Katalog / Auktion 26

Moderne Kunst aus den Sammlungen von Ben Wagin, Jürgen Schweinebraden & Alfred Moeke

12. Oktober 2024

Auktion 26 - Strandt, Jürgen

Lot 301

Strandt, Jürgen

Ohne Titel. (Männliche Rückenfigur). Acryl und Bleistift auf Holzplatte, diese außen an Holzrahmen genagelt. Am Rahmen auf Klebeband bezeichnet, verso mit Adressen Schweinebradens sowohl in der DDR als auch in der BRD für Versand versehen. Wohl 1970er Jahre. Bildgröße: 120 x 120 cm. Gerahmt: 134 x 134 cm. Die wohl später angebrachte Bezeichnung am naturbelassenen Holzrahmen "The portrait of the artist S. as a big man. S." könnte auf ein Selbstporträt Strandts (1939-2003) oder auf ein Porträt Schweinebradens hindeuten. - Jürgen Strandt war IM bei der Staatssicherheit der DDR und als einer von rund 70 weiteren inoffiziellen Mitarbeitern für die Überwachung Jürgen Schweinebradens abgestellt. - Etwas berieben, teils angestaubt und mit kleinsten Fleckchen, der Holzrahmen mit einigen, kleineren Läsuren. - Aufgrund der Größe muss der Transport vom Käufer organisiert werden. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 900,00 €
Auktion 26 - Thomkins, André

Lot 302

Thomkins, André

2 Graphiken auf Büttenpapier. 1 Lithographie, 1 Radierung. Je signiert und datiert mit Bleistift, teils bezeichnet, nummeriert und betitelt. 1971/1973. Motivmaße: 23 x 32 cm und 20,5 x 27,5 cm. Blattmaße: 65 x 50 cm und 50 x 64,5 cm. Enthält die Titel: I. romdeutsch gedeutet, II. enterung der nachbarscholle. - Ein Blatt bezeichnet als "Fortdruck Griffelkunst", das andere mit der Nummerierung X/XXX. - Ein Blatt etwas gebräunt, im Rand stärker, sonst in gutem Zustand. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Toggenburger, Kaspar

Lot 303

Toggenburger, Kaspar

Ohne Titel. (Surreale Kompositionen). Serie von 6 Gemälden. Acryl auf Leinwand. Verso je signiert und datiert. 1998. Bildmaße: 60,5 x 40,5 cm. Dynamische Werkserie des Schweizer Malers Kaspar Toggenburger (geb. 1960), welche durch ihre kontrastreichen Kompositionen sowie plakative Farbgebung besticht. - Partiell schwach angeschmutzt, ansonsten in sehr gutem Zustand. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 1.000,00 €
Auktion 26 - Toggenburger, Kaspar

Lot 304

Toggenburger, Kaspar

Sammlung von 14 Werken. 6 Gouachen, 5 teils farbige Holzschnitte und 3 Lithographien, je auf Bütten. Je signiert, teils datiert, nummeriert oder bezeichnet "E.A.". 1996. Motivmaße: zwischen 37 x 16 cm und 44 x 39 cm. Blattmaße: 57 x 50 cm und 53 x 78,5 cm. Blätter sehr leicht und regelmäßig gebräunt, selten mit kleinsten Fleckchen. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 450,00 €
Auktion 26 - Twombly, Cy

Lot 305

Twombly, Cy

Ausstellungsplakat "Cy Twombly - graphic-works" in der Galerie Nothelfer. Print auf leichtem Karton. Monogrammiert und datiert mittig in Rot. 1975. Blattmaße: 61,5 x 48,5 cm. Sehr seltenes Plakat der Galerie Nothelfer in Berlin für die Ausstellung, die im Januar und Februar 1975 stattfand und Cy Twomblys graphische Arbeiten zeigte. - Ecken und Kanten minimal berieben, partiell leicht griffspurig. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 600,00 €
Auktion 26 - Unbekannt

Lot 306

Unbekannt

Ohne Titel. (Abstrakte Komposition in Grau und Rot). Öl auf Nessel. Signiert Telloy (?) und datiert unten links, sowie verso abermals datiert. 1999. Maße: 110 x 120 cm. Stimmige Komposition und kühle Farben eines nicht näher bekannten Künstlers. - In gutem Zustand. - Aufgrund der Größe muss der Transport vom Käufer organisiert werden. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Unbekannt

