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Varia

Auktion 27 - Adlon Grill Berlin

Lot 132

Adlon Grill Berlin

Freitag, den 8. September 1939. Doppelblatt. 29,5 x 42 cm. Vorder- und Rückseite farbig illustriert von Claus Lau. Rückseitig mit Werbung für die Deutsche Lufhansa. - Teils fleckig.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 -

Lot 133

Osterberg-Verakoff, Max

Osterberg-Verakoff, Max. Das Reich Judäa im Jahre 6000 (2241 christlicher Zeitrechnung). Stuttgart, Förster, 1893. 2 Bl., 244 S., 3 Bl. 21,2 x 14,5 cm. Unbedruckter Umschlag der Zeit (etwas angerändert, Rücken mit Läsuren). Sehr seltene erste Ausgabe des zionistischen Zukunftsromans, erschienen drei Jahre vor Theodor Herzls Judenstaat. – Bloch 2/2338. – Der Roman erzählt die Geschichte einer Massenemigration europäischer Juden nach Eretz Yisrael und den Aufbau eines jüdischen Staates mit Hebräisch als offizieller Sprache. Osterberg thematisiert das Verhältnis des neuen jüdischen Staates zu den europäischen Mächten, die sich an den Pogromen speziell in Russland schuldig gemacht haben und zum Verhältnis der Juden des neuen Staates zu den noch in der Diaspora lebenden Juden. – Der in Fürth geborene Max Osterberg (1865-1938), Sohn eines nach Deutschland gezogenen amerikanischen Juden, arbeitete nach dem Humanistischen Gymnasium im Bankhaus seines Vaters, fühlte sich aber doch mehr zum Schreiben gezogen. In Stuttgart gründete er früh einen Verlag, ab 1924 war er Herausgeber der “Gemeindezeitung fuer die Israelitischen Gemeinden Wuerttembergs”, die erst 1938 eingestellt werden musste. In diesem Jahr starb er auch in Stuttgart, seine Ehefrau und Tochter konnten noch in die USA emigrieren. – Unaufgeschnittenes Exemplar. – Etwas gebräunt.

Schätzpreis: 900,00 €
Auktion 27 - Ugolino, Blasio

Lot 134

Ugolino, Blasio

Thesaurus antiquitatum sacrarum. Complectens selectissima clarissimorum virorum opuscula, in quibus veterum Hebraeorum mores, leges, instituta, ritus sacri, et civiles illustrantur. Teile 1-12 (von 34) in 6 Bänden. Mit 1 gestochenen Frontispiz, 1 gestochenen Porträt, 10 teils doppelblattgroßen Kupferkarten, 3 Kupfertafeln, 2 Falttabellen sowie zahlreichen Kupfern und Vignetten im Text. Venedig, J. G. Herthz, 1744-50. 44 x 29 cm. Lederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und marmorierten Vorsätzen (stark bestoßen, teils wasserrandig, 2 Rücken geplatzt und mit Fehlstellen, 1 Rücken zur Hälfte fehlend, Deckel teils gelockert, 2 vom Buchblock gelöst). Die ersten 12 Teile der monumentalen Zusammenstellung ziviler und religiöser Gebräuche, Gesetze und Einrichtungen des antiken Judentums. Teil 1 beschreibt die jüdischen Feste, Teile 2-4 Altertümer, 5-6 Geographie (hierzu die Karten), 7-12 Priester und Tempel. Ugolino war jüdischer Konvertit, das Porträt zu Teil 8 zeigt Papst Benedikt XIV. - Kopfsteg und Bund teils mit Wasserrändern (im Bund bräunend), Band 5 durchgehend wasserwellig, erste Lage von Band 1 mit dem Deckel gelöst, Frontispiz dabei beschädigt, 1 Tafel eingerissen, sonst über weite Strecken sauber, breitrandig.

Schätzpreis: 5.000,00 €
Auktion 27 - Ziltz, Moritz

Lot 135

Ziltz, Moritz

Glaubenslehre für die III. und IV. Klasse der israelitischen Volksschulen. Pest, Heckenast, 1857. VIII, 87 S. 21 x 13 cm. Bedruckte Original-Broschur (etwas fleckig und angestaubt). Erste Ausgabe. - Über KVK nur in der British Library und der NB Jerusalem nachweisbar. - Die ersten Blatt im Rand etwas gebräunt.

