Auktion 25

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Lot 9 Verkauft

Handschriftlicher "Erb Kauf Contract"

Handschriftlicher “Erb Kauf Contract” über das Rittergut Hermsdorf an der Spree (Lohsa). Ebendort, 19.VIII.1818. 16 Bl., mit Ausnahme des letzten beidseitig beschrieben. Kanzleikursive in brauner Feder. 34 x 21,5 cm. Kordelheftung. Verkäufer war Gotthelf Heinrich Christian von Minckwitz, Käufer Johann Gotthelf von Standtfest, Gutsbesitzer von Kaup(p)la, Commerau und Jetscheba. Als Kaufpreis waren insgesamt 36.000 Taler an verschiedene, genau aufgeschlüsselte Empfänger zu entrichten. – Eine von zwei Ausfertigungen, die Original-Unterschriften auf Bl. 14v mit Textverlust recto ausgeschnitten. Die beiden letzten Blätter mit Zusammenfassung, zwei Unterschriften wohl des Notars und Protokollanten sowie papiergedecktem Siegel. – Etwas gebräunt und stockfleckig.

Zuschlag: 200,00 €

Lot 8 Nachverkauf

Hemingway, Ernest

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Papa" sowie eigenhändig adressierter Briefumschlag. Mit 3 kleinen Kreiszeichnungen (Küssen) unter der Grußformel. Finca Vigia, San Francisco de Paula, Cuba (rot gedruckter Briefkopf), 25.IX.1958. 2 S. auf 2 einseitig mit blauer Füllfeder beschriebenen Bl. dünnen Luftpostpapiers. 28 x 21,5 cm, der Umschlag: 10,6 x 24 cm. Sehr schöner Altersbrief, adressiert an seinen ersten Sohn John H(adley) Hemingway (1923-2000) in San Francisco. - Ernest Hemingway lebte seit 1939 auf Kuba, ab 1945 mit seiner vierten Ehefrau Mary Welsh. 1960 musste er das Landgut Finca Vigia aus gesundheitlichen Gründen verlassen und erschoss sich 1961 in Ketchum (Idaho). Er spricht seinen gemeinhin "Jack" genannten Sohn mit dem afrikanischen Namen "Bem" (Frieden) an: "Dear Bem. Thanks for the letter with gen or gig. Sorry trip was such a bitch and delighted you are going good in S.F. Sorry Mary wrote. She was upset at me sweating out cables to you and to Gregory (Hemingways jüngster Sohn "Gig") with no answers. Gregory left no change of address ... so checks sent him registered had been returned after you left. Then I got a bill forwarded from K.W. for new psycho treatments. He cabled 2 weeks ago acknowledging checks and saying letter wrote. No letter of course ..." - Hemingway berichtet von seinen Plänen für den Herbst: "Very happy things are shaping so well out there. We hope to get away from here the first of next week. Weather been as hot many days as when you left. Mary been laid up five weeks with bad virus flu getting OK now. Too late now for Spain or Africa so will get out west for a while ... It's too late now to fish but will try to get some shooting. I'm stale as a goat ..." - Literarisches: "Signed the books for Frank Aldrich and paid one taxi driver, old man, whose story seemed plausible. Hope it was." - Nachschrift unter den gezeichneten Küssen: "Dog is fine. He will be OK. with René while we are gone ... He's very well and cheerful and did a wonderful thing: He bit Sinsby really well in the hand under perfect circumstances." - Der Umschlag an die Geschäftsadresse von John H. Hemingway mit Vermerk "Personal" adressiert, Poststempel Habana, 26.IX.1958. - Umschlag mit geringfügigen Versandspuren, der Brief tadellos erhalten.

Nachverkaufspreis: 4.000,00 €

Lot 7 Verkauft

Sammlung von 14 handschriftlichen Gebetbüchern

in deutscher, lateinischer (1) und verschiedenen slawischen (6) Sprachen. Mit 2 gestochenen und kolorierten Kreuzwegzyklen sowie zahlreichen eingemalten Initialen, Überschriften, Bordüren Kopf- und Schlussstücken. Deutschland und Osteuropa, 1691-1874. 9,5 x 6 cm bis 22,5 x 18 cm. Meist Lederbände der Zeit (4 in Lederschubern), teils mit etwas Vergoldung oder Blindprägung (Gebrauchsspuren). Die früheste Sammlung "Schöne Gebett" 1691 datiert, später fortgeführt und 1806 in grünes Leder mit reicher Vergoldung, roten Herzapplikationen und gepunztem Goldschnitt gebunden, dazu Schuber mit roten Auflagen und gewebtem Zugband. - Ein 1819 datiertes Gebetbuch "Poboznost" in schwarzem Leder mit deutschen Kreuzwegskupfern und feinem figürlichen Buchschmuck in brauner Feder. - Ein weiteres von 1844 "gewidmet für ein Frauenzimmer" in bunter rustikaler Aquarellmalerei illustriert, ebenso das 1808 geschriebene "Blumen-Gärthlein" im Samtband, dieser geklebt und ohne die ursprüngliche Metallauflage. - Teils gebräunt und fingerfleckig, ein Band mit Tintenfraß, sonst innen gut erhalten.

