Lot 196 Beendet Fleming, Hanns Friedrich von Der Vollkommene Teutsche Jäger, darinnen die Erde, Gebirge, Kräuter und Bäume, Wälder, Eigenschaft der wilden Thiere und Vögel, so wohl Historice, als Physice und Anatomice: dann auch die behörigen gross- und kleinen Hunde, und der völlige Jagd-Zeug; letzlich aber die hohe und niedere Jagd-Wissenschaft nebst einem immer-währenden Jäger-Calender mit vielen darzu gehörigen, und nach dem Leben gezeichneten Kupffern, vorgestellet, colligiret und beschrieben. 2 Bände. Mit doppelblattgroßem gestochenen Frontispiz, gestochenem Porträt und 110 (23 doppelblattgroßen) Kupfertafeln Leipzig, Martini, 1719-1724. 12 Bl., 356 S., 4 S., S. 357-400, 111 S., 16 Bl.; 3 Bl., 12, 8, 224 S., Zwischentitel, S. 225-364 S., Zwischentitel, 365-500 S., 16 Bl. 35,5 x 21 cm. Lederband der Zeit (Band 1) und Pergamentband der Zeit mit Rückenschild (dieser etwas fleckig). Erste Ausgabe. - Lindner 11.0611.01 - Schwerdt I, 175: "the foremost eighteenth century German classic on hunting, shooting, hawking, fishing ... it is a notable production and the copper plates contained therein are original and of considerable interest. Fleming was an experienced sportsman and, although part of his text can be traced to previous writers, much of it was evidently based on personal knowledge." - Hauptwerk zur deutschen Jagd der Barockzeit. - Durchgehend etwas gebräunt, zweite Hälfte des ersten Bandes etwas stärker, eils schwach wasserfleckig. - Aus einer dänischen Schlossbibliothek.
Lot 214 Beendet Gounod, Charles The Redemption. A Sacred Trilogy. The English version by J. Troutbeck. The pianoforte accompaniment arranged by Berthold Tours. London, Novello, Ewer and Boston, New York and Philadelphia, Ditson, (1882). Mit gestochenem Titel, gestochenem Widmungsblatt, (V)-XXVI, 1 Bl., 207 gestochene Notenseiten. 39,5 x 29 cm. Blauer Original-Lederband mit Goldprägung, Steh- und Innenkantenvergoldung, Goldschnitt (Rücken etwas aufgehellt, Kanten teils gering berieben). Erste Englische Ausgabe. - Edition-de-Luxe. - Eins von 6 nummerierten Exemplaren auf großem Papier. - Mit handschriftlichem Eintrag auf Vorsatz: "No. 5. Six copies only printed on large paper of which No. 1 was presented to Her Majesty the Queen. A.H.L." - Mit eigenhändiger Widmung von Gounod auf Titel: "Opus vitae mea Ch. Gounod". - Sehr gutes Exemplar in einem signierten Einband von Zaehnsdorf.
Lot 226 Beendet Taisnier, Jean Opus mathematicum octo libros complectens, innumeris propemodum figuris idealibus manuum et physiognomiae...Mit Holzschnitt-Druckermarke, 2 (wiederholten) Holzschnitt-Porträts des Autors (Titel verso und auf dem Schlussblatt) sowie Hunderten von Textholzschnitten. Köln, Johann Birckmann und Werner Richwin, 1562. 6 Bl., 624 S., 5 (2 weiß) Bl. 31,5 x 20,5 cm. Flexibler Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel (etwas fleckig und angestaubt, oberes Kapital mit kleiner Fehlstelle). Erste Ausgabe. - VD 16, T 72 - Houzeau-L. 4885 - Zinner 2296 - Graesse, Bibl. magica, 100. - Reich illustriertes chiromantisches Werk des Mathematikers, Juristen, Philosophen und Musikers Jean Taisnier (1508-1562), das weithin Berühmtheit erlangte. Enthält desweiteren eine komplette Physiognomik sowie eine umfangreiche Einführung in die Astrologie mit über 100 Holzschnitt-Illustrationen. - Gestochenes Wappen-Exlibris auf Innendeckel. - Erste Hälfte mit Wasserfleck im Außenrand, gering gebräunt bzw. fleckig.
Lot 241 Beendet Circus Oscar Carré Sammelband mit 63 Plakaten des Königlich Niederländischen Circus Oscar Carré für ein Gastspiel in München. München, Vogt 19. Juli - 28. August 1871. Druck auf verschiedenfarbigen Papieren, teils gefaltet. Plakatgrößen: von 43 x 30 cm bis 155 x 57 cm. Halbleinwand der Zeit (44 x 31 cm). Komplette tägliche Folge des Gastspiels des niederländischen Unternehmens von Oskar Carré (1846-1911), Sohn des Carl Theodor Wilhelm Carré (1817-79) und der berühmten Kunstreiterin Käthchen Gärtner. Nach dem Tode Oskars wurde der Circus aufgelöst und die Restbestände an Sarrasani verkauft. - Zum Schluss eingebunden ein großer Holzschnitt, den Direktor in der Manege zeigend. - Kleine Randeinrisse, nur wenige Plakate mit etwas stärkeren Läsuren.