Schätzpreis: 360,00 €
Auktion 27 - Eisenmenger, Johann Andreas

Lot 136

Eisenmenger, Johann Andreas

Entdecktes Judenthum, oder, Gründlicher und wahrhaffter Bericht, welchergestalt die verstockte Juden die hochheilige Drey-Einigkeit, Gott Vater, Sohn und Heil. Geist, erschrecklicher Weise lästern und verunehren, die Heil. Mutter Christi verschmähen, das Neue Testament, die Evangelisten und Aposteln, die Christliche Religion spöttisch durchziehen, und die gantze Christenheit auff das äusserste verachten und verfluchen; ... Alles aus ihren eigenen und zwar sehr vielen mit grosser Mühe und unverdrossenem Fleiss durchlesenen Büchern mit Ausziehung der hebräischen Worte und derer treuen Ubersetzung in die Teutsche Sprach kräfftiglich erwiesen und in zweyen Theilen verfasset. 2 Teile in 1 Band. Königsberg, (ohne Drucker, das ist: Berlin, Haude), 1711. 2 Bl., 1016 (recte 998) S., 1 Bl.; 2 Bl., 1111 S., 9 Bl. 21,5 x 17 cm. Pergamentband der Zeit mit altem handschriftlichen Rückentitel (etwas gebräunt und leicht berieben, Kante des Vorderdeckels mit schmaler Fehlstelle). Zweite Ausgabe des berüchtigten Antijudaicums. - Steinschneider 4913 - Fürst I, 226 - ADB V, 773. - Die in zweitausend Exemplaren 1700 in Frankfurt erschienene Original-Ausgabe wurde auf Betreiben der dortigen Judenschaft beschlagnahmt und erst nach vierzig Jahren wieder freigegeben; so war die vorliegende Ausgabe, für die die Erben Eisenmengers eine Druckerlaubnis bei Friedrich I. erlangt hatten, die erste im Handel zugängliche. Obwohl in Berlin gedruckt, wurde als Druckort Königsberg angegeben, da dieses außerhalb des Reichsgebietes lag. "E.'s Übersetzungen hebr. Texte sind oft fehlerhaft und dazu tendenziös entstellt ... dennoch ist E. mit diesem Werk, das ihm eine Professur für orientalische Sprachen an der Univ. Heidelberg eintrug, der Begründer des neuzeitlichen wissenschaftlichen Antisemitismus geworden." (H. J. Schoeps in NDB). - Teilweise etwas gebräunt. Gutes Exemplar.

Schätzpreis: 600,00 €
Auktion 27 - Lehmann, Gerhard

Lot 137

Lehmann, Gerhard

Der Einfluß des Judentums auf das französische Denken der Gegenwart. Berlin, Junker und Dünnhaupt, 1940. 61 S., 1 Bl. 22 x 14,5 cm. Original-Kartonage mit Deckeltitel (Einriss im oberen Rand und am Rücken). Schriften des Deutschen Instituts für Außenpolitische Forschung und des Hamburger Instituts für Auswärtige Politik herausgegeben in Gemeinschaft mit dem Deutschen Auslandswissenschaftlichen Institut, Heft 65. - Frankreich gegen die Zivilisation, Heft 10. - Erste Ausgabe der seltenen antisemitischen Schrift des "Philosophen" und Kant-Forschers Gerhard Lehmann (1900-1987), der dem Nationalsozialismus nahestand. Ziegenfuss (II, 31) erwähnt das Machwerk nicht. - Laut Aufkleber auf dem Vortitel: "Überreicht durch: Pumpernickelfabrik 'Westfalia' Berlin". - Block mit kleinem Durchriss im Falz.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Wessel, Friderich Petersen

Lot 138

Wessel, Friderich Petersen

Die gifftige Quelle des Talmuds mit ihren Ausflüssen oder eine kurtze Beschreibung von den Ursprung, Fortgang und Ende des verführerischen Talmuds derer Juden, nebst Anzeigung ihrer fürnehmsten Verführer, oder Rabbinen, mit kurtzen Bericht einiger Talmudischen Lehren, nach welchen die Juden ihr äußerlich Leben und Wandel anstellen müssen. Kopenhagen, J. G. Höpffner, 1724. 18 Bl., 131 S. 16 x 10 cm. Lederband der Zeit über Holzdeckeln (je eine oberflächliche Wurmfraßstelle auf beiden Deckeln). Einzige Ausgabe, für uns nur in Halle, Tübingen, der British Library und der dänischen Nationalbibliothek nachweisbar. - Nicht bei Fürst. - Der Verfasser bezeichnet sich als "gebohrnen Juden, und getaufften wiedergebohrnen Christen", sein ursprünglicher Name war Alexander Leyel. Der Proselyt hatte 1721 bereits den zweiteiligen Traktat "Der Geistlich Todte Jude" herausgebracht. - Gebräunt und stockfleckig, Bl. a5 mit Einriss durch Papierfehler, sonst gutes Exemplar.

