Kategorie / Auktion 25

Literatur und Philosophie des 17.-19. Jahrhunderts

Auktion 24 -

Lot 352 Beendet

Nietzsche, Friedrich

Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Ausgabe in Blindenschrift nach Braille. 4 Teile in 2 Bänden. Ohne Ort, 1915. 68, 88 Bl. 35 x 27 cm. Halblederbände der Zeit (Etikett von G. Hedberg, Stockholm) mit goldgeprägten Rückentiteln und neobarocker Rückenvergoldung (berieben, kleine Stoßspur am Rücken von Band I). Für uns nicht nachweisbare Ausgabe, die Datierung stützt sich auf Angaben des Vorbesitzers. Nach diesem stammen die Bände aus dem Besitz von Carl A. Thulin (1879-1948), der selbst früh erblindete und 1916 den schwedischen "De blindas bokfond" gründete. Der Verlag gibt bis heute Literatur in Blindenschrift zum Selbstkostenpreis heraus. - Etwas gebräunt, sonst tadellos.

Auktion 24 -

Lot 370 Beendet

Chrysostomus, Johannes

Opera omnia quae exstant. Opera & studio Bernardi de Montfaucon. 13 Bände. Mit 2 gestochenen Frontispiz-Porträts und 1 gestochenen Wappenvignette. Paris, Guerin u.a., 1718-38. 43 x 26 cm. Gesprenkelte Lederbände der Zeit mit roten Rückenschildern, reicher Rückenvergoldung und marmorierten Vorsätzen (etwas beschabt und bestoßen, einige Gelenke und Kapitale eingerissen, wenige Deckel und ein Rückenschild mit Oberflächendefekten, Band XI geringfügig abweichend gebunden). Monumentalausgabe der Werke des großen Kirchenlehrers, Kardinal Alessandro Albani gewidmet. Der griechisch-lateinische Paralleltext wurde nach den vorausgegangenen Ausgaben sowie zahlreichen Handschriften in Frankreich, England, Deutschland und dem Vatikan durch den Archäologen und Paläographen Bernard de Montfaucon erstellt. Die beiden Porträts zeigen den Autor nach einer antiken Darstellung aus Konstantinopel sowie den Widmungsempfänger. - Alle Bände (auch XI) mit altem kirchlichen Besitzvermerk sowie 3 unterschiedlichen Exlibris desselben neuzeitlichen Vorbesitzers, durchgehend sauberes Exemplar.

Auktion 24 -

Lot 380 Beendet

Ziegenhagen, Franz Heinrich

Lehre vom richtigen Verhältnisse zu den Schöpfungswerken, und die durch öffentliche Einführung derselben allein zu bewürkende algemeine Menschenbeglückung. Mit gefaltetem gestochenen Frontispiz und 7 (1 mehrfach gefalteten) Kupfertafeln von Daniel Chodowiecki sowie 1 gefalteten Notenbeilage von W. A. Mozart (auf 4 Falttafeln, 8 S.). Braunschweig, Vieweg, 1799. 4 Bl., 633 S. (recte 639; S. 95/96 und 233-236 doppelt gezählt), 2 Bl. 19,5 x 11,5 cm. Halbleinwand (um 1880) mit goldgeprägtem Rückentitel (leicht berieben). Seltene Titelauflage des erstmals 1792 im Hamburger Selbstverlag des Verfassers erschienenen Werkes. - Lanckoronska/Oehler II, 119-120 und 214 - Rümann 1299 - Schröder 4549, 1 - Bauer 1551-54, 1556-59 und Engelmann 664-667, 672-675 (Chodowiecki) - RISM M 4161. - Mit Autograph von Ziegenhagen: Im Vorwort empfiehlt der Verfasser einen Aufenthalt auf dem landwirtschaftlichen Gut, das er im Druck von 1792 noch zu "Strasburg" zu errichten gedenkt; bei der sich sehr schlecht verkaufenden Titelauflage von 1799 wie hier vorliegend, versuchte Ziegenhagen es auf seinem Gut in Billwerder, was aber letztendlich auch nicht funktionierte. Der Ortsname ist hier geschwärzt und gegenüber ein handschriftlicher Slip eingebunden: "*Hamburg, auf meinem Landgute, von welchem das große Kupfer ein Abbild ist". - Daran angehängt ein weiteres handschriftliches Blatt mit französischem Text, der das o.g. Phänomen bestätigt und zudem auf "Dr. Rauschenplatt" rekurriert (Johann Ernst Arminius von Rauschenplat, 1807-1868, deutscher Revolutionär?): "Le fameus Dr. Rauschenplatt a contenu que Hourir n'etait qu'un plagiaire de Ziegenhagen." - Ein frühes Hauptwerk des utopischen Sozialismus. - Wichtigstes Werk des Hamburger Kaufmanns Franz Heinrich Ziegenhagen, in dem er seinen Versuch beschreibt, unabhängig von der bestehenden Gesellschaft eine separatistische Kolonie als landwirtschaftliche Erziehungsstätte zu begründen. Diese Anstalt sollte später in ein Gemeinwesen mit kollektivem Eigentum überführt werden. Ausgehend von den Ideen Rousseaus forderte Ziegenhagen, das rechte Verhältnis der Dinge wiederherzustellen, um gut und glücklich zu leben. Chodowieckis wunderbares großes Faltkupfer - "eine besonders interessante und lustige großformatige gefaltete Tafel" (Lanck./Oehler) - zeigt das Ideal einer solchen Anlage. 1788 kaufte Ziegenhagen in Billwerder bei Hamburg ein landwirtschaftliches Gut, um eine solche Institution zu begründen, die exemplarisch seine Ideen vom Gemeineigentum, dem Gedanken des Kollektivs und sozialer Sicherheit praktizieren sollte. Er appellierte vergeblich an wohlhabende Bürger, an den Adel und sogar an den französischen Konvent, die Anlage ähnlicher Kolonien zu unterstützen und scheiterte schließlich mit seinem Projekt. Nach 12 Jahren verkaufte er das Billwerder Gut, kehrte 1802 in seine elsässische Heimat zurück und beging dort vier Jahre später Selbstmord. - Das vorliegende Werk ist neben seiner philosophischen Bedeutung nicht zuletzt auch aufgrund der hervorragenden Chodowiecki-Illustrationen bedeutsam. "Die Kolonie mit ihrer in Vogelperspektive gegebenen Übersicht der Gebäude und Plätze, mit ihren spielenden Kindern und grasenden Viehherden verdeutlicht die Ziegenhagenschen Lehren, ohne der künstlerischen Wirkung Abtrag zu tun. Auch die weiteren Tafeln, eine anatomische Lehranstalt, eine Schmiede, die Werkstatt des Drechslers und Mechanikers, die Stuben des Naturlehrers und Schulmeisters sind in der Ausführung besonders fein ..." (ebda.). - Immerhin gelang es Ziegenhagen, W. A. Mozart für die Vertonung eines exemplarischen Liedes zu gewinnen. Als 8-seitigen Notenanhang ist die 1791 - und damit zeitgleich mit seiner Komposition der Zauberflöte - entstandene Kantate diesem Werk beigefügt (KV 619. - RISM M 4161), deren Text eine deutliche Verbindung zu freimaurerischen Ideen aufweist und der im gleichen Jahr auch separat als Einblattdruck erschien (Wolfstieg 41259). - Die Kupfer teils auf bläulichem Papier. - 1 Notentafel und die Falttafel mit Randeinriss, Titel und Vorstücke mit Braunfleck (durch die Steichung in der Vorrede), letztes Textblatt etwas fleckig, sonst frisches Exemplar.