Lot 193 Verkauft Schellhammer, Maria Sophia Schellhammer, Maria Sophia. Der wohl-unterwiesenen Köchinn zufälliger Confect-Taffel … 2 Teile. Wohl Braunschweig, Fickel, 1706. 2 (von 4) Bl., 224 S., 4 (von 5) Bl. Angebunden: Schuppe, Hans. Neu-verbesserter Traiteur à la Mode welcher itzo zum drittenmahl der delicaren und neu begierigen Welt zu sonderbahren Nutzen darleget sein mit Fleiß zusammen getragenes, und wol eingerichtetes Koch Buch. Mit 21 Holzschnitt-Tafeln, verso mit erklärendem Text. Lübeck und Leipzig, Peter Böckmann, 1709. Doppeltitel, 4 Bl., 190 S., 10 Bl. 21 x 16,5 cm. Pergamentband der Zeit mit geprägtem Monogramm (B.C.B.) und geprägter Jahreszahl (1713) auf Vorderdeckel (fleckig, Block mehrfach gebrochen). I: Ohne Titelblatt, ohne Blatt 5 (Wegwar-) des Registers und ohne Tafeln. S. 89-147 mit Wurmgang im unteren Rand. – II. Titelblatt am Anfang des Buches. Linke Hälfte des Titels auf Vorsatz geklebt. – Lagen teils lose. Im hinteren Teil die Blätter teils mit kleinen Einrissen im Außenrand. Durchgehend etwas gebräunt. Zuschlag: 1.000,00 €
Lot 229 Beendet Calmet, Augustin Dissertations sur les apparitions des anges, des démons & des esprits. Et sur les revenans et vampires. De Hongrie, de Boheme, de Moravie & de Silesie. Paris, De Bure, 1746. XXXVI, 500 S., 2 Bl. 17 x 9,5 cm. Lederband der Zeit (berieben und bestoßen, Kapitale mit schmalen Fehlstellen). Seltene erste Ausgabe. - Dorbon 610 - Caillet I, 1964: "Curieux ouvrage". - Berühmtes Werk des französischen Benediktiners Augustin Calmet (1672-1757) über Vampire und Vampirismus, in dem er ausführlich auf die in seiner Zeit und jüngerer Vergangenheit stattfindenden Begebenheiten in den im Titel genannten Gebieten eingeht. Calmet sah sich wegen dieser Schrift der Kritik von Seiten der aufklärerischen Philosophen und Materialisten ausgesetzt, da er die Phänomene auf rein theologischer Basis erklärte. - Ab Seite 467 mit dem Wiederabdruck der 1707 erschienenen "Dissertation sur ce qu`on doit penser de l`apparition des esprits, à l`occasion de l`aventure arrivée à Saint Maur" des Francois Poupart. - Mit Besitzeintrag von 1748 des Simon de Gournay. - Leicht gebräunt.
Lot 234 Verkauft Silhouetten-Sammlung Silhouetten-Sammlung des Carl von Lepel aus Mecklenburg oder Pommern. 41 Tuschpinselzeichnungen auf weißem Glanzkarton, Käppis und Bänder in den Korpsfarben koloriert, dazu 3 unkolorierte lithographische Porträts. Heidelberg, Jena, Dornburg und ohne Ort, 1844-52. Je ca. 9,5-10 x 7,5-8 cm, 1 Lithographie 22 x 17,5 cm. Einzeln oder in Gruppen bis zu 6 mit Photoecken unter Schrägschnitt-Passepartouts montiert. Die Silhouetten und Lithographien von den Dargestellten überwiegend namentlich Lepel zugeeignet sowie mit Zirkeln und Datierungen versehen. Zusätzliche Identifizierungen geben moderne Etiketten auf den Passepartoutkartons. Die Porträtierten waren teils adeliger Herkunft und gehörten der Guestphalia Jena oder Heidelberg an, genannt werden auch Saxoborussia Heidelberg, Suevia Tübingen und Hassia Marburg. – Geringfügig angestaubt, insgesamt sehr gut erhalten. Am Schluss nicht mitgezählte Photographie einer gerahmten Silhouette. Zuschlag: 2.200,00 €
Lot 235 Verkauft Silhouetten-Sammlung Silhouetten-Sammlung des hannöverschen Militärarztes Adolph Wüstefeld. 42 Tuschpinselzeichnungen auf weißem Glanzkarton, Käppis und Bänder in den Korpsfarben koloriert. Hannover, Göttingen, Halle, Wartburg und ohne Ort, 1847-51. Je ca. 9,5 x 7,5-8 cm. Zu je 6 mit Photoecken unter Schrägschnitt-Passepartouts montiert. Wüstefeld (1827-1901) zählte 1848 zu den Mitstiftern der Burschenschaft Hannovera Göttingen und stieg bis zum Generalarzt in preußischem Dienst auf. Mit zwei Ausnahmen sind ihm die vorliegenden Silhouetten von den Dargestellten namentlich in Bleistift gewidmet, meist auch mit Zirkeln und Datierungen versehen. Eine Silhouette blieb unbezeichnet, eine weitere zeigt den Sammler selbst (für M. Hartmann 1849). Den Farben nach waren die Porträtierten überwiegend Mitglieder der Hannovera. – Geringfügig angestaubt, insgesamt sehr gut erhalten. Zuschlag: 1.000,00 €