Schätzpreis: 450,00 €
Auktion 27 - Sammlung von ca. 400 Pressephotographien zu den Themen Kriminalistik, Banküberfälle und Polizei in Hamburg und Umgebung

Lot 139

Sammlung von ca. 400 Pressephotographien zu den Themen Kriminalistik, Banküberfälle und Polizei in Hamburg und Umgebung

Silbergelatine. Meist verso gestempelt und mit montierten Bildlegenden. Hamburg, Conti-Press, 1950er-1970er Jahre. Blattmaße: meist 21 x 16 cm. Lose in 7 handschriftlich beschrifteten Stülpdeckelkartons (diese angestaubt, fleckig und aufgeplatzt). Von der "Bankräuber-Lady" Tilly H. aus Hamburg-Lurup, über den "Vatermörder" Wolfgang Göldner und den "Hamburger Taximörder" Richard Gartmann, diverse Razzien auf St. Pauli, bis zur Präsentation des neu eingerichteten Mobilen Einsatzkommandos 1972 lässt sich die Hamburger Kriminalgeschichte mit dieser Sammlung gut rekapitulieren. - Der Photograph Karl-Heinz Fremke (1907-1987) gründete 1949 in Hamburg seine eigene Bildagentur, die schwerpunktmäßig Ereignisse in Hamburg dokumentierte. Neben Fremke selbst, lieferten u.a. Gerd Heidemann und Peter Leibing nicht nur an die Hamburger Presselandschaft ihre Photos. - Gewellt, teils etwas knickspurig, teils etwas verklebt und mit kleineren Randläsuren.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Heilige

Lot 140

Heilige

Voller Bogen mit 8 Heiligendarstellungen in ornamentierten Nischen. Goldprägung auf blassviolett gestrichenem Grund. Unsigniert, wohl Nürnberg, um 1820. Blattgröße: ca. 34,5 x 40 cm. Obere Reihe von links nach rechts: Christus, Maria, Petrus, Paulus; untere: Christus am Kreuz, Ezechiel, David, Moses. - Unbeschnitten, kleine Randschäden, Faltspuren, 2 Löchlein in der Darstellung, kleiner Ausriss an der linken unteren Einfassung.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Ferrario, Giulio

Lot 141

Ferrario, Giulio

Il costume antico e moderno o storia del governo, della milizia, della religione, delle arti, scienze ed usanze di tutti i popoli antichi e moderni provata coi monumenti dell' antichita e rappresentata cogli analoghi disegni. 25 Bände. Mit 1491 (von ca. 1619) altkolorierten Aquatinta-Tafeln. Mailand, Tipografia dell'editore, 1829-34. 38 x 26,5 cm. Uniforme Halblederbände der Zeit mit goldgeprägten Rückentiteln (berieben und bestoßen, Rücken vielfach mit großen Fehlstellen, teils vom Buchblock gelöst). Umfangreichste und schönste Ausgabe der monumentalen ethnographischen Enzyklopädie. - Brunet II, 1232 - Graesse II, 571 - Colas 1051 - Hiler 311. - Vorzugsexemplar auf Velin, die meisten Bände in nummerierter Auflage mit Empfängereindruck, alle Tafeln mit Blindstempel des Verlages. Umfasst Afrika (2 Bände), Amerika (2 Bände), Asien (4 Teile in 5 Bänden), Europa (6 Teile in 12 Bänden), 3 Bände "Aggiunte e Rettificazione" und einen Band "Indice generale". - Vollständige Tafelkollation liegt bei und ist auf Wunsch verfügbar. - Unbeschnitten, teils unaufgeschnitten, gelegentlich etwas braunfleckig, insgesamt innen frisch.

Schätzpreis: 9.500,00 €
Auktion 27 - Michels, Seidenhaus

Lot 142

Michels, Seidenhaus

Musterbuch für Damenmode. Mit 33 lithographierten, vielfach gouachierten Kostümtafeln und ca. 400 Original-Stoffmustern auf 37 vorgedruckten Kartonträgern. Berlin, um 1938. 32,5 x 25,5 cm. Original-Papphefter unter Kordelbindung (etwas bestoßen und angestaubt). Das Seidenhaus Michels & Cie., mit Berliner Stammsitz im prächtigen "Haus Grisebach" in der Leipziger Straße 43/44 (Ecke Markgrafenstraße), war eines der führenden deutschen Modehäuser zwischen ca. 1900-1940. Einige der Kostümtafeln tragen den Namenszug "Wiencke", vielleicht die Modezeichnerin Jutta Horn-Wiencke. - Stauchspur am Außenschnitt, einige Stoffmuster verloren.

