Kategorie / Auktion 27 – NACHVERKAUF

Alte Drucke

Auktion 25 -

Lot 274 Beendet

Vives, Juan Luis

De disciplinis libri XX. in tres tomos distincti. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Lyon, J. Frellon, 1551. 20 nn. Bl., 613 S. 17,5 x 11 cm. Neuer Halblederband mit rotem Rückenschild. Erste in Frankreich gedruckte Ausgabe und vierte Ausgabe insgesamt (zuerst Antwerpen 1531), hier noch mit dem in späteren Ausgaben meist fehlenden dritten Teil. - Palau 371, 657 - Baudrier V, 224 - Adams V 948. - Hauptwerk des spanischen Humanisten und die wohl bedeutendste Pädagogik der Zeit. "Nicht um bloße Erziehungsfragen handelt es sich da, die pädagogischen Erörterungen sind hineingestellt in allgemeine philosophische Betrachtungen über Wesen und Entwicklung der Wissenschaften, ja der ganzen Kultur." (Moog, Geschichte der Pädagogik II, 109). Der erste - analytische - Teil behandelt die Ursachen für den Verfall der Wissenschaften. - Die fünf Bücher des zweiten Teils sind der eigentlich konstruktive Teil. Vives entwirft hier ein dreistufiges Curriculum gelehrter Bildung: vom 7.-15. Lebensjahr Pflege der klassischen Sprachen, der Religion und Moral; vom 15.-25. Jahr Einführung in die Philosophie, Rhetorik, Mathematik und Naturwissenschaften. Bei letzteren fordert er anstelle der scholastisch-aristotelischen Buchstabengelehrsamkeit die dem wahren aristotelischen Geist entsprechende direkte Untersuchung der Natur durch das Experiment. Schließlich ab dem 25. Jahr das eigentliche akademische Studium. - Der in späteren Ausgaben meist weggelassene dritte - exemplarische - Teil enthält hierzu in näherer Ausführung einige Abhandlungen zur Logik und Metaphysik. - Vives' Ideen waren von großem Einfluss auf die einige Jahrzehnte später entstehende Jesuiten-Pädagogik und auf Comenius. - Gebräunt und leicht stockfleckig, die ersten und letzten 4 Blatt mit kleinen Randläsuren, Titel mit gelöschtem Besitzvermerk und 2 Stempeln.

Auktion 25 -

Lot 272 Beendet

Scoppa, Lucio Giovanni

Ioannis Scoppae Parthenopaei Grammatices institutiones et in calce epitome cum metrorum arte pro pueris. Mit illustriertem Holzschnitt-Titel und einigen Holzschnitt-Initialen. Neapel, B. de V. V., 1508(?). 24 nn. Bl., 350 S., 4 nn. Bl. 22 x 16,5 cm. Späterer Einband unter Verwendung eines liturgischen Pergamentblatts. Erste Ausgabe. - Vorwort/Laudatio und Epitome mit Datierung "Neapoli MDVIII". - Titelblatt gebräunt, mit hinterlegtem kleinen Loch und teils hinterlegtem Rand. Erste drei Blätter mit kleinem Loch (Buchstabenverlust). Einige Blätter mit restaurierten Rand- bzw. Eckfehlstellen. Stellenweise wenig braun- bzw. wasserfleckig, sonst gutes Exemplar.

Auktion 25 -

Lot 271 Beendet

Sallustius, Crispus Gaius

Salustio con alcune altre belle cose, volgareggiato per Agostino Ortica de la Porta genouese. Venedig, Zorzi di Rusconi, 28. April 1518. 156 nn. Bl. – Angebunden: Equicola, Mario. Libro di natura d’amore. Titel mit breiter Holzschnitt-Bordüre und Bl. 77 verso mit Holzschnitt-Darstellung der idealen Proportionen des Körpers. Venedig, Pietro di Nicolini da Sabbio, 1536. 223 num. Bl. 16 x 10 cm. Pergamentband (18. Jhdt.) mit 2 Rückenschildern. I. Erste italienische Ausgabe, übersetzt von Agostino Ortica della Porta. – Schweiger III, 898 – Adams S 172 – Biblioteca Degli Volgarizzatori, 323. – II. Vierte Ausgabe, die erste Ausgabe erschien 1525 ebenfalls in Venedig bei Lorenzo Lorio da Portes. – CNCE 18190 – Bongi, I, S. 453 – 454. – Die Abhandlung, die Isabella d`Este gewidmet ist, deren Lehrer Equicola über viele Jahre war, verbindet das philosophische Denken von Marsilio Ficino mit stilnovistischen Anklängen. Zu I.: Anfangs untere Ecke fleckig, weitere Blatt schwach feuchtfleckig. – Zu II.: Titel alt aufgezogen, wenige zeitgenössische Marginalien, die ersten Blatt im breiten weißen Rand mit Tintenfleck, die letzten Blatt mit kleinem Tintenspritzer am Rand.