Lot 240 Verkauft Circus Herzog Sammelband mit 104 Plakaten und großen Programmzetteln zu einem Gastspiel in München. München, 4. Oktober - 27. November 1887. Druck auf verschiedenfarbigen Papieren; wenige Plakate mit Holzschnitt-Illustration. Jeweils gefaltet. Halbleinwand der Zeit (42 x 32 cm). Der Gründer und Betreiber Heinrich Herzog (1827-1893) begann seine Karriere beim Circus Wollschäger, ging danach zu Ernst Renz und machte sich 1871 selbständig (vgl.Saltarino, Artisten-Lexikon, S. 87). - Der Sammelband dokumentiert den vollständigen Aufenthalt in München. Beginnend mit der Ankündigung des Eintreffens des Circus am 4.10., darauf das Plakat zur Gala-Eröffnung bis hin zur "Brillanten Abschieds-Vorstellung" am 28.11. Als letztes Blatt eingebunden ist der "Abschiedsgruß gewidmet dem Circus Herzog bei seinem Scheiden von München am 28. November 1887 von Johann Druckmüller", ein launiges Gedicht des angeblichen Zettelträgers. - Die schönen Plakate, meist gefolgt von großen Programmzetteln, zeigen die Vielfalt der Vorführungen, an denen viele der wesentlichen europäischen Artisten der Zeit mitgewirkt haben; besonders fallen zahlreiche Mitglieder der Familie Renz in den Besetzungslisten auf. - Der Band stammt aus der Sammlung des Herzog Max in Bayern (1808-1888), einen lebenslangen Bewunderer und Förderer der Zirkus- und Artistenwelt. - Sehr gutes Exemplar des in seiner Komplettheit wohl einmaligen Sammelbandes. - Wenige (1 größerer) Randeinrisse. Zuschlag: 2.600,00 €
Lot 207 Beendet Ulrich, Johann Caspar Sammlung Jüdischer Geschichten, welche sich mit diesem Volk in dem XIII. und folgenden Jahrhunderten bis auf MDCCLXII in der Schweitz von Zeit zu Zeit zugetragen. Zur Beleuchtung der allgemeinen Historie dieser Nation aus bewährten Schrifft-Stellern und Urkunden. Zweyte Auflag mit Kupfern. Mit gestochenem Frontispiz, 1 gestochenen Kopfvignette und 3 (1 gefalteten) Kupfertafeln. Zürich, J. Hofmeister, 1770. 8 Bl., 504 S. 25,5 x 20 cm. Etwas späterer blauer Pappband (etwas berieben, Ecken etwas bestoßen). Titelauflage des 1768 bei Köllner in Basel erschienenen Werkes. - Vgl. Barth 32751, Lonchamp 3058 und Fürst III, 459 (falsch: "1769"). - Bis heute wichtigste Chronik der Juden und des Judentums in der Schweiz zwischen dem 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1762. - Verfasser war der Züricher Theologe und Pfarrer Johann Caspar Ulrich (1705-1768), er "stand in Kontakt mit den jüdischen Gemeinden Lengnau und Endingen und beschäftigte sich in einer für seine Zeit bemerkenswerten Neutralität mit Problemen des Judentums." (Historisches Lexikon der Schweiz 040718,8). - Die schönen Kupfer zeigen die Synagogen zu Lengnau und Endingen sowie den jüdischen Friedhof zwischen den beiden Orten. - Nur teilweise leicht gebräunt. Gutes und vollständiges Exemplar.
Lot 215 Beendet Ignátieff, Michail Ignátieff, Michail. Mein Leben in Bildern. Privates Album des Balalaika-Virtuosen. Mit äußerst zahlreichen, meist gesteckten Original-Photographien in Schwarz-Weiß und Farbe, Postkarten, Bilddrucken etc. St. Petersburg, 1910 bis Hamburg, 1985. 36 x 24 x 15 cm. Gewicht: 7,5 kg. Halbleinen-Album um 1950. Buchstäblich “gesteckt” volles Privatarchiv vom Geburtsjahr 1910 bis ins hohe Alter (Ignátieff starb 1991). Der deutsche Musiker und Komponist russischer Herkunft kam 1918 nach Berlin, als Autodidakt entwickelte er sich in kurzer Zeit zum Balalaika-Virtuosen und galt bald als bester Spieler außerhalb Russlands. 1935 erschien seine erste Plattenaufnahme, 1936 erfolgte sein erster Auftritt im Fernsehen, während und nach dem Krieg spielte Ignátieff im Rundfunk und auf zahlreichen Tourneen. Weitere Aufnahmen folgten, teils mit ihm gewidmeten Balalaika-Konzerten, teils mit selbst komponierter Kammermusik für Balalaika und Klavier sowie Variationen slawischer Volksmusik. – Das Album zeichnet die Laufbahn Ignátieffs und sein persönliches Umfeld Jahr für Jahr in ungewöhnlicher Dichte nach, viele Photos sind rückseitig beschriftet. Beigelegt sind einige Drucksachen wie Interview-Typoskripte, Zeitungsauschnitte, Plakate, Konzertprogramme sowie Goldsteins Biographie von 1978, deren Abbildungsmaterial vielfach auf Ignátieffs Archiv beruht. – Dazu: Große Terrakotta-Büste Ignátieffs, signiert A. Rauls, 20. Mai 1939. Höhe: 33 cm. – 2 Photos im Archiv in Böblingen entstanden. – Von guter Gesamterhaltung.