Lot 307

Unbekannt

Ohne Titel. (Berliner Straßenszene). Öl auf Hartfaserplatte. Um 1960. Bildmaße: 27,2 x 34,6 cm. Gerahmt: 33,7 x 41,2 cm. Minimal angestaubt. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Unbekannt

Lot 308

Unbekannt

Ohne Titel. (Berliner Straßenszene). Öl auf Hartfaserplatte. Um 1960. Bildmaße: 30 x 40 cm. Gerahmt: 38,9 x 48,8 cm. Leicht angestaubt. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Unbekannt

Lot 309

Unbekannt

Ohne Titel. (Stellwerk Pankow Süd). Öl auf Leinen auf Hartfaserplatte kaschiert. Um 1960. Bildmaße: 27,2 x 36,5 cm. Gerahmt: 31,7 x 41,2 cm. Minimal angestaubt. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Unbekannt

Lot 310

Unbekannt

Sammlung von 9 Bögen mit Photo-Collagen zu Ost-Berlin. Zumeist Schwarz-Weiß-Photographien, selten mit farbigen Postkarten kombiniert, je auf Unterlage arrangiert und montiert. Silbergelatine. Vintage. Wohl 1970er Jahre. Blattmaße Unterlagen: Zwischen 79,5 x 59 cm und 75,5 x 100,5 cm. Motive: Berliner Dom, Fernsehturm, Berliner Mauer, Palast der Republik, Brandenburger Tor, Rotes Rathaus, Ostberliner Straßenzüge. - Spannende Collagen eines unbekannten Künstlers. - Die Unterlage etwas berieben und selten minimal fleckig, die Photographien minimal gewellt und selten etwas berieben. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Valoch, Jiri

Lot 311

Valoch, Jiri

During 30". Buntstift auf dünnem Papier. Signiert, unleserlich bezeichnet und am oberen Rand mit typographischer Datierung und Bezeichnung. 1974. Blattmaße: 30 x 42,5 cm. Ecken und Kanten minimal berieben, Blatt teils leicht griffspurig. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 750,00 €
Auktion 26 - Valoch, Jiri

Lot 312

Valoch, Jiri

Serie von 10 Graphiken. Serigraphien auf Schoeller-Durex Papier. Je verso signiert und datiert, teils mit Prägestempel unten rechts. 1976. Blattmaße: 62,5 x 45 cm. Blätter leicht und gleichmäßig gebräunt, sowie teils fingerfleckig, die Ecken und Kanten etwas berieben. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 1.500,00 €
Auktion 26 - Wagner, Matthias

Lot 313

Wagner, Matthias

Schmalzlocke. Assemblage aus Acryl auf Leinwand und farbigen Gummischläuchen. Verso signiert, datiert, bezeichnet und gewidmet "Für 'Schweini' Jürgen!". 1984. Maße: 42,5 x 58,5 cm. Etwas berieben und angestaubt, die Schläuche altersbedingt etwas steif und minimal porös. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Wagner, Matthias

Lot 314

Wagner, Matthias

Wegweiser ins Blau. Assemblage aus Acryl auf Leinwand und kolorierten Holzleisten. Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet. 1984. Maße: 46 x 70 x 6 cm. Angestaubt und etwas berieben, partiell etwas Krakelee. - Aufgrund der Fragilität muss der Transport vom Käufer organisiert werden. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Walther, Franz Erhard

Lot 315

Walther, Franz Erhard

Fünf Farben für Dresden - hellgrau. Multiple aus hellgrauer Stofftasche mit Katalog der Kunsthalle Dresden "Franz E. Walther - Bild und Sockel zugleich - Zeit ruht". Auf der Rückseite der Tasche mit Bleistift signiert, nummeriert und datiert. Exemplar: 19/25. 1996. Maße geschlossen: 24,5 x 15,5 x 2 cm. Maße geöffnet: 24,5 x 32,5 x 2 cm. Die Tasche mit wenigen oberflächlichen Kratzspuren, der Buchrücken teils etwas bestoßen. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 750,00 €
Auktion 26 - Walther, Franz Erhard