Schätzpreis: 450,00 €
Auktion 27 -

Lot 143

Aubigny von Engelbrunner, Nina d'

Aubigny von Engelbrunner, Nina d’. Briefe an Natalie über den Gesang, als Beförderung der häuslichen Glückseligkeit und des geselligen Vergnügens. Ein Handbuch für Freunde des Gesanges, die sich selbst, oder für Mütter und Erzieherinnen, die ihre Zöglinge für diese Kunst bilden möchten. Mit 8 gefalteten Tafeln. Leipzig, Voß, 1803. XIV, 234 S. 22 x 13,5 cm. Halbleinwand (um 1850) mit Rückentitel (etwas berieben). Erste Ausgabe des von Beethoven hoch geschätzten Werkes der Komponistin, Harfenistin, Sängerin und Musikpädagogin Nina d’Aubigny von Engelbrunner (1770-1847). – Eitner I, 236 – Fétis I, 168. – Titel etwas fleckig, erste Tafel etwas knittrig.

Schätzpreis: 360,00 €
Auktion 27 - Lipowsky, Felix Joseph

Lot 144

Lipowsky, Felix Joseph

Baierisches Musik-Lexikon. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz. München, Giel, 1811. X, 338 (recte 438) S. 19,8 x 12 cm. Pappband der Zeit (etwas berieben und bestoßen). Erste Ausgabe. - Lentner 3643 - Eitner VI, 186 - MGG VIII, 927: "Bietet nützliche biographische Angaben, die sich nicht nur auf bayrische Musiker beschränken." - Etwas gebräunt, Name auf Titel.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Natorp, B. C. L

Lot 145

Natorp, B. C. L

Über den Gesang in den Kirchen der Protestanten. Ein Beytrag zu den Vorarbeiten der Synoden für die Veredlung der Liturgie. Essen und Duisburg, Bädeker, 1817. XV, 264 S. 19 x 11 cm. Halblederband der Zeit mit rotem Rückenschild. Erste Ausgabe. - ADB XXIII, 285. - Natorp klagt, dass Organisten und Kantoren fehlen und die noch bekannten Kirchenlieder "mit Geschrei oder finsterem Brummen gesungen würden". - Mit Exlibris der "Büchersammlung des literarischen Vereins zu Montjoie." (Monschau). - Gutes Exemplar.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Koch, Walter

Lot 146

Koch, Walter

Über die Russisch-Rumänische Kastratensekte der Skopzen. Mit 33 Abbildungen auf 12 Tafeln. Jena, Fischer, 1921. 2 Bl., 38 S. 25,5 x 17 cm. Halbleinwand der Zeit mit aufgezogenem vorderen Original-Umschlag (etwas angestaubt). Veröffentlichungen aus der Kriegs- und Konstitutionspathologie, Heft 7. - Erste Ausgabe. - Die Skopzen, auch Weiße Tauben und Weiße Lämmer genannt, sind eine in Russland entstandene religiöse Sekte, die um 1757 als Geheimbund aus der Tradition der Flagellantensekte der Chlysten hervorging und völlige sexuelle Enthaltsamkeit propagierte. Die männlichen Mitglieder wurden kastriert; die Entfernung der Hoden als das "kleine Siegel" bezeichnet, die Entfernung des Penis als das "große Siegel". Die Skopzen verstanden den Penis als ""Schlüssel zum Abgrund", wobei mit "Abgrund" die weiblichen Geschlechtsteile als Lustobjekt gemeint waren. Von den Skopzen spalteten sich im 19. Jahrhundert im Zuge der Verfolgung die bis heute bestehenden Geistlichen Skopzen und die Neuskopzen ab, die statt der Verstümmelung nur strenge Askese und sexuelle Enthaltsamkeit praktizieren. - Die Tafeln mit Darstellungen nackter Skopzen, bzw. den Resultaten der Verstümmelungen. - Etwas gebräunt. Block gelockert.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Nork, F. (das ist: Selig Kohn, später Friedrich Korn)

Lot 147

Nork, F. (das ist: Selig Kohn, später Friedrich Korn)

