben Versuche im Aetzen landschaftlichen Inhalts (Deckeltitel). Mit 7 Original-Radierungen von Heinrich Herterich auf 6 Tafeln. Ohne Ort und Verlag, 1815. 27 x 42 cm. Lose in bedruckter grauer Original-Broschur (etwas fleckig und mit Randläsuren). [*]
After-Sale Price 800 €
Erste Ausgabe. – Thieme-Becker XVI, 555 f. – Außerordentlich selten, kein Exemplar über KVK zu ermitteln. – Heinrich Joachim Herterich (1772-1852), Maler, Lithograph und Radierer aus Hamburg, war Lehrer von Erwin und Otto Speckter wie auch von Philipp Otto Runge. – Exemplar aus der Königlichen Ernst-August-Fideicommiss-Bibliothek, mit dem entsprechenden Stempel auf dem Umschlag (ein Großteil dieser Sammlung wurde 1970/71 in Hamburg versteigert). – Braunfleckig, das erste Blatt mit Wasserfleck.
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Lot 303
Sämmtliche Werke herausgegeben von Christoph Theodor Schwab. 2 Bände. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1846. XIV S., 1 Bl., 213 S., 1 Bl., 148 S., 1 Bl.; VI, 352 S., 1 Bl. 20,5 x 12,5 cm. Braune Leinenbände der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern und etwas Rückenvergoldung (berieben und bestoßen, kleine Fehlstellen an den Kapitalen). [*]
Result 400 €
Erste Gesamtausgabe mit Erstveröffentlichungen großer Teile des ‘Empedokles’ sowie zahlreicher Gedichte und Briefe. – Goedeke V, 472, 4 – Seebaß 13. – Kleines altes Exlibris in den Innendeckeln, stockfleckig.
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Lot 304
Werke. Bände 1-6 (von 7) in 6 Bänden. Mit gestochenem Porträt nach Juel und 5 gestochenen Frontispizen nach Schnorr und Füger (4). Leipzig, Göschen, 1798/99. 29 x 22 cm. Grüne Halblederbände um 1830 mit Rückenschildern und Rückenvergoldung (diese verblasst, berieben, Deckel stark). [*]
After-Sale Price 500 €
Erste Gesamtausgabe, Fürstenausgabe im Quartformat auf starkem Vélinpapier; ohne den erst 1809 erschienenen Schlussband. – Goedeke IV/1, 177, 53. – Prachtvoller Druck in großer Antiqua. Bände I und II enthalten die Oden, III-VI den Messias, der Schlussband trug die geistlichen Lieder, Epigramme etc. nach. Mit allen Reihen- und Bandtiteln. – Die für Vélinpapier typische Stockfleckenbildung mäßig ausgeprägt, sonst sauber.
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Lot 305
Contes et nouvelles en vers. Mit 2 gestochenen Porträts und 82 Kupfertafeln nach Ch. Eisen. 2 Bände. Paris, André, 1801. 2 Bl., 192 S.; 2 Bl., 192 S. 13,5 x 8,5 cm. Lederbände der Zeit mit 2 roten Rückenschildern, reicher Rückenvergoldung, goldgeprägten Deckelfileten, Steh- und Innenkantenvergoldung sowie Ganzgoldschnitt (leicht berieben, Gelenke teilweise sehr sauber restauriert). [*]
Result 280 €
Hübsch illustrierte kleinformatige Ausgabe, die Kupfer in unregelmäßiger Reihenfolge gebunden, aber vollständig. – Exlibris “Wolfgang Metzner Verleger”. – Text etwas gebräunt, die Kupfer nur teilweise leicht gebräunt. – Dekorativ gebunden.
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Lot 306
Fables. Avec de nouvelles gravures exécutées en relief. 2 Bände. Mit 266 Textholzschnitten von J. L. Duplat. Paris, Antoine Aug. Renouard, 1811. 2 Bl., CVI, 245; 382 S. 17 x 9,5 cm. Grünliche Maroquineinbände um 1900 (signiert: “Pagnant”) mit goldgeprägtem Rückentitel, Steh- und reicher Innenkantenvergoldung sowie Ganzgoldschnitt (Rücken gleichmäßig leicht verfärbt). [*]
After-Sale Price 340 €
Rochambeau 210: “Belle édition très-joliment typographiée”. – Die holzstichartigen Gravüren stammen von J. L. Duplat, dem Erfinder dieses Hochätzungsverfahrens, das sich jedoch nicht durchsetzen konnte (vgl. Thieme/Becker X, 157). – Teils leicht stockfleckig.
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Lot 307
Fables choisies, mises en vers. Avec un nouveau commentaire par M. Coste. Nouvelle édition. 2 Bände. Mit gestochenem Frontispiz von Fessard nach Cochin, 2 gestochenen Titelvignetten von Fessard nach de Sève, 2 gestochenen Kopfvignetten von Fessard nach de Sève und Cochin und 245 Textkupfern von Fessard nach Chauveau und de Sève. Paris, 1746. 2 Bl., LII, 284 S.; 2 Bl., 399 S., 3 Bl. 16,7 x 10,5 cm. Lederbände der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (Kapitale von Band 1 mit Fehlstellen, Gelenke teils angebrochen, Ecken etwas bestoßen). [*]
After-Sale Price 200 €
Reich illustrierte, recht seltene Ausgabe. – Cohen/R. Sp. 547. – Altes gestochenes Exlibris der Marquise de Fleury, darunter neuzeitliches Exlibris: “Wolfgang Metzner Verleger”. – Etwas gebräunt, einige wenige Randmängel alt ausgebessert.
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Lot 308
Fables choisies, mises en vers. Édition ornée de cinquante-quatre gravures en taille-douce. Mit 54 Kupfertafeln. Paris, Didot le Jeune für Tardieu-Denesle, 1818. 2 Bl., 235 S. 12,7 x 20 cm. Etwas späterer roter Halbmaroquinband mit goldgeprägtem Rückentitel, reicher Rückenvergoldung, Kopfgoldschnitt und beigebundenem Original-Umschlag (Umschläge restauriert). [*]
After-Sale Price 200 €
Der Umschlag datiert 1823, die Auflage wurde von einem anderen Verleger übernommen. – Titelblatt restauriert, hin und wieder leicht fingerfleckig, ein winziger Papierfehler auf S. 231/232.
Lot 309
Hand-Bibliotheck für Freunde. Manuscript. 4 Jahrgänge zu je 6 Heften in 12 Bänden (alles Erschienene). Mit 22 gestochenen Titelrahmen für teilweise handschriftliche Titelblätter. Zürich, Privatdruck/Orell etc., 1790-98. 11,5-13,5 x 8-9 cm. 6 Pappbände der Zeit, 4 Umschläge der Zeit, 2 moderne Umschläge (etwas berieben und bestoßen). [*]
Result 1200 €
Erste Ausgabe (Jahrgang 1790, Heft 1 in zweiter). – Goedeke IV/1, 273, 64. – Vollständig seltene Reihe. “Die Heftchen kamen nicht in den Handel, sondern wurden nur von dem Verfasser an seine Freunde verschenkt. Die Titel stehen in verschiedenen gestochenen Umrahmungen und sind entweder von Lavater ganz eigenhändig geschrieben, oder der oben angegebene Teil ist in Kupferstich vorgedruckt und von Lavater mit der Jahres- und Bandzahl sowie der Widmung an den Empfänger handschriftlich ergänzt” (Schulte-Strathaus 164). Hier die Titelrahmen 1790, Hefte 3-5 und 1791, Hefte 1-2 handschriftlich ausgefüllt. 1790/3 zusätzlich mit der Widmung: “an Herrn Forerius Decret”, 1790/6 leer. – Jahrgang 1790 in 6 Heften, 2-6 unbeschnitten, die beiden ersten in modernem Umschlag (Nr. 1 deutlich kleiner). Die übrigen Jahre in je 2 starken Bänden. – Es fehlen der Titel und die gestochene Porträtsilhouette zu 1790/2 (Taschenbüchlein für liebe Reisende), Drucktitel vorhanden. – Auf kräftigem Papier, überwiegend frisch, 2 Titel von 1792 eingerissen.
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Lot 310
La Vie joyeuse et récréative de Tiel-Ulespiegle. De ses faits merveilleux & des fortunes qu’il a eu, lequel par aucunes ruse ne se laissa tromper. Mit großem Titelholzschnitt. Troyes, Garnier, 1738. 48 S. 16,5 x 10,5 cm. Halbleinwand (um 1850) mit goldgeprägtem Rückentitel (etwas berieben). [*]
Result 240 €
Seltene französische Adaption der Legende um Till Eulenspiegel. – Bibliothek der Brüder Grimm 1264. – S. 23/24 mit Papierverlust mit wenigen Buchstaben an der unteren Ecke, ein weiteres Blatt mit etwas Verlust im weißen Blattrand.
Lot 311
Heiligthum der Freundschaft. Freundschaftsalbum des Berliner Kaufmannes Ludwig Friedrich Borchmann. Mit 6 blattgroßen (inkl. Titel) und 2 kleinen Aquarellen sowie 1 Haarlocke. Berlin und Umgebung (Kremmen, Rhinow u.a.), 1803-12. 74 Bl. mit 48 Einträgen. 14 x 21 cm. Gefleckter Lederband der Zeit mit Rückenschild sowie Rücken- und Deckelvergoldung, vorne die Initialen des Halters, marmorierten Vorsätzen und Goldschnitt (berieben und bestoßen). [#]
After-Sale Price 400 €
Mit zahlreichen Einträgen aus der großen Familie Borchmann, drei Familienmitglieder stellen ihren Schriftzügen jeweils ein Aquarell gegenüber, J. F. Carl Borchmann in Rhinow monogrammiert das seinige. Inskribiert haben ferner die Berliner Mediziner Friedrich Wilhelm Kothe (“zur Zeit Eleve der h. Chir. Pepiniere”) und “Chirurgis Helling” (Georg Leberecht Andreas H.), sowie der Theologe und Pädagoge Johann Friedrich Prenninger in Rhinow samt Ehegattin. – Stellenweise etwas fleckig, sonst sauber.
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Lot 312
Sammlung von 3 Stammbüchern und 1 Notizbuch, weitgehend unbenutzt. Deutschland und Österreich, erste Hälfte 19. Jahrhundert. Verschiedene Formate und Einbände (geringe Gebrauchsspuren).
Result 240 €
Enthält: 1. Stammbuch für M.B. Mit je 1 Titel- und Einschaltbl. in kolorierter Lithographie. Wien 1816. 113 verschiedenfarbige Bl., etliche weitere entfernt. 11 x 17,5 cm. Marmorierter Lederband der Zeit mit Rücken- und Deckelvergoldung sowie Goldschnitt in marmoriertem Pappschuber (dieser berieben). – Mit wenigen Einträgen und Bleistiftzeichnungen. – 2. Stammbuchkassette für H. Fleischer. Memel 1842. Deckplatte aus Pappe mit Moiréepapier und Goldlitze, ca. 20 unbenutzte lose Bl., meist in Blautönen. 9 x 15 cm. Lederband der Zeit mit Rücken- und Deckelvergoldung, Stege vergoldet (Vordergelenk ausgebessert). – 3. Stammbuchkassette für T. A. Ohne Ort, um 1830. Deckplatte und ca. 50 unbenutzte lose Bl. dünnes weißes Papier mit Goldschnitt. 9 x 13,5 cm. Grüner Leinenband der Zeit mit etwas Romantikervergoldung, Stege vergoldet (äußerer gelockert). – 4. Notizbuch. Ohne Ort, um 1840. 19 (statt 20) weiße Bl. mit Goldschnitt. 14 x 8,5 cm. Mit roter Moiréeseide bezogener Umschlag in Ledermäppchen der Zeit, am Vorderdeckel Aussparung für eine Glasperlenstickerei, hinterer mit Romantikervergoldung, innen je 2 leinengefütterte Deckeltaschen und Bleistifthülsen, ein Stift erhalten (Seide etwas fleckig und am Rücken verschlissen, Halteband gerissen).