Auktion 24 -

Lot 292 Verkauft

Haldenwanger, Francois Nicolas

Grausame Mordthat so den 25. Octobris Anno 1729 zu Pfaltzburg geschehen ... Straßburg, Haldenwanger, 1729. Einblattdruck (Kupferstich mit typographischem Text) von Francois Nicolas Haldenwanger. Blattgröße: 40,3 x 19,5 cm. Nicht bei Drugulin, für uns bibliographisch nicht nachweisbar. - Unter dem Kopftitel die Darstellung der Mörderszene im Weinkeller (12 x 18 cm), links die beschuldigte Magd mit einer Axt in den Händen, bereit, auf den Hausherrn einzuschlagen, der seiner Frau zu Hilfe geeilt ist. - Das heutige Phalsbourg ist eine nordwestlich von Strassburg gelegene Kleinstadt im Department Moselle. - Längere Quetschfalte, unten knapprandig und ungleich beschnitten, leicht fleckig und gebräunt. - Sehr selten.

Zuschlag: 240,00 €
Auktion 24 -

Lot 309 Beendet

Lavater, Johann Kaspar

Hand-Bibliotheck für Freunde. Manuscript. 4 Jahrgänge zu je 6 Heften in 12 Bänden (alles Erschienene). Mit 22 gestochenen Titelrahmen für teilweise handschriftliche Titelblätter. Zürich, Privatdruck/Orell etc., 1790-98. 11,5-13,5 x 8-9 cm. 6 Pappbände der Zeit, 4 Umschläge der Zeit, 2 moderne Umschläge (etwas berieben und bestoßen). Erste Ausgabe (Jahrgang 1790, Heft 1 in zweiter). - Goedeke IV/1, 273, 64. - Vollständig seltene Reihe. "Die Heftchen kamen nicht in den Handel, sondern wurden nur von dem Verfasser an seine Freunde verschenkt. Die Titel stehen in verschiedenen gestochenen Umrahmungen und sind entweder von Lavater ganz eigenhändig geschrieben, oder der oben angegebene Teil ist in Kupferstich vorgedruckt und von Lavater mit der Jahres- und Bandzahl sowie der Widmung an den Empfänger handschriftlich ergänzt" (Schulte-Strathaus 164). Hier die Titelrahmen 1790, Hefte 3-5 und 1791, Hefte 1-2 handschriftlich ausgefüllt. 1790/3 zusätzlich mit der Widmung: "an Herrn Forerius Decret", 1790/6 leer. - Jahrgang 1790 in 6 Heften, 2-6 unbeschnitten, die beiden ersten in modernem Umschlag (Nr. 1 deutlich kleiner). Die übrigen Jahre in je 2 starken Bänden. - Es fehlen der Titel und die gestochene Porträtsilhouette zu 1790/2 (Taschenbüchlein für liebe Reisende), Drucktitel vorhanden. - Auf kräftigem Papier, überwiegend frisch, 2 Titel von 1792 eingerissen.