Auktion 25 -

Lot 270 Beendet

Sachs, Hans

Von der Lieb. Mit Titelholzschnitt von Wolfgang Resch. Nürnberg, Joh. Petreius, um 1530. 8 nn. Bl. 18,5 x 15 cm. Geheftet mit Buntpapierstreifen. Erste Ausgabe. - VD 16, S 616 - Weller 108. - Am Ende der Name "Wolffgang Formschneider". - Seitlich und unten teils unbeschnitten. - Erstes und letztes Blatt wenig gebräunt, vereinzelt minimal fleckig. Gutes und breitrandiges Exemplar.

Auktion 25 -

Lot 269 Beendet

Plinius Secundus, Caius

Historiae mundi libri XXXVII cum annotationibus et indice. Mit 4 gleichen Holzschnitt-Druckermarken und zahlreichen figürlichen Metallschnitt-Initialen von Hans Holbein d. J. (bis zu 4,3 x 4,3 cm). Basel, Froben & Episcopius, 1539. 18 Bl., 671 S., 26 Bl. und 88 Bl. Index. 39 x 25,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit 2 Messingschließen (berieben, verstaubt und wurmstichig, untere Ecken bestoßen). Spätere Froben-Ausgabe. - VD16 P3540 - Adams P 1566. - Mit dem Kommentar von S. Ghelen und dem Index von J. Camers. - Titel mit altem Besitzvermerk "Joannis Carpentarij", verso großes eingedrucktes Holzschnitt-Exlibris (Ochsenkopf) von Johann Georg Wagner. Der Schweizer Dramatiker Carpentrarius (Hanns Wagner, 1522-90) wurde um 1543 lateinischer Schulmeister in Solothurn und war ab etwa 1581 Mitglied des Großen Rates der Stadt, sein Sohn Johann Georg wirkte als Stadtschreiber und Schultheiß. Die Familienbibliothek ist in Teilen erhalten (im Innendeckel älterer Tintenvermerk zu dieser Provenienz). - Breitrandig und sauber, wenige alte Marginalien, fast durchgehend mit einzelnen Wurmstichen, in den beiden Anhängen vermehrt und teils zu kleinen Gängen erweitert, jedoch kaum Textberührung.

Auktion 25 -

Lot 268 Beendet

Panvinio, Onofrio

Fastorum libri V. a. Romulo rege usque ad Imperatorem Caesarem Carolum V. Austrium augustum. Eiusdem in fastorum libros. Commentarii, in quis infiniti variorum auctorum loci, praecipue vero historicorum, partim exponuntur, partim emendantur. His accedit appendix in qua imperatorum & consulum ordinariorum fasti a Caesare dictatore usque ad Iustinianum Augustum, ab Onuphrio concinnati M. Verrii Flacci consularia & triumphalia fragmenta M. Aurelii Cassiodori, Prosperi Aquitanici, in certi auctoris, Marcellini comitis chronica. Mit Holzschnitt-Titelvignette, 2 wiederholten Textholzschnitten, einigen Holzschnitt-Vignetten und Holzschnitt-Initialen. Heidelberg, Officina Sanctandreana (das ist: H. Commelinus), 1588. 8 Bl., 106 S.; 1 weißes Bl., 368 S.; 74 S. 32 x 21 cm. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückenschild (leicht fleckig, Deckel leicht aufgebogen). Erste Ausgabe in einem deutschen Verlag. - Adams P 197 - VD16 P 251. - Der Sammelband zur römischen Altertumskunde ist die erste Publikation des Antiquars Panvinio (1529-1568), der Bibliothekar des Kardinals Alessandro Farnese war. - Titel und zehn Blätter unten schwach wasserrandig. - Angebunden: Derselbe. Libri tres. I. De ludis saecularibus. II. De Sibyllis et carminibus sibyllinis. III. De antiquis romanorum nominibus. 3 Teile. Mit Holzschnitt-Titelvignette, Holzschnitt-Schlussvignette und einigen Holzschnitt-Initialen. 68 S., 2 Bl. - VD16 P 260 - nicht bei Ebert und Adams.- Exlibris auf Innendeckel, handschriftliche Widmung auf Vorsatz, Schnitt wenig fleckig, Bindung gelockert, sauberes Exemplar.