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Lot 313
Stammbuch von A. F. Teubert. Mit 15 Aquarellen und 1 montierten kolorierten Kupferstich. Anklam, 1827-35. 87 Bl. mit 27 Einträgen. 19,5 x 11,5 cm. Dunkelroter Halblederband der Zeit mit orangefarbenen Deckeln, reicher Rücken- und Deckelvergoldung, Goldschnitt und marmorierten Vorsätze (etwas berieben).
After-Sale Price 300 €
Ausschließlich in Anklam geführtes Album, der erste Eintrag vom Eigner selbst. Unter den Beiträgern Beyer, Hertzberg, Hoppe, Karstädt, Klein, Lemser, Ocker, Westphal. Die hübschen Illustrationen von Blumenbouquets, Pomona, Tempeln, Urnen, einem Dreimaster, einer Malerpalette etc. teils mit Gouache oder Eiweißhöhung. – Das Papier durchgehend wolkig gebräunt, sonst gut erhalten.
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Lot 314
Briefe an ein Frauenzimmer über die wichtigsten Produkte der schönen Literatur. Bände 1-4 und 7 (von 7) in 4 Bänden. Berlin, J. D. Sander (ab Band 3: K. Quien, Band 7: Leipzig, Bureau der einheimischen und auswärtigen Literatur), 1800-1803. 16,5 x 10 cm. Lederbände der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung.
Result 900 €
Seltene erste Ausgabe. – Goedeke VI, 382, 11 (datiert 1801 bis 3. III Jahrgänge). – Wohl auf Grund der Verlagswechsel sehr selten vollständige Reihe. – Auch in Bibliotheken meist nur Teilstücke vorhanden. – Der 7. Band hinter Band 4 gebunden. – Gutes Exemplar, dekorativ gebunden.
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Lot 315
Almanach für das Jahr 1887. Mit 6 lithographischen Porträt-Tafeln. Wien, Moser für J. Weidmann, 1886. 34 (2 weiße) Bl. 22 x 15 mm. Original-Pergamentband mit goldgeprägter Deckelvignette sowie Goldschnitt mit Lupe im Original-Lederetui mit rotem Samtfutter und Schließe (leicht berieben, Einband etwas fleckig, vorderes Gelenk geklebt).
Result 500 €
Sehr selten im Original-Etui mit Lupe, abgebildet am Titelbild bei Bondy.- Die Tafeln mit Porträts von Wiener Schauspielerinnen. – Eine Tafel verso mit Steuerstempel.
Lot 316
Calender für das Jahr 1797. Mit gestochenem Titel und 7 (1 gefalteten und kolorierten) Kupfertafeln. Offenbach, Weis und Brede, 1796. 12 Bl., 36 S., 2 Bl. 85 x 55 mm. Original-Pappband mit Goldprägung im Original-Pappschuber (etwas fleckig und berieben).
After-Sale Price 240 €
Seltener Miniaturkalender.- Die gefaltete und altkolorierte Kupfertafel mit einer Ansicht des Brandes von Frankfurt am Main in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1796. – Vorsatz mit handschriftlichen Einträgen, teils etwas gebräunt.
Lot 317
Hausbüchlein für Eheleute und Ehelustige. Hameln, G. F. Becker, um 1840. 42 S., 1 Bl. Druckvermerk, 2 weiße Bl. 4,7 x 3,5 cm. Blaue Kartonage der Zeit mit Strukturprägung, Goldschnitt (berieben, Ecken etwas verknickt). [*]
Result 500 €
Für uns nicht nachweisbarer Druck, enthält die gereimten Abschnitte “Zehn Gebote für Eheleute”, “Hausregeln für Ehemänner” und “Hausregeln für Ehefrauen”. – Auf kräftigem Velinpapier, etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.
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Lot 318
Heures des Jeunes Chretiens. Mit gestochenem Titel und 5 Kupfertafeln. Paris, Marcilly, um 1830. 127 S. 68 x 44 mm. Roter Pappband der Zeit mit Rücken- und Deckelvergoldung sowie Goldschnitt im Pappschuber der Zeit mit Deckelvergoldung (Gelenke angebrochen und berieben, Schuber berieben und bestoßen). – Gebräunt. – Dabei: Petit Paroissien de la Jeunesse. Mit 5 Kupfertafeln. Paris, Rignoux für Marcilly, um 1840. 1 Bl., 96 S. 41 x 30 mm. Späterer Halblederband mit Plastikdeckel (vorderer Deckel fehlt). – Gebräunt.
Result 200 €
Zwei christliche Andachtsbücher für Kinder.
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Lot 319
Illustrierte Briefmarken-Sprache (Deckeltitel). Ohne Ort und Verlag, um 1910. 20 x 30 mm. 20 nn. Bl. als Leporello gebunden. 20 x 30 mm. Metalldeckel aus Messing mit graviertem Titel, Schließe und Oese.
Result 260 €
Nicht bei Horodisch, Bondy, Spielmann und Welsh/Weber.- Sehr selten, kein Exemplar über KVK nachweisbar. – Gedruckt in Rot und Schwarz.- Jedes Blatt mit einer Abbildung der verschiedenen Platzierungen einer Briefmarke auf einem Umschlag und der Erklärung, welche Aussage daraus zu schließen ist. – Beiliegend: Pinups. Leporello mit 10 Original-Photographien von Damen in Badebekleidung. Ohne Ort und Verlag, um 1960. 28 x 27 mm. Getriebene Metalldeckel in Messing mit Schließe und Titel auf dem Vorderdeckel.
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Lot 320
Kaiser Franz Joseph, An meine Völker. Das Manifest des Kaisers 28. Juli 1914. Mit 1 Porträt. Wien, 1914. 31 S. 24 x 21 mm. Getriebene Metalldeckel (vorne mit Porträt des Kaisers, hinten mit der Inschrift “Das Manifest des Kaisers 28. Juli 1914”) mit Schließe. – Dabei: Schiller, Friedrich von. Das Lied von der Glocke. Mit 1 Porträt. Ohne Ort und Verlag, 1905. 48 S. 24 x 22 mm. Getriebene Metalldeckel (vorne mit Porträt von Schiller und der Inschrift “Zum 100. Todestage Friedr. v. Schiller”, hinten mit einer Glocke) mit Schließe. – Dabei: Komponisten. Leporello mit 12 Original-Photographien mit Komponistenporträts. Ohne Ort und Verlag, um 1910. 25 x 23 mm. Getriebene Metalldeckel mit Schließe sowie aufgeklebtem Photo-Porträt von Richard Wagner am Vorderdeckel.
After-Sale Price 300 €
1. Bondy 140: “Der österreichische Kaiser Franz Joseph richtet beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 einen öffentlichen Apell an sein Volk. Anscheinend sind nur wenige Exemplare dieses dramatischen Miniaturdokuments erhalten geblieben.” – 2. Nicht in Bondy. – Selten. – 3. Mit Miniaturporträts von Mozart, Beethoven, J. Strauss, Mendelssohn, Meyerbeer, Verdi, Haydn, Chopin, Mascagni, Seb. Bach, Weber und Tschaikowsky.
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Lot 321
Kleiner Sack-Kalender für das Jahr 1799. Mit 6 kolorierten Kupfertafeln. Wien, Friedr. Krauss, 1798. 48 S. 80 x 40 mm. 48 S. Goldgeprägter Lederband der Zeit (leicht berieben).
Result 650 €
Sehr früher Jahrgang des ab 1796 nachgewiesenen Wiener Miniaturkalenders. – Titel und Kalendarium in Rot und Schwarz gedruckt. – Titel mit Steuerstempel, leicht fleckig, kleine Randläsuren fachgerecht ergänzt.
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Lot 322
Königl. Baierischer Lotto-Kalender auf das Jahr 1813. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel. München, königl. Lotto-Buchdruckerey, 1812. 38 (12 weiße) nn. Bl. 105 x 68 mm. Goldgeprägter Seideneinband der Zeit mit bekröntem Monogramm von König Maximilian Joseph I. von Bayern mit Goldschnitt in goldgeprägtem Pappschuber der Zeit. – Dabei: Königl. Baierischer Lotto-Kalender auf das Schalt-Jahr 1812. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel. München, königl. Lotto-Buchdruckerey, 1811. 38 (12 weiße) nn.Bl. 104 x 69 mm. Goldgeprägter Seideneinband der Zeit mit Goldschnitt in goldgeprägtem Pappschuber der Zeit (die Schuber leicht fleckig und etwas berieben).
Result 320 €
1. Über KVK können wir nur 1 Exemplar des Jahrgangs 1816 in der BSB nachweisen. – Kalendarium mit 12 weißen Zwischenblättern.- Titel mit Steuerstempel. – Schönes Exemplar aus der Bibliothek der Herzöge in Bayern auf Schloß Tegernsee, mit goldgeprägtem bekrönten Monogramm von König Maximilian Joseph I. von Bayern am Vorderdeckel. – 2. Kalendarium mit 12 weißen Zwischenblättern.- Titel mit Steuerstempel. Schönes Exemplar aus der Bibliothek der Herzöge in Bayern auf Schloß Tegernsee.
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Lot 323
Königl. Baierischer Lotto-Kalender auf das Schalt-Jahr 1816. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel. München, königl. Lotto-Buchdruckerey, 1815. 38 (12 weiße) nn. Bl. 103 x 67 mm. Goldgeprägter grüner Seideneinband der Zeit mit Goldschnitt und bekröntem Monogramm von König Maximilian Joseph I. von Bayern in goldgeprägtem Pappschuber der Zeit.- Dabei: Königl. Baierischer Lotto-Kalender auf das Jahr 1813. Mit Wappenholzschnitt auf dem Titel. München, königl. Lotto-Buchdruckerey, 1812. 38 (12 weiße) nn. Bl. 105 x 68 mm. Goldgeprägter Seideneinband der Zeit in goldgeprägtem Pappschuber der Zeit (Schuber leicht berieben).
Result 320 €
1. Über KVK nur in der BSB nachweisbar.- Kalendarium mit 12 weißen Zwischenblättern.- Titel mit Steuerstempel. – Schönes Exemplar aus der Bibliothek der Herzöge in Bayern auf Schloß Tegernsee mit goldgeprägtem bekrönten Monogramm von König Maximilian Joseph I. von Bayern am Deckel. – 2. Kalendarium mit 12 weißen Zwischenblättern. – Titel mit Steuerstempel. Schönes Exemplar aus der Bibliothek der Herzöge in Bayern auf Schloß Tegernsee.
Lot 324
Kompendiöser Sackkalender für das Jahr nach Jesu Christi Geburt 1825. Ist ein gemeines Jahr von 365 Tagen. Mit altkoloriertem Kupfertitel, altkoloriertem gestochenen Frontispiz und 6 altkolorierten Kupfertafeln. Augsburg, Bloßfeld, 1824. 32 nn. Bl. 77 x 53 mm. Roter Original-Lederband mit Deckelprägung “Zum neuen Jahr”, hinterer Deckeltasche, Bleistifthalter und Einstecklasche.