Auktion 24 -

Lot 345 Beendet

Bolzano, Bernard

Wissenschaftslehre. Versuch einer ausführlichen und größtenteils neuen Darstellung der Logik mit steter Rücksicht auf deren bisherige Bearbeiter. Herausgegeben von mehren seiner Freunde. Mit einer Vorrede des Dr. J. Ch. A.Heinroth. Vier Bände. Mit einer gefalteten lithographischen Tafel. Sulzbach, Seidel, 1837. 22 x 13,5 cm. Leinenbände der Zeit mit zwei blauen Rückenschildern (wenige kleine Bezugsfehlstellen an Ecken und Kapitalen, leicht fleckig). Erste Ausgabe. - Goedeke XII, 354, 15a - Winter, Bolzano 14 - Risse II,41 - DSB II, 273ff. - "In seinen wirkungsmächtigen Prolegomena zur reinen Logik (1900) nennt Husserl Bolzanos Wissenschaftslehre ein Werk, 'das in Sachen der logischen Elementarlehre alles weit zurückläßt, was die Weltliteratur an systematischen Entwürfen der Logik darbietet'." (St. Centrone, Begründungen bei Bolzano und beim frühen Husserl, S. 7, in: Zeitschrift für philosophische Forschung, Heft 65, Frankfurt 2011). - Bolzano (1781-1848) "war einer der bedeutendsten Denker seiner Zeit und der am vielseitigsten begabte Philosoph ... Doch er wurde vergessen, so gründlich vergessen, dass er lange Zeit auch in den größten Nachschlagwerken ... nicht einmal erwähnt wurde." - In Band 1 ist der Zwischentitel in Bogen 36 und dieser in sich verbunden; in Band 4 sind 2 Bl. (S. XVII-XX) des "Inhalts" in den letzten Bogen verbunden. - Papierbedingt etwas gebräunt und gelegentlich etwas stockfleckig, alter Schulstempel auf den Titeln, Vorsatz in Band 1 mit Bleistifteintrag "Gesch(enk) Prof. Schramm, 5.XI.(1)880", späterer Namenstempel "Aloys Wieser" auf den Innendeckeln.

Auktion 24 -

Lot 302 Beendet

Herterich, Heinrich Joachim

Sieben Versuche im Aetzen landschaftlichen Inhalts (Deckeltitel). Mit 7 Original-Radierungen von Heinrich Herterich auf 6 Tafeln. Ohne Ort und Verlag, 1815. 27 x 42 cm. Lose in bedruckter grauer Original-Broschur (etwas fleckig und mit Randläsuren). Erste Ausgabe. - Thieme-Becker XVI, 555 f. - Außerordentlich selten, kein Exemplar über KVK zu ermitteln. - Heinrich Joachim Herterich (1772-1852), Maler, Lithograph und Radierer aus Hamburg, war Lehrer von Erwin und Otto Speckter wie auch von Philipp Otto Runge. - Exemplar aus der Königlichen Ernst-August-Fideicommiss-Bibliothek, mit dem entsprechenden Stempel auf dem Umschlag (ein Großteil dieser Sammlung wurde 1970/71 in Hamburg versteigert). - Braunfleckig, das erste Blatt mit Wasserfleck.

Auktion 24 -

Lot 332 Beendet

Petit souvenir. Mit gestochenem Titel mit Vignette, 12 Jahreszeitenkupfern im Medaillon sowie gestochenem gefalteten Kalenderblatt

Paris, Le Fuel, 1820. 29 Bl. 85 x 57 mm. Geheftet in Original-Seidenumschlag mit Goldschnitt, dieser lose in ziseliertem Original-Perlmutteinband mit reich verzierter Metallfassung. Sehr fein gearbeiteter, mit Palmblättern und Blüten ziselierter Perlmutteinband in reich mit Blüten und Rankenwerk verzierter Metallfassung, der Vorderdeckel mit zwei auf das Perlmutt aufgebrachten Putti mit dem Spruchband "Souvenir". - Das gefaltetete Kalenderblatt für das Jahr 1821 mit figürlicher Bordüre. Die Kalenderblätter unbeschrieben. - Der Seidenumschlag sowie die Seidenvorsätze der Einbanddecke mit Feuchtigkeitsfleck. Sonst sehr schön erhalten.

Auktion 24 -

Lot 341 Verkauft

Müller, Friedrich Christoph

Physiognomisches Cabinet für Freunde und Schüler der Menschenkenntniß. Mit eingedruckten Kupfern. (Erste) bis Dritte Eröfnung (sic!). 3 Teile in 1 Band. Mit 3 (wiederholten) gestochenen Titelvignetten von Geyser und 72 Kupfern im Text (davon 17 Silhouetten). Frankfurt und Leipzig, Perrenon 1777 und Münster, Perrenon 1780. Titel, 243, 219, 246 S. 16 x 10 cm. Pappband der Zeit mit rotem Rückenschild und Rückenvergoldung (etwas berieben). Seltene erste Ausgabe, anonym erschienen. - Goedeke IV/1, 265, eta (Lavater) - Rümann 857 (nur die ersten beiden Teile) - Kippenberg II, 7732. - Ganz eindeutig konnte bis heute der Verfasser dieses Werkes nicht ermittelt werden. Überwiegend wird Friedrich Christoph Müller genannt, der nach Hamberger-Meusel erst Mathematiker bei dem Preußischen Offizierskorps und später Prediger in Sassendorf, Unna und Schwelm war. - Sehr ausführlich setzt er sich mit den Fragmenten von Lavater auseinander und geht auch auf die Auseinandersetzungen zwischen Lavater und Lichtenberg ein. Ferner sind zahlreiche physiognomische Analysen, die durch Kupfer veranschaulicht werden, enthalten. Der letzte Band behandelt ausschließlich das Silhouettieren. - Etwas stockfleckig bzw. gebräunt, insgesamt gutes Exemplar.