Lot 218 Beendet Sammlung von 35 meist gewidmeten Original-Photographien von Musikern und Musikerinnen Silbergelatine und andere Abzüge. Vintages, teils als Künstlerpostkarten. Ca. 1908-63. 13,5 x 8,5 cm bis 29 x 23 cm. Lose, unter Passepartout oder montiert, 1 gerahmt. Aus der Sammlung Harry Erwin Weinschenk, dessen Buch "Künstler plaudern" (Berlin 1941) beiliegt. - Unter den Dargestellten Alfred Färbach, Otto Rudolph (2), Edwin Fischer, Christian Sinding, Maria Cebotari, Frederic Lamond, Franz von Blon, Carl Schuricht, Erna Sack, Toto dal Monte, Willem Mengelberg, Giacomo Lauri-Volpi, Yara Bernette, Georg Kulenkampff, Paul Lincke, Rudolf Bockelmann, Viviane Gomori, Lale Andersen, Heinz Tietjen. - Die Widmungen im Bild oder auf den Untersätzen, Montage- und andere Gebrauchsspuren, die Buchbeilage ramponiert.
Lot 224 Beendet Cardilucius, Johann Hiska Königlicher Chymischer und Artzneyischer Palast, worin über das weltberühmte Buch genant Basilica Chymica: Eine durch alle Capitel des gantzen Wercks vollständige Vermehr- und Erläuterung gestellet, und diejenige hohe Secreta, als Laudanum Mercuriale, und andere, welche bisher in allen Exemplarien gedachter Basilicae Crolliano Hartmannianae ausgelassen worden. Mit gestochenem Frontispiz und einigen Textholzschnitten. Nürnberg, Riegel, 1684. 1010 S., 11 Bl. 17,2 x 10 cm. Pergamentband der Zeit (fleckig, ohne die Schließen). Sehr seltene Bearbeitung und Kommentierung von Oswald Crolls "Basilica Chymica" durch den württembergischen Leibarzt und Nürnberger Alchemisten Cardilucius. - VD17 23:303530Y - Brüning, Bibliographie der alchemistischen Literatur 2554 - Wellcome II, 300 - Ferchl 84 - Ferguson I, 144 und 187. - Titel mit zeitgenössischem Besitzeintrag "Johann Georg Schreiber von F. Achat". - Bezug der Innendeckel teils gelöst, teilweise leicht gebräunt.
Lot 227 Verkauft Assemblée de Francs-Maçons Assemblée de Francs-Maçons pour la reception des Apprentifs (et des Ma�tres). Dedié au très sincère et très veridique Frère profane Leonard Gabanon Auteur du Catechisme des Francs-Maçons. Dessiné par Madame la Marquise *** et Gravé par Mademoiselle****. Folge von 7 Kupfertafeln mit Legende. Ohne Ort und Drucker, um 1775. Auf Papierfalzen in Passepartouts montiert. Blattgröße: 22,5 x 33,5 cm. Seltene Ausgabe in seitenverkehrten Nachstichen der Ausgabe Paris, ca. 1744, die auch J. M. Bernigeroth als Vorlage für seine seitengleichen Nachstiche in `Les coutumes des Francs-Maçons dans leurs assemblées. Neu und aufrichtig entdeckte Gebräuche der Freymäurer, nach dem in Deutschland noch nie gesehenen Französischen Original’ (Leipzig 1745) als Vorlage gedient hatte. – Wolfstieg II, 34506 (Anm.) – vgl. Kloss 1854. – War, wie auch die Original-Ausgabe (anders als die Ausgabe von Bernigeroth), ohne Titelblatt erschienen. Wolfstieg beschreibt zahlreiche Verwendungen der Folge in verschiedenen Formaten und vermerkt “die Grösse der Platten ist bei den verschiedenen Exemplaren verschieden”. Vorliegende Folge mit Plattengröße: 32,5 x 21,6-21,9 cm. – Leonard Gabanon ist das Pseudonym für Louis Traverol (1698-1783, Violonist an der Pariser Oper), der 1744 `Le catéchisme des Francs-Maçons’ publizierte. – Tafel 2 mit gestochener Signatur im unteren Bildrand: “Dessiné par Mad. la Marquise” und “Gravé par Mlle de T”. – Teilweise gering fleckig, stellenweise kleine Randläsuren. Tafeln 2 und 7 mit Wasserfleck verso, Tafel 2 mit fachgerecht restauriertem Einriss, Tafel 5 mit 2 kleinen Tintenflecken im Zentrum, Tafel 6 mit schwachen Braunflecken ebenda. Zuschlag: 1.100,00 €
