Lot 29 / Auktion 24

Valentini, Francesco

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Lot 29 / Auktion 24

Valentini, Francesco

Valentini, Francesco. Lettere ad un Amico Concernenti degli Schiarimenti sulle Regole della Lingua Italiana ad uso degli Studiosi di questa favella. Vorläufige, vom Druck abweichende Reinschrift, für Gustave de Meuron vielleicht eigenhändig angefertigt. Berlin, August-November 1817. 3 Bl., 105 S. 24 x 19,5 cm. Regelmäßige Kursive in brauner Feder, wenige kleine Ergänzungen, einfache Seitenrahmen, alle "Lettere" in derselben Hand paraphiert. Grauer Original-Seidenband, Vorderdeckel mit schwarzgeprägter Widmung, Deckelbordüren, Goldschnitt, rosafarbene Lackpapiervorsätze (verstaubt, etwas fleckig und berieben, Rücken stärker).
Valentini (1789-1862) wirkte nach Teilnahme an Napoleons Russland-Feldzug ab 1812 als Lehrer des Italienischen in Berlin, 1825 ernannte Friedrich Wilhelm III. ihn zum königlichen Professor seines Fachs. 1836 gründete Valentini die Berliner "Società Italiana", nach 1848 lebte er als lokale, von Fontane und Menzel erwähnte Berühmtheit in Freienwalde. - Die von Unger gedruckten "Lettere", Valentinis zweites Werk, erschienen 1818 im Selbstverlag. Eine ausführliche Beschreibung des derzeit lediglich in zwei italienischen Bibliotheken nachweisbaren Bandes lieferte A.-K. Gärtig 2016 in "Deutsch-italienische Lexikographie vor 1900. Die Arbeiten des Sprach- und Kulturmittlers Francesco Valentini", S. 105-110. Die vorliegende Handschrift trägt am Kopf der Widmung (und auf dem Vorderdeckel) den Namen Meurons, nach Gärtig ist ihm auch der Druck zugeeignet. Die Handschrift umfasst von mindestens zehn "Lettere" des Druckes vorläufig nur die ersten acht, gefolgt allerdings von einem bei Gärtig nicht erwähnten "Vocabulario poetico" (S. 76-105, ital.-französisch). Dieses wird in "Lettera VIII ed ultima" unter dem 17. November ("9mbre") mit den Worten angekündigt: "Io ho ricevuto quest'oggi dal mio copista il Vocabulariuccio poetico, a lei promesso nell' ultima (lettera) mia." Die im Druck vorgenommene Einteilung in acht Hefte ist hier erst durch die Schlussnoten "Fine del I.o quaderno" bzw. "del II.o quaderno" (S. 17/35) angedeutet. Der erste Brief ist auf den 15. August, die Vorrede auf den 8. Oktober 1817 datiert. - Der Widmungsempfänger (1779-1830) absolvierte die Berliner Militärakademie, nahm an den Befreiungskriegen teil und wechselte 1817 in den preußischen diplomatischen Dienst, vielleicht war das der Anlass seiner Sprachstudien. - Provenienz: Laut beiliegendem Notizzettel wurde der Band 1970 im Archiv der mit Meurons verschwägerten Familie de Pury zu Fontaines im (preußischen) Kanton Neuchâtel aufgefunden. - Etwas gebräunt und fleckig, sonst sehr gut erhalten.

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