Result 800 €
Nicht bei Köhring, Baumgärtel und Lanckaronska-Rümann. – Kalendarium in Rot und Schwarz. – Enthält 6 Lieder mit dazugehörigem kolorierten Kupferstich, u.a. Der Kosak und der Bäcker; Das Dichter-Kleeblatt; Wein und Wasser; Schiffer-Lied. – Deckeltasche mit kleiner Lupe. – Teils leicht stockfleckig, Vorsatz mit Bleistift-Eintrag, Drucktitel verso mit Steuerstempel.
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Lot 325
Le Petit Chansonnier 1841. Mit 6 gestochenen Tafeln. Paris, Marcilly, 1840. 64 S. (Tafeln mitpaginiert). 28 x 22 mm. Halblederband der Zeit mit Buchdeckeln aus Bein und Deckeltitel “Almanach”.
After-Sale Price 300 €
Vgl. Welsh 5551 (Ausgabe für 1842).- Vollständig gestochenes bzw. radiertes Miniatur-Liederbuch mit sechs Liedtexten mit winzigen ganzseitigen Illustrationen sowie einem Kalendarium. – Enthält: Regrets d’amour – Chacun son tour – Les vendages – La paresse – L’orage – L’art d’etre heureux. – Schönes Exemplar.
Lot 326
Les plaisirs de la Campagne. Mit illustriertem, gestochenen Titel und 7 gestochenen Tafeln. Paris, Marcilly, um 1825. 96 S. 45 x 60 mm. Blindgeprägter Original-Pappband mit Deckeltitel (leicht berieben).
After-Sale Price 500 €
Welsh 5726 – Spielmann 416 – Gumuchian 4133. – Reizendes Miniaturbuch für Kinder mit hübschen Illustrationen. – “A children`s book of great charm, … with delightful illustrations.” (Spielmann). – Etwas braunfleckig.
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Lot 327
London Almanack for the Year of Christ, 1783. Mit 3 (1 doppelblattgroße) Kupfertafeln und 2 halbseitigen Textkupfern. London, Company of Stationers, 1782. 13 gestochene Bl. 60 x 37 mm. Goldgeprägter Lederband der Zeit im goldgeprägten Lederschuber der Zeit (Schuber etwas abgerieben).
Result 480 €
Spielmann 313 (Ausgabe 1786) – Welsh 4563 – siehe Bondy 37f. und 159. – Mit einer Panoramaansicht “The Ordnance Office, Old Palaca Yard” gedruckt auf 4 aufeinanderfolgenden Seiten. – Alles gestochen. – Titel mit Steuerstempel.
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Lot 328
Mignon Almanach auf das Jahr 1817. Wien, Jos. Riedl, 1816. 14 gestochene Bl. 18 x 28 mm. Rosa Original-Pappband mit Deckelvergoldung und Goldschnitt im rosa Original-Pappschuber mit Goldprägung (Rücken etwas beschädigt, Schuber etwas berieben).
Result 900 €
Bondy 51 – Tissandier 16 – vgl. Lanckaronska-R. 195 (kennt erst die Jahrgänge ab 1817) – nicht bei Baumgärtel, Köhring und Marwinski. – Seit 1813 erschienen Miniatur-Almanache. – Titel verso mit Steuerstempel.
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Lot 329
Münchener Sackkalender auf das Schaltjahr 1856. Redigirt von Franz Schleicher. Mit 6 kolorierten lithographischen Tafeln. München, Wild, 1855. 30 nn. Bl. 90 x 60 mm. Blindgeprägter roter Lederband der Zeit mit Bleistifthülse mit Bleistift, einem Papiertäschchen hinten und Einstecklasche (etwas berieben, Lasche mit kleinen Einrissen).
Result 800 €
Nicht bei Köhring etc. – Die hübschen Lithographien mit Bildern zu Onkel Tom’s Hütte.- Etwas stockfleckig.
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Lot 330
Münchener Taschen-Kalender auf das Schalt-Jahr 1860. 24. Jahrgang. Mit 8 kolorierten lithographischen Tafeln. München, Georg Franz, 1859. 68 S., 6 Bl. 90 x 60 mm. Original-Leinwand mit goldgeprägten Deckeln sowie Bleistifthalter mit Bleistift. – Dabei: Königl. Baierischer Lotto-Kalender auf das Schalt-Jahr 1812. Mit Wappen-Holzschnitt auf dem Titel. München, königl. Lotto-Buchdruckerey, 1811. 38 (12 weiße) nn. Bl. 104 x 69 mm. Goldgeprägter Seideneinband der Zeit in goldgeprägtem Pappschuber der Zeit (Schuber leicht fleckig und berieben).
Result 300 €
1. Nicht bei Köhring. – Die schönen kolorierten Tafeln u.a. mit Voltigierdarstellungen. – Vorderes Innengelenk gelockert. – 2. Über KVK nur 1 Exemplar des Jahrgangs 1816 in der BSB vorhanden. – Kalendarium mit 12 weißen Zwischenblättern.- Titel mit Steuerstempel, sonst schönes Exemplar aus der Bibliothek der Herzöge in Bayern auf Schloß Tegernsee.
Lot 331
Petite histoire grotesque de Pierrot goulu. (“Petite Histoire de Pierrot” gestochener Titel). Mit gestochenem Titel und 7 Kupfertafeln. Paris, Firmin Didot Freres für Marcilly, ca. 1835. 2 Bl. (das 1. weiß), 122 S., 1 Bl. 64 x 80 mm. Roter Maroquinband der Zeit mit Rückentitel und reicher Rücken-, Deckel- und Innenkantenvergoldung.
Result 500 €
Erste Ausgabe. – Walsh 5638 – Spielmann 406 – Bondy S. 74: “Ein entzückendes Possenspiel … mit sieben außergewöhnlich lebendigen und amüsanten Stichen.” – Innendeckel mit Exlibris “Pierre Lévy Haas”. – Etwas stockfleckig, Tafeln gebräunt, S. 73/74 mit alt geklebtem Einriss. – Sehr dekorativ gebunden.
Lot 332
Petit souvenir. Mit gestochenem Titel mit Vignette, 12 Jahreszeitenkupfern im Medaillon sowie gestochenem gefalteten Kalenderblatt. Paris, Le Fuel, 1820. 29 Bl. 85 x 57 mm. Geheftet in Original-Seidenumschlag mit Goldschnitt, dieser lose in ziseliertem Original-Perlmutteinband mit reich verzierter Metallfassung.
After-Sale Price 800 €
Sehr fein gearbeiteter, mit Palmblättern und Blüten ziselierter Perlmutteinband in reich mit Blüten und Rankenwerk verzierter Metallfassung, der Vorderdeckel mit zwei auf das Perlmutt aufgebrachten Putti mit dem Spruchband “Souvenir”. – Das gefaltetete Kalenderblatt für das Jahr 1821 mit figürlicher Bordüre. Die Kalenderblätter unbeschrieben. – Der Seidenumschlag sowie die Seidenvorsätze der Einbanddecke mit Feuchtigkeitsfleck. Sonst sehr schön erhalten.
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Lot 333
Proverbes parlants. Mit lithographischem Titel und 10 lithographischen Kärtchen mit Bild und Spruch. Paris (?), um 1830. 40 x 50 mm. Lose in Original-Kartonschuber mit Deckelschild (“Proverbes parlants”) (etwas berieben).
Result 300 €
Grand-Carteret 346 – nicht in Bondy und Spielmann.- Französische Sprichwörter mit szenischen Darstellungen. – Sehr selten, über KVK kein Exemplar nachweisbar.
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Lot 334
Quran (Koran). 2 Ausgaben: Verzierter Schildpatteinband mit Metallschließe und Vergrößerungslinse. 38 x 29 mm. – Und: Goldgeprägter Lederband mit Verschlusslasche und Vergrößerungslinse in Original-Pappschachtel. 38 x 27 mm.
After-Sale Price 240 €
Auf Arabisch gedruckt. – Aus der Reihe von Miniaturbüchern, die von dem Glasgower Verlag David Bryce & Son ab der Jahrhundertwende hergestellt wurden. – Beilage: Sanders Daniel. Moment-Lexikon und Fremdwörterbuch. Berlin, Hugo Steinitz, um 1904. 423 S., 1 Bl. 53 x 37 mm. In Original-Metalldose mit eingelassener Mini-Lupe (58 x 40 mm). – Vgl. Spielmann 445. – Ein Miniatur-Deutsch-Wörterbuch, in zwei Spalten in mikroskopischer Schrift gedruckt. – Dose berieben.
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Lot 335
Sammlung von 12 Miniatur-Kalendern. 1895-1941. 34 x 18 mm bis 52 x 35 mm. Original-Einbände (meist Leder).
Result 300 €
Vorhanden: Sältzer Hannover, Kalender für 1895. – Eggers Hannover, Kalender für 1900. – Mignon-Kalender 1900, 1902 und 1906. – Frommes Wiener Portemonnaie Kalender 1910 und 1917.- Kalender für das Jahr 1910. – Kalender für das Jahr 1918. – Kalender für das Jahr 1921. – Kalender für das Jahr 1924. – Kalender für das Jahr 1941. – Gute Exemplare.
Lot 336
Sicillienne. Mit 2 ganzseitigen lithographischen Tanzszenen. Paris, um 1840. 4 Bl. 55 x 40 mm. Sibergeprägte Schildpattdeckel mit Relief von 2 Tauben im Oval auf dem Vorderdeckel mit Stiftlaschen und Samtrücken, sowie Original- Bleistift, Seidenvorsätze und Goldschnitt (etwas angestaubt).
After-Sale Price 360 €
Siehe Bondy S.132f. – Die Tanzdarstellungen zeigen Tanzpaare beim “Sicilienne” und “Schotich”; die angeführten Tänze (Valse, Contredanse, Mazurka, Galop) jeweils mit 6 nummerierten Zeilen zum Eintragen der voraussichtlichen Tanzpartner. – Hinterer Vorsatz mit handschriftlichen Eintragungen.
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Lot 337
Taschen-Kalender auf das Jahr nach der Geburt Jesu Christi 1839. Wien, L. Grund, 1838. 43 nn. Bl. 90 x 55 mm. Pappband der Zeit. – Dabei: Sack-Kalender für das Jahr 1835. Ried, M. Kränzl, 1834. 32 nn. Bl. 82 x 56 mm. Pappband der Zeit (Rücken mit Leinwand überklebt). – Dabei: Portemonnaie-Kalender für 1887. Mit 1 Original-Porträtphotographie als Frontispiz. Ohne Ort und Verlag, 1886. 30 nn. Bl. 45 x 35 mm. Blindgeprägte Original-Leinwand mit Goldschnitt. – Dabei: Fromme`s Wiener Portemonnaie Kalender 1880. XVI. Jahrgang. Mit 1 Original-Porträtphotographie als Frontispiz. Wien, C. Fromme, 1879. 30 nn. Bl. 45 x 34 mm. Original-Halbleinwand mit getriebenen Messingdeckeln und Goldschnitt.
Result 240 €
1. Enthält für jeden Monat Angaben zu “Mondesviertel und vermuthliche Witterung”. – Titel mit Steuerstempel. – 2. Innviertler Kalender, enthält nach dem Kalendarium: “Mondesviertel und Witterungen im Jahre 1835”. – 3. Enthält auch einen Kalender der Juden und eine Genealogie der deutschen Adelshäuser. – 4. Bondy 54: “Bemerkenswert sind sie wegen ihrer außergewöhnlichen, sehr originellen Verlegereinbände.”