Zuschlag: 800,00 €
Auktion 24 -

Lot 357 Beendet

Der Medicinische Robinson,

Oder: Höchst merck- und denckwürdige Lebens- und Reise-Beschreibung, Eines in diesem Jahr-Hundert verstorbenen Medici, Darinnen alle dessen wunderbare Unfälle, unglaubliche Widerwärtigeiten, erschreckliche Lebens-Gefahren und unendliche Unglücke, auch wie er einige Jahr auf einer unbewohnten Insul höchst wunderbahr erhalten worden, Aus seiner hinterlassenen eigenen Schrifft erzehlet, und auf Begehren vornehmer Gönner an das Licht gestellet worden: Wobey ins besondere zum öfftern des eingerissenen Mißbrauchs und Verunehrung der edlen Gesundheits-Gelahrheit und der Unart einiger seichten Aerzte gedacht, überhaupt aber manch guter Gedancke über gute und böse Dinge angebracht wird. Schweidnitz und Leipzig, Johann George Böhm, 1732. 222 S. 16,5 x 10 cm. Zeitgenössische Broschur (etwas berieben). Einzige Ausgabe. - Goedeke III, 263, 13 - Kippenberger XII, 21 - Ullrich, S. 232, 18: "War als Robinsonade geplant, ist aber nicht vollendet worden." - Leicht gebräunt.

Auktion 24 -

Lot 358 Verkauft

Rosenzweig, Vincenz von

Joseph und Suleicha; historisch-romantisches Gedicht aus dem Persischen des Mewlana Abdurrahman Dschami übersetzt und durch Anmerkungen erläutert. Wien, A. Schmid, 1824. 3 Bl., VIII S., 1 Bl., 227 S. Persisch-deutscher Paralleltext. - Angebunden: Derselbe. Funkelnde Wandelsterne zum Lobe des Besten der Geschöpfe; ein arabisches, insgemein unter dem Nahmen ... Burde bekanntes Gedicht, von ... Bussiri. Übersetzt und durch Anmerkungen begleitet. Wien, A. Schmid, 1824. VI, 26 S. Arabisch-deutscher Paralleltext. 38 x 23 cm. Halblederband der Zeit mit rotem Rückenschild, marmorierten Deckeln und Rotschnitt (berieben und bestoßen). Rosenzweigs früheste Bearbeitungen orientalischer Dichtungen, selten. - Goedeke XVII, 1174, 554, 1 & 2. - Beide Texte gehen noch auf Rosenzweigs Amtszeit in Konstantinopel (1808-11) zurück und entstanden unter Beratung türkischer Gelehrter. Im Gegensatz zu Hammer zeichnete Rosenzweig sich durch wenige, stets sorgfältige Editionen und Übersetzungen aus, sein Lebenswerk schloss 1858-64 mit der musterhaften Ausgabe von Hafiz' Divan. - Erste deutsche Übersetzung von Dschamis klassischer Mathnav�-Dichtung nach der Josephslegende. Hier die Folioausgabe mit dem Original-Text, die deutsche Version erschien auch separat in Oktavo. Auszüge waren bereits in Hammers "Fundgruben des Orients" enthalten, Anstoß zur "Suleika" des West-östlichen Diwans. Das große Format und die prachtvolle Typographie der "Fundgruben" wurden für die doppelsprachige Ausgabe übernommen. Rückert lobte in einer Rezension 1828 "die durchgängige Verständlichkeit und völlige Deutlichkeit des Zusammenhangs". - Angebunden die erste selbstständige deutsche Übersetzung der wunderkräftigen "Mantel-Qaside" mit dem Original-Text. Hammer hatte schon 1822 eine deutsche Fassung in der Vorrede seines "Constantinopolis und der Bosporos" veröffentlicht. - Etwas stockfleckig, zu Beginn und Ende stärker, erste zwei und letztes Blatt des Bandes mit alten Stempeln des Grazer Priesterseminars.

Zuschlag: 700,00 €
Auktion 24 -

Lot 298 Verkauft

Schubert, Johann David

Sechs Kupfer zu Szenen aus Fausts Leben von Schr(eiber). 6 Kupfertafeln von Mettenleiter nach Zeichnung von Schubert. Offenbach, Weiß & Brede, 1793. 1 Bl. Drucktitel. 17 x 10 cm. - Zwischengebunden in: Alois Wilhelm Schreiber. Szenen aus Fausts Leben. Offenbach, Weiß & Brede, 1792. 4 Bl., 144 S. Pappband der Zeit (Bezug fast vollständig entfernt, Deckel lose). Für uns in Deutschland nicht nachgewiesene Illustrationen zu Schreibers Goethe gewidmeter Faustdichtung. Lediglich die British Library erwähnt die Folge zusammen mit der Neuauflage des Textes unter dem Titel "Gemälde in sanfterem Colorit aus dem Leben des Schwarzkünstlers Faust", Offenbach 1794. - Goedeke IV/3, 789, c3 und V, 368, 5,9 (nur der Text) - Nicht bei Rümann. - Sehr seltene kleinformatige Kupfer, durch eingestochene Zitate dem Text zuordenbar, hier an die entsprechenden Stellen gebunden und von alter Hand mit Seitenzahlen versehen. Zeichner und Stecher gehen nur aus dem Drucktitel hervor, der an den Schluss des Bandes geheftet ist. Schubert, Dekorations- und Historienmaler (1761-1822), schuf zahlreiche Buchillustrationen, u.a. zu "Werther". - Vorgebunden ein nicht zugehöriges gestochenes Frontispiz von Lips. - Kupfer in den breiten Rändern schwach gebräunt und fleckig, Text etwas braun- und wasserfleckig, Titel mit Besitzvermerk von 1817, S. 3/4 am Kopf eingerissen.