Auktion 25 -

Lot 267 Beendet

Hunnius, Aegidius

Articulus sive locus de sacramentis Veteris et Novi Testamenti, praecipuè de baptismi et coena Domini per quaestiones et responsiones ex immotis Scripturae sacrae Caninicae fundamentis silidissimè pertractatus. Mit Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Frankfurt, J. Spieß, 1590. 40 Bl., 811 (recte 813) S. 16 x 10 cm. Pergamentband der Zeit (gebräunt, untere Ecken abgestoßen, vorderer Vorsatz erneuert, Rücken mit altem Papierschild, Schließbänder fehlen). Erste Ausgabe. - VD16 H 5984. - Über das Sakrament des Abendmahls und der Taufe. - Einflussreiche, bis 1602 etwa achtmal nachgedruckte dogmatisch-polemische Abhandlung mit beständiger Widerlegung sowohl der calvinistischen wie der katholischen Lehrauffassungen. - Aegidius Hunnius war einer der führenden Vertreter der lutherischen Frühorthodoxie und hat durch seine profunden Schriften zu verschiedenen Lehrstücken die protestantische Dogmatik nachhaltig gefördert und geprägt. - Durchgehend etwas gebräunt, teilweise mit leichten Feuchtigkeitsspuren, einige Blatt mit kurzen Randeinrissen, vereinzelt Anstreichungen von alter Hand, Titel fingerfleckig und mit altem Stempel. Seite 575/76 doppelt paginiert.

Auktion 25 -

Lot 266 Beendet

Hortulus anime

cum aliis q(uam)plurimis orationibus pristine impressione superadditis. Mit koloriertem Titelholzschnitt, 69 fast blattgroßen kolorierten Textholzschnitten mit seitlichen Bordüren (ca. 70-75 x 50 mm), 2 halbseitigen kolorierten Kalender-Holzschnitten (Sonne und Mond), 14 kolorierten Miniatur-Holzschnitten (22 x 17 mm), einigen kolorierten Holzschnitt-Initialen (teils wiederholt) und kolorierter Holzschnitt-Druckermarke unter dem Text. (Am Textende:) Lyon, J. Clein für A. Koberger in Nürnberg, III. no(ni)s iulii (= 6. Juli), 1511. 20 nn. Bl., 240 num. Bl., 4 nn. Bl. (Register). 14 x 10 cm. Kalblederband der Zeit über Holzdeckeln mit Blindprägung von Platten- und Einzelstempeln und 1 mittig angebrachten Messingschließe (etwas berieben, Rücken mit wenigen kleinen Wurmspuren, Vorsätze später erneuert, wenige sorgfältige Restaurierungen). Erste Clein/Koberger-Ausgabe in einem schön kolorierten und durchgehend rubrizierten Exemplar. – Oldenbourg, Hortulus animae L 38 – Baudrier XII, 284 – Mortimer II, 318 – LGB II, 137 (unter Clein, mit Nennung dieses Titels). – Beginn der zahlreichen Hortulus-Editionen bei Koberger. Der Text durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt und mit den hier erstmals erscheinenden Holzschnitten der sogenannten “Lyoner Serie”. Sie ist als Werk mehrerer Holzschneider qualitativ nicht einheitlich: 37 Holzschnitte sind Nachahmungen bzw. Kopien nach der Straßburger Ausgabe von Knobloch. “Die andere Hälfte der Holzschnitte besteht aus ganz unabhängigen Kompositionen z.T. ausgesprochen erzählerischer Natur. Sie machen den weitaus besseren Teil aus und zugleich denjenigen, der auf Beteiligung von Grünigers Holzschneidern schließen lässt.” (Oldenbourg S. 100). Alle Holzschnitte in sauberem Altkolorit mit meist kräftigen Farben. Die Rückseite des letzten Registerblattes enthält als Hinzufügung von zeitgenössischer Hand ein Stundengebet zur Hl. Birgitta. Nachfolgend zwei alte, ganzflächig hinterlegte Vorsatzblätter, das erste mit zeitgenössischem Besitzvermerk “Liber mo(na)sterii s(an)cti … (unleserlich) pro usu fr(atr)is anthonii”, darunter eine in Rot und Schwarz geschriebene Ergänzung/Variante zu der im vorderen kalendarischen Teil gedruckten “Tabula signorum seu minutionum”. Das zweite Blatt mit einem etwas späteren Vermerk von anderer Hand: “Anno d(omi)ni 1542 die vero … obiit mater mea cui(us) anima requiescat in sancta pace. Ame(n)”. – Die Einband-Deckel mit einem ca. 2 cm breiten, durch 2 x 3 Streicheisen-Linien begrenzten Rahmen, in den oben und unten je einer, an den Seiten je drei kleine rautenförmige Einzelstempel mit Adler eingefügt sind (vgl. Kyriss Tafel 363, 10). Das dadurch gebildete Zentralfeld zeigt auf dem Vorderdeckel die Bewirtung eines Pilgers durch eine Hausfrau. Auf dem hinteren Deckel eine von der Komposition her ähnliche Darstellung, die aber – ebenso wie die ovalen Umschriften – wegen mangelnder Relieftiefe nicht mehr klar erkennbar ist. – Bemerkenswert gut erhaltenes Exemplar dieses vorreformatorischen Andachtsbuches. Oldenbourg (S. 5) verweist auf die große Seltenheit der auf uns gekommenen Exemplare, da diese als Gebrauchsbücher oft bis zur Unansehnlichkeit zerlesen wurden. – Durchgehend etwas fingerfleckig, vereinzelt etwas braunfleckig, 4 Blatt mit kleinem Eckabriss ohne Textverlust, einige Blatt mit kleiner Randläsur durch entfernte Blattweiser, Blatt 52 vor Blatt 49 verheftet, einige Blatt mit kurzen Textstreichungen von alter Hand, Titel mit unkenntlichem späteren Besitzvermerk, die letzten 2 Blatt des Registers mit kleiner Wurmspur.