Lot 338
De Imitatione Christi. Libri quatuor. Mit Holzschnitt-Titelvignette. Regensburg-Stadtamhof, Johann Gastl, 1740. 1 Bl., 493 S. 83 x 50 mm. Lederband der Zeit (etwas berieben).
Result 200 €
Seltene Miniaturbuchausgabe der “Nachahmung Christi”. – Titel verso gestempelt.
Lot 339
Sämmtliche Lustspiele. Nach einer sorgfältigen Uebersetzung (von F. S. Bierling). Zweyter sehr verbesserte Ausgabe. 4 Teile in 4 Bänden. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz und 28 Kupfertafeln (D. J. Martini sc.). Hamburg, Christian Herolds W., 1769. 18,5 x 11 cm. Pappbände der Zeit mit 2 Rückenschildern (teils stärker berieben).
After-Sale Price 300 €
Die Prosa-Übersetzung Bierlings zeichnet sich vor allen späteren durch eine größere Texttreue aus. Sie vermittelt, “dank ihrer zeitlichen Nähe zum Originaltext, die barocke Diktion und die Atmosphäre des 17.Jhrdts oft treffender als eine Neuübersetzung dies vermöchte.” (H.Scheffers, Höfische Konvention, Bonn 1980, S. 263). – Durchgehend etwas gebräunt, Teile 1 und 2 stärker.
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Lot 340
Anton Reiser. Untersuchungen zur Lebensgeschichte von K. Ph. Moritz und zur Kritik seiner Autobiographie. Leipzig, Voigtländer, 1909. VII, 338 S. 22,5 x 14,5 cm. Pappband der Zeit mit Rückenschild (Gelenke etwas berieben).
After-Sale Price 200 €
Probefahrten 14. Band. Erstlingsarbeiten aus dem Deutschen Seminar in Leipzig. – Gutes Exemplar.
Lot 341
Physiognomisches Cabinet für Freunde und Schüler der Menschenkenntniß. Mit eingedruckten Kupfern. (Erste) bis Dritte Eröfnung (sic!). 3 Teile in 1 Band. Mit 3 (wiederholten) gestochenen Titelvignetten von Geyser und 72 Kupfern im Text (davon 17 Silhouetten). Frankfurt und Leipzig, Perrenon 1777 und Münster, Perrenon 1780. Titel, 243, 219, 246 S. 16 x 10 cm. Pappband der Zeit mit rotem Rückenschild und Rückenvergoldung (etwas berieben). [*]
After-Sale Price 800 €
Seltene erste Ausgabe, anonym erschienen. – Goedeke IV/1, 265, eta (Lavater) – Rümann 857 (nur die ersten beiden Teile) – Kippenberg II, 7732. – Ganz eindeutig konnte bis heute der Verfasser dieses Werkes nicht ermittelt werden. Überwiegend wird Friedrich Christoph Müller genannt, der nach Hamberger-Meusel erst Mathematiker bei dem Preußischen Offizierskorps und später Prediger in Sassendorf, Unna und Schwelm war. – Sehr ausführlich setzt er sich mit den Fragmenten von Lavater auseinander und geht auch auf die Auseinandersetzungen zwischen Lavater und Lichtenberg ein. Ferner sind zahlreiche physiognomische Analysen, die durch Kupfer veranschaulicht werden, enthalten. Der letzte Band behandelt ausschließlich das Silhouettieren. – Etwas stockfleckig bzw. gebräunt, insgesamt gutes Exemplar.
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Lot 342
Mythologie der nordischen Völker. Leipzig, Breitkopf, 1794. 8 Bl., 72 S., 4 Bl. 17,2 x 10,5 cm. Pappband der Zeit mit rotem Rückenschild (etwas berieben, Ecken etwas bestoßen). [*]
Result 240 €
Erste Ausgabe, anonym erschienen. – Holzmann/Bohatta III, 5689. – Frühe deutsche Studie über Odins Götterwelt. – Titel mit zeitgenössischem Besitzeintrag Mathilde v. Schönfeld. – Etwas gebräunt.
Lot 343
Poetische Werke von Heinrich Ludwig von Nicolai (sic!). Zweyte durchaus umgearbeitete und vermehrte Original-Auflage. Vier Bände. Mit 1 Titelkupfer, 4 Kupfertiteln und 1 mehrfach gefalteten, gestochenen Karte. Wien, Haas, 1817. 15,5 x 9,5 cm. Rote Chagrinlederbände der Zeit mit 2 schwarzen Rückenschilden, etwas Rückenvergoldung, goldgeprägten Deckelfileten, Stehkantenvergoldung und Ganzgoldschnitt (etwas fleckig und berieben, Ecken teilweise etwas bestoßen). – [*]
Result 800 €
Erste Ausgabe. – Goedeke IV, 629, 7x – Hayn/Gotendorf V, 383. – Vorzugsausgabe auf starkem Velinpapier, das jedoch in Band 3 von Bogen 3 (S. 49) und in Band 4 bis Bogen 5 (S. 120) gleichmäßig gebräunt ist. – Die sehr seltene Ausgabe wird von den älteren Bibliographen entgegen der Angabe “Original-Auflage” als Nachdruck bezeichnet, was angesichts des berüchtigten Verlegers Carl Haas (1790-1826) naheliegt. Dagegen schreibt M. Ahrens, dass “ihm (Nicolay) 1817 in Wien von Haas endlich der Wunsch nach einer revidierten Werkausgabe erfüllt wurde.” (Kurzbiographie S. 240, in: Aufklärung, Hamburg 2015, Vol.24). L. H. von Nicolay (1737-1820), seit 1766 in russischen Diensten, wurde 1769 in St. Petersburg zum Erzieher, später Sekretär und Bibliothekar des Großfürsten Paul und 1798 Präsident der Akademie der Wissenschaften. Nach dem Tod des Zaren zog sich Nicolay 1803 auf sein Landgut Monrepos zurück. – Titelblätter der Bände 2 bis 4 etwas stärker, der Rest nur gelegentlich etwas stockfleckig, zeitgenössischer Signaturzettel der “Galatti Bibliothek” auf den Innendeckeln, zeitgenössischer Initialstempel “FP” auf den Titeln.
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Lot 344
Opera omnia (latine et graece). 2 Teile in 1 Band. Mit 2 gestochenen Titelvignetten. Parma, Ex regio Parmensi Typographio (Bodoni), 1785. Vortitel, 16, XXXV S., 1 Bl., 248 S., 2 Bl., 110 S. 32 x 23 cm. Interims-Pappband der Zeit mit altem handschriftlichen Rückentitel (etwas fleckig und berieben, Kapitale mit kleinen Einrissen). [*]
Result 440 €
Brooks 290 – De Lama II, 36 f. – Sehr schöner griechisch-lateinischer Bodoni-Druck, “a splendid and correct edition, founded on Le Clerc’s, with some of Graevius’s and that editor’s notes …” (Dibdin, 4th edition, II, 38). – Sehr gutes sauberes, unbeschnittenes und teilweise unaufgeschnittenes Exemplar.
Lot 345
Wissenschaftslehre. Versuch einer ausführlichen und größtenteils neuen Darstellung der Logik mit steter Rücksicht auf deren bisherige Bearbeiter. Herausgegeben von mehren seiner Freunde. Mit einer Vorrede des Dr. J. Ch. A.Heinroth. Vier Bände. Mit einer gefalteten lithographischen Tafel. Sulzbach, Seidel, 1837. 22 x 13,5 cm. Leinenbände der Zeit mit zwei blauen Rückenschildern (wenige kleine Bezugsfehlstellen an Ecken und Kapitalen, leicht fleckig). [*]
Result 1200 €
Erste Ausgabe. – Goedeke XII, 354, 15a – Winter, Bolzano 14 – Risse II,41 – DSB II, 273ff. – “In seinen wirkungsmächtigen Prolegomena zur reinen Logik (1900) nennt Husserl Bolzanos Wissenschaftslehre ein Werk, ‘das in Sachen der logischen Elementarlehre alles weit zurückläßt, was die Weltliteratur an systematischen Entwürfen der Logik darbietet’.” (St. Centrone, Begründungen bei Bolzano und beim frühen Husserl, S. 7, in: Zeitschrift für philosophische Forschung, Heft 65, Frankfurt 2011). – Bolzano (1781-1848) “war einer der bedeutendsten Denker seiner Zeit und der am vielseitigsten begabte Philosoph … Doch er wurde vergessen, so gründlich vergessen, dass er lange Zeit auch in den größten Nachschlagwerken … nicht einmal erwähnt wurde.” – In Band 1 ist der Zwischentitel in Bogen 36 und dieser in sich verbunden; in Band 4 sind 2 Bl. (S. XVII-XX) des “Inhalts” in den letzten Bogen verbunden. – Papierbedingt etwas gebräunt und gelegentlich etwas stockfleckig, alter Schulstempel auf den Titeln, Vorsatz in Band 1 mit Bleistifteintrag “Gesch(enk) Prof. Schramm, 5.XI.(1)880”, späterer Namenstempel “Aloys Wieser” auf den Innendeckeln.
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Lot 346
Praktische Aphorismen. Grundsätze zu einem neuen System der moralischen Wissenschaften. Leipzig, Martini, 1808. X, 374 S. 17,5 x 11,5 cm. Broschur der Zeit (gebräunt und etwas angerändert, hinterer Umschlag mit Fehlstelle).
After-Sale Price 240 €
Erste Ausgabe der seltenen Schrift des Kantianers. – Vgl. Ziegenfuss I, 140 (ohne diesen Titel). – Unbeschnitten und unaufgeschnitten. – Titel gebräunt, sonst nur teilweise leicht gebräunt.
Lot 347
Gesammlete Schulschriften. 2 Bände in 1 Band. Berlin, Unger, 1789-1795. XV, 512, Titel, VI, 318 S. 17,5 x 11 cm. Pappband der Zeit mit grünem Rückenschild und etwas Rückenvergoldung (berieben, Rücken unten mit Bibliotheksschild).
After-Sale Price 240 €
Erste Ausgabe. – Mit dem seltenen, erst sechs Jahre später erschienenen zweiten Band. – Der Theologe und Pädagoge in der Spätzeit der Aufklärung Friedrich Gedike (1754-1803) bereitete als aufgeklärter Bildungspolitiker der preußischen Bildungsreform den Weg. – Vorsatz mit Sammlerstempel, verso Titel mit durchschlagendem Stempel einer alten Wittenberger Schulbibliothek.
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Lot 348
Abhandlung von der oratorischen Imitation mit welcher zu einem Abschiedsactus auf den 18 April 1787 seiner Schuldigkeit gemäß einladet M. Christoph Gottfried Haymann der Annenschule zu Dresden Rector. Dresden, Harpeter, 1787. 20 S. 20 x 16,5 cm. Spätere Broschur (Rücken mit Läsuren).
Result 200 €
Seltene Schulschrift, die wir über KVK nur in der SLUB Dresden nachweisen können. Das Exemplar der Stabi Berlin “Kriegsverlust”.
Lot 349
Instruction, wie die Information in denen Teutschen Schulen der Chur-Sächsischen Lande anzustellen. Dresden, Stößel, 1724. 24 S. 19 x 16 cm. Umschlag aus altem Papier mit neuem Rücken. [*]
After-Sale Price 200 €
Genaue Anleitung für Schulmeister in 29 Abschnitten samt “Eintheilung derer Stunden” von Montag bis Sonnabend. U.a. “sollen die Schulmeister in dem Züchtigen die Ruthe gebührlich brauchen, die Kinder nicht übel anfahren, bey denen Haaren oder den Ohren ziehen … und sie von der Schule nicht abschrecken”. – Etwas fingerfleckig, durchgehender Wasserfleck in der oberen Außenecke.
