Kategorie / Auktion 25

Geschichte

Lot 131 Verkauft

Chladni, Johann Martin

Einleitung zur richtigen Auslegung vernünfftiger Reden und Schriften. Mit Frontispiz und Titelvignette in Kupferstich von F. Schönemann. Leipzig, Lanckisch Erben, 1742. 39 Bl., 600 S., 12 Bl. 16,5 x 10 cm. Halblederband der Zeit mit oxidierter Rückenvergoldung (Kapitale defekt, Bezugsfehlstellen an den Ecken des Vorderdeckels). Erste Ausgabe, selten. – Hermeneutisches Werk, als Markstein der modernen Geschichtsschreibung 1969 nachgedruckt. Chladni stellt erstmals den Autoritätsanspruch subjektiver Geschichtsschreibung in Frage. Sie stelle notwendig eine Auswahl und Bewertung der Ereignisse dar, einen perspektivischen “Sehe-Punkt”, den es für objektive Erkenntnis zu berücksichtigen gälte. – Kleiner, etwas verwischter Schwarzstempel am Titel, geringfügige Feuchtigkeitsspuren im Rand der ersten und letzten Bl., sonst gutes Exemplar.

Zuschlag: 240,00 €

Lot 130 Verkauft

Chevreau, Urbain

Histoire du monde. Quatrième édition, revûe, corrigée & augmentée ... jusqu'à l'Empereur Charles VI. à present regnant ... par Mr. l'Abbé de Vertot. 8 Bände. Mit gestochenem Porträt und Frontispiz. Rotterdam, J. D. Beman, 1722. 16 x 10 cm. Geglättete Lederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und Rückenschildern (Deckel teils mit etwas Wurmfraß). Aktualisierte Ausgabe, erstmals 1686 erschienen. - Streckenweise etwas gebräunt, sonst schöne Reihe mit gestochenem Exlibris der Familienbibliothek Juel auf Valdemars Slot in allen Bänden.

Zuschlag: 240,00 €

Lot 129 Verkauft

Stirner, Max

Der Einzige und sein Eigenthum. Leipzig, Wigand, 1845. 491 S., 1 Bl. 21 x 13,5 cm. Leinwandband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (Bezug teils verfärbt, vorderes Gelenk etwas eingerissen). Seltene erste Ausgabe. - Borst 2187 - Houben I, 577-81 - Stammhammer I, 241. - "Das Werk fällt aus der junghegelianischen Literatur als nonkonformistische Einzelerscheinung, als ein 'praktischer Unsinn' (M. Hess), heraus und wurde, zunächst als Sensation empfunden, nach kurzer, heftiger Polemik vergessen, bis es nach Jahrzehnten in den Theorien einer herrschaftslosen Gesellschaft wieder auftauchte." (Kindler XV, 1031). - Exlibris auf Vorsatz, Name auf Titel, 6 kleine Anstreichungen in Rot, 6 Randanmerkungen in Bleistift, 2 alte Randanmerkungen in Tinte, teils leicht gebräunt, die letzten Blatt mit schwachem Wasserfleck im unteren Rand.

Zuschlag: 2.600,00 €

Lot 128 Nachverkauf

Rocker, Rudolf (Hg.)

Rocker, Rudolf (Hg.). Germinal. Magazin für anarchistische Weltanschauung (Jiddisch). Jahrgang 1-4 mit 49 (von 61) Ausgaben. Mit 1 illustrierten Titel, 2 montierten photographischen Abbildungen und vereinzelten Textabbildungen. London und Leeds, 1900-1907. 28 x 22 cm (3 Jahrgänge) und 24 x 16 cm. Leinenband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (berieben, bestoßen und fleckig, Gelenke angeplatzt) und Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (berieben und bestoßen). Die ersten vier kompletten Jahrgänge der sehr seltenen jiddischsprachigen anarchistischen Zeitschrift, die von dem deutschstämmigen Anarchisten Rudolf Rocker (1873-1958) in England herausgegeben wurde. – Umfasst: Jahrgang 1: Heft 1-20, 16.3.1900-August 1902. – Jahrgang 2: Heft 1-5, September 1902-März 1903. – Jahrgang 3: Heft 1-12, Januar 1905-Dezember 1905. – Jahrgang 4: Heft 1-12, April 1906-März 1907. – Der gelernte Handwerker Rocker war trotz seiner nichtjüdischen Herkunft Autor, Herausgeber und Verleger zahlreicher jiddischer Zeitungen und Zeitschriften. 1900 gründete Rocker mit Hilfe eines jungen Druckers namens Narodiczky die Zeitschrift, die zunächst alle vierzehn Tage erschien und nach dem gleichnamigen Roman von Émile Zola benannt war. Im Vergleich zu Arbeter Fraynd, einer weiteren Veröffentlichung Rockers, richtete sie sich an ein intellektuelleres Publikum. 1903 musste aus Geldmangel das Erscheinen eingestellt werden, um im Januar 1905 von Rocker und seinen Mitstreitern wiederbelebt zu werden. Die jüdisch-anarchistische Arbeiterbewegung in London war auf dem Vormarsch, sodass sich für die Zeitschrift eine erhöhte Nachfrage ergab und sie auf 48 Seiten erweitert wurde. 1908 wurde die Veröffentlichung dennoch eingestellt. – Mit einem Titelblatt und Inhaltsverzeichnis (2 Bl.) für 1900-1902 und einem illustrierten Titel für 1906/07. – Jahrgänge 1-3: leicht gebräunt, Block am Schluss gebrochen, stellenweise leicht braunfleckig. – Jahrgang 4: Block aus Bindung gelöst und gelockert, illustrierter Titel im Bug verstärkt und mit Randläsuren, ohne das Inhaltsverzeichnis, 2 fehlende Blätter durch Kopien ersetzt, stellenweise etwas fleckig, die ersten und letzten Blätter mit Randläsuren.