Auktion 25 -

Lot 265 Beendet

Guazzo, Stefano

De civili conversatione libri quatuor. Accuratius nunc Latine redditi ab Henrico Salmuth. Editio postrema. Amberg, M. Forster, 1598. 12 Bl., 730 S. 13,5 x 8 cm. Lederband der Zeit mit goldgeprägten Fileten auf Rücken und Deckeln (stark bestoßen und mit Bezugsfehlstellen besonders über den oberen Ecken). Dritte lateinische Ausgabe, die zweite Amberger. - VD16 G3898. - Eine der wichtigsten Quellen zur Etikette zwischen Renaissance und Barock, italienisch erstmals 1574 erschienen. - Am Titelblatt winziger Vermerk "Abrahamg Gölnitius possidet me Anno 1612", mit Wahrscheinlichkeit der Danziger Reiseschriftsteller Abraham Göllnitz, dessen Lebensdaten unbekannt sind. Göllnitz gab zwischen 1631 und 1643 einige geographische und pädagogogische Schriften heraus, 1642 war er Sekretär des dänischen Königs Christian IV. (das Exemplar trägt kein Exlibris, stammt aber aus der Familienbibliothek Juel auf Valdemars Slot). Auf den Vorsätzen Vermerke von gleich feiner Hand, darunter "Guazzus nobilissimorum doctissimus, doctissimorum nobilissimus ...". Ferner sind die Seiten 556-589 mit Unterstreichungen und etlichen sauberen Marginalien in Feder versehen, vermutlich alles von Göllnitz' Hand. - Fast durchgehend wasserrandig, streckenweise Wurmgänge unter Buchstabenverlust, Vorstücke locker und im Bund fleckig, (an Bl. 9 alt ausgebesserter Einriss).