Zuschlag: 1.600,00 €

Lot 6 Nachverkauf

Middendorff, Wilhelm

Vorübungen zum Figurenerfinden. Gang zum Zeichnen im Netz. Eigenhändiges Manuskript, inliegend in einer Broschüre mit Middendorffs Besitzvermerk auf dem Umschlag. Mit etlichen Beispielskizzen in Feder und Bleistift. Zugangsvermerk neben der Unterschrift: Keilhau 1847. 8 eng in brauner Feder beschriebene Seiten. 20,5 x 13,5 cm. 2 lose Bögen. Middendorff (1793-1853) war langjähriger enger Mitarbeiter Fröbels in Keilhau, Zeugnisse von seiner Hand sind selten. - Das vorliegende Manuskript spiegelt den von Fröbel entwickelten Zeichenlehrgang auf einer Schiefertafel mit Gitternetz wider. Middendorff beginnt mit den Abschnitten A und B für senkrechte und waagerechte Linien, unter C folgen umfangreiche Kombinationen wie Winkel, Winkelflächen, Erweiterung auf schiefe Linie und Kreise bis hin zu einer kristallartigen Struktur (diese in Bleistift). Am Schluss Zusammenfassung "Gang und Gesetz des Figurenerfindens" in 27 Unterpunkten. Fröbel selbst hatte 1826 in seiner "Menschenerziehung" lediglich elementare Anfangsübungen vorgestellt, das eigentliche "Erfinden" blieb dem nicht erschienenen zweiten Teil vorbehalten. Middendorffs Manuskript fasst den gesamten Lehrgang gedrängt und durch Figuren veranschaulicht zusammen. - Etwas gebräunt, wohlerhalten. - Eingelegt in: Franz Keller. Spinoza und Leibnitz über die Freiheit des menschlichen Willens. Erlangen 1847. 78 S., 1 Bl. Bedruckter Original-Umschlag (Rücken mit kleinen Fehlstellen, etwas fleckig). - Ecken durchgehend verknickt.

Nachverkaufspreis: 500,00 €

Lot 5 Verkauft

Eliot, Thomas Stearns

Sammlung von 3 maschinenschriftlichen Briefen mit Unterschrift und eigenhändigen Zusätzen, 12 Briefen seiner Frau Valérie, weiteren Korrespondenzen und Beilagen. Ca. 1924-93. Verschiedene Formate. In privater Leinenkassette. Gepflegtes kleines Archiv, zusammengestellt durch den Freiburger Eliot-Forscher und Bibliothekar Gerd Schmidt. - Enthält: T. S. Eliot. Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift, kurzer eigenhändiger Nachschrift sowie eingefügten Akzenten. London, 31.III.1924. 1 S. 26 x 18,5 cm. - In französischer Sprache an Jacques Rivière, Direktor der "Nouvelle Revue Francaise". Dankt für "l'envoi du précieux inédit de Proust" und, auch im Namen der Vicomtesse Rotheremere, "pour tous les soins que vous avec pris pour nous". Mit Briefkopf von "The Criterion. A Quarterly Review". - T. S. Eliot. Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift und kurzem eigenhändigen Zusatz. London, 1.III.1956. 1 S. (Grußformel und Unterschrift auf der Rückseite). 20 x 17,5 cm. - Englisch auf Briefpapier von Faber & Faber an Ronald Gregor Smith, The Athenaeum, London. Hofft für ein Abendessen "a date in two or three weeks (not Holy Week, however)" ausmachen zu können (eigenhändig). Diktiert den Grund der Verzögerung in die Maschine: "I have been for over a month in a nursing home and am now convalescing at home, but am not yet allowed out of doors ...". - T. S. Eliot. Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift und eigenhändiger Nachschrift. London, 22.XI.1957. 1 S. 20 x 17,5 cm. - Auf Briefpapier von Faber & Faber an einen deutschen Autographensammler. "I almost never write with a pen since for many years I have suffered from a writer's cramp ...". Eigenhändig: "I hope this brief specimen of my handwriting will suffice." - Valérie Eliot, seine Sekretärin, seit 1957 zweite Frau und Nachlassverwalterin (1926-2012). 12 maschinengeschriebene Briefe mit Unterschrift, 1 eigenhändigen Nachschrift sowie allen Umschlägen. London, 1970-88. Zusammen ca. 12 S. 20 x 15 cm bis DIN A4. - Mit einer Ausnahme in englischer Sprache an Gerd Schmidt, auf Bögen mit privatem Kopf (meist Kensington Court Gardens) oder von Faber & Faber. Beantwortet Anfragen zur Publikation von Gedichten und Briefen aus dem Nachlass. Dankt im April 1984 "excited" für eine Kopie von Eliots obigem Brief an Rivière, "because I have been pursuing my husband's letters to Rivière for many years without success and had begun to fear that he would not appear in the Correspondence". Mai 1984 dann Dank für Mitteilung von Eliots Brief an Gregor Smith, Juli 1985 Anfrage zu Eliots Briefwechsel mit E. R. Curtius, Dezember 1987 die korrigierende Mitteilung, "that 'Casey Jones' was not written by my husband. It is a popular American folk ballad that TSE used to enjoy singing!". - Erwähnt ferner folgendes Schreiben: Laurence Binyon, Dichter und Kunsthistoriker, enger Freund von Ezra Pound. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Streatley, Berks., 18.VII.1941. 2 S. 19,5 x 14 cm. - An den Schriftsteller Robert Nichols über Reaktionen auf seine jüngste Gedichtveröffentlichung ("The North Star"): "T. S. Eliot, by the way, admires Angkor ... and in Hospital most. He wanted to have the book published by his firm, but Macmillan wouldn't allow it. In writing to me he was very modest about his own work - wondering if his 'experiments' are really any good, etc.". - Ferner: Maschinengeschriebener Brief von Erhart Kästner, eigenhändiger Brief von Eva Hesse und eigenhändige Karte von Hugo Friedrich an Schmidt, 1967-75. - 3 Schmidt eigenhändig gewidmete Sonderdrucke von Alfred Weber (1) und Donald Gallup (2) zu Eliot und Pound, 1968-92. - Weitere Beilagen, darunter einige teils großformatige Abzüge von Photoporträts Eliots (u.a. National Portrait Gallery). - Sehr gut erhalten.

