Lot 8 / Auktion 24
Eckermann, Johann Peter
Lot 8 / Auktion 24
Eckermann, Johann Peter
Eckermann, Johann Peter. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Eckermann". Weimar, 29.VII.1842. 3 S. und Adresse mit kleinem Siegel auf einem Doppelblatt. 26 x 21 cm. In altem Sammlungsumschlag.
An Theodor Mundt in Berlin, sein "theurer Freund", der ihm durch sein "liebes Briefchen eine rechte Freude gemacht" hat. "Ich habe die ganze Zeit her gekränkelt besonders an einem fatalen Magenschmerz der sehr hartnäckiger Art zu seyn scheint. Mein Plan ist vorläufig an dem Erbgroßherzog gescheitert, der mit mir nächsten Winter allerlei treiben will und dem ich habe die Hand darauf geben müssen vorläufig noch nicht von hier zu gehen." - Über Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (1818-1901), dessen liberale Einstellungen Weimar zu einem Zufluchtsort für verfolgte Schriftsteller werden ließen: "Er ist ein vortrefflicher junger Fürst von dem für die Literatur viel Gutes zu erwarten ist, und den ich recht lieb habe. Ich war diese Zeit einige mal mit ihm in Ettersburg, wo ich denn auch im Walde stundenlang mit ihm umherstreifte. Es war auch von Ihnen die Rede und es freute mich zu hören daß Ihre Persönlichkeit den günstigsten Eindruck auf ihn gemacht, wie dieß denn auch nicht anders seyn konnte." - Eckermann versichert, für die von Mundt herausgegebene Zeitschrift "Der Pilot" weiterhin zu werben. Er selbst habe "eine recht bedeutende Lectüre gehabt in den Souvenirs de la Terreur von George Duval ... Vortrefflich!" - Erwähnt ferner Besuche des Novellisten (Heinrich) Wenzel sowie des Fürsten Pückler, "eine in hohem Grade interessante Persönlichkeit". Er grüßt Mundts Frau herzlich und schließt: "Sie sind mir beide in den wenigen Augenblicken recht werth geworden und so dürfte denn wohl die Nachwirkung dieser Begegnung von Dauer seyn." - Außenränder etwas ausgefranst, kleiner Ausriss durch die Siegelöffnung, sonst wohlerhalten.
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