Auktion 25 -

Lot 263 Verkauft

Galenus, Claudius

Galeni Omnia quae extant… 12 Bände in 4 Bänden. Mit über 100 Textholzschnitten. Venedig, Vincentium Valgrisium, 1562-1563. 39 x 27 cm. Blindgeprägte Schweinslederbände über Holzdeckeln (ohne die Schließen, fleckig, stark berieben und bestoßen, Deckel von Band 2 gebrochen, teils mit Fehlstellen im Bezug, ein Band mit Wurmspuren). Seltene frühe lateinische Ausgabe der gesammelten Werke Galens. – Nicht bei Garrison-M., Waller, Adams, Ebert und BM Italian books. – Die erstmals 1490 erschienene Ausgabe wurde von Giovanni Battista Rosario (1517-1578) editiert und ist aufgrund der neuen Übersetzung und des neuen Ordnungssystems von Galens Werken von besonderer Bedeutung. Rosario teilte Galens Texte in 6 Klassen: Der erste Teil beinhaltet die Semiotik, der zweite Pathologie, der dritte Prognosen, der vierte Hygiene und Ernährung, der fünfte Pharmakologie und der sechste Therapie. Außerdem beeinhalten diese gesammelten Werke Galens Kommentare zu Hippokrates. – Der letzte Teil wurde am Ende von Band 1 eingebunden. – Band 1: Durchgehend mit leichten (die ersten Blätter stärker) Wurmspuren im Rand, ca. 40 Blätter mit Wurmspuren im Satzspiegel mit leichtem Buchstabenverlust, 1 Blatt mit Eckabriss, die letzten 20 Blätter mit kleiner Randläsur. – Band 2: Vorsatz mit Notizen, im weißen Rand stellenweise etwas braunfleckig bzw. ca. 15 Blätter und 2. Titel im Rand leicht sporfleckig, 1 Blatt mit Eckabriss, die letzten 40 Blätter mit stärker werdenden Wurmspuren dadurch etwas Textverlust. – Band 3: Die ersten 8 Blätter etwas wasserrandig, stellenweise im Rand leicht braunfleckig. – Band 4: Vorsatz eingerissen, durchgehend wasserrandig im weißen Rand, am Anfang dadurch teils etwas sporfleckig und mit Randfehlstellen. – Insgesamt: Vereinzelte Unterstreichungen, Anmerkungen von alter Hand im weißen Rand, mit vereinzelten Paginierungsfehlern.

Zuschlag: 3.000,00 €
Auktion 25 -

Lot 264 Verkauft

Galenus, Claudius

Opera ex septima Iuntarum editione. Einleitung und Bände 1 und 2 (von 11) in 1 Band. Mit Holzschnitt-Titelbordüre (wiederholt), verschiedenen Druckermarken und 6 mehrfach wiederholten Kopf- bzw. Trennleisten in Holzschnitt. Venedig, Giunta, 1597. 104 nn. Bl.; 72 num. Bl.; 341 (recte 333) num. Bl. (ohne das letzte weiße). 35,5 x 25 cm. Halbpergamentband (um 1900) mit goldgeprägtem Rückenschild. Durling 1762 - vgl. Adams G 42 (editio VI. mit gleicher Kollation wie hier) - Heirs of Hippocrates 42 (editio V.) - Norman Library 853 (editio II. ohne den Einleitungsteil). - Luc-Antonio Giunta d.Ä., Gründer der berühmten Drucker-Dynastie, hatte bereits 1522 und 1528 zwei lateinische Werkausgaben Galens herausgebracht. Eine vollständig neue Übersetzung erschien dann 1541 unter seinen Nachfolgern. Diese eigentlich dritte Ausgabe galt fortan nach Giunta-eigener Zählung als erste Ausgabe - das größte und bedeutendste Verlagswerk der Giuntas, an dem u.a. auch Andreas Vesal mitgearbeitet hat. Bis 1625 erschienen hiervon acht weitere Auflagen. "Alle diese Ausgaben sind in Deutschland sehr selten, und man schätzt, der größeren Vollständigkeit und Genauigkeit wegen, vorzüglich die neueren derselben." (Choulant 114). - Vorliegend der häufig fehlende allgemeine Einleitungsteil mit dem Vorwort des Herausgebers Fabius Paulinus, der Lebensbeschreibung Galens, einer Inhaltsübersicht über alle Bände der Ausgabe und einer "Synopsis" oder kapitelweisen Inhaltsangabe aller Galenischen Schriften sowie die Bände 1 bis 2. - Gering gebräunt, einige Lagen mit schwachen Wasserrändern und teils stärker gebräunt, anfangs einige Blatt mit leichten Randläsuren, Blatt 15 der Einleitung mit Einriss im Bund, Blatt 255 mit großem Eckabriss mit leichtem Textverlust.