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Lot 350
Oeuvres philosophiques latines et francoises. Publiées par Rud. Eric Raspe. Avec une préface de Kaestner. Mit gestochener Titelvignette. Hannover, J. M. Pockwitz für Jean Schreuder in Amsterdam und Leipzig, 1765 (am Schluss: 1764). 2 Bl., XVI S., 1 Bl., 540 S, 8 Bl., 1 Bl. Errata. 23 x 19,5 cm. Halblederband der Zeit mit 2 Rückenschildern und Rückenvergoldung (1 Schild beschabt, vorderes Gelenk und Kapitale sauber restauriert, Kanten etwas bestoßen).
Result 500 €
Erste Ausgabe der philosophischen Schriften. – Ravier 472 – DSB XI, 303ff. (Raspe) – Ziegenfuß II, 37ff. – Vorsatz mit handschriftlickem Besitzeintrag “Campii et Amicorum 1775”. – Innendeckel mit Exlibris und Vorsatz verso mit handschriftlichem Besitzeintrag des Philosophen Hermann Glockner. – Enthält vor allem die “Nouveaux essais sur l’entendement humain”, die hier erstmals erscheinen. Diese Auseinandersetzung mit Lockes “An essay concerning human understanding” wurde bereits 1704 verfasst, von Leibniz jedoch wegen des Todes von Locke nicht veröffentlicht. – “This work was … received with great enthusiasm and had a strong influence on Kant” (DSB). – Teilweise etwas fleckig bzw. leicht gebräunt.
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Lot 351
Vollständige Nachricht von der gegenwärtigen Einrichtung des Königlichen Pädagogiums zu Halle. Nebst einer Geschichte desselben in seinem ersten Jahrhundert. Mit gestochener Titelvignette und 1 gefalteten Tabelle. Halle, Waisenhaus-Buchhandlung, 1796. VI S., 1 Bl., 184 S., 1 Bl. 20,5 x 12,5 cm. Halbleinwand (um 1900) mit Rückentitel (Deckel mit Bibliotheksschild).
After-Sale Price 200 €
Seltene erste Ausgabe. – Der Verfasser war Mitdirektor und Aufseher der Schule. – Titel mit gelöschtem Stempel einer alten Schulbibliothek und handschriftlichem Monogramm.
Lot 352
Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Ausgabe in Blindenschrift nach Braille. 4 Teile in 2 Bänden. Ohne Ort, 1915. 68, 88 Bl. 35 x 27 cm. Halblederbände der Zeit (Etikett von G. Hedberg, Stockholm) mit goldgeprägten Rückentiteln und neobarocker Rückenvergoldung (berieben, kleine Stoßspur am Rücken von Band I).
After-Sale Price 1600 €
Für uns nicht nachweisbare Ausgabe, die Datierung stützt sich auf Angaben des Vorbesitzers. Nach diesem stammen die Bände aus dem Besitz von Carl A. Thulin (1879-1948), der selbst früh erblindete und 1916 den schwedischen “De blindas bokfond” gründete. Der Verlag gibt bis heute Literatur in Blindenschrift zum Selbstkostenpreis heraus. – Etwas gebräunt, sonst tadellos.
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Lot 353
Theorie des Wissens mit besonderer Rücksicht auf Skepticismus, und die Lehren von einer unmittelbaren Gewißheit. Göttingen, Röwer, 1819. VIII, 180 S. 18,5 x 11,5 cm. Kartonage der Zeit (gebräunt, Gelenke mit Einrissen).
After-Sale Price 300 €
Seltene erste Ausgabe. – Ziegenfuss II, 640: “St. ist Herbartianer. Seine Psychologie wurde von Goethe geschätzt.” – Über KVK nur in der HU und der Stabi Berlin nachweisbar. – Unbeschnitten und unaufgeschnitten. – Teils leicht gebräunt.
Lot 354
Abhandlungen und Reden meist philologischen und pädagogischen Inhalts. Königsberg, Unzer, 1822. XXIII, 340 S., 4 Bl. 17,5 x 11 cm. Pappband der Zeit mit rotem Rückenschild (Rücken mit kleinem Bibliotheksschild).
After-Sale Price 200 €
Erste Ausgabe. – Goedeke XIV, 952, 8. – Struve (1785-1838) wurde schon mit 31 Jahren Direktor am Gymnasium in Königsberg. Die meisten der hier aufgeführten Reden hielt er an diesem Gymnasium, an dem er 25 Jahre wirkte. – Innendeckel mit Doublettenstempel der LB Weimar und Exlibris “Friedrich Günther/ Fürst zu Schwarzburg Rudolstadt.”
Lot 355
Versuch einer Charakteristik des weiblichen Geschlechts. Ein Sittengemälde des Menschen, des Zeitalters und des geselligen Lebens. 5 Bände. Hannover, C. Ritscher, 1797-1802. 17,5 x 10,5 cm. Pappbände der Zeit mit rotem Rückenschild (etwas berieben, Ecken etwas bestoßen, 1 Kapital mit kleinem Einriss). [*]
After-Sale Price 240 €
Erste Ausgabe. – Goedeke VII, 318, 10 – Hayn/Gotendorf VI, 215 und IX, 462. – Der braunschweigische Hofrat Pockels schöpfte für seine Darlegungen nicht nur aus literarischen Quellen, sondern auch aus dem eigenen, sehr reichen Erfahrungsschatz: “Viele andere Bemerkungen habe ich selbst in der grössern und kleinern Welt um mich her, im Umgange mit helldenkenden Männern und Weibern, aus interessanten Gesprächen über das menschliche Herz und durch ein anhaltendes Studium seiner Leidenschaften … gesammelt.” (Vorwort). – Thematisiert werden u.a. weiblicher Eigenwille, weibliche Koketterie, Hilfestellungen zur Ehe sowie die Lebensklugheit des Alters.- Etwas berieben.
Lot 356
Johann Jacob Reiskens von ihm selbst aufgesetzte Lebensbeschreibung. Leipzig, Buchhandlung der Gelehrten, 1783. 8 Bl., 816 S., 1 Bl. 18 x 11 cm. Dunkelgrüner Pappband des frühen 19. Jahrhunderts mit goldgeprägtem Rückentitel, Rückenvergoldung, rosafarbenen Glanzpapiervorsätzen und Gelbschnitt (etwas berieben und bestoßen). [*]
After-Sale Price 300 €
Einzige Ausgabe. – Reiske (1716-74) hat gegen alle Kritik und Herabsetzung “die arabische Philologie auf die Höhe einer selbständigen Wissenschaft erhoben” (Fück). Fücks ausführliche Beschreibung von Reiskes dornigem Weg stützt sich auf die vorliegende Autobiographie. Sie reicht bis 1770, Reiskes gelehrte Witwe ergänzte die letzten Lebensjahre. Sie fügte ein Verzeichnis der hinterlassenen Manuskripte, annotierten Handexemplare und der gedruckten Schriften hinzu. Etwa drei Viertel des Bandes bestehen aus Reiskes wissenschaftlicher Korrespondenz. – 1845 datierter Besitzvermerk der Domschule Güstrow am Vorsatz. Frisches Exemplar, hübsch gebunden.
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Lot 357
Der Medicinische Robinson, Oder: Höchst merck- und denckwürdige Lebens- und Reise-Beschreibung, Eines in diesem Jahr-Hundert verstorbenen Medici, Darinnen alle dessen wunderbare Unfälle, unglaubliche Widerwärtigeiten, erschreckliche Lebens-Gefahren und unendliche Unglücke, auch wie er einige Jahr auf einer unbewohnten Insul höchst wunderbahr erhalten worden, Aus seiner hinterlassenen eigenen Schrifft erzehlet, und auf Begehren vornehmer Gönner an das Licht gestellet worden: Wobey ins besondere zum öfftern des eingerissenen Mißbrauchs und Verunehrung der edlen Gesundheits-Gelahrheit und der Unart einiger seichten Aerzte gedacht, überhaupt aber manch guter Gedancke über gute und böse Dinge angebracht wird. Schweidnitz und Leipzig, Johann George Böhm, 1732. 222 S. 16,5 x 10 cm. Zeitgenössische Broschur (etwas berieben). [*]
Result 800 €
Einzige Ausgabe. – Goedeke III, 263, 13 – Kippenberger XII, 21 – Ullrich, S. 232, 18: “War als Robinsonade geplant, ist aber nicht vollendet worden.” – Leicht gebräunt.
Lot 358
Joseph und Suleicha; historisch-romantisches Gedicht aus dem Persischen des Mewlana Abdurrahman Dschami übersetzt und durch Anmerkungen erläutert. Wien, A. Schmid, 1824. 3 Bl., VIII S., 1 Bl., 227 S. Persisch-deutscher Paralleltext. – Angebunden: Derselbe. Funkelnde Wandelsterne zum Lobe des Besten der Geschöpfe; ein arabisches, insgemein unter dem Nahmen … Burde bekanntes Gedicht, von … Bussiri. Übersetzt und durch Anmerkungen begleitet. Wien, A. Schmid, 1824. VI, 26 S. Arabisch-deutscher Paralleltext. 38 x 23 cm. Halblederband der Zeit mit rotem Rückenschild, marmorierten Deckeln und Rotschnitt (berieben und bestoßen). [*]
Result 800 €
Rosenzweigs früheste Bearbeitungen orientalischer Dichtungen, selten. – Goedeke XVII, 1174, 554, 1 & 2. – Beide Texte gehen noch auf Rosenzweigs Amtszeit in Konstantinopel (1808-11) zurück und entstanden unter Beratung türkischer Gelehrter. Im Gegensatz zu Hammer zeichnete Rosenzweig sich durch wenige, stets sorgfältige Editionen und Übersetzungen aus, sein Lebenswerk schloss 1858-64 mit der musterhaften Ausgabe von Hafiz’ Divan. – Erste deutsche Übersetzung von Dschamis klassischer Mathnavî-Dichtung nach der Josephslegende. Hier die Folioausgabe mit dem Original-Text, die deutsche Version erschien auch separat in Oktavo. Auszüge waren bereits in Hammers “Fundgruben des Orients” enthalten, Anstoß zur “Suleika” des West-östlichen Diwans. Das große Format und die prachtvolle Typographie der “Fundgruben” wurden für die doppelsprachige Ausgabe übernommen. Rückert lobte in einer Rezension 1828 “die durchgängige Verständlichkeit und völlige Deutlichkeit des Zusammenhangs”. – Angebunden die erste selbstständige deutsche Übersetzung der wunderkräftigen “Mantel-Qaside” mit dem Original-Text. Hammer hatte schon 1822 eine deutsche Fassung in der Vorrede seines “Constantinopolis und der Bosporos” veröffentlicht. – Etwas stockfleckig, zu Beginn und Ende stärker, erste zwei und letztes Blatt des Bandes mit alten Stempeln des Grazer Priesterseminars.
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Lot 359
Der Antichrist. (Motto:) Virtute ac Sapientia potens. London und Berlin (das ist: Breslau, Korn), 1786. 8 Bl., 162 S. 18,5 x 11 cm. Broschur der Zeit (fleckig und angerändert, Rückenbezug teilweise fehlend).