Lot 239 Verkauft Aken, Hermann van und Henri Martin Verzeichniß sämmtlicher Thiere, welche sich in dieser Menagerie des H. van Aken und Martin befinden, nebst einer kurzen Beschreibung der merkwürdigeren und ihrer Lebensweise (Umschlagtitel). Mit 1 mehrfach gefalteten Holzschnitt-Tafel mit 4 Darstellungen, eine monogrammiert "I. P. f(eci)t". Hannover, Gedruckt bei den Gebrüdern Jänecke, 1827. 28 S. 16 x 10 cm. Illustrierter grüner Original-Umschlag; der vordere Umschlag zeigt ein Zebra, der hintere einen Strauß, jeweils in Bordüre (vorderer Umschlag mit schwachem Stempel, etwas verblasst und mit kleiner Randfehlstelle, der hintere mit braunem Fleck). Nicht im KVK, für diese wohl früheste Ausgabe bibliographisch für uns kein Nachweis auffindbar. - Sehr seltene Werbeschrift der bekannten Menagerie des Hermann van Aken (1797-1834) und Henri Martin (1793-1882), die wohl vor den Toren der Ausstellung verkauft wurde. - Hermann van Aken, jüngster Sohn eines niederländischen Menageriebesitzers und Tierhändlers, machte sich wie seine drei Brüder ebenfalls früh mit einer eigenen Wandermenagerie zusammen mit seiner Schwester Cornelia Wilhelmine Gertrude van Aken selbständig; Cornelia heiratete den berühmten französischen Dompteur Henri Martin (1793-1882), der bald Teilhaber an der Aken`schen Menagerie wurde und mit dieser zwischen 1823 und 1829 durch Europa zog. - Die hübschen Darstellungen auf der Tafel zeigen Martin bei einer Nummer, darunter einen Mandrill, Zebra und einen Strauß. - Umschlag und Tafel (verso) mit altem, schwer lesbarem Stempel "Stolberg."; Kreuz tragender Hirsch. - Ab Seite 19 mit braunem Fleck im oberen Rand. Zuschlag: 1.300,00 €
Lot 242 Beendet Cirque Olympique der Kunstreiter-Gesellschaft unter der Direktion des Kunst- und Schulbereiters Fr. Xav, Wolff. Sammelband mit 30 (2 gefalteten) Plakaten des Gastspiels in München. München, 23. Juli - 11. September 1843. 38 x 25 cm. Pappband der Zeit (etwas fleckig, Rücken etwas angeplatzt). Die Kunstreitergesellschaft von Franz Xaver Wolff gab ihre Vorstellungen "in der neuerbauten Bude vis à vis dem botanischen Garten". Vor ihrer Abreise nach Wien veranstaltete die Truppe "ein großes Pferde-Rennen" in Neuberghausen, heute im Münchner Stadtteil Bogenhausen gelegen. - Teils leicht gebräunt.
Lot 209 Verkauft Taslitzky, Boris 111 Dessins faits à Buchenwald 1944-1945. Présentés par Julien Cain. Mit 111 (6 Porträts, 5 farbige) Tafeln. Paris, Bibliothèque Francaise, 1945/46. Titel, Druckvermerk, 11 Bl. (Vorwort), 4 Bl. (Inhalt und Kolophon). 25 x 22 cm. Lose in illustrierter Original-Kartonage (Rücken mit Einrissen, angestaubt, hinterer Deckel mit Wasserrand, Mappenflügel teils fehlend). Eins von 500 (GA 3200) nummerierten Exemplaren auf "véline pur fil du Marais". - Bildunterschriften in Französisch, Englisch und Russisch. Titelblatt und Vorwort auf Französisch. - Boris Taslitzky (1911-2005) begann im Alter von fünfzehn Jahren zu malen und besuchte zwischen 1925 und 1933 die Académie Montparnasse und die École des Beaux-Arts in Paris. 1933 trat er der Vereinigung der revolutionären Schriftsteller und Künstler bei, wo er Generalsekretär der Sektion der Maler und Bildhauer wurde. 1935 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei. 1936 nimmt Taslitzky an der Ausstellung teil, die Picasso, Léger, Matisse, Braque, Jean Lurcat, Laurens und Pinion im Foyer des Alhambra-Theaters zusammenführt. Im Juni 1940 wird er gefangen genommen, konnte im August fliehen und schloss sich der Résistance an. Im November 1941 wird er erneut verhaftet, zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und am 31. Juli 1944 nach Buchenwald deportiert, wo es ihm gelingt, etwa zweihundert Zeichnungen anzufertigen, die das Leben in den Lagern zeigen. "Wenn ich in die Hölle komme, werde ich Skizzen machen. Außerdem habe ich Erfahrung, ich war dort und ich habe gezeichnet!" sagte er später. - Nur teils leicht gebräunt bzw. minimal angerändert. Zuschlag: 500,00 €