Zuschlag: 300,00 €
Auktion 24 -

Lot 261 Verkauft

Schnabel, Johann Gottfried

Der im Irrgarten der Liebe herum taumelnde Cavalier. Oder Reise- und Liebes-Geschichte eines vornehmen Deutschen von Adel, Herrn von St. * * * welcher nach vielen, sowohl auf Reisen, als auch bey andern Gelegenheiten verübten Liebes-Excessen, endlich erfahren müssen, wie der Himmel die Sünden der Jugend im Alter zu bestraffen pflegt. Ehedem zusammen getragen durch den Herrn E. v. H. Nunmehro aber allen Wollüstigen zum Beyspiel und wohlmeinender Warnung in behörige Ordnung gebracht und zum Drucke befördert von einem Ungenannten. Warnungsstadt (das ist: Nordhausen), Leberecht, 1763 . 5 Bl., 612 S. Pappband der Zeit (berieben und bestoßen). Spätere (EA 1738) Ausgabe, anonym erschienen. - Dünnhaupt 5, 6 (abweichende Kollation) - Hayn-Gotendorf I, 578 ff. (ausführlich) - Wolfskehl 368. - Der galante Roman schildert die erotischen Erlebnisse eines Edelmannes, der sich an den Höfen Italiens und Deutschlands herumtreibt, zum Schluss aber doch zu Einsicht und Buße geführt wird. - Etwas gebräunt.

Zuschlag: 330,00 €
Auktion 24 -

Lot 278 Verkauft

Bunyan, John

Eines Christen Reise nach der seeligen Ewigkeit, Welche in unterschiedlichen artigen Sinnen-Bildern Den gantzen Zustand Einer bußfertigen und Gott-suchenden Seele vorstellet. In Englischer Sprache beschrieben Durch Mr. Johann Bunian, Predigern in Betford, Nun, um seiner Fürtreflichkeit willen, in die Hoch-Teutsche Sprache übersetzet. 2 Teile. Mit 2 gestochenen Frontispizes. Hamburg, Fickweiler und Brandt (Teil 2 nur Brandt), (1720?)-1728. 6 Bl., 392 S., 1 Bl.; 11 Bl., 381 S. Angebunden: Derselbe. Msr. Quaats Leben und Sterben, oder Eines Gottlosen Reise nach dem ewigen Verderben, Vorstellend Den gantzen Zustand einer unwiedergebohrnen Seele, Durch unterschiedliche darzu dienende Geschichte. Anfangs in Englischer Sprache beschrieben ... und zum sechsten mahl gedruckt. Mit gestochenem Frontispiz. Hamburg, Brandt, 1727. 7 Bl., 342 S. - Angebunden: Derselbe. Der Himmlische Läuffer, Oder eine Beschreibung eines Menschen, der nach dem Himmel strebet und ihn erlanget ... Übersetzt von Christoph Matth. Seidel. Mit gestochenem Frontispiz. Berlin, Gedicke, 1727. 168 S. 14,5 x 8,5 cm. Pergamentband der Zeit (etwas gebräunt). Sammelband mit 3 Hauptwerken englischer puritanischer Erbauungsliteratur in frühen, bzw. ersten Übersetzungen. - I. Vergl. Price & Price, Literature 142. - Diese Ausgabe nicht im KVK lokalisierbar; für den ersten Teil gibt es einen Nachweis, dort datiert 1720, Verleger nur Fickweiler und Titel in Rot und Schwarz; ansonsten nach Vergleich mit dem Digitalisat völlig identisch, es liegt wohl eine Titelauflage nach der Kooperation Brandts mit Fickweiler als Verleger für den ersten Teil vor. Der zweite Teil ist auch nicht über KVK auffindbar, nur diverse Ausgaben Brandts bis 1769. - II. Price & Price, Literature 141. - Diese Ausgabe nicht im KVK. - III. Price & Price 139 (kennt nur spätere Auflagen). - Wohl erste deutsche Ausgabe, nicht im KVK. - Etwas gebräunt, S. 325/326 in Teil 1 mit Ausriss (Textverlust).

Zuschlag: 200,00 €
Auktion 24 -

Lot 304 Beendet

Klopstock, Friedrich Gottlieb

Werke. Bände 1-6 (von 7) in 6 Bänden. Mit gestochenem Porträt nach Juel und 5 gestochenen Frontispizen nach Schnorr und Füger (4). Leipzig, Göschen, 1798/99. 29 x 22 cm. Grüne Halblederbände um 1830 mit Rückenschildern und Rückenvergoldung (diese verblasst, berieben, Deckel stark). Erste Gesamtausgabe, Fürstenausgabe im Quartformat auf starkem Vélinpapier; ohne den erst 1809 erschienenen Schlussband. - Goedeke IV/1, 177, 53. - Prachtvoller Druck in großer Antiqua. Bände I und II enthalten die Oden, III-VI den Messias, der Schlussband trug die geistlichen Lieder, Epigramme etc. nach. Mit allen Reihen- und Bandtiteln. - Die für Vélinpapier typische Stockfleckenbildung mäßig ausgeprägt, sonst sauber.