After-Sale Price 200 €
Seltene erste Ausgabe. – Weller I, 129. – Der Rezensent der ADB (1788, 79 Band, 1. Stück, S. 83-84) vermutet den Verfasser in Wien und urteilt: “Der Verf. hat seine Ideen und Einfälle wider das Christenthum in einen Roman, der freylich schaal genug ist, eingekleidet, wo er einen sogenannten Ketzer und dessen Sohn, den Antichrist, auftreten läßt. … Das Buch ist der heiligen Kongregation ‘de propaganda fide’ zugeeignet, mit der abgenutzten Bitte, es dem ‘Index prohibitorum’ einzuverleiben. Aber kaum verdient eine so elende Scharteke diese Ehre.” – Unbeschnitten. – Eselsohrig, die letzten Blatt im unteren weißen Rand braunfleckig.
Lot 360
Beelzebubs Reisen und Thaten seit der Eroberung von Mexiko bis auf den Targowitscher Bund oder den Umsturz der neuen Polnischen Constitution. 2 Teile in 1 Band. Mit gestochenem Frontispiz. Leipzig, Kleefeld, 1796. 3 Bl., 228 S., 1 Bl., 192 S. 17,5 x 10,5 cm. Pappband der Zeit (angestaubt und etwas bestoßen). [*]
Result 700 €
Erste Ausgabe. – Estreicher XII, 432. – Satirische Darstellung der Weltgeschichte aus der Sicht des Teufels, beginnend mit der Entdeckungsreise des Columbus, endend bei der Glorious Revolution. Leseprobe: “Locke, der Kant Englands, nur mit dem Unterschied, daß Locke vom ganzen Publikum gelesen und verstanden wurde. Kant hingegen von wenigen gelesen, und von 19/20 dieser Wenigen auch nicht einmahl verstanden wird, wirkte durch sein berühmtes Buch über Duldung auf die englische Nation mit so vieler Kraft, daß Beelzebub seitdem in allen Staaten gegen keine Menschen seinen Grimm und Zorn mehr ausläßt, als gegen Toleranzpredigende Philosophen.” – Etwas gebräunt, die letzten Blätter etwas feuchtfleckig, letztes Blatt mit kleiner Fehlstelle im weißen Rand.
Lot 361
Gallerie der Teufel, bestehend in einer auserlesenen Sammlung von Gemählden moralisch politischer Figuren, deren Originale zwischen Himmel und Erde anzutreffen sind, nebst einigen bewährten Recepten gegen die Anfechtungen der bösen Geister von Peter Gaßnern dem Jüngern nach Art periodischer Schriften stückweise herausgegeben. 1.-5 Stück (alles Erschienene) in 1 Band. Frankfurt und Leipzig (das ist: Düsseldorf), 1777-1778. 18 x 10,5 cm. Pappband (um 1900) mit altem handschriftlichen Rückenschild (etwas berieben und bestoßen). [*]
After-Sale Price 240 €
Goedeke V, 544, 1 – Hayn-Gotendorf II, 505 – Kirchner 5088 – Ebeling III, 584: “Enthält die Schilderung des Lebens und Treibens vieler der damaligen Reichsfürsten und ihrer Höfe, vornehmlich des würtembergischen und cölnischen, welche durch ihre unerhörte Dreistigkeit mehr verschlungen als gelesen ward, als einzig mögliche Genugthuung gegen den Despotismus, unter dessen Druck Tausende seufzten. Die Rückhaltlosigkeit ist jedoch auch das einzige Verdienst des Buches; die Darstellung sucht an Schluderei ihresgleichen.” – Exlibris.
Lot 362
Der Jesuiten-Zögling als Schuhflicker à la Rousseau, Seminarist, Libertiner, Hofmeister, Pfarrer, Hanswurst, Bär, Gassenkehrer, Polizeispion … Nach dem Französischen des Leaumier frei bearbeitet von Conradin. Mit koloriertem gestochenen Frontispiz. Altenburg, Hofbuchdruckerei 1831. VIII, 256 S. 17 x 11,5 cm. Bedruckter Original-Umschlag (angestaubt und etwas fleckig, Gelenke mit schmalen Fehlstellen). [*]
Result 330 €
Seltene erste deutsche Ausgabe von Laumiers (geb. 1781) satirischem Erziehungsroman rund um die Erlebnisse der Hauptfigur Ignace Niflard. – Vgl. Quérard IV, 615 – Hayn-Gotendorf III, 415 – Fromm 14437 (irrtümlich: 1830). – Die erste französische Ausgabe war 1822 unter dem Titel “L’Enfant du jésuite” erschienen. – Unbeschnitten. – Stockfleckig.
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Lot 363
Zerrbilder menschlicher Thorheiten und Schwächen. Erfunden und gezeichnet von Loder. Gestochen von Stöber. Mit epigrammatischen Erklärungen begleitet von J. F. Castelli. Mit 21 (statt 30) handkolorierten Kupfertafeln, hier alle ausgeschnitten und in Folien gesteckt. Wien, Anton Strauss für Franz Härter, 1818. 48 (statt 66) S. Blattmaße: 21,5 x 16 cm. Die Seiten und Tafeln lose in Plastikfolien gesteckt und in Ringordner geheftet. Mit beiliegendem Halbledereinband der Zeit mit Rückenschild, in dem die 6 Seiten Vorwort eingebunden sind und aus dem die anderen Seiten und Tafeln herausgeschnitten wurden (Einband am Vordergelenk geplatzt, etwas berieben).
After-Sale Price 400 €
Erste Ausgabe. – Rümann 1217 – Hayn-Gotendorf IV, 226 – Umfangreiches Fragment der sehr seltenen Folge von “prachtvoll colorierten satyrischen Kupfertafeln” (Hayn-G.), die unterschiedliche menschliche Schwächen, Leidenschaften und Genuss-Süchte hervorragend karikieren. – Es erschien noch 1913 ein Nachdruck. – Es fehlen die S.49-66 und die letzten 9 Tafeln. – Tafeln etwas gebräunt, Text teils etwas stockfleckig.
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Lot 364
Grundriß der Kunst, wie ein Gelehrter berühmt werden könne. Mit zwey praktischen Exempeln erläutert. Zum Gebrauch akademischer Vorlesungen. Schleusingen, J. C. Rennsperger, 1770. 171 S. 16,5 x 9,5 cm. Rückenfalz. [*]
Result 240 €
Einzige Ausgabe. – Kaldewey, Hehres & Triviales 7, 206 (ohne das zweite “Exempel” ab S. 57). – Satire unter dem Motto “je gelehrter, desto verkehrter” (S. 20). Die beiden “Exempel” sind zwei völlig verschiedene Ausführungen der “Nachricht von denen Ursachen, warum er (Sattler) zeither nichts geschrieben und von dem was er nächstens herauszugeben gesonnen ist”. Beide haben eigene Titelblätter, die erste reicht von S. 45-56, die zweite von 57-171. – Schlussblätter beider Anhänge mit altem Blattweiser auf dem verstärkten Außenrand.
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Lot 365
Memoiren eines deutschen Staatsmannes aus den Jahren 1788 – 1816. Leipzig, Friedrich Fleischer, 1833. IV, 316 S. – Angebunden: Jacoby,Johann (nicht Joel). Politisches Büchlein für Deutsche. Altenburg, Hofbuchdruckerei, 1833. 116 S., 1 Bl. (Anzeigen hinter dem Titel). 16,5 x 10,5 cm. Pappband der Zeit mit gedrucktem Rückenschild (etwas berieben und fleckig, Rückdeckel mit Druckspur). [*]
After-Sale Price 300 €
Zu 1: Erste Ausgabe, anonym erschienen. – Holzmann/Bohatta III, 4232 – Hayn/Gotendorf V, 303: “Selten! Enth. höchst interess. intime Mittheilungen über Napoleon.” und VII, 34: “Enthält u.a. intime Mittheilungen über den MARQUIS DE SADE. – Selten!”. – Sehr lesenswerte Erinnerungen des Grafen Görtz (1737-1821), des “Wegbereiters der Weimarer Klassik”. – Görtz war seit 1762 Prinzenerzieher in Weimar, Wielands Berufung an den Hof Anna Amalias geht auf ihn zurück. Nach seiner Entlassung 1775 ging Görtz in den preußischen diplomatischen Dienst. Als kurbrandenburgischer Reichstagsgesandter in Regensburg 1788-1806 nahm er am Rastatter Friedenskongress und an der Reichsdeputation teil, die nach dem Frieden von Lunéville zusammengetreten war. Nach Unterzeichnung des Tilsiter Friedens zog er sich aus dem diplomatischen Dienst zurück und verbrachte den Rest seines Lebens in Regensburg, wo ihm 1822 ein Denkmal errichtet wurde. – Etwas stockfleckig, Titel am Unterrand mit kleinem Loch (Papierfehler). – Zu 2: Erste Ausgabe. – Nicht bei Fürst, Friedländer und Eichstädt. – Seltene erste Ausgabe der frühen Schrift des engagierten Politikers und Arztes Johann Jacoby (1805-1877), der später wegen seiner angeblich “maßlosen Opposition” des Hochverrats angeklagt wurde. Bereits in dieser ersten Grundsatzschrift stellt er Forderungen auf, die er wieder in “Vier Fragen, beantwortet von einem Ostpreußen” (1841) thematisierte und damit größte Aufmerksamkeit fand. Unter anderem forderte er Pressefreiheit, “damit endlich einmal die deutsche Presse von den schwächlichen Censurwindeln befreit werde” (ADB); die Eingriffe der Zensur in vorliegender Schrift sind unübersehbar, ganze Seiten bestehen aus Zensurstrichen, gleichwohl wurde sie am 15. April 1833 in Bayern verboten und konfisziert. – Noch heute wird der “Erzschuft” (Varnhagen) und Spitzel Joel Jacoby gelegentlich als Verfasser genannt. Beide werden in der einschlägigen Literatur bis in die Gegenwart oft verwechselt oder gar als eine Person gehandelt, was eine Beleidigung des lebenslangen Kämpfers für Demokratie und Verfassung Johann Jacoby ist. Eindeutig listet Heinsius, Allgemeines Bücher-Lexikon Band 10, S. 396 (1848) die Schrift unter “Joh.(ann) Jacoby”, nicht unter Joel Jacoby (vgl. Heinsius, Band 9, S.442 (1846)). – Wenig stockfleckig, etliche radierbare Randanstreichungen und -anmerkungen.
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Lot 366
Bemerkungen auf einer Reise durch Westphalen, bis an und über den Rhein. Leipzig und Elberfeld, Heinrich Büschler, 1804. XVI, 396 S. (mit zusätzlichem Karton zu S. 29/30). 16 x 9,5 cm. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild, Rückenvergoldung und goldgeprägtem “A V” am Fuß (Rücken etwas aufgehellt). [*]
After-Sale Price 240 €
Erste Ausgabe. – Engelmann 1025 – Kosch XVI, 739. – Die letzte Lage 25 (S. 385-396) in sich verbunden, zwischen S. 386 und 390 der Karton mit den S. 29/30. – Aus der Bibliothek des Erzherzogs Anton Victor (1779-1835; Sohn Kaiser Leopolds II und letzter Hochmeister des Deutschen Ordens), mit dessen Monogramm am unteren Rückenende. – Titel wie üblich mit Stempel der Feste Eulenberg des Deutschen Ordens, darunter gelöschter Stempel. – Vorsatz mit Exlibris-Tektur. – Schönes Exemplar der seltenen Schrift mit interessanter Provenienz.