Lot 210 Verkauft Kattunpapier Kattunpapier. 8 Bögen mit verschiedenen, meist ein- bis zweifarbigen geometrischen (6) oder floralen (2) Mustern auf weißem (7) und blaugrünem (1) Grund. Wohl Italien, Mitte 19. Jahrhundert. Ca. 38 x 44 cm (7), 1 Bogen 47 x 63 cm. Schöne Sammlung dekorativer Bögen, sämtlich unbeschnitten. – 5 Bögen tadellos, das überformatige Blatt mit Farbverwischung links, unterer Rand ausgefranst. Einer der beiden floralen, auf dünnerem Papier gedruckten Bögen mit Ausschnitt (ca. 6 x 6 cm), beide mit Randdefekten. – Dazu: 9 Fragmente von italienischen Kattunpapier-Bögen, Mitte 19. Jahrhundert. 21 x 15 cm – 45 x 29 cm. – Umfasst weitere geometrische und florale Muster (1 doppelt), ein- bis mehrfarbig auf weißem Grund. – Gut erhalten. Zuschlag: 500,00 €
Lot 212 Verkauft Marmorpapier Sammlung von 30 überwiegend unterschiedlichen Blättern, vielfach bunter Schneckenmarmor. Meist Frankreich, 18. Jahrhundert. 12 Bl. ca. 55 x 40 cm, 16 Bl. ca. 45 x 30 cm, 2 kleiner. Umfangreiche Sammlung großformatiger Marmorpapiere. Sämtlich ehemalige Vorsatzblätter, alt auf weißes Papier geleimt. - Teils Farbabrieb und Randdefekte, insgesamt gut erhalten. Zuschlag: 600,00 €
Lot 217 Verkauft Mattheson, Johann Das neu-eröffnete Orchestre, Oder Universelle und gründliche Anleitung, wie ein Galant-Homme einen vollkommenen Begriff von der Hoheit und Würde der edlen Music erlangen, seinen Gout darnach formiren, die Terminos technicos verstehen und geschicklich von dieser vortrefflichen Wissenschafft raisonniren möge. Mit beygefügten Anmerckungen Herrn Capell-Meister (Reinhard) Keisers. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz von C. Fritzsch (Porträt der Gräfin Aurora von Königsmarck) und zahlreichen Notenbeispielen im Text. Auf Unkosten des Autoris, und zu finden in B. Schillers Wittwe Buchladen, Hamburg, 1713. Titel, 6 Bl., 338 S., 6 Bl. 16 x 9,5 cm. Halbpergamentband der Zeit (Deckel etwas berieben). Seltene erste Ausgabe. - RISM B VI, 2, 562 - Gregory/Sonneck 174 - Hirsch I, 367 - Wolffheim I, 823. - Mit dem meist fehlenden Porträt-Frontispiz und den meist fehlenden 5 Blatt "Dedicatio" an die abgebildete Gräfin. - Das vorliegende Werk begründete Matthesons Ruhm als Musikschriftsteller. "Wie kein anderer verstand er es, sein enzyklopädisches Wissen systematisch darzustellen ... indem er dem Klanglichen den Vorzug vor dem Konstruktiven gab, war er auch Wegbereiter eines neuen musikalischen Empfindens." (NDB XVI, 402). - Titel mit kleinem Loch (Buchstabenverlust), etwas gebräunt. Zuschlag: 800,00 €
Lot 223 Beendet Vallemont, Pierre Lorrain de Der heimliche und unerforschliche Natur-Kündiger, oder: Accurate Beschreibung von der Wünschel-Ruthe, darinnen enthalten der besondere Nutz bey Entdeckung der Wasser-Quellen, Metallen, vergrabenen Schätze, flüchtiger Diebe und Mörder. Mit 23 Kupfertafeln. Nürnberg, Otto, 1694. 7 Bl., 530 S. 16,5 x 10 cm. Neuer Halbpergamentband. Erste deutsche Ausgabe. - Klinckowstroem 56 - Graesse, Magica S. 37. - Klassiker der Wünschelrutenliteratur, erstmals 1693 unter dem Titel "Traité de la Baguette Divinatoire" erschienen. - "Vallemonts Buch ist das ausführlichste und bekannteste. Er hat die Korpuskulartheorie, auf Gassendi und Descartes fußend, am eingehendsten ausgearbeitet und beschreibt bereits die gleiche Art der Tiefenbestimmung, wie sie noch heute üblich ist." (Klinkowstroem). - Die Kupfer zeigen Wünschelrutengänger, Hygrometer, Camera obscura, Laterna magica u.a. - Titelblatt mit kleinen Löchern, wenig gebräunt bzw. fleckig.
