Lot 110 / Auktion 26 – NACHVERKAUF
Kollwitz, Käthe. Selbstbildnis. Bronze, patiniert, auf Muschelkalk-Sockel. Signiert mit mitgegossenem Namenszug in handschriftlicher Form hinten an der linken Halsseite “Kollwitz” sowie mit der gestempelten zweiteiligen Marke der Bildgießerei Hermann Noack “H. NOACK” und “BERLIN” hinten am Halsansatz. Entwurf: 1926-36, posthumer Sandguss nach 1970. Maße: 37 x 28 x 22 cm. Sockel: 20 x 19,5 x 7,3 cm.Vgl. Seeler 26 III. B – Timm 30. – Das einzige plastische Selbstportrait von Käthe Kollwitz (1867-1945) zeigt die etwa sechzigjährige Künstlerin. Kollwitz, die einige Jahre an der Plastik arbeitete, tat sich laut eines Tagebucheintrages vom Dezember 1928 schwer mit dem Werk: “… Bin zurzeit wieder an meinem plastischen Selbstbild, fluchend und schimpfend, denn die damit vertane Zeit steht nicht in einem Verhältnis mit der Wichtigkeit des Objekts. Doch komme ich nicht los, jeder Tag endet mit einer Illusion und jeder nächste beginnt mit wütender Depression.” (Bohnke-Kollwitz, Jutta (Hrsg.): Käthe Kollwitz. Die Tagebücher, Berlin 1989, S. 628). – Der posthume Sandguss aus der Bildgießerei Hermann Noack wurde möglicherweise für die Galerie Vömel gegossen, das mit schwarzem Filzstift auf dem Sockel aufgebrachte Datum “25.3.75” könnte demnach das Kaufdatum bezeichnen. – Die braune Patinierung teils oxidiert, partiell leicht berieben, der untere Teil des Sütterlin-Z der mitgegossenen Signatur nicht ausgeführt, die Gießerstempel etwas verschlagen (“BERLIN” eher mittig angebracht und teils nachgezogen), innen mit Rückständen des Formsandes, die vom Haupteisen in der Gusswand zurückgelassene Öffnung in der Schädeldecke wurde mit einem Flicken verschweißt. Der Sockel an den Kanten etwas bestoßen, kratzspurig und fleckig. – Die Provenienz: Aus dem Nachlass von Ben Wagin.
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