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Lot 367
Erläuter- und Erklärung der vornehmsten Deutschen Wörter, deren sich Doct. Martin. Luther, in Ubersetzung der Bibel in die Deutsche Sprache, gebrauchet … in diesem zweyten Druck vielfältig vermehret. Bremen, Johann Andreas Grimm, 1724. 22 (falsch 6), 914 S., 19 Bl. (das letzte weiß). 16,5 x 9,5 cm. Pergamentband der Zeit (angestaubt, 5 cm Einriss am Kapital). [*]
After-Sale Price 200 €
ADB XXXV, 354f. – vgl. Zaunmüller 84. – “Das Unternehmen, die veralteten und … unverständlich gewordenen Wortformen und Wortbedeutungen der Lutherbibel zu sammeln und zu erläutern … (erstmals 1711 erschienen). Niemand vor ihm hatte eine ähnlich reichhaltige Zusammenstellung geliefert, und ganz neu war die eingehende uund vielfach überraschend glückliche etymologische Erklärung, die aus reicher Kenntniß der ältern Sprache und aller zugänglichen Quellen schöpfte. In der (vorliegenden) 2. Ausgabe ist das Werk von 190 auf über 900 SS. angewachsen.” (ADB). – Teilweise gebräunt.
Lot 368
(De vita Caesarum libri VIII). Ex recensione Francisci Oudendorpii, qui variantes lectiones, suasque animadversiones adjecit; intermixtis J. G. Graevii, et J. Gronovii, nec non ineditis Caroli Andreae Dukeri adnotationibus. Mit gestochenem Titel, gestochener Titelvignette, 1 halbseitigen Wappenkupfer und 12 Kupfertafeln mit Porträtmedaillons bzw. Abbildung von Münzen. Leiden, Luchtmans, 1751. 21 Bl. (Vortitel, Drucktitel, Dedikation, Praefatio, Testimonia) 1024 S., 16 Bl., 1 weißes Bl. 21,2 x 13,2 cm. Pergamentband der Zeit mit reicher Vergoldung: Preiseinband der Stadt Den Haag mit der vergoldeten Minerva auf Vorder- und Rückendeckel, darunter “Hagae Comitis”. [*]
After-Sale Price 200 €
Schöne und dekorative Ausgabe. – Vgl. Graesse, VI, 523 – Ebert 21938: “Eine durch neue krit. und exeget. Ausstattung sich sehr empfelende Handausgabe.” – Exlibris auf Innendeckel, Name auf Vorsatz. – Zwischen der Vorrede sind – wie manchmal – vier doppelte Textblätter eingebunden. – Sehr gutes Exemplar.
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Lot 369
Voyages du Capitaine Lemuel Gulliver en divers pays eloignez. 3 Bände in 2 Bänden. Mit 2 wiederholten gestochenen Porträts und 12 Kupfertafeln. Den Haag, Gosse & Neaulme, 1727-1728. 16,5 x 9,5 cm. Lederbände der Zeit mit Rückenschild und reicher Rückenvergoldung (etwas berieben, Schilder etwas abweichend, ein unteres Kapital leicht bestoßen). [*]
After-Sale Price 400 €
Erste vollständige französische Ausgabe. – Cohen/R. 965 (falsch “Vie du capitaine …”, weniger Kupfer) – Hevesi 537 (nur Teile 1 und 2) – Sander 1869 (wie Cohen/ R.) – Seebaß II, 2018 (weniger Kupfer) – Teerink 371 und 373. – Sie erschien im Januar 1727 im Haag, während die Pariser Ausgabe von 1727 (Teerink 383), die lange für die erste französische gehalten wurde, erst am 27.III.1727 vom König privilegiert wurde. – Teerink stellt überhaupt die Haager Ausgaben (371-381) den in Paris erschienenen (383-424) voran. – Teilweise etwas gebräunt.
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Lot 370
Opera omnia quae exstant. Opera & studio Bernardi de Montfaucon. 13 Bände. Mit 2 gestochenen Frontispiz-Porträts und 1 gestochenen Wappenvignette. Paris, Guerin u.a., 1718-38. 43 x 26 cm. Gesprenkelte Lederbände der Zeit mit roten Rückenschildern, reicher Rückenvergoldung und marmorierten Vorsätzen (etwas beschabt und bestoßen, einige Gelenke und Kapitale eingerissen, wenige Deckel und ein Rückenschild mit Oberflächendefekten, Band XI geringfügig abweichend gebunden). [*]
After-Sale Price 1500 €
Monumentalausgabe der Werke des großen Kirchenlehrers, Kardinal Alessandro Albani gewidmet. Der griechisch-lateinische Paralleltext wurde nach den vorausgegangenen Ausgaben sowie zahlreichen Handschriften in Frankreich, England, Deutschland und dem Vatikan durch den Archäologen und Paläographen Bernard de Montfaucon erstellt. Die beiden Porträts zeigen den Autor nach einer antiken Darstellung aus Konstantinopel sowie den Widmungsempfänger. – Alle Bände (auch XI) mit altem kirchlichen Besitzvermerk sowie 3 unterschiedlichen Exlibris desselben neuzeitlichen Vorbesitzers, durchgehend sauberes Exemplar.
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Lot 371
Consultationes theologicae et spirituales … Gallico idiomate primum editae … Latinitate donatae A. P. F. Isaaco Oxoviensi … 3 Bände. Augsburg und Dillingen, Bencard, 1723-1730. 20,5 x 16,5 cm. Schweinslederbände der Zeit über Holzdeckeln mit Rückenschildern, reicher Blindprägung, dem Supralibros des Abts auf beiden Deckeln “P. A. M. N” (das ist: Placidus Abbas Monasterii Neostadii) und ziselierten Messingschließen (etwas berieben). [*]
Result 500 €
Schönes Ensemble von hervorragenden und bestens erhaltenen Klostereinbänden mit dem Supralibros des Abts Placidus aus dem Benediktinerkloster Neustadt am Main. – Heitjan, Bencard 1024 (kennt nur Teil I und II, aber nicht den 1726 erschienenen III. Teil; ebenfalls nicht bei Heitjan, der Teil I hier in der Editio emendatior von 1730). – Der Kapuziner Louis Francois d’Argentan (nach dem Geburtsort Argentan, 1615-1680) war französischer Theologe. Die lateinische Fassung besorgte der Kapuziner Isaac aus Ochsenfurt. – Vordere Innendeckel jeweils mit klösterlichem Besitzvermerk: “Compar: Placidus Abbas 1736”, die Titel mit Besitzeintrag des Klosters. Das Kloster wurde 1803 säkularisiert, Teile der Bibliothek wurden auch von der UB Würzburg erworben. – Teils unterschiedlich gebräunt oder fleckig, Innengelenke mit Wurmgängen.
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Lot 372
Cleri apostolico-catholici assertor et vindex: Das ist gründliche und schrifftmäßige Resolution von dem Ampte und Stande derer Clericorum und Stiffts-Persohnen welche in denen, der Apostolisch-Catholischen Religion, und Augspurgischen Confession zugethanen Ertz- und Stiffern, Wie auch Klöstern, und andern Geistlichen Collegiis sich befinden … 2 Teile in 1 Band. Bremen, Brauer, 1669. 1 Bl., 228 S., 2 Bl., 8 Bl., 304 S., 21, 20 nn. Bl. 19,5 x 15 cm. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und Ganzgoldschnitt (leicht berieben). [*]
After-Sale Price 240 €
VD17 1:060113M – Jöcher III, 1519. – Mit 2 Anhängen: 1. I.N.I. De Augustissima Acerdotii Majestate et veris eiusdem…, Bremen, Brauer 1669. – 2. Archiepiscopatus et episcopatuu, Apostolico-Catholicae Religioni et Augustanae Confessioni … – Philippi (gest. 1659) war Pastor und Canonicus an der Peter- und-Paul-Kirche in Halberstadt. Die Ausgabe wurde von seinem Sohn Ernst Christian herausgegeben, der Superintendent der Grafschaft Hoya und Prediger in Suhngen war. – Titel mit Adelsstempel, leicht gebräunt.
Lot 373
Rituale Romanum. Pauli V. Pont. Max. iussu editum. Mit gestochener Titelvignette und zahlreichen Noten. Antwerpen, Plantin-Moretus, 1625. 4 Bl., 353 S., 1 Bl. (Holzschnitt-Druckermarke). 23 x 17,5 cm. Halblederband des 19. Jahrhunderts mit geprägtem Rückentitel und Rückenvergoldung (Kanten berieben). [*]
Result 240 €
Schöner Druck in Rot und Schwarz. – Wenig gebräunt. – Gutes Exemplar.
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Lot 374
Adriane, oder die Leidenschaften einer Italienerin. 2 Bände. Mit 2 gestochenen Frontispizes. Pest, Hartleben, 1817. 1 Bl., 222 S.; 1 Bl., 170 S. 17 x 10,5 cm. Pappbände der Zeit (berieben und bestoßen). [*]
After-Sale Price 200 €
Erste deutschsprachige Ausgabe des erstmals 1812 in Paris erschienenen Trivialromans. – Goedeke XVI, 812, 138 – Fromm 8373 – Hayn-Gotendorf II, 94. – Teilweise feuchtfleckig.
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Lot 375
Die bestrafte Korbflechterin. Ein Schwank aus England, worin viel von Körben und Liebe vorkömmt. Mit gestochenem Frontispiz von Johann Gottlieb Böttger. Leipzig, Kleefeld, 1798. 310 S. 15,2 x 9 cm. Pappband der Zeit (berieben). [*]
After-Sale Price 200 €
Erste Ausgabe, anonym erschienen. – Goedeke IX, 275, 6 – Hayn-Gotendorf III, 606: “Ziemlich zahm.” – Teils etwas (Titel stärker) angestaubt bzw. leicht fleckig, erstes Textblatt mit Besitzeintrag.
Lot 376
Komische Reise-Abendtheuer einer Predigerfamilie. Mit gestochenem Frontispiz. Leipzig, Wilhelm Rein, 1810. Titel, VI, 1 weißes Bl., 160 S., 1 Bl. 17 x 10,5 cm. Kartonage der Zeit (angestaubt, Gelenk angebrochen). [*]
After-Sale Price 240 €
Erste Ausgabe. – Hayn-Gotendorf VI, 409: “von Friedr. Aug. Kuhn? – Zahmen Inhalts”. – Über KVK nur ein Exemplar in Göttingen nachweisbar. – Unbeschnitten. – Gebräunt.
Lot 377
Genelas oder der kurze Mantel. (Halbtitel:) Ein brittisches Mährchen. Mit Titelkupfer und gestochenem Titel mit Vignette (Weinrauch fec.). Wien, Mathias Ludwig, 1791. 159 S. – Angebunden: Dieselbe). Erdmann und Marie. (Halbtitel:) … oder Das Riesengebürge. Mit Titelkupfer und gestochenem Titel mit Vignette (Weinrauch fec.). Wien, Mathias Ludwig, 1791. 203 S. 16 x 10 cm. Halblederband der Zeit mit Rückenschild (“Sommerbibliothek 3. 4.”) (berieben, an den Kanten etwas bestoßen). [*]
Result 280 €
Erste (Separat-)Ausgaben (bibliographisch nicht beschrieben). – Seltene Einzelausgaben aus dem ersten (1789) bzw. zweiten (1791) Band von Nauberts “Neue Volksmährchen der Deutschen”; erschienen als dritter bzw. vierter Band der in zwölf Bänden verlegten “Wienerischen Sommerbibliothek”, mit zumeist aus Naubert (s.o.) und aus Wielands “Dschinnistan” entnommenen Werken. – Die sämtlich anonym erschienenen Schriften der Benedicte Naubert (1756-1819) waren eine reich sprudelnde Quelle für die Verleger in Wien, die sie zahlreich und unrechtmäßig, aber oft schöner ausgestattet als die Original-Ausgaben auf den Markt brachten. – Etwas stock- und fingerfleckig, Block etwas gelockert.
