Kategorie / Auktion 25

Literatur und Philosophie des 17.-19. Jahrhunderts

Lot 438 Verkauft

Weiße, Christian Felix

Trauerspiele. 5 Bände. Mit 5 Titelkupfern (I. S. Bach del., Geyser sc.; 5. Theil: D. Chodowiecki del. et sculp. 1780) und 5 gestochenen Titelvignetten. Leipzig, Dykische Buchhandlung 1776-1780. 17,5 x 10,5 cm. Marmorierte Lederbände der Zeit mit zwei farbigen Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung (leicht berieben, Ecken und 2 Kapitale minimal bestoßen). Erste Ausgabe. - Goedeke IV/1, 139, 12 - Engelmann, Chodowiecki 353. - Vorzugsausgabe auf nur vereinzelt etwas fleckigem Schreibpapier. - Zeitgenössischer Stempel "Fürstlich-Starhemberg'sche Familienbibliothek Schloss Eferding" und deren Signatur auf den weißen Vorsätzen. - Die sehr schönen Einbände sind Arbeiten des namentlich nicht bekannten, nach den verwendeten Prägestempeln "Meister mit dem Merkurstab" genannten Buchbinders. Die Versteigerung der Fürstlich Starhemberg'schen Bibliothek im Jahr 1956 bei Venator in Köln (vorliegendes Werk dort unter Nr. 1711) machte zuerst auf den bis dahin unbekannten Meister-Buchbinder aufmerksam. - Bis auf das Titelkupfer Chodowiecki's in Teil 5 zählen die Frontispize und möglicherweise auch die unsignierten Titelvignetten zu den wenigen Buchillustrationen von Johann Samuel Bach (1749-1778), "weitaus der interessanteste Oeser-Schüler" (Lanckoronska/O. II, 49) und Enkel des großen Johann Sebastian. Oeser sah in seinem im Alter von 29 Jahren gestorbenen Schüler einen "neuen Phönix in der Kunst".

Zuschlag: 800,00 €

Lot 344 Nachverkauf

Buddeus, Johann Franz

Allgemeines Historisches Lexicon, in welchem das Leben und die Thaten derer Patriarchen, Propheten, Apostel,...derer Kayser, Könige, Chur- und Fürsten, grosser Herren und Ministern; ingleichen derer berühmten Gelahrten, Scribenten und Künstler...mit bewehrten Zeugnissen vorgestellet werden. Dritte um vieles vermehrte und verbesserte Auflage. 4 Teile in 4 Bänden. Mit 4 gestochenen Titelvignetten. Leipzig, Fritsch Erben, 1730-32. 40 x 25 cm. Lederbände der Zeit mit geprägtem Rückentitel und sehr reicher Rückenvergoldung. Zischka 4 - Eine reichhaltige Quelle topographischer, genealogischer und biographischer Forschung. - Doppelspaltiger Druck. - Prachtvoll gebundenes Exemplar von hervorragender Erhaltung. - Aus einer dänischen Schlossbibliothek.

Nachverkaufspreis: 1.000,00 €

Lot 360 Verkauft

Montesquieu, Charles-Louis de Secondat

Des Herrn von Montesquiou Persianische Briefe. Mit gestochener Titelvignette von C. L. Crusius nach J. A. B. Nothnagel. Frankfurt und Leipzig, Auf Kosten des Uebersetzers, 1759. 8 Bl., 560 S. 19,5 x 12,5 cm. Halblederband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (Rückenschild passend erneuert, etwas berieben). Erste deutsche Ausgabe, selten. - Übersetzt von Christian Ludwig von Hagedorn (1712-1780), dem jüngeren Bruder des Dichters Friedrich Hagedorn, nach der sogenannten Ausgabe B, Amsterdam 1721. - "Die oft mit beißendem Spott, aber auch mit wissenschaftlichem Ernst behandelten Themen fügen sich zu einem Sittenbild der Pariser Gesellschaft des 18. Jahrhunderts zusammen ... vor allem öffentliche Institutionen und deren Repräsentanten werden kritisch untersucht, dem Gelächter preisgegeben." (Kindler). - Exlibris auf Innendeckel. - Vorsätze erneuert. Alter Besitzerstempel auf Titel, etwas gebräunt und vereinzelt fleckig.

