Lot 627 / Auktion 27 – ARCHIV

Clauss, Erich

Ergebnis 650,00 €

Lot 627 / Auktion 27 – ARCHIV

Clauss, Erich

Bauhaus - - Clauss, Erich. Der große und der kleine Klaus. Bildbaukasten. Mit zahlreichen farbigen Filzstückchen, 1 Vorlagenheft, 1 Bildrahmen mit grauem Auflegegrund und 1 Pinzette. In der farbig bedruckten Original-Schachtel. Georgenthal, Schmidt & Co., um 1930. 6 Bl. (Vorlagenheft 1). Kasten: 28,5 x 21,5 x 5 cm (beide Seitenteile des Stülpkartondeckels fehlen, die Schachtel insgesamt gebräunt und fleckig, etwas berieben, bestoßen und mit Klebebandspuren).
Sehr seltenes Legespiel, von Konstruktivismus und Bauhaus beeinflusst. Mit den in verschiedenen geometrischen Formen ausgestanzten Filzstücken (in Rot, Grün, Braun und Weiß) und einer Metallpinzette konnten farbige Ornamente und Bilder wie Rotkäppchen, Der große und der kleine Klaus, Ballspielender Clown, Kinderspielzimmer u.a. gelegt werden. Die Bauanleitung wurde auf die Innenseite des Kastendeckels gedruckt. - Vom Entwerfer Clauss, über dessen Leben man sonst nichts weiß, stammt noch ein weiteres, sehr originelles Spiel, die "Raummühle". Noch in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg ist Clauss als Buchillustrator nachweisbar, sein Name ist aber zuvor weder in der Liste der Bauhaus-Studenten noch in der der Burg Giebichenstein verzeichnet, auch als Werbegraphiker ist er in der einschlägigen Literatur (etwa bei Wienkötter) nicht aufgeführt. Das Archiv der Firma Schmidt (heute: Steiner Spielwarenfabrik) brannte 1955 aus, sodass keinerlei alte Unterlagen mehr vorhanden sind. Eigentlich war die Firma vor allem für ihre Puppen bekannt, die beiden genannten Spiele gehörten zu den einzig bisher nachweisbaren Spielwaren der Firma jenseits der Puppen-Produktion. - Mit dem Vorlagenheft I, das Clauss als Entwerfer nennt und auf dessen Rückseite weitere Kästen zur Erweiterung als in Vorbereitung befindlich erwähnt wurden. Erschienen sind diese Erweiterungen aber wohl nicht. - Ohne die Aufstellvorrichtung aus vier zusammensteckbaren Karton-Stanzteilen und die 3 Blätter mit Bleistiftskizzen, Filzstücke nicht auf Vollständigkeit überprüft, die weißen Filzstücke meist etwas gebräunt, sonst der Filz aber frisch, Innendeckel mit Kritzelei, Umschlag des Vorlagenheftes am Rücken gerissen, gebräunt, fleckig und mit überklebten Randeinrissen, die Rückwand des gerahmten Auflagegrundes auf der Rückseite unschön mit Klebeband befestigt.

Dieses Los ist differenzbesteuert. Auf den Zuschlagspreis fallen 30% Aufgeld an. Die Mehrwertsteuer ist enthalten aber nicht ausweisbar nach §25a UstG.