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Lot 378
Die Moden der guten alten Zeit. Ein launiges Sittengemälde aus dem Jahre 1750. Berlin, Schüppel, 1825. Titel, 268 S. 17,8 x 11 cm. Kartonage der Zeit (Rücken überklebt). [*]
Result 240 €
Erste Ausgabe. – Goedeke V, 539, 67 – Berlin-Bibliographie 331 – Hayn-Gotendorf I, 327 und VIII, 278: “Zur Geschichte der Sitten und Trachten des XVIII. Jahrhunderts, besonders der Berliner, nicht unwichtige culturhistor. Novelle.” – Die Goehls, gutbetuchtes Kaufmannsehepaar aus dem Berlin um 1750, setzten alles daran, um Doris, die Tochter des Hauses, unter die richtige Haube zu bringen. Doris ist mehr als ansehlich, die Mitgift beträchtlich, insgesamt eine sogenannte gute Partie. Aber Doris, das schöne Kind, zeigt sich widerspenstig gegen den ihr zugedachten Freier, längst gehört ihr Herz einem anderen. – Recht seltener Trivialroman des bekannten Vielschreibers. – Unbeschnitten. – Wenig stockfleckig.
Lot 379
The Century of Invention Anno Domini 2000 or the march of aerostation, steam, rail roads, moveable houses & perpetual motion. Lithographie auf Papier. Auf Albumblatt montiert. 1834. Blattmaße: 20,5 x 27 cm. Unter Passepartout montiert.
Result 200 €
Sehr seltene Karikatur des britischen Künstlers und Karikaturisten Charles Jameson Grant (1830-1852), die die britische Liebe zum Transportwesen im frühen 19. Jahrhundert persifliert, indem sie die Folgen des technischen Fortschritts im Jahr 2000 darstellt. Die Lithographie erschien In “Every Body s Album & Caricature Magazine no. 3, Februar 1, 1834”. – Bis an den Darstellungsrand beschnitten und zusammen mit anderen Karikaturen auf ein Albumblatt montiert.
Lot 380
Lehre vom richtigen Verhältnisse zu den Schöpfungswerken, und die durch öffentliche Einführung derselben allein zu bewürkende algemeine Menschenbeglückung. Mit gefaltetem gestochenen Frontispiz und 7 (1 mehrfach gefalteten) Kupfertafeln von Daniel Chodowiecki sowie 1 gefalteten Notenbeilage von W. A. Mozart (auf 4 Falttafeln, 8 S.). Braunschweig, Vieweg, 1799. 4 Bl., 633 S. (recte 639; S. 95/96 und 233-236 doppelt gezählt), 2 Bl. 19,5 x 11,5 cm. Halbleinwand (um 1880) mit goldgeprägtem Rückentitel (leicht berieben). [*]
After-Sale Price 1300 €
Seltene Titelauflage des erstmals 1792 im Hamburger Selbstverlag des Verfassers erschienenen Werkes. – Lanckoronska/Oehler II, 119-120 und 214 – Rümann 1299 – Schröder 4549, 1 – Bauer 1551-54, 1556-59 und Engelmann 664-667, 672-675 (Chodowiecki) – RISM M 4161. – Mit Autograph von Ziegenhagen: Im Vorwort empfiehlt der Verfasser einen Aufenthalt auf dem landwirtschaftlichen Gut, das er im Druck von 1792 noch zu “Strasburg” zu errichten gedenkt; bei der sich sehr schlecht verkaufenden Titelauflage von 1799 wie hier vorliegend, versuchte Ziegenhagen es auf seinem Gut in Billwerder, was aber letztendlich auch nicht funktionierte. Der Ortsname ist hier geschwärzt und gegenüber ein handschriftlicher Slip eingebunden: “*Hamburg, auf meinem Landgute, von welchem das große Kupfer ein Abbild ist”. – Daran angehängt ein weiteres handschriftliches Blatt mit französischem Text, der das o.g. Phänomen bestätigt und zudem auf “Dr. Rauschenplatt” rekurriert (Johann Ernst Arminius von Rauschenplat, 1807-1868, deutscher Revolutionär?): “Le fameus Dr. Rauschenplatt a contenu que Hourir n’etait qu’un plagiaire de Ziegenhagen.” – Ein frühes Hauptwerk des utopischen Sozialismus. – Wichtigstes Werk des Hamburger Kaufmanns Franz Heinrich Ziegenhagen, in dem er seinen Versuch beschreibt, unabhängig von der bestehenden Gesellschaft eine separatistische Kolonie als landwirtschaftliche Erziehungsstätte zu begründen. Diese Anstalt sollte später in ein Gemeinwesen mit kollektivem Eigentum überführt werden. Ausgehend von den Ideen Rousseaus forderte Ziegenhagen, das rechte Verhältnis der Dinge wiederherzustellen, um gut und glückli
ch zu leben. Chodowieckis wunderbares großes Faltkupfer – “eine besonders interessante und lustige großformatige gefaltete Tafel” (Lanck./Oehler) – zeigt das Ideal einer solchen Anlage. 1788 kaufte Ziegenhagen in Billwerder bei Hamburg ein landwirtschaftliches Gut, um eine solche Institution zu begründen, die exemplarisch seine Ideen vom Gemeineigentum, dem Gedanken des Kollektivs und sozialer Sicherheit praktizieren sollte. Er appellierte vergeblich an wohlhabende Bürger, an den Adel und sogar an den französischen Konvent, die Anlage ähnlicher Kolonien zu unterstützen und scheiterte schließlich mit seinem Projekt. Nach 12 Jahren verkaufte er das Billwerder Gut, kehrte 1802 in seine elsässische Heimat zurück und beging dort vier Jahre später Selbstmord. – Das vorliegende Werk ist neben seiner philosophischen Bedeutung nicht zuletzt auch aufgrund der hervorragenden Chodowiecki-Illustrationen bedeutsam. “Die Kolonie mit ihrer in Vogelperspektive gegebenen Übersicht der Gebäude und Plätze, mit ihren spielenden Kindern und grasenden Viehherden verdeutlicht die Ziegenhagenschen Lehren, ohne der künstlerischen Wirkung Abtrag zu tun. Auch die weiteren Tafeln, eine anatomische Lehranstalt, eine Schmiede, die Werkstatt des Drechslers und Mechanikers, die Stuben des Naturlehrers und Schulmeisters sind in der Ausführung besonders fein …” (ebda.). – Immerhin gelang es Ziegenhagen, W. A. Mozart für die Vertonung eines exemplarischen Liedes zu gewinnen. Als 8-seitigen Notenanhang ist die 1791 – und damit zeitgleich mit seiner Komposition der Zauberflöte – entstandene Kantate diesem Werk beigefügt (KV 619. – RISM M 4161), deren Text eine deutliche Verbindung zu freimaurerischen Ideen aufweist und der im gleichen Jahr auch separat als Einblattdruck erschien (Wolfstieg 41259). – Die Kupfer teils auf bläulichem Papier. – 1 Notentafel und die Falttafel mit Randeinriss, Titel und Vorstücke mit Braunfleck (durch die Steichung in der Vorrede), letztes Textblatt etwas fleckig, sonst frisches Exemplar.
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Lot 381
Gudrun. Schauspiel in 5 Akten. Zürich, Schabelitz, 1868. 212 S. Schwarzer Original-Halblederband mit goldgeprägtem Rückentitel und etwas Rückenvergoldung (leicht berieben, Ecken wenig bestoßen). [*]
Result 330 €
Erste Ausgabe. – Kosch 3 31, Sp. 257. – Exlibris “Wesendonck” auf dem Innendeckel. Außen wie innen frisches Exemplar einer Vorzugsausgabe aus der Bibliothek der Autorin. – Mathilde Wesendonck (1828-1902) wurde lange Zeit in erster Linie als Muse und Mäzenin Richard Wagners gesehen, den sie und ihr Mann 1852 in Zürich kennenlernten. Wagner lebte anschließend sechs Jahre lang bei dem Ehepaar in deren Villa “Grüner Hügel” in Zürich. Für Wagner war sie die Liebe seines Lebens. Erst seit einigen Jahren richtet sich das Interesse verstärkt auf Persönlichkeit und Werk der bemerkenswerten Frau. “Gudrun” ist die Dramatisierung des alten Heldenepos “Kudrun”, das als Gegenentwurf bzw. Nebenstück zu dem Nibelungenlied gesehen wird. J. Brahms, der dem Wunsch Wesendoncks widerstand, das Schauspiel als Libretto zu einer Oper zu verwenden, lobte das Stück, bezweifelte aber seine Bühnentauglichkeit. – Wie wohl in allen Exemplaren ist im Personenverzeichnis in der vorletzten Zeile “dritten” handschriftlich in “4ten” geändert. Nahezu fleckfrei auf Velin.
Lot 382
Leben des guten Jünglings Engelhof. 2 Bände. Mit 2 gestochenen Frontispizes und 2 gestochenen Titelvignetten von Geyser nach Dorner. München, Strobl, 1781-1782. 3 Bl., 423 S., 2 Bl; 1 Bl., 376 S. 16,2 x 11,5 cm. Lederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und 2 farbigen Rückenschildern (Rücken etwas berieben). [*]
After-Sale Price 240 €
Erste Ausgabe, anonym erschienen. – Goedeke IV/1, 610, 86, 3 – Holzmann-Bohatta III, 487. – Pädagogischer Roman, entstanden unter dem Einfluss des Werther, Rousseaus und der moralischen Romane von Richardson. Der Literaturhistoriker Erduin Julius Koch hat ihn in seinem Compendium der deutschen Literatur-Geschichte als den “ersten guten Roman in Bayern” bezeichnet. Die Titelvignette von Band 1 zeigt im Hintergrund die Türme der Münchner Frauenkirche. – Vordere Innendeckel und Titel unten mit Stempel eines Universitätsvereines, sonst schön gebundenes und frisches Exemplar.
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Lot 383
Marlene oder Magd und Gräfin. Ein Tendenzroman in zwei Bänden. 2 Bände in 1 Band. Leipzig, Heinrich Matthes, 1867. 2 Bl., 261 S., 310 S., 1 Bl. 17 x 11 cm. Pappband der Zeit (berieben).
Result 300 €
Erste Ausgabe des seltenen Romans des evangelischen Pfarrers, Schriftstellers und Revolutionärs Würkert (1800-1876), über KVK nur in der BSB München, der Stabi Berlin und in der UB Paderborn nachweisbar. – Goedeke XIII, 130, 19 (datiert falsch: 1868): “… studierte in Leipzig Theologie, Hauslehrer, 1824 Diakonus in Mittweida, 1843 Oberpfarrer in Zschopau. Im Mai 1849 forderte er dort zu bewaffnetem Zuzug nach Dresden auf und wurde deshalb zu einer Zuchthausstrafe verurteilt, die er 1850 in Waldheim antrat. 1854 begnadigt, kaufte er in Leipzig das Hotel de Saxe, in dem er abends populäre Vorträge über politische und soziale Fragen hielt. 1867 nahm er einen Ruf als Pfarrer der freireligiösen Gemeinde in Hanau an, legte dies Amt bald nieder und lebte seit 1871 in Leisnig.” – Teils leicht gebräunt.