Lot 237 Verkauft Brüning, Heinrich und August Sammlung von 49 Musterbögen und Musterblättern jeweils mit mehreren meist chromolithographischen und goldgedruckten Etiketten für Zigarrenkisten. Hanau, um 1900 -1910. 25 Kartonmappen (24 x 16 cm) mit auf Innendeckeln montierten Deckelbildern, Auflegern, Etiketten und Schlussetiketten, meist 4-5 Stück in verschiedenen Formaten. Vorderseite jeweils mit Firmen- und Preisschild sowie Namen der Zigarrenmarke. 24 Muster an Firmen- und Preisschild geklammert, meist 3-4 Etiketten. - Die "Lithographische Kunstanstalt Heinrich & August Brüning" wurde 1895 gegründet und war ausschließlich auf den Druck von Deckelbildern für Zigarrenkisten und Zigarrenbauchbinden spezialisiert. Die Zigarrenkisten selbst wurden von dem in Langendiebach ansässigen Betrieb J. Brüning & Sohn hergestellt. - Prächtige Druckerzeugnisse. - In gutem Zustand. Zuschlag: 600,00 €
Lot 197 Verkauft Pernau, Ferdinand Adam von Gründliche Anweisung alle Arten Vögel zu fangen, einzustellen, abzurichten, zahm zu machen, ihre Eigenschaften zu erkennen, Pastarden zu ziehen, ihnen fremden Gesang zu lernen, und sie zum aus- und einfliegen zu gewöhnen. Nebst Anmerkungen über Hervieux von Canarien Vögeln und Joseph Mitelli Jagdlust. Mit gestochenem Frontispiz und 45 teils gefalteten Kupfertafeln. Nürnberg, Monath, 1768. 7 Bl., 696 S., 4 Bl. 18 x 11 cm. Lederband der Zeit mit reicher Vergoldung, Wappen-Supralibros, Goldschnitt. Zweite maßgebliche Auflage. - Lindner 11, 1591, 07 - Schwerdt IV, 75f - Nissen IVB 716 - Schlenker 267, 8. - Enthält detaillierte, alphabetisch geordnete Beschreibungen von vielen verschiedenen Vogelarten und gilt als "das vollständigste Buch von dieser Materie" (Wöllner, zitiert nach Lindner). - Die Tafeln enthalten Abbildungen von Vogelkäfigen und Fangmethoden. Die Tafeln 1-30 illustrieren Pernaus Text, die übrigen 15 Mitelli. - Leicht gebräunt. - Schönes Exemplar in prachtvollem Einband. Zuschlag: 800,00 €
Lot 208 Beendet Wessel, Friderich Petersen Die gifftige Quelle des Talmuds mit ihren Ausflüssen oder eine kurtze Beschreibung von den Ursprung, Fortgang und Ende des verführerischen Talmuds derer Juden, nebst Anzeigung ihrer fürnehmsten Verführer, oder Rabbinen, mit kurtzen Bericht einiger Talmudischen Lehren, nach welchen die Juden ihr äußerlich Leben und Wandel anstellen müssen. Kopenhagen, J. G. Höpffner, 1724. 18 Bl., 131 S. 16 x 10 cm. Lederband der Zeit über Holzdeckeln (je eine oberflächliche Wurmfraßstelle auf beiden Deckeln). Einzige Ausgabe, für uns nur in Halle, Tübingen, der British Library und der dänischen Nationalbibliothek nachweisbar. - Nicht bei Fürst. - Der Verfasser bezeichnet sich als "gebohrnen Juden, und getaufften wiedergebohrnen Christen", sein ursprünglicher Name war Alexander Leyel. Der Proselyt hatte 1721 bereits den zweiteiligen Traktat "Der Geistlich Todte Jude" herausgebracht. - Gebräunt und stockfleckig, Bl. a5 mit Einriss durch Papierfehler, sonst gutes Exemplar.
Lot 219 Beendet Sammlung von 41 im Bild gewidmeten Original-Photographien sowie 16 auf Unterlagen gewidmeten Bilddrucken von Sängern und Dirigenten Photos Silbergelatine. Vintages, teils als Künstlerkarten. Ca. 1961-74. Überwiegend 15 x 10 cm, wenige etwas kleiner, die Bilddrucke in verschiedenen Formaten. Gepflegte Sammlung des Berliner Opern- und Konzertfans Wolfgang Gesatzke. - Unter den teils mehrfach Photographierten und Widmenden Hans Beirer (7, u.a. als Siegfried und Tristan), Leonard Bernstein, Helge Brilioth (2, Bayreuth 1970/74), Karl Böhm (8, stets "herzlich" und meist datiert), Jean Cox (als Erik, Bayreuth 1969), Charles Craig (4, 2 als Lohengrin), Dietrich Fischer-Dieskau (DGG-Photos, 1 als Don Giovanni), Herbert von Karajan, Igor Oistrach (2), Carl Orff, Luciano Pavarotti (3, 1 "A Wolfgang cordialemente") Arthur Rother (doppelte Unterschrift und eigenhändiger Briefumschlag), Martti Talvela (4), Silvio Varviso (Bayreuth 1970). - Die Druckbilder mit Widmungen von Leonard Bernstein, Karl Böhm, Fischer-Dieskau (4), Karajan, Rafael Kubelik (3, 1 auf Konzertprogramm mit Norma Proctor), Lorin Maazel, Yehudi Menuhin (2) und Georg Solti. - Wohlerhalten.