Lot 316

Walther, Franz Erhard

Sechs Körper. Ort gegenüber. Künstlermappe mit 6 Farbserigraphien, je mit Bleistift bearbeitet und einem Vorsatzblatt mit Bleistiftzeichnung. Je signiert und nummeriert, die Serigraphien zusätzlich datiert. Exemplar: 18/20. 2001. Blattmaße: 50 x 40 cm. Lose liegend in dunkelrotem verschließbaren Original-Pappkarton mit montiertem Etikett, dieses handschriftlich betitelt, datiert, signiert und nummeriert (Karton in gutem Zustand, Etikett mit kleiner Läsur und abweichender Nummerierung 1/20). Herausgegeben vom Kunstverein Weiden 1999/2002. - Die Blätter in sehr gutem Zustand. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 750,00 €
Auktion 26 - Wray, Dick

Lot 317

Wray, Dick

Ohne Titel. (Rotes Haus.) Öl auf Leinwand. Verso signiert, datiert und gewidmet "To Jürgen". 1998. Bildgröße: 28 x 35 cm. Ecken und Kanten leicht berieben, in gutem Zustand. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 750,00 €
Auktion 26 - Wyller, Sverre

Lot 318

Wyller, Sverre

Ost-Berlin-Serie (Diptychon). Je Öl auf Leinwand. Ein Werk verso signiert, datiert, betitelt, bezeichnet und mit Ortsangabe "Berlin". 1983. Je 105 x 80 cm. Angestaubt und teils etwas berieben. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 1.000,00 €
Auktion 26 - Wyss, Franz Anatol

Lot 319

Wyss, Franz Anatol

Sammlung von 29 Radierungen. Kaltnadel und Aquatinta auf teils farbigem Bütten. Je signiert, datiert, nummeriert und betitelt mit Bleistift. 1971-1975. Motivmaße: zwischen 16,5 x 12,5 cm und 32 x 24,5 cm. Blattmaße: zwischen 48 x 32 cm und 50 x 70 cm. Enthalten sind u.a. die Titel: "Mann mit Kiste", "Strahlen", "Der Große", "Start", "Doppelmensch", "Mensch III" - "Mensch V", "Ufo", "Haus", "Neues Gras" und "Unterstand". - Zum Großteil verso mit Resten alter Montierungen, teils etwas griffspurig, sonst in gutem Zustand. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 360,00 €
Auktion 26 - Yo, Yana

Lot 320

Yo, Yana

L/R. Diptychon. Acryl auf Leinwand. Verso je signiert, datiert sowie betitelt mit Bleistift. 1987. Bildmaße: je 30,5 x 30,5 cm. Beide Bilder in sehr gutem Zustand, minimal angestaubt, "L" mit kleiner Farbabplatzung. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Yo, Yana

Lot 321

Yo, Yana

Ohne Titel. (Wesen und Tiere). Öl auf Leinwand. Verso signiert und datiert. 1984. Bildgröße: 115 x 100 cm. Gerahmt: 116 x 101 cm. Abstrakt-figürliches, aufregend komponiertes und farblich eindrucksvolles Frühwerk der Kölner Künstlerin Yana Yo (1959) aus ihrer Studienzeit in Berlin. - Partiell mit Kratzspuren und Krakelee, Ecken und Kanten teilweise etwas berieben, der Rahmen etwas berieben, an den Ecken stärker. - Aufgrund der Größe muss der Transport vom Käufer organisiert werden. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 600,00 €
Auktion 26 - Yo, Yana (zugeschrieben)

Lot 322

Yo, Yana (zugeschrieben)

Ohne Titel. (Abstrakte Komposition.) Öl auf Leinwand, diese nicht auf Keilrahmen aufgezogen. Wohl 1980er Jahre. Motivmaße: 100 x 70 cm. Leinwandgröße: 103 x 86 cm. Dazu: Dieselbe. Ohne Titel. (Verschlungene Arme.) Aquarell auf handgeschöpftem Papier. Signiert unten rechts. Blattmaße: 91 x 61,5 cm. - Etwas berieben und gebräunt. - Leicht berieben und teils minimal fleckig. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Zimmermann, Dieter und Jürgen Friedrich

Lot 323

Zimmermann, Dieter und Jürgen Friedrich

Graphikmappe Circus. 10 Radierungen, sowie Titelblatt und Ankündigungsblatt der Mappe auf Papier. Je signiert, datiert und nummeriert, das Titelblatt der Mappe ebenfalls nummeriert. Exemplar: 5/30. 1976. Blattmaße: 48,5 x 38 cm. Herausgegeben von der Feuchtraum Galerie in Halle an der Saale. - Blätter etwas gebräunt, Ecken und Kanten etwas berieben, mit wenigen kleinen Bestoßungen. - Provenienz: Aus dem Nachlass von Jürgen Schweinebraden.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 26 - Frank, Franz