Auktion 24 -

Lot 326 Verkauft

Les plaisirs

de la Campagne. Mit illustriertem, gestochenen Titel und 7 gestochenen Tafeln. Paris, Marcilly, um 1825. 96 S. 45 x 60 mm. Blindgeprägter Original-Pappband mit Deckeltitel (leicht berieben). Welsh 5726 - Spielmann 416 - Gumuchian 4133. - Reizendes Miniaturbuch für Kinder mit hübschen Illustrationen. - "A children`s book of great charm, ... with delightful illustrations." (Spielmann). - Etwas braunfleckig.

Zuschlag: 900,00 €
Auktion 24 -

Lot 350 Beendet

Leibniz, Gottfried Wilhelm

Oeuvres philosophiques latines et francoises. Publiées par Rud. Eric Raspe. Avec une préface de Kaestner. Mit gestochener Titelvignette. Hannover, J. M. Pockwitz für Jean Schreuder in Amsterdam und Leipzig, 1765 (am Schluss: 1764). 2 Bl., XVI S., 1 Bl., 540 S, 8 Bl., 1 Bl. Errata. 23 x 19,5 cm. Halblederband der Zeit mit 2 Rückenschildern und Rückenvergoldung (1 Schild beschabt, vorderes Gelenk und Kapitale sauber restauriert, Kanten etwas bestoßen). Erste Ausgabe der philosophischen Schriften. - Ravier 472 - DSB XI, 303ff. (Raspe) - Ziegenfuß II, 37ff. - Vorsatz mit handschriftlickem Besitzeintrag "Campii et Amicorum 1775". - Innendeckel mit Exlibris und Vorsatz verso mit handschriftlichem Besitzeintrag des Philosophen Hermann Glockner. - Enthält vor allem die "Nouveaux essais sur l'entendement humain", die hier erstmals erscheinen. Diese Auseinandersetzung mit Lockes "An essay concerning human understanding" wurde bereits 1704 verfasst, von Leibniz jedoch wegen des Todes von Locke nicht veröffentlicht. - "This work was ... received with great enthusiasm and had a strong influence on Kant" (DSB). - Teilweise etwas fleckig bzw. leicht gebräunt.

Auktion 24 -

Lot 371 Verkauft

D'Argentan, Louis Francois

Consultationes theologicae et spirituales ... Gallico idiomate primum editae ... Latinitate donatae A. P. F. Isaaco Oxoviensi ... 3 Bände. Augsburg und Dillingen, Bencard, 1723-1730. 20,5 x 16,5 cm. Schweinslederbände der Zeit über Holzdeckeln mit Rückenschildern, reicher Blindprägung, dem Supralibros des Abts auf beiden Deckeln "P. A. M. N" (das ist: Placidus Abbas Monasterii Neostadii) und ziselierten Messingschließen (etwas berieben). Schönes Ensemble von hervorragenden und bestens erhaltenen Klostereinbänden mit dem Supralibros des Abts Placidus aus dem Benediktinerkloster Neustadt am Main. - Heitjan, Bencard 1024 (kennt nur Teil I und II, aber nicht den 1726 erschienenen III. Teil; ebenfalls nicht bei Heitjan, der Teil I hier in der Editio emendatior von 1730). - Der Kapuziner Louis Francois d'Argentan (nach dem Geburtsort Argentan, 1615-1680) war französischer Theologe. Die lateinische Fassung besorgte der Kapuziner Isaac aus Ochsenfurt. - Vordere Innendeckel jeweils mit klösterlichem Besitzvermerk: "Compar: Placidus Abbas 1736", die Titel mit Besitzeintrag des Klosters. Das Kloster wurde 1803 säkularisiert, Teile der Bibliothek wurden auch von der UB Würzburg erworben. - Teils unterschiedlich gebräunt oder fleckig, Innengelenke mit Wurmgängen.

Zuschlag: 240,00 €
Auktion 24 -

Lot 262 Verkauft

Schwarz, Ignatius

Peripateticus nostri temporis, seu philosophus discursivus, in biennali cursu ... publicae Disputationi propositus, in alma ... universitate Friburgo-Brisgoica. 2 Teile in 1 Band. Mit 2 gestochenen Frontispizen und 18 Kupfertafeln von J. M. Gutwein. Freiburg, F. X. Schaal, 1724. 5 Bl., 227 S., 4 Bl.; 3 Bl., 267 S., 4 Bl. 20 x 15,5 cm. Rotbrauner Lederband der Zeit mit reicher Vergoldung (am Vorderdeckel auch Schwarzfärbung) im Fächer- und Pointillé-Stil sowie Goldschnitt (berieben und bestoßen, unteres Kapital abgestoßen, kleine Wurmfraßstellen, vordere Vorsatzblatt entfernt, dort Bezugsausriss im Innendeckel). Erste Ausgabe, mehrfach wiederholt. - Landwehr 537 - Praz 493. - Behandelt in je 9 Dialogen "Microcomos" (Respondent Heinrich Eha) und "Megacosmos" (J. A. X. Christ von Goldberg) unter klingenden Einzeltiteln wie "Flamma Promethei", "Scylla atque Charybdis", "Virgula Pharaonis", "Technophylacium Physicum". Die 18 Disputationen stehen unter dem Patronat von ebenso vielen Heiligen, die auf den schönen Kupfern in emblematischen Szenerien dargestellt sind. Schwarz, Jesuit (1690-1740), war ab 1726 Professor der Geschichte in Ingolstadt. - Text teils gebräunt, sonst sauber.