Stimmen aus dem Jenseits oder das Todtengericht im Grabe, den mündlichen Mittheilungen eines wiedererwachten Scheintodten getreu nacherzählt. Weimar, Voigt, 1842. 2 Bl., 194 S., 1 Bl. 19,5 x 12 cm. Marmorierte Kartonage der Zeit (berieben, Kapitale mit Fehlstellen). Einzige Ausgabe, selten. - Kosch IX, 274 - nicht bei Fürst. - Verfasst von Seligmann Kohn (1804-1850), der sich nach der Konversion zum Christentum Friedrich Korn nannte und unter mehreren Pseudonymen, häufig unter dem Anagramm Nork, zahlreiche satirische, belletristische, völkerkundliche, sprachwissenschaftliche und mythologische Werke verfasste. - Unbeschnitten.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Rogers, William

Lot 148

Rogers, William

Die Buccomantie, oder die Kunst, nach dem Munde und den Zähnen, deren Bildung und Beschaffenheit, die Gesinnungsart eines Menschen zu erkennen und ihm wahrzusagen. Auf die Grundlehren der berühmtesten Physiognomen, hauptsächlich aber auf die Entdeckung characteristischer Offenbarungsmerkmale des menschlichen Mundes basirt und die Glaubwürdigkeit derselben thatsächlich an einer grossen Anzahl zum Theil berühmter und noch lebender Personen dargethan. Nach dem Französischen bearbeitet von Heinrich Gauss. Mit 8 lithographischen Tafeln. Weimar, Voigt, 1853. XX, 186 S., 1 Bl. 17,5 x 12 cm. Leinwandband (um 1900) mit eingebundener Original-Broschur (hinterer Deckel mit kopfstehendem Etikett der Wiener Theosophischen Gesellschaft). Erste deutsche Ausgabe. - Ackermann, Geheime Wissenschaften IV, 579 - vgl. Caillet III, 9562. - "L'auteur apres avoir analyse les carateres de personnages illustres anciens d'apres la forme de leur bouche (Ninon de Lenclos, Marechal de Richelieu, Boissy d'Anglas ...)". - Die auf den Tafeln enthaltenen Charakterköpfe, "zum Theil nach lebenden Typen gearbeitet", stammen von dem Weimarer Zeichenlehrer Franz Jäde (1813-1890) und sind in der 1851 unter dem Titel "La Buccomancie" erschienenen französischen Original-Ausgabe nicht enthalten. - Etwas fleckig und leicht gebrauchsspurig, die Tafeln teils mit schwachem Wasserfleck und leicht knickspurig.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Müller, Gottfried

Lot 149

Müller, Gottfried

Gründliche Nachricht von einer begeisterten Weibesperson Annen Elisabeth Lohmannin von Horsdorf in Anhalt-Dessau aus eigener Erfahrung und Untersuchung mitgetheilet. Zweite Auflage. - (Und:) Anhang zur gründlichen Nachricht von einer begeisterten Weibesperson Annen Elisabeth Lohmannin in drey Beylagen: I. Auszüge verschiedener begeisterten Reden und Gesänge der Patientin. II. Kritische Gedanken über den Zustand der Patientin. III. Formular des über die Patientin gesprochenen Gebetes. 2 Teile in 1 Band. Wittenberg, Ahlfeldt und Frankfurt und Leipzig (Anhang), 1760. 1 Bl., 198 S., 1 Bl., 178 S. Grüner Halblederband (um 1900) im Stil der Zeit. Selten mit dem Anhang. Die Erstausgabe (ohne Anhang) erschien 1759. - Der Autor berichtet von der "dämonischen Besessenheit der Anna Elisabeth Lohmann, einer jungen Frau aus Horsdorf in Anhalt. Sie war dadurch aufgefallen, dass sie sich in Krämpfen wand und 'in Zungen', also mit fremden Stimmen, sprach und dabei Details ihrer 'Begeisterung' schilderte. Nach ihren eigenen Angaben war sie von einem jungen Jäger, der ihr nachstellte, verhext worden ... Entscheidend für den weiteren Verlauf war der Hinweis, Ärzte hätten ihr nicht helfen können, der Zustand sei überhaupt durch Zauberei entstanden und könne daher nur von Gott behoben werden. Der Autor, ... protestantischer Probst und Superintendent aus Kemberg nahe Wittenberg, nahm die Lohmann auf ihrer und ihrer Eltern Bitte in seine Obhut und hatte versucht sie von ihrer Besessenheit zu befreien; dabei hatte er auch exorzistische Rituale eingesetzt. Dies rief noch im selben Jahr den Widerspruch des halleschen Theologen Johann Salomo Semler hervor; es entwickelte sich eine Debatte, die unter der Bezeichnung 'Teufelsstreit' in die Theologiegeschichte eingegangen ist." (aus Renko Geffarth: "Von Geistern und Begeisterten"). - Überklebter Stempel verso Titel (leicht durchscheinend), sonst sehr gutes Exemplar.

