Lot 334 / Auktion 26

Holmead (das ist Clifford Holmead Phillips)

Lot 334 / Auktion 26

Holmead (das ist Clifford Holmead Phillips)

Holmead (das ist Clifford Holmead Phillips). Deux Soeurs. Öl auf Holzplatte. Signiert unten links, monogrammiert und datiert unten rechts, verso auf der Holzplatte signiert und datiert. 1971. Bildgröße: 92 x 76 cm. Gerahmt: 113 x 97,5 cm.
Vgl. Moeke 2013, S.149. – Holmead (1889-1975) durchlief zunächst von 1908 bis 1912 eine handwerkliche Ausbildung in der Möbelfabrik seines Vaters. Nach Beendigung derselben konnte er erstmals nach Europa reisen, wo er vor allem in Frankreich, Italien, England und Deutschland die Museen besuchte, was ihn tief beeindruckte. So tief, dass er beschloss, sich selbst der Malerei zuzuwenden. Dies allerdings nicht in einem Studium, sondern er bildete sich autodidaktisch. So waren die Jahre zwischen 1913 und 1924 gekennzeichnet von zahlreichen Museums-, Galerien- und Ausstellungsbesuchen in ganz Amerika und ab 1920 war er verschiedenen Künstlerkolonien angeschlossen, schon 1923 konnte er erstmals einige Werke in Provincetown zeigen. Doch ihn zog es wieder nach Übersee und so fand er sich 1924 in Europa wieder, wo er bis 1931 überwiegend in Belgien lebte. Von dort aus besuchte er häufig Paris, verbrachte die Wintermonate aber in Amerika. Die Pariser Aufenthalte änderten seinen Stil, er wandte sich nun der expressiven Malerei zu, seinen Stil bezeichnete er selbst als “Crude Expressionism”. 1926 konnte er in der Pennsylvania Academy of the Fine Arts Werke zeigen und in der Pariser Galerie Bernheim-Jeune fand im Jahr darauf Holmeads erste Einzelausstellung in Europa statt, sie wurde sein Durchbruch. Werke von ihm waren bis 1933 in der New Yorker Montcross Gallery, im Brooklyn Museum NY, im Detroit Institute of Arts und in der Pariser Galerie Durand-Ruel zu sehen. Auch die Münchner Galerie Heinemann zeigte seine Bilder, denn der Künstler war 1933 nach München übergesiedelt. Während der Jahre 1936 bis 1938 hielt er sich in Stockholm, Amsterdam und Den Haag auf, bevor er sich erneut in Belgien niederließ. Ende der 1930er Jahre ging er dann nach Oslo, doch da am Eröffnungstag seiner Ausstellung 1940 die deutschen Truppen in Norwegen einmarschierten, bedeutete dies das Ende von Holmeads Aufenthalt in Europa. Er ging zurück nach Amerika, wo er sich zunächst in einer Krise befand. Erst nach 1945 fand er neue Kraft und begann vereinzelt schon in seiner ihn später kennzeichnenden Spachteltechnik zu arbeiten. Nach einem Schlaganfall Anfang der 1960er Jahre war dies die einzige Möglichkeit für ihn noch künstlerisch tätig zu sein. Doch die Sehnsucht nach Europa ließ den Künstler nicht los, 1956 kehrte er zurück nach Belgien, wo er nach reichem Schaffen im Jahre 1975 in Brüssel verstarb. – Vier Jahre vor Holmeads Tod entstanden unsere liebreizenden blonden Schwestern in pastos gespachteltem Rot und Blau. Aus ihren Gesichtern, die die für den Künstler so typischen weit auseinanderstehenden, fast knopfartigen Augen aufweisen, spricht nicht nur Charme, sondern auch ein gewisser Witz. Die beiden Schwestern haben dem Maler vermutlich aber nie selbst Modell gestanden, vielmehr gestaltete er seine späten Werke nach schnellen Skizzen, die er dann im Atelier auf die Leinwand brachte. – Partiell etwas berieben, angegilbt und angestaubt, der Rahmen leicht berieben, die Kanten stärker. – Provenienz: Aus der Sammlung Alfred Moekes. – Aufgrund der Größe muss der Transport vom Käufer organisiert werden.

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