Zuschlag: 200,00 €
Auktion 24 -

Lot 282 Beendet

Gründliche Abhandlung, über das Recht eines jeden Theaterpublikums

einen verhaßten Schauspieler von der Bühne zu entfernen. Pest, Landerer, 1825. 50 S. 17,3 x 11 cm. Hübscher späterer, mit floralem Buntpapier bezogener Pappband mit beigebundenem bedruckten Original-Umschlag. Gugitz I, 7333 - Holzmann-Bohatta VII, 80: Wien 1796 "Lo Presti". - Über KVK nur ein Nachweis in der Österreichischen Nationalbibliothek eines Exemplars mit Impressum "Wien, bey Joseph Camersina und Compagnie 1796" und nur 46 Seiten. - GV 1, 134 (mit Bezug auf die Wiener Zeitung 1796, S. 1079) gibt als Verfasser "Lo Presti" an; womöglich ist das Francesco Lopresti. Sohn des aus Sizilien stammenden Barons Rocco di Lopresti (gest. 1784), der 1747-1751 das Wiener Hofburgtheater leitete. - Durchaus ernst gemeinte, aber auch sehr amüsant zu lesende Abhandlung über das Auspfeifen und das Verweisen von der Bühne schlechter Schauspieler, mit einer Übersicht solcher Geschehnisse seit der Antike bis zu aktuellen Ereignissen. Auch ein Londoner Opernbesucher wird erwähnt, der auf seinem Platz bei italienischen Arien begeistert, aber falsch mitsang - und vom Direktor rüde an die frische Luft befördert wurde. - Sehr gutes Exemplar des seltenen und originellen Werkes.

Auktion 24 -

Lot 303 Verkauft

Hölderlin, Friedrich

Sämmtliche Werke herausgegeben von Christoph Theodor Schwab. 2 Bände. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1846. XIV S., 1 Bl., 213 S., 1 Bl., 148 S., 1 Bl.; VI, 352 S., 1 Bl. 20,5 x 12,5 cm. Braune Leinenbände der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern und etwas Rückenvergoldung (berieben und bestoßen, kleine Fehlstellen an den Kapitalen). Erste Gesamtausgabe mit Erstveröffentlichungen großer Teile des 'Empedokles' sowie zahlreicher Gedichte und Briefe. - Goedeke V, 472, 4 - Seebaß 13. - Kleines altes Exlibris in den Innendeckeln, stockfleckig.

Zuschlag: 280,00 €
Auktion 24 -

Lot 311 Beendet

Heiligthum der Freundschaft

Freundschaftsalbum des Berliner Kaufmannes Ludwig Friedrich Borchmann. Mit 6 blattgroßen (inkl. Titel) und 2 kleinen Aquarellen sowie 1 Haarlocke. Berlin und Umgebung (Kremmen, Rhinow u.a.), 1803-12. 74 Bl. mit 48 Einträgen. 14 x 21 cm. Gefleckter Lederband der Zeit mit Rückenschild sowie Rücken- und Deckelvergoldung, vorne die Initialen des Halters, marmorierten Vorsätzen und Goldschnitt (berieben und bestoßen). Mit zahlreichen Einträgen aus der großen Familie Borchmann, drei Familienmitglieder stellen ihren Schriftzügen jeweils ein Aquarell gegenüber, J. F. Carl Borchmann in Rhinow monogrammiert das seinige. Inskribiert haben ferner die Berliner Mediziner Friedrich Wilhelm Kothe ("zur Zeit Eleve der h. Chir. Pepiniere") und "Chirurgis Helling" (Georg Leberecht Andreas H.), sowie der Theologe und Pädagoge Johann Friedrich Prenninger in Rhinow samt Ehegattin. - Stellenweise etwas fleckig, sonst sauber.

Auktion 24 -

Lot 314 Beendet

Merkel, Garlieb Helwig

Briefe an ein Frauenzimmer über die wichtigsten Produkte der schönen Literatur. Bände 1-4 und 7 (von 7) in 4 Bänden. Berlin, J. D. Sander (ab Band 3: K. Quien, Band 7: Leipzig, Bureau der einheimischen und auswärtigen Literatur), 1800-1803. 16,5 x 10 cm. Lederbände der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung. Seltene erste Ausgabe. - Goedeke VI, 382, 11 (datiert 1801 bis 3. III Jahrgänge). - Wohl auf Grund der Verlagswechsel sehr selten vollständige Reihe. - Auch in Bibliotheken meist nur Teilstücke vorhanden. - Der 7. Band hinter Band 4 gebunden. - Gutes Exemplar, dekorativ gebunden.

Auktion 24 -

Lot 321 Verkauft

Kleiner Sack-Kalender

für das Jahr 1799. Mit 6 kolorierten Kupfertafeln. Wien, Friedr. Krauss, 1798. 48 S. 80 x 40 mm. 48 S. Goldgeprägter Lederband der Zeit (leicht berieben). Sehr früher Jahrgang des ab 1796 nachgewiesenen Wiener Miniaturkalenders. - Titel und Kalendarium in Rot und Schwarz gedruckt. - Titel mit Steuerstempel, leicht fleckig, kleine Randläsuren fachgerecht ergänzt.