Schätzpreis: 600,00 €
Auktion 27 - Helmuth, Carl Friedrich

Lot 150

Helmuth, Carl Friedrich

Uebersichts Karte der Freimaurer Logen und des Verbandes derselben in der Preussischen Monarchie und den Deutschen Bundesstaaten. Halle, C. A. Kummel, 1840. Grenzkolorierte Kupferstichkarte mit Legende. 30,5 x 44,5 cm. Gefaltet in Original-Pappband mit Freimaurersymbol auf dem Vorderdeckel. 10,5 x 7,5 cm. Seltene Übersichtskarte aller preußischen Logen, von Rendsburg bis Regensburg und Aachen bis Tilsit. - Wolfstieg 19987 - Kloss 2901 - Taute 382. - Die Legende erläutert die Bezeichnungen der Logen auf der Karte und weist ihnen ihre Bedeutung, Größe und jeweilige Zugehörigkeit zu den Groß- und Mutterlogen zu. Jede Loge ist auf der Karte namentlich benannt, darunter auch kleinere Logen wie die "Silberne Schüssel" im ostfriesischen Jever, "Hellflammendes Schwert" in Paderborn, "Brunnen in der Wuste" in Cottbus oder "Euthanasia zur Unsterblichkeit" im brandenburgischen Beeskow. - Vorderdeckel mit kleinem Feuchtfleck. Gutes Exemplar.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Konvolut von 12 Rundschreiben der Weimarer Loge Anna Amalia zu den drei Rosen

Lot 151

Konvolut von 12 Rundschreiben der Weimarer Loge Anna Amalia zu den drei Rosen

Weimar, 1810-1823. Jeweils Doppelblatt, erstes Blatt recto und verso bedruckt. Quarto. Nicht bei Wolfstieg. - Bemerkenswert das Schreiben vom 24. Juni 5821 (das ist: 1821); zum Schluss 6-zeiliger handschriftlicher Vermerk, signiert mit Paraphe "S" (wohl der Erste Aufseher F. W. Schwabe, 1780-1842, Hofmedikus am Weimarer Hof), dass in dem von ihm entworfenen Text das (im Text unterstrichene) Wort "Erbgroßherzogin" seiner Erinnerung nach hätte wegbleiben sollen. "Br. Bertuch (Friedrich Justin Bertuch, 1747-1822, zu diesem Zeitpunkt Dep. Meister) hat es aber dort stehen lassen. Br. v. Fritsch (Karl Wilhelm von Fritsch, 1769-1850, Meister vom Stuhl) war gegenwärtig als ich den Br. Bertuch darum bat". - Teils etwas gebräunt, 1 S. mit Anstreichung.

Schätzpreis: 360,00 €
Auktion 27 - Blätter für Universale Bruderschaft

Lot 152

Blätter für Universale Bruderschaft

Blätter für Universale Bruderschaft. Monatsschrift zur Förderung der Universalen Bruderschafts-Bewegung unter der Führerschaft von Katherine Tingley. Jahränge II (1903-1904), III (1904-1905) und V (1906-1907) in drei Bänden. Herausgegeben von J. Th. Heller. Mit zusammen 36 Lichtdrucktafeln. Nürnberg, J. Th. Heller, 1902-1907. Getrennt paginiert, Jg. V: 284 S. 24 x 16 cm. Leinwandbände der Zeit mit goldgeprägtem Deckeltitel. Drei vollständige Jahrgänge der seltenen esoterischen Zeitschrift. – Jeder Jahrgang auf dem Titel mit 6-zeiliger handschriftlicher Widmung des Herausgebers Heller: “Dem Centrum Nr. 5, Charlottenburg der ‘Universalen Bruderschaft und Theosophischen Gesellschaft’in Wahrheit und Bruderschaft zugeeignet vom Herausgeber, October 1907.”