Lot 324

Frank, Franz

Dalmatinische Berge. Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert und datiert, verso am Keilrahmen signiert, datiert, betitelt und gewidmet “Meiner lieben Erika” sowie mit Aufkleber des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart. 1953. Bildgröße: 61 x 100 cm. Gerahmt: 73,5 x 113,5 cm. Vgl. Moelke 2013, S.26. – Zimmermann, Rainer: Franz Frank – Leben und Werk des Malers, Klinkhardt und Biermann, München, 1985, Erw. S. 206 (unter “1953, Bilder”), S. 105 Abb. – Franz Frank – 1897-1986. Das malerische Werk. Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers im Marburger Universitätsmuseum für Bildende Kunst, 1997, ohne Kat.-Nr., Abb. S. 45. – Der Maler Franz Frank (1897-1986), der der sogenannten “verschollenen Generation” zuzurechnen ist, studierte nach dem Ersten Weltkrieg in Erlangen und Tübingen von 1919 bis 1921 zunächst Philosophie, Philologie sowie Kunstgeschichte. Bereits in Tübingen nahm er Zeichenunterricht, so dass ab 1925 ein Studium bei Arnold Waldschmidt und Robert Breyer an der Kunstakademie Stuttgart folgte. Mit Ausstellungsbeteiligungen von 1928 bis 1933 bei der “Juryfreien Kunstschau Berlin” sowie an der 1. Ausstellung der Dresdner Sezession 1932 wurde er einem breiterem Publikum bekannt, seit 1930 war Frank zudem Mitglied der Künstlervereinigung “Stuttgarter Neue Sezession”. Eine 1931 angetretene Stelle an der Pädagogischen Akademie Kassel wurde schon ein Jahr darauf aufgrund von Sparmaßnahmen gekündigt und im Rahmen der nationalsozialistischen Aktion “Entartete Kunst” wurde von Frank die Graphikmappe “Hinkemann” beschlagnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in welchem er schwer verwundet wurde, ließ sich Frank zunächst bei, später in Marburg nieder. Bereits 1930 wurde er mit dem Kunstpreis der Stadt Dresden geehrt. Seine “Dalmatinischen Berge” in hellen, leuchtenden Farben vermitteln den Zauber des Südens und zeigen zugleich Franks Talent. Der Künstler widmete das Werk seiner Ehefrau Erika, geborene Münckner, welche er 1927 heiratete und die auf den Tag genau ein Jahr vor ihrem Mann verstarb. 1997 wurde das Werk für das Bildarchiv Marburg aufgenommen unter der Bilddatei-Nr. fmc426338. – Gemälde minimal angegilbt, der Rahmen etwas berieben. – Provenienz: Aus der Sammlung Alfred Moekes.

Schätzpreis: 3.500,00 €
Auktion 26 - Frank, Franz

Lot 325

Frank, Franz

Hund des Malers “Banzer”. Öl auf Leinwand. Links oben monogrammiert und datiert. 1933. Bildgröße: 48 x 39 cm. Gerahmt: 59 x 50,5 cm. Vgl. Moeke 2013, S. 27. – Freudig-erregt, so scheint es zumindest, hechelt uns Banzer vor blauem Hintergrund erwartungsvoll an. Den Blick konzentriert auf den kommenden Ball oder gar ein Stückchen Wurst, entstand das expressive Werk in dickem, breitem Farbauftrag bereits 1933. Das kräftig-dunkel nuancierte Blau des Hintergrundes schmeichelt nicht nur dem braun-beigen Fell Banzers, es schmeichelt auch dem menschlichen Auge. Ob des Malers treuer Begleiter auch die folgenden dunklen Jahre noch erleben musste, ist nicht bekannt, bekannt aber ist, dass der Künstler Zeit seines Lebens ein Herz für Hunde hatte und so durfte auch Banzers Nachfolger genau 33 Jahre später ebenfalls Modell für Herrchen sitzen – und weil es sich bewährt hat, gleichsam vor blauem Hintergrund. – Mit etwas Krakelee, der Rahmen teils berieben. – Provenienz: Aus der Sammlung Alfred Moekes.