Zuschlag: 325,00 €
Auktion 25 -

Lot 262 Verkauft

Curio, J

Conservandae bonae valetudinis praecepta longe saluberrima, regi Angliae quondam à doctoribus Scholae Salernitanae versibus conscripta. Cum luculenta & succinta A. Villanovani exegesi. Mit ca. 65 Textholzschnitten von H. S. Beham. Frankfurt, C. Egenolffs Erben, 1568. 8 nn., 280 num., 4 nn. Bl. 15 x 9,5 cm. Lederband (um 1700) mit 2 farbigen Rückenschildern und Rückenvergoldung (Rücken berieben). Dritte Ausgabe bei Egenolffs Erben. – VD 16 R 581 – Durling 381 – Richter, Egenolffs Erben 258 – Pauli, Beham S. 500 (No. 1211-1219). – Berühmte Sammlung diätetischer Ratschläge und Verhaltensregeln. – Oben knapp beschnitten, die ersten und letzten Blätter mit wenigen kleinen Tintenflecken bzw. minimalem Tintenfraß, teils neuere Bleistiftanmerkungen.

Zuschlag: 400,00 €
Auktion 25 -

Lot 261 Beendet

Budé (Budaeus), Guillaume

Lexicon Graeco-Latinum. Quam plurimis locis emendatum & numerosa verborum accessione ... locupletatum. Mit Holzschnitt-Druckermarke. Lyon, J. Frellon, 1550. 4 Bl., 1526 Sp., 16 Bl. 35 x 22,5 cm. Flexibler Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel (fleckig und locker, Rückdeckel mit Nagespuren, Schließbänder fehlen, Vorsätze rudimentär). Seltene, noch frühe Ausgabe. - Baudrier V, 219 - nicht bei Adams. - Das erste Wörterbuch des Altgriechischen in Europa, erstmals um 1525 erschienen. - Besitzvermerk des spanischen Juristen und Historikers Fernand Ortiz de Valdes (Mitte 17. Jahrhundert) auf dem Titel. - Titel mit alt hinterlegtem Einriss und fast gelöst, zu Beginn und Ende Knickspuren und Wasserränder, letzte Bl. mit Wurmstichen im Rand.

Auktion 25 -

Lot 273 Beendet

Brant, Sebastian

Ad divum Maximilianum Caesarem invictissimum ... in Thurcarum nyciteria, cum arripiendae in eosdem expeditionis exhortatione. Straßburg, J. Knobloch d. A., 1518. 4 Bl. 20,5 x 15 cm. Späterer Umschlag. Einziger Druck, selten. - VD16 B 7044 - Göllner I, 94. - Gereimte Aufforderung an den Kaiser, einen Kreuzzug gegen die türkische Expansion in Ägypten und im vorderen Orient unter Selim I. auszurüsten. Hintergrund ist die Furcht vor einer Invasion des östlichen Europa, die sich wenige Jahre später unter Suleiman I. bewahrheiten sollte. - Unbeschnitten, schonend gereinigt und noch schwach gebräunt, Titel mit Tintensignatur und etwas fleckig, zweites Blatt mit Eckdefekt weit außerhalb des Satzspiegels, dünner Wasserrand am Kopf.

Auktion 25 -

Lot 259 Verkauft

Biblia,

Biblia, Das ist die gantze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments. … Samt einer Vorrede Johann michael Dillherrns. Mit gestochenem Titel, 7 gestochenen Zwischentiteln, 12 ganzseitigen gestochenen Porträts und 144 Textholzschnitten. Nürnberg, Endter, 1770. 48 Bl., 184 S., 2 Bl., S. 185-534, 2 Bl., S. 535-706, 2 Bl., S. 707-916, 2 Bl., S. 917-1034, 2 Bl., S. 1035-1181, 11 Bl. 42 x 27 cm. Blindgeprägter schwarzer Lederband der Zeit über Holzdeckeln mit 6 (von 8) Messing-Eckbeschlägen, 2 Messing-Deckelbeschlägen und 2 Schließen (Rücken unter Verwendung des Originalbezugs sauber restauriert, Schließbänder erneuert, Deckel mit kleinen Wurmgängen). 30 (vorletzte) Ausgabe der Dilherr-Bibel. – Jahn 140. – Die Porträts (bis auf Luther) von J. C. Claussner. Zwischentitel von Delsenbach nach Decker. – Vorsatz und verso Kupfertitel mit alten Besitzeinträgen (mit Tintenfraß), Kupfertitel etwas braunfleckig und mit kleinen Löchern im unteren Rand, teils etwas gebräunt, nur wenige Blatt stärker, nur wenige Randläsuren, teilweise mit Wurmspuren (meist im weißen Rand).