Nachverkaufspreis: 2.000,00 €

Lot 127 Verkauft

Nettlau, Max

Nettlau, Max. Michael Bakunin. Eine Biographie. The Life of Michael Bakounine. 3 Bände. 1896-1900. 2087 einseitig bedruckte Bl. 33 x 20,5 cm. Lose in späteren beschrifteten Kartonmappen mit Schließbändern. Eins von 50 signierten und nummerierten Exemplaren, Titel von Band 1 und 3 nummeriert und signiert, Titel von Band 2 nummeriert. Exemplar: 7/50. Die Handschrift Nettlaus wurde in einem Lichtdruckverfahren vervielfältigt. – Neben kurzen Teilabdrucken in verschiedenen Zeitschriften erschien das vorliegende Werk nur 1971 als Reprint von Exemplar Nr. 22, aus dem Bestand der Fondazione Giangiacomo Feltrinelli, in einer Gesamtauflage von 70 Exemplaren. – “Nettlau stellte selbst 50 numerierte Exemplare seiner Bakunin-Biographie her und verschickte einen großen Teil davon an Bekannte und Institutionen in ganz Europa. In einer anschließend gefertigten undatierten Notiz hielt Nettlau fest, daß sich folgende Exemplare noch in seinem Besitz befinden: ‘1. 2. 3. 5. 7. 11. ? 14. 15. 30. 32. 34. 49 = 12 Stück; verteilt sind 38 Stück’.” (www.bakunin.de) – Von den 38 verteilten Exemplaren sind heute noch 19 Exemplare erhalten (vgl. Bakunin.de mit sehr ausführlicher Auflistung aller Exemplare). – Titel Band 1 rechts mit 2 kleinen Einrissen, meist nur in den Rändern teils etwas gebräunt oder braunfleckig, teils leicht randknickspurig, insgesamt sehr gut erhalten.

Zuschlag: 7.000,00 €

Lot 126 Nachverkauf

Le Libertaire

Hebdomadaire. Ab Nr. 100, 19.12.1920: Hebdomadaire Anarchiste. 1908-1914 und 1919-1921. Mit einigen Illustrationen, meist Karikaturen. 3 Bände. Paris, 1908-1921. 59 x 45 cm und 52,5 x 37 cm (1908-12). Etwas spätere Halbleinenbände (Band 1913-14 mit 2 beschädigten Deckelecken). Le Libertaire wurde im Juni 1858 von dem im Exil lebenden Anarchisten Joseph Déjacque in New York City gegründet, erschien dann über Stationen in Algiers und Brüssel ab 1895 in Paris, teils mit längeren Unterbrechungen, bis 2011. - Vorhanden: 15ième Année: Nr. 1 (1. Novembre 1908) -52; 16ième Année: Nr. 1-14, 16-33, 35-52 und 2 Nrn. Edition Spéciale; 17ième Année: Nr. 1-8, 10, 12-42, 44-52; 18ième Année: Nr. 1-52; 19ième Année: Nr. 1-52 (28 Octobre 1913); 20ième Année: Nr. 1-25, 27-40 (1 Aout 1914). - Nouvelle Série, Premier - Troisième Année, Nr. 1 (26 Janvier 1919) -42a, 42b, 43a, 43b - 153 (30 Décembre 1921). Mit 1 Numéro Spéciale. - Mit leichter Mittelfalte, vereinzelt kleinere Läsuren bzw. Einrisse, obere Ecke von Band 1913-14 durchgehend mit kleiner Beschädigung, kleiner Ausschnitt in Nr. 13, 1908. Wenige Anzeigen und Artikel in Rot markiert. - Insgesamt in gutem Zustand.

Nachverkaufspreis: 1.600,00 €