Zuschlag: 1.000,00 €

Lot 429 Nachverkauf

Seckendorff, Veit Ludwig von

Bericht und Erinnerung, auff eine neulich in Druck Lateinisch und Teutsch ausgestreuete Schrifft, im Latein Imago Pietismi, zu Teutsch aber Ebenbild der Pietisterey genannt. Sambt einer Vorrede Philipp Jacob Speners. Ohne Ort und Druck, 1692. 18 Bl., 79 S. 21,5 x 17 cm. - Mit 9 Beibänden zum Thema (s. unten) in Lederband der Zeit über Holzdeckeln mit goldgeprägtem Rückentitel und reicher Rückenvergoldung (etwas berieben, kleine Wurmspuren). Eine von mindestens 6 Druckvarianten im gleichen Jahr (vgl. VD17). - Gegen die 1691 erschienene Schrift "Imago Pietismi" von Albrecht Christian Rotth gerichtet. - Vor- und nachgebunden 9 weitere seltene Drucke, fast alle in mehreren Varianten nachweisbar: 1. Johann Friedrich Mayer. Abgenöthigte Schutz-Schrifft, worinnen wieder die harte und ungegründete Beschuldigungen ... Speners ihren Revers und Religions-Eyfer verthaidiget das Ministerium in Hamburg. Ohne Ort und Druck, 1691. 1 Bl., 86 S. - VD17 12:186040N. - 2. Christian Thomasius. Jacob Ander Sohn, Holsati, Send-Schreiben aus Hamburg, an eine vornehmen Freund, von den Leipzigischen Collegiis Biblicis, und daher so genanten Pietisten. Ohne Ort und Druck, 1689. 4 Bl. - VD17 23:667495P. - 3. Vier theologische Responsa, auff einige des Hamburgischen Ministerii Fragen. Hamburg, Spieringk, 1690. 40 S. - VD17 3:304187S. - 4. Hans Wandal. Chiliasmi veteris et novi orthodoxa consideratio. Kopenhagen, Bockenhoffer für Liebe, 1692. 24 Bl., 267 S. - 5. Johann Wilhem Petersen. Send-Schreiben an einige Theologos und Gottes Gelehrte, betreffend die Frage ob Gott nach der Auffahrt Christi nicht mehr heutigen Tages durch Göttliche Erscheinung den Menschen-Kindern sich offenbahren wolle, und sich dessen gantz begeben habe? Sampt einer erzehlten Specie facti von einem Adelichen Fräulein (Rosamunde Juliane von Asseburg). Ohne Ort und Druck, 1692. 26 Bl. - VD17 23: 308752K. - 6. Derselbe. Weiteres Nachdencken über einige Bedencken ... vom Chiliastischen Reich und Bekehrung der Juden. Ohne Ort und Druck, 1692. 30 S., 1 Bl. - VD17 12:000084C. - 7. Johann Winckler. Schrifftmäßiges wohlgemeintes Bedencken über das Send-Schreiben an einige Theologos. Hamburg, Ziegler für Liebezeit, 1692. 123 S. - VD17 3:003956X. - 8. Johann Friedrich Mayer. Prüfung des Geistes, so sich durch ein Adeliches Fräulein (Asseburg) itzo offenbahren soll. Ohne Ort und Druck, 1692. 16 Bl. - VD17 1:073345Y. - 9. Immanuel Weber. Der ungewissenhaffte Gewissens-Rath ... Bedencken über etzliche Brieffe Johann Ludewig Langhansens ... darinnen er Ihre Churfürstl. Durchl. zur Desertion dero Gemahlin, und ungebührlichen Buhlen-Liebe mit einer gewissen Hof-Dame verleiten wollen. Ohne Ort und Druck, 1692. 4 Bl., 63 S. - VD17 3:006149H. - Etwas gebräunt, wenige schwache Wasserränder, 2 Bl. der Vorstücke von Wandal mit alt gedeckten Papierfehlern im Rand, insgesamt wohlerhaltener und gehaltvoller Sammelband.

Nachverkaufspreis: 1.000,00 €

Lot 282 Nachverkauf

Arnim, Ludwig Achim von und Clemens Brentano

Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder. 3 Bände mit Anhang (Kinderlieder). Mit 4 gestochenen Titeln und 1 gestochenen Frontispiz nach Clemens Brentano, Philipp Otto Runge und anderen. Heidelberg, Mohr und Winter (Band 1) und Mohr und Zimmer (Band 2-3 und Anhang), 1808-1819. 490 S.; 2 Bl., 448 S.; 2 Bl., 253 S., 1 nn. Widmungsblatt; 103 S. Rote Halbleinwandbände der Zeit mit geprägtem Rückentitel (gering berieben). Band 1 in 2. Auflage (1819), Bände 2-3 und Anhang in 1. Auflage (1808). - Goedeke VI, 73, 12 und 59, 14. - Mallone, Arnim 27, 36-38 - Mallone, Brentano 17, 25-27. - Goethe, dem der erste Band der Reihe zugeeignet war, empfahl "Des Knaben Wunderhorn" für jede Küche "des einfachen Volkes" und für jedes Klavier der "Gelehrten". - Mit den 3 Reihentiteln und den typographischen Titeln zu Band 2 und 3. - Das Frontispiz mit der Krippendarstellung ist hier vor den "Kinderliedern" eingebunden. - Exlibris auf Innendeckel. - Gestochener Titel von Band 2 knapp beschnitten. Teils fleckig, Band 2 und 3 etwas stärker.