Lot 221 Verkauft Wagner, Richard Der Ring des Nibelungen. Figurinen, erfunden und gezeichnet von Carl Doepler. Mit Text von Clara Steinitz. Mit 40 chromolithographischen Tafeln. Berlin, Berliner Kunstdruck- und Verlags-Anstalt, 1889. Titel, 5 Bl. 47 x 36 cm. Illustrierte Original-Leinwandmappe (etwas berieben und fleckig, Gelenke angeplatzt). Erste Ausgabe. - Ohne das lithographische Widmungsblatt. - Die Tafeln mit den Kostümentwürfen des Malers Carl Emil Doepler (1824-1905) zur 1. Bayreuther Festspielsaison 1876. - Papierbedingt etwas gebräunt. Zuschlag: 850,00 €
Lot 205 Verkauft Riesser, Gabriel Gesammelte Schriften. 4 Bände. Mit gestochenem Frontispiz-Porträt. Herausgegeben im Auftrag des Comité der Riesser-Stiftung von Meyer Isler. Frankfurt a.M. und Leipzig, Riesser Stiftung und Volckmar, 1867-1868. 20,5 x 13,5 cm. Neue Halblederbände mit goldgeprägtem Rückentitel. Erste Ausgabe der einzigen Werkausgabe. - Fürst III, 157. - Band 1 mit der Biographie Riessers von M. Isler und Auszügen aus seinen Briefen. - Der Publizist und Jurist Gabriel Riesser "einer der führenden Verfassungspolitiker der deutschen Revolution" und "mutiger und tatkräftiger Vorkämpfer der Judenemanzipation erwarb ... sich in ganz Deutschland großes Ansehen." (NDB XXI, 609). - Gabriel Riesser (1806-1863) wuchs in Hamburg in einer religiösen jüdischen Familie auf. Er wurde in Heidelberg zur Zeit der Restauration promoviert, als die Diskriminierungen gegen Juden einen neuen Höhepunkt erreichten. Zwei Universitäten verweigerten ihm die Habilitation, seine Heimatstadt Hamburg die Anstellung als Advokat. Danach wuchs Riesser in die Rolle eines Bürgerrechtlers hinein und wurde dadurch berühmt. 1848 wählten ihn christliche Wahlmänner in die Paulskirchen-Versammlung. Er wurde 1860 der erste jüdische Richter Deutschlands. Seine vielfältigen, rhetorisch brillanten Schriften spiegeln die Kultur des Vormärz und die Entwicklung des deutschen Parlamentarismus wider. - Stellenweise etwas braunfleckig, Titel teils mehrfach gestempelt, Band 2 mit mehreren Stempeln im Text. Zuschlag: 350,00 €
Lot 192 Verkauft Duncan, Daniel Von dem Mißbrauch heißer und hitziger Speisen und Geträncke, sonderlich aber des Caffes, Schockolate und Thees. Aus der Frantzösischen in die Hochteutsche Sprache übersetzt. Mit gestochenem Frontispiz. Leipzig, Gleditsch, 1707. 5 Bl., 491 S. 14 x 8,5 cm. Schlichter Halblederband der Zeit über Holzdeckeln, Bezug marmoriert (berieben, wenige Wurmstiche im Rückdeckel). Einzige deutsche Ausgabe von Duncans "Avis salutaire contre l'abus des choses chaudes", Rotterdam 1705. - Hirsch-Hübotter II, 237 - vgl. Vicaire 298. - Frühe Diskussion von Nutzen und Schaden der genannten Getränke, erörtert auch Fragen wie die, ob sie "allezeit wider die Winde dienen". Das Frontispiz mit dem Motto "Sauffen wir uns gleich zu tode, so geschiehts doch nach der Mode". - Alter Namenszug am Titel mit etwas Abklatsch zum Frontispiz, zu Beginn winzige Wurmstiche im Bund, gleichmäßig gering gebräunt. Zuschlag: 600,00 €
Lot 201 Beendet Danz, Johann Andreas Danz, Johann Andreas. Sammelband mit 5 Schriften zur hebräischen und syrischen Sprachlehre. Jena, Bielcke, ca. 1709-30. 17 x 10 cm. Geglätteter Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung, goldgeprägten Deckelbordüren, rötlich eingefärbten Binnenfeldern mit blindgeprägten Einfassungen sowie Kleisterfarbschnitt (Rücken aufgehellt, etwas berieben, hinteres Binnenfeld krakeliert und mit kleinen Wurmspuren). Schön gebundener Sammelband mit klassischen Werken des Jenaer Orientalisten. – Vgl. Fürst I, 195. – Enthält in Bindefolge: 1. Compendium grammaticae ebraeo-chaldaicae. Ed. sexta. Nach 1706. 7 Bl., 178 S. – 2. Paradigmata nominum simplicium, ac verborum integra. Ed. quinta. 1709. 23 Bl., 129 S. – 3. Interpretis ebraeo-chaldaei synopsis, omnes utriusque linguae idiotismos … explicans. Ed. quarta. 1716. 2 Bl., 225 S., 5 Bl. – 4. Rabbinismus enucleatus. Ed. tertia. 1715. 3 Bl., 118 S., 10 Bl. – 5. Aditus Syriae reclusus, compendiose ducens ad plenam Linguar Syriacae Antiochenae seu Maroniticae cognitionem. Ed. sexta. Um 1730. 5 Bl., 92 S. – Sauber erhalten.
Lot 202 Beendet Hottinger, Johann Heinrich Thesaurus philologicus, seu clavis scripturae. Editio secunda, priore auctior, emendatior, & charactere novo Orientali nunc primum vestita. Mit arabischem Satz von beweglichen Typen. Zürich, J. J. Bodmer, 1659. 14 Bl. (letztes weiß), 611 S. 20,5 x 16 cm. Pergamentband der Zeit mit blauem Sprenkelschnitt (Einschlag der vorderen Außenkante aufgebogen). Zweite Ausgabe, erstmals 1649 erschienen, arabische Textpassagen noch in hebräischen Lettern gesetzt. - VD 17 12:119660Y - Fürst I, 414 - Vgl. Fück 91. - Eine der wenigen Anwendungen der von Balthasar Koeblin aus Konstanz für die Bodmersche Offizin geschaffenen arabischen Typen. Der explizit für Hottingers Werke nach Vorbild der Pariser Polyglotte gestaltete Fundus kam mit seinem Wechsel von Zürich nach Heidelberg 1655 kaum mehr zum Einsatz. - Kleiner, etwas verwischter Schwarzstempel am Titel, frisches Exemplar.