Schätzpreis: 2.400,00 €
Auktion 26 - Frank, Franz

Lot 326

Frank, Franz

Am Fenster. Öl auf Leinwand. Monogrammiert und datiert links unten, verso auf dem Keilrahmen signiert, datiert, betitelt und bezeichnet. 1949. Bildgröße: 76,5 x 61 cm. Gerahmt: 94,5 x 79 cm. Vgl. Moeke 2013, S.25. - Die Leinwand auch verso bemalt, das Gemälde in sehr gutem Zustand, der Rahmen etwas berieben. - Provenienz: Aus der Sammlung Alfred Moekes.

Schätzpreis: 3.000,00 €
Auktion 26 - Fronius, Hans

Lot 327

Fronius, Hans

Goya in Bordeaux. Öl auf Leinwand. Monogrammiert und datiert unten rechts, verso auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt. 1985. Bildgröße: 59 x 80 cm. Gerahmt: 71,5 x 92,5 cm. Vgl. Moeke 2013, S.77. – Hans Fronius (1903-1988) studierte von 1922 bis 1928 bei Karl Sterrer und Alois Delug an der Wiener Akademie der bildenden Künste und war seit 1923 Mitglied der Grazer Sezession. Im Jahre 1931 folgte die Aufnahme einer Tätigkeit als Kunsterzieher am Realgymnasium in Fürstenfeld/Steiermark, jedoch wurde sowohl das künstlerische Schaffen, als auch die Lehrtätigkeit durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, zudem waren seine künstlerischen Arbeiten Repressalien durch die Nationalsozialisten ausgesetzt und er erhielt Ausstellungsverbot. Nach Ende des Krieges konnte er seine Lehrtätigkeit wieder aufnehmen, ebenso wie er sich wieder der Kunst als Schaffender zuwandte. Vor allem als Illustrator zu Kafka machte er sich einen Namen. Vorbild für Fronius war Alfred Kubin, mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband. Vor allem aber die Werke von Charles Meyron, James Ensor und Francisco de Goya interessierten und inspirierten Fronius. Zu Letzterem beispielsweise im vorliegenden Gemälde. Fronius zeigt uns den großen spanischen Maler in Bordeaux. Hierher war Goya 1824 gekommen, um den politischen Unruhen in seiner Heimat zu entgehen. Der zu dieser Zeit bereits seit langem gehörlose Maler lebte vorwiegend isoliert und bevorzugte das Arbeiten an Radierzyklen, wobei Serien mit teils rätselhaften und düsteren Titeln und Motiven entstanden. Jedem dieser Zyklen stellte er sein eigenes Bildnis voran, welches ihn im Profil, kritisch blickend mit Zylinder zeigt, entstanden um 1800 zunächst als Rötelzeichnung. Und eben dieses Bildnis scheint Fronius zu unserem Gemälde angeregt zu haben. Im Stil der Zeit begegnen wir Goya mit Stehkragen und Zylinder sowie mürrischem Blick am Hafen. Argwöhnisch, fast angewidert, beobachtet er das Treiben. Um dasselbe dann wohl in einer seiner dunklen Radierungen zu verarbeiten. Nur vier Jahre waren Goya in Bordeaux vergönnt, bevor er 82jährig verstarb. Hans Fronius zeigt uns den Maler ganz nah und doch zugleich abweisend. Er hätte den alten Goya wohl nicht besser darstellen können, gerade die pastos aufgetragenen, kräftigen Farben verleihen dem Werk eine besondere Ausdruckskraft und erzeugen etwas Geheimnisvolles, was auch Goya am Ende umgab. – In sehr gutem Zustand, der Rahmen leicht berieben. – Provenienz: Aus der Sammlung Alfred Moekes.

Schätzpreis: 3.600,00 €
Auktion 26 - Fronius, Hans

Lot 328

Fronius, Hans

Lot und seine Töchter. Öl auf Leinwand. Rechts oben monogrammiert und datiert. 1985. Verso auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt. Bildgröße: 71 x 92 cm. Gerahmt: 84 x 104 cm. Vgl. Moeke 2013, S.79. - Selten minimal angestaubt, der Rahmen partiell etwas berieben. - Provenienz: Aus der Sammlung Alfred Moekes.