Zuschlag: 1.200,00 €

Lot 4 Verkauft

Che Guevara, Ernesto

Eigenhändiges Schreiben mit Absenderangabe "Comandante Ernesto che Guevara" und Unterschrift "che". Havanna, 3.XI.1961 ("Ano de la educacion"). 1 S. Schwarzer Kugelschreiber auf steifem, rückseitig lackiertem Papier. 23,5 x 16,5 cm. Hastig auf Gelegenheitspapier verfasste Nachricht an Luis de la Fé Miguez im Ministerium für Industrie. - "Como jefe de Personal de este ministerio, usted vea obligado a cumplir la legislacion vigente. Hasta este presente usted no ha cumplido, por lo que le comunico ... para esta, me lo haga llegar de immediamente, para lo cual tiene el dia para esto, o tomare medidas serias con usted y comunicare al consejo de direccion. Revolucionamente ...". - Beiliegend: Original-Photographie von der Empfangsparade für Che Guevara in Uruguay 1961. Vintage. Silbergelatine, rückseitig handschriftliche Bezeichnung und Archivstempel der Revista Tricontinental. - Das Schreiben schriftseitig mit schwacher Feuchtigkeitsspur im linken Rand, rückseitig etwas stockfleckig, Photo etwas verknickt.

Zuschlag: 1.400,00 €

Lot 3 Verkauft

Einzelblatt aus einem Antiphonar

Lateinische Handschrift auf Pergament, beidseitig beschrieben. Mit 2 großen, reich durch Blatt- und Maßwerk gefüllten Rechtecksinitialen (11 x 11-14 cm). 16./17. Jahrhundert. Breite Rotunda sowie Quadratnoten auf 5 roten Linien. Blattgröße: 63 x 45 cm. Schriftspiegel: ca. 56 x 38 cm. Etwas knitterig, am Kopf kleiner Dreiecksdefekt. - Dazu: Weiteres Einzelblatt aus einem etwa zeitgleichen lateinischen Antiphonar auf Pergament. Mit 1 großen, reich verzierten, jedoch abgeblassten Rechtecksinitiale. Blattgröße: 62 x 50 cm. Schriftspiegel: ca. 56 x 40 cm. - Unterrand bis zum Notensystem beschnitten, eine Seite gebräunt und fleckig.

Zuschlag: 200,00 €

Lot 2 Verkauft

Einzelblatt aus einem Antiphonar

Lateinische Handschrift auf Pergament, beidseitig beschrieben. Mit 4 mehrzeiligen Initialen in Rot und Blau mit feinem Federwerk. 15./16. Jahrhundert. Zierliche Textualis, Quadratnoten auf 4 roten Linien. Blattgröße: 31,5 x 23,5 cm. Schriftspiegel: 27,5 x 18,5 cm. Etwas fleckig und unter Verlust einzelner Buchstaben und Noten abgegriffen, 2 Quetschfalten mit winzigen Ausbrüchen, dennoch reizvolles Blatt.

Zuschlag: 200,00 €

Lot 1 Nachverkauf

Doppelblatt aus einem Antiphonar

Doppelblatt aus einem Antiphonar. Lateinische Handschrift auf Pergament, 4 beschriebene Seiten. Mit 2 großen Federwerksinitialen in Rot und Blauviolett sowie 1 Bandwerksinitiale in Braun und Grün. 16. Jahrhundert. Braune und rote Rotunda mit roten Verbindungsbalken, Quadratnoten auf 4 roten Zeilen. Blattgröße einfach: 54 x 40 cm. Schriftspiegel: 40 x 26 cm. Die beiden Außenblätter einer insgesamt 4 Bl. umfassenden Lage (römisch num. 171 und 174). – Innenseiten mit den Initialen gebräunt und angestaubt, Außenseiten frisch, offenbar über lange Zeit in verkehrter Faltung gelagert.

Nachverkaufspreis: 240,00 €