Zuschlag: 300,00 €
Auktion 25 -

Lot 260 Verkauft

Biblia Pentapla

Biblia Pentapla. Das ist: Die Bücher der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testaments, nach Fünf-facher Deutscher Verdolmetschung. 5 Teile und Register in 3 Bänden. Mit 2 gestochenen Frontispizen und 1 gefalteten Kupferkarte. Wandsbek und Schiffbek bei Hamburg, H. H. Holle, 1710-12. 22 x 17,5 cm. Uniforme rotbraune Lederbände der Zeit mit goldgeprägten Rückentiteln, reicher Rückenvergoldung sowie gold- und blindgeprägten Deckelbordüren, 2 Bände vorne mit goldgeprägtem Eignermonogramm “IB” (Rücken etwas aufgehellt, einige oberflächliche Bereibungen und Wurmspuren, Deckel von Band 2 aufgebogen). Einzige Ausgabe, vollständiges Exemplar mit dem Register, selten. – Darlow-Moule 4227. – Von dem Theosophen und Gichtelianer J. O. Glüsing anonym herausgegebene deutsche Bibel in fünf Versionen: Katholisch von C. Ulenberg, Evangelisch von Luther, Reformiert von J. Piscator, Jüdisch von Witzenhausen bei Joseph Athias, Holländisch (Niederdeutsch) durch die Generalstaaten; Neues Testament in der Fassung des Pietisten J. H. Reitz von 1703. – Das dem ersten Band beigebundene “Erklärungs-Register aller Nahmen” von M. Hiller (Wandsbek, Holle, 1712) mit gefalteter Kupferkarte von Palästina. – Gleichmäßig etwas gebräunt, etwa erstes Viertel von Band 1 mit Wurmspuren am Fuß (teils Textverlust), Karte mit 2 kurzen Falzeinrissen, sonst sauberes Exemplar in prächtigen Einbänden.

Zuschlag: 950,00 €
Auktion 25 -

Lot 258 Beendet

Beze, Theodore de

Les vrais pourtraits des hommes illustres, en piété et doctrine, du travail desquels Dieu s'est servi en ces derniers temps, pour remettre sus la vraye Religion en divers pays de la Chréstienté. Avec les descriptions de leur vie & de leurs faits plus mémorables. Plus, quarante quatre emblèmes chrestiens. Traduit du latin ... Mit Druckermarke auf dem Titel, 49 Holzschnitt-Porträts und 44 Textholzschnitten. Genf, Jean de Laon, 1581. 4 nn. Bl., 284 S., 2 nn. Bl. 24 x 16,5 cm. Flexibler Pergamentband der Zeit (berieben und bestoßen, Rücken und vorderer Deckel mit Bezugsfehlstellen, fleckig). Erste französische Ausgabe, ein Jahr nach der lateinischen Erstausgabe im gleichen Verlag. - Adams B 921 - Cioranescu 3838 - Landwehr 159 - Brunet I, 843 - Katalog Genf 59: "Un des rares ouvrages illustrés a la seconde moitié du XVIe siecle à Genève". - Im Unterschied zur lateinischen Ausgabe um zwölf weitere Porträts ergänzt. Sie zeigen: Johann Hus, Savonarola, Erasmus, Luther, Melanchton, Zwingli, Johannes Oecolampadius, Calvin u.a. Die Holzschnitt-Embleme sind mit denen der lateinischen Ausgabe identisch und im Stil der Renaissance gehalten. - Beze (1519-1605) wurde 1549 Professor für Griechisch in Lausanne und ging 1558 nach Genf, wo er an der theologischen Akademie wirkte, die für die Heranbildung calvinistischer Prediger von großer Bedeutung war. Nach dem Tode Calvins wurde er dessen Nachfolger und Biograph. - Titel mit kleinen Randeinrissen, angestaubt und mit Besitzeintrag, im unteren Rand wasserfleckig (zum Schluss hin schmaler werdend) teils bis in die Porträts, etwas stockfleckig, teils kleine Randläsuren.