Schätzpreis: 4.500,00 €
Auktion 26 - Grimm, Willem

Lot 329

Grimm, Willem

Rummelpott. Mischtechnik auf Papier. Signiert und datiert unten rechts. 1974. Blattmaße: 32,5 x 50 cm. Vgl. Moeke 2013, S.48. – Willem Grimm (1904-1986) studierte an der Werkkunstschule Offenbach bei Rudolf Koch und Ludwig Enders wo er sich auf Gebrauchsgraphik spezialisierte. Nach einem Aufenthalt in der Künstlerkolonie Worpswede 1922, wo er u.a. das Werk von Paula Modersohn-Becker kennenlernte, begann er ein Studium bei Willi Titze an der Landeskunstschule Hamburg. Durch Kontakte zur Hamburger Sezession, deren Mitglied er später selbst wurde, sowie der Bekanntschaft mit Karl Schmidt-Rottluff, wechselte er von der Graphik zur Malerei. Ende der 1920er gehörte er dem Altonaer Künstlerverein und der Hamburgischen Künstlerschaft an, gefördert wurde er zu dieser Zeit vor allem von der Kunsthistorikerin Rosa Schapire. Ab 1937 stellte Grimm seine künstlerische Tätigkeit jedoch ein, nachdem Werke des Künstlers bei der Aktion “Entartete Kunst” beschlagnahmt wurden. Er verdiente sich nun den Lebensunterhalt mit der Landwirtschaft. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur Wehrmacht eingezogen und sein künstlerisches Frühwerk zerstört. 1946 wurde er zum Professor an die Landeskunstschule Hamburg berufen. 1959 wurde er von der Stadt Hamburg mit dem Edwin-Scharff-Preis ausgezeichnet. – Eines der sich immer wiederholenden Motive in Grimms Werk sind seine Rummelpott-Bilder. Bei dem Rummelpott handelt es sich klassischerweise um eine sogenannte Stab-Reibtrommel, mit der in früheren Zeiten böse Geister vertrieben wurden. Im Laufe der Zeit ist daraus vor allem ein Spaß für Kinder geworden, welche in Anlehnung an den Rummelpott mit teils selbstgebauten “Krach-Instrumenten” von Tür zu Tür gehen, um gegen Beenden des Rummelns Süßes zu erhalten. Dieser Brauch, der sich bis heute vor allem in Norddeutschland erhalten hat, findet am Silvesterabend statt. Mit den Worten “Fru, maak de Dör op! De Rummelpott will rin” freuen die Kinder sich auf Einlass – wie auch nun unser Bild hofft, Einlass bei einem neuen Liebhaber zu finden. – Punktuell auf Unterlage montiert, Ecken und Kanten leicht berieben. – Provenienz: Aus der Sammlung Alfred Moekes.

Schätzpreis: 1.500,00 €
Auktion 26 - Grimm, Willem

Lot 330

Grimm, Willem

Frauengilde. Mischtechnik mit Aquarell und Wachskreide auf festem Papier. Signiert unten rechts. Blattmaße: 32,5 x 43,5 cm. Vgl. Moeke 2013, S.52. – Unter einer Gilde, welche vor allem im Mittelalter eine große Rolle spielten, versteht man vor allem eine Vereinigung von Handwerkern oder Kaufleuten. Tatsächlich war es Frauen noch im Früh- und Hochmittelalter erlaubt selbst als Händlerin oder Handwerkerin für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, was ihr gleichsam den Zugang zu den Gilden ermöglichte. Erst mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts wurde ihnen dieser Zugang nach und nach entzogen. Unter einer Gilde versteht man gemeinhin aber auch eine Gruppe von Menschen, welche gleiche Interessen haben oder aus ähnlichem Umfeld stammen. Dieses scheint wohl eher auf unsere Damen in Gelb, Lila, Rotbraun und Blau zuzutreffen. Was genau ihr Anliegen ist, bleibt uns verschlossen, doch scheint es von Wichtigkeit zu sein. Die Blicke schauen frierend, bittend und hoffend aus dem Blatt heraus. Grimm blieb auch hier seiner Darstellungsweise treu, wie auch bei den Rummelpott-Bildern geht es ihm um die Gruppe und nicht um die einzelne Person. – Am oberen Rand punktuell auf Unterlage montiert und unter Passepartout, Blatt minimal berieben, die Ecken und Kanten etwas stärker, technikbedingt etwas gewellt. – Provenienz: Aus der Sammlung Alfred Moekes.

Schätzpreis: 1.800,00 €