Schätzpreis: 450,00 €
Auktion 27 - Tallar, Georg

Lot 153

Tallar, Georg

Visum Repertum Anatomico-Chirurgicum oder Gründlicher Bericht von den sogenannten Blutsäugern, Vampier, oder in der wallachischen Sprache Moroi, in der Walachey, Siebenbürgen, und Banat, welchen eine eigends dahin abgeordnete Untersuchungskommission der löbl. k. k. Administration im Jahre 1756 erstattet hat. Wien und Leipzig, Mösle, 1784. 86 S., 1 Bl. 17 x 10 cm. Pappband der Zeit mit Rückenschild (etwas fleckig). Sehr seltene erste Ausgabe. - Petrik III, 578 - Bibliotheca Carpatica 4939. - Der Militärchirurg Georg Tallar untersuchte ab 1753 als Teil einer Inquisitionskommission im Auftrag der banatischen Landesadministration Vampirvorfälle in den rumänisch besiedelten Dörfern Klein Dikvan (heute Ticvaniu Mic), Sebell (wahrscheinlich Jebel bei Temesvár) und Kallatsa nördlich von Temesvár. Er war ein sehr erfahrener Chirurg, ausgebildet in Straßburg und seit über 18 Jahren bei verschiedenen österreichischen Regimentern vor allem am Balkan eingesetzt. Nach eigenem Bekunden war er bereits 1724 in Deva in Südsiebenbürgen und 1728 in Oburscha in der damals zum Habsburgerreich gehörenden Kleinen Walachei mit "vampiristischen" Vorfällen konfrontiert gewesen, bevor er im Banat tätig wurde. In drei Dörfern ließ Tallar Exhumierungen durchführen und untersuchte die Leichname von innerhalb der letzten drei Monate unter "verdächtigen" Umständen Verstorbenen. Als er keine Bestätigung für das Vorhandensein von übernatürlichen Einflüssen fand, erweiterte er sein Tätigkeitsfeld und wandte sich den Lebensumständen und Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung zu. Als Resultat sah er den Vampirwahn als ausschließlich die rumänische Bevölkerung betreffend, die unter dem schädlichen Einfluss von "Kalugern und orthodoxen Popen" stünde, welche die Gläubigen zum eigenen Machterhalt in Unmündigkeit und wahnhafter Furcht hielten. Dazu kämen einerseits die strengen und zeitlich überzogenen Fastengebote der orthodoxen Kirche mit dem ausschließlichen Konsum gekochten oder eingelegten Gemüses, was zu Mangelerscheinungen und Auszehrung führte, während andererseits die Völlerei zu den christlichen Festen den geschwächten Körpern noch weiter zusetzte. Aberglauben und krankheitsbedingte Halluzinationen, die Behandlung der Kranken durch Einschmieren mit dem Blut ausgegrabener Kadaver von Verstorbenen, die für Vampire gehalten wurden, sorgten für eine wirkungsvolle Basis des Vampirglaubens. - Titel mit altem Stempel einer Hamburger Gesundheitsbehörde, vorderer Innendeckel mit deren Exlibris des 19. Jahrhunderts. - Teilweise leicht gebräunt. - Sehr gutes Exemplar des seit Jahrzehnten nicht auf deutschen Auktionen nachweisbaren Werkes.

Schätzpreis: 2.000,00 €
Auktion 27 - Sammlung von ca. 800 Pressephotographien zu den Themen Kosmetik, Mode und Haushalt

Lot 154

Sammlung von ca. 800 Pressephotographien zu den Themen Kosmetik, Mode und Haushalt

Silbergelatine. Meist verso gestempelt und mit montierten Bildlegenden. Meist Hamburg, Conti-Press, teils auch Elisabeth Arden oder Marbert, 1950er-1970er Jahre. Blattmaße: meist 21 x 16 cm. Lose in 12 handschriftlich beschrifteten Stülpdeckelkartons (diese angestaubt, fleckig und aufgeplatzt). Stammen die Kosmetikphotos meist von Elisabeth Arden und Marbert, so stammen die Photos, die Neuheiten für Haus und Garten vorstellen, wieder hauptsächlich von den Photographen der Conti-Press. - Der Photograph Karl-Heinz Fremke (1907-1987) gründete 1949 in Hamburg seine eigene Bildagentur, die schwerpunktmäßig Ereignisse in Hamburg dokumentierte. Neben Fremke selbst, lieferten u.a. Gerd Heidemann und Peter Leibing Photos nicht nur an die Hamburger Presselandschaft. - Gewellt, teils etwas knickspurig, teils etwas verklebt und mit kleineren Randläsuren.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Tennis-Revue

Lot 155

Tennis-Revue

Jahrgang III. 6 Hefte in 1 Band. Mit sehr zahlreichen photographischen Illustrationen. Stuttgart, 1962. 34 x 24 cm. Schlichter Halbleinenband der Zeit. Vollständiger Jahrgang, sehr gut erhalten.