Zuschlag: 320,00 €
Auktion 24 -

Lot 363 Beendet

Loder

Zerrbilder menschlicher Thorheiten und Schwächen. Erfunden und gezeichnet von Loder. Gestochen von Stöber. Mit epigrammatischen Erklärungen begleitet von J. F. Castelli. Mit 21 (statt 30) handkolorierten Kupfertafeln, hier alle ausgeschnitten und in Folien gesteckt. Wien, Anton Strauss für Franz Härter, 1818. 48 (statt 66) S. Blattmaße: 21,5 x 16 cm. Die Seiten und Tafeln lose in Plastikfolien gesteckt und in Ringordner geheftet. Mit beiliegendem Halbledereinband der Zeit mit Rückenschild, in dem die 6 Seiten Vorwort eingebunden sind und aus dem die anderen Seiten und Tafeln herausgeschnitten wurden (Einband am Vordergelenk geplatzt, etwas berieben). Erste Ausgabe. - Rümann 1217 - Hayn-Gotendorf IV, 226 - Umfangreiches Fragment der sehr seltenen Folge von "prachtvoll colorierten satyrischen Kupfertafeln" (Hayn-G.), die unterschiedliche menschliche Schwächen, Leidenschaften und Genuss-Süchte hervorragend karikieren. - Es erschien noch 1913 ein Nachdruck. - Es fehlen die S.49-66 und die letzten 9 Tafeln. - Tafeln etwas gebräunt, Text teils etwas stockfleckig.

Auktion 24 -

Lot 369 Verkauft

Swift, Jonathan

Voyages du Capitaine Lemuel Gulliver en divers pays eloignez. 3 Bände in 2 Bänden. Mit 2 wiederholten gestochenen Porträts und 12 Kupfertafeln. Den Haag, Gosse & Neaulme, 1727-1728. 16,5 x 9,5 cm. Lederbände der Zeit mit Rückenschild und reicher Rückenvergoldung (etwas berieben, Schilder etwas abweichend, ein unteres Kapital leicht bestoßen). Erste vollständige französische Ausgabe. - Cohen/R. 965 (falsch "Vie du capitaine ...", weniger Kupfer) - Hevesi 537 (nur Teile 1 und 2) - Sander 1869 (wie Cohen/ R.) - Seebaß II, 2018 (weniger Kupfer) - Teerink 371 und 373. - Sie erschien im Januar 1727 im Haag, während die Pariser Ausgabe von 1727 (Teerink 383), die lange für die erste französische gehalten wurde, erst am 27.III.1727 vom König privilegiert wurde. - Teerink stellt überhaupt die Haager Ausgaben (371-381) den in Paris erschienenen (383-424) voran. - Teilweise etwas gebräunt.

Zuschlag: 500,00 €
Auktion 24 -

Lot 295 Verkauft

Bömer, Anton

Triumphus novem saecolorum Imperii Romano-Germanici, Carolo Magno, Augustissimo Romanorum Imperatori. Mit illustriertem Kupfertitel und 10 Kupfertafeln von Cornelis Engelbrecht, Johann Ulrich Kraus und Johann Andreas Pfeffel nach Peter Schubart von Ehrenberg. Augsburg, Lotter, 1725. 14 Bl. 40 x 27,5 cm. Marmorierter Lederband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (Kanten teils berieben, Ecken bestoßen). Ornamentstichslg. Berlin 3624. - Prachtvolle Publikation zum 900jährigen Jubiläum des Römisch-Deutschen Kaiserreichs. - Kupfertitel teils gelöst, etwas fleckig, mit handschriftlichem Besitzvermerk im oberen Rand. Die Tafeln sauber und in kräftigen Abdrucken.

Zuschlag: 200,00 €
Auktion 24 -

Lot 306 Beendet

La Fontaine, Jean de

Fables. Avec de nouvelles gravures exécutées en relief. 2 Bände. Mit 266 Textholzschnitten von J. L. Duplat. Paris, Antoine Aug. Renouard, 1811. 2 Bl., CVI, 245; 382 S. 17 x 9,5 cm. Grünliche Maroquineinbände um 1900 (signiert: "Pagnant") mit goldgeprägtem Rückentitel, Steh- und reicher Innenkantenvergoldung sowie Ganzgoldschnitt (Rücken gleichmäßig leicht verfärbt). Rochambeau 210: "Belle édition très-joliment typographiée". - Die holzstichartigen Gravüren stammen von J. L. Duplat, dem Erfinder dieses Hochätzungsverfahrens, das sich jedoch nicht durchsetzen konnte (vgl. Thieme/Becker X, 157). - Teils leicht stockfleckig.

Auktion 24 -

Lot 315 Verkauft

Almanach für das Jahr 1887. Mit 6 lithographischen Porträt-Tafeln

Wien, Moser für J. Weidmann, 1886. 34 (2 weiße) Bl. 22 x 15 mm. Original-Pergamentband mit goldgeprägter Deckelvignette sowie Goldschnitt mit Lupe im Original-Lederetui mit rotem Samtfutter und Schließe (leicht berieben, Einband etwas fleckig, vorderes Gelenk geklebt). Sehr selten im Original-Etui mit Lupe, abgebildet am Titelbild bei Bondy.- Die Tafeln mit Porträts von Wiener Schauspielerinnen. - Eine Tafel verso mit Steuerstempel.

Zuschlag: 500,00 €
Auktion 24 -

Lot 328 Verkauft

Mignon Almanach auf das Jahr 1817

Wien, Jos. Riedl, 1816. 14 gestochene Bl. 18 x 28 mm. Rosa Original-Pappband mit Deckelvergoldung und Goldschnitt im rosa Original-Pappschuber mit Goldprägung (Rücken etwas beschädigt, Schuber etwas berieben). Bondy 51 - Tissandier 16 - vgl. Lanckaronska-R. 195 (kennt erst die Jahrgänge ab 1817) - nicht bei Baumgärtel, Köhring und Marwinski. - Seit 1813 erschienen Miniatur-Almanache. - Titel verso mit Steuerstempel.

Zuschlag: 300,00 €