Schätzpreis: 300,00 €
Auktion 27 - Schmidt, Berthold

Lot 156

Schmidt, Berthold

Erinnerungsalbum der "Schule für Tanz, Gymnastik und Bewegungschöre" Berthold Schmidt für die langjährige Schülerin Kati Hoch. Mit ca. 130 gesteckten Original-Photographien. Vintages. Silbergelatine. Berlin, 1939-43. Bildgrößen: zwischen 2,5 x 2 cm und 23,5 x 17,5 cm (meist Mittelformat 7 x 6,5 cm). Auf den Trägerkartons mit weißem Stift beschriftet. Pappalbum der Zeit (21,5 x 30 cm) mit Kordelbindung (bestoßen, Kanten teils geplatzt). Die in der Kurfürstenstraße 19 ansässige Schule lehrte moderne Gruppen-Bewegungsspiele mit Spezialkursen für Theater und Oper. Das Album beginnt mit einem großformatigen Porträt Schmidts im Sprung (von Otto Rösner, 1930), rückseitig blattgroßes eigenhändiges Neujahrsschreiben Schmidts für "Kati" mit Unterschrift vom Dezember 1932. Die junge Frau ist auf mehreren Photos in Aktion zu sehen, beiliegend ferner 2 Bildpostkarten von Angehörigen der Palucca-Hochschule Dresden an Kati Hoch aus dem Jahr 1949. - Gezeigt sind Übungssaal der Schule 1930, Bewegungs-, Spannungs- und Tanzstudien mit den Namen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Sport auf dem Zeesener Gelände 1934, Strandsport auf Hiddensee 1936, Variété-Aufführung in der Neuen Philharmonie 1937, Gymnastik auf dem Agfa-Sportplatz 1938, Agfa-Weihnachtsfeier im Clou 1938, Agfa-Sportfest 1939, großes Porträt von Harald Kreutzberg, abschließend Serie von 17 Tanzstudien einer Frau in weißer Robe (wohl Kati Hoch), 1943. - Einige Kartons und etliche Photos lose, wenige offenkundig fehlend, die Bilder gut erhalten.

Schätzpreis: 450,00 €
Auktion 27 - Rockstroh, Heinrich

Lot 157

Rockstroh, Heinrich

Mechanemata oder der Tausendkünstler. Eine reichhaltige Sammlung leicht ausführbarer physikalischer Experimente und mathematischer, physikalischer, technischer und anderer Belustigungen. Mit 5 (2 gefalteten) Kupfertafeln. Berlin, Amelang, 1831. XVI, 344 S. 17,5 x 11 cm. Bedruckter Original-Pappband (Ecken bestoßen, Gelenke beschabt). Huber 2214. - Umfangreiche Sammlung von Experimenten und Zaubertricks. - Teils etwas gebräunt.

Schätzpreis: 360,00 €
Auktion 27 - Bernhardt, Director

Lot 158

Bernhardt, Director

Affen-Theater. Während unseres Aufenthalts hierselbst. Das rühmlichst bekannte niederländische Affen-Theater und Kunst-Reiterei en miniature, bestehend aus 30 vierfüßigen Künstlern und 6 japanischen Pferden. Ankündigsplakat. Mit 3 Holzschnitten. Eisleben, Druck von Fr. Klöppel, um 1870. 36,5 x 22 cm. Der Affenzirkus von R. Bernhardt ist in lokalen Anzeigen zwischen ca. 1862 und 1878 nachweisbar, Gastspiele erfolgten teils zusammen mit F. Lorgie und "Herrn Baron". - Schwach gebräunt, kleine Flecken im Rand, links unten ein Wasserrand bis in den Text.

Schätzpreis: 450,00 €
Auktion 27 - Mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung

Lot 159

Mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung

wird heute Sonntag, den 5. Januar 1840 eine Vorstellung im Saale zum schwarzen Adler mit einer orientalischen, transportablen Gasbeleuchtung zu geben die Ehre haben: Der russische Feuer-König Paul Schwarzenberg aus Taganrog in Rußland und Carl Coppal, der Wiener Klischnigg, Akrobat. (München), 5. Januar 1840. Plakat mit typographischem Text und 5 Holzschnitten, die Artisten darstellend. Blattgröße: 59,5 x 45,5 cm. Paul Schwarzenberg führt heiße Kunststücke vor: Er wird ein glühendes Eisen mit den Zähnen abbrechen, geschmolzenes Blei im Mund erkalten lassen, barfuß in lodernden Flammen stehen und in geschmolzenem Blei und ähnliches mehr. Carl Coppal hingegen führt erstaunliche akrobatische Kunststücke auf. Besonders hingewiesen wird auch auf die moderne Gasbeleuchtung. - Zweifach gefaltet, zahlreiche Knicke, kleinere teils geklebte Einrisse und Randläsuren, etwas fleckig und gebräunt.

Schätzpreis: 450,00 €