Nachverkaufspreis: 1.200,00 €

Lot 305 Nachverkauf

Cartwright, William

Comedies, Tragi-Comedies, with other Poems. The Ayres and Songs set by Mr. Henry Lawes, Servant to His Majesty in His Publick and Private Musick. Mit einem Titelkupfer (Lombart sculp. A London). London, Printed for Humphrey Moseley, 1651. 60 Bl., 2 Bl., 80 S., 1 Bl. (von 2, ohne das weiße f4), S. 85 -148 S., 2 Bl., 320 S., S. 301-306, S. 301-306. 16,8 x 10,5 cm. Schwarzer geglätteter Maroquinband (um 1880) auf fünf Bünden mit reicher Rücken- und Deckelvergoldung, vergoldeten Stehkanten und breiten Innendeckelbordüren (signiert: P. Ruban) und Ganzgoldschnitt (vereinzelt leichte Bereibungen, untere Ecken mit leichter Druckspur). Erste Ausgabe, erster Druck. – Wing C 709 – Hayward 104 – Greg, III, 1029-31 – Goffin S. XL. – Bemerkenswertes Exemplar eines Buches, von dem Bibliographen sagen, dass nicht zwei Exemplare identisch sind. – “The variations in this perplexing volume are too complicated to permit of formal analysis or a complete record of the copies in which they occur.” (G.B. Evans). – Unser Exemplar hat die von der Zensur beanstandeten Bl. U bis U3 (S. 301/2 “On the Queen’s return …” und S. 305 “Upon the death …”) sowohl in der ursprünglichen wie auch in der zensierten Fassung (der Buchbinder hat die Bl. in sich verbunden), darüber hinaus die S. 301-306 noch einmal mit “On the Death of the most vertuous Gentlewoman …” – William Cartwright, (1611- 1643), “the most noted poet, orator and philosopher of his time” (Goffin S. XI) “one of the best known Oxford poets and dramatists of his time. His greatest triumph was the tragicomedy ‘The Royal Slave’, which was produced at Christ Church, with sets and costumes by Inigo Jones and music by Henry Lawes, before Charles I and Queen Henrietta Maria on 30 August 1636 … (His) considerable corpus of verse, which included a variety of occasional poems, royal or personal panegyrics, religious and commendatory poems, was not established until the posthumous publication, by Humphrey Mosely, of Cartwright’s Comedies Tragi-Comedies, With other Poems (London, 1651), a publication which is marked not least by the extraordinary number of prefatory commendatory poems, which serve not only to honour Cartwright but to define the community of like-minded royalist poets and composers flourishing in London in the Interregnum.” (P.Beale). – Gestochenes Exlibris (E.D. French sc. 1894) Charles B. Foote auf dem Innendeckel. Foote (1837-1900), Banker und Buch-Sammler, Gründungsmitglied (ebenso E.D. French) des 1884 gegründeten Grolier Club. Nach dem Ruin der Bank wurde 1894/5 ein Teil seiner Bibliothek verauktioniert. – Zum Buchbinder Petrus Ruban vgl. Duncan/Bartha, Jugendstil und Art Déco Bucheinbände, München 1989. – Gelegentlich leicht fleckig, Blatt b2 am Außensteg eingefaltet, um die Marginalien zu bewahren, ****1 mit der Anweisung für den Buchbinder, Falschnummerierung einiger Seiten wie bei dem Exemplar Osborn pb 94 der Beinecke Library Yale.

Nachverkaufspreis: 1.200,00 €

Lot 336 Verkauft

Jean Paul

Grönländische Prozesse, oder Satirische Skizzen. 2 Bände in 1 Band. Berlin, Christian Friedrich Voß und Sohn, 1783. Titel, 307 S.; XXII S., 1 Bl. (Inhalt), 2236 S., 1 (weißes) Bl. 16 x 10 cm. Halblederband der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und Rückenvergoldung (Ecken und Kanten etwas bestoßen, Deckel berieben, Gelenke etwas mürbe). Erste Ausgabe der Erstveröffentlichung, anonym erschienen. - Berend 1a - Goedeke V, 464, 1 - Grisebach, Weltliteratur 1786 und 1787 - Sammlung Weisstein 4441. - Gutes Exemplar der Erstveröffentlichung Jean Pauls, so selten wie die "Auswahl aus des Teufels Papieren". Beide dürfen wohl zu den wirklichen Seltenheiten der deutschen Literatur gezählt werden. - Die Veröffentlichung war weder bei der Kritik noch beim Publikum ein Erfolg und vermochte den armen Autor nicht aus seiner existenzgefährdenden Not zu befreien. 1784 floh Jean Paul vor seinen Gläubigern zurück nach Hof in das Haus seiner Mutter. - Vorsatz mit alter Marginalie und neuerem Geschenkvermerk, Band 1 etwas stockfleckig, Band 2 etwas stärker.

Zuschlag: 1.200,00 €

Lot 342 Nachverkauf

Bayle, Pierre

Dictionaire historique et critique. Cinquième édition, revue, corrigée et augmentée. Avec la vie de l'auteur, par Mr. des Maizeaux. 4 Bände. Mit 4 wiederholten gestochenen Titelvignetten und 1 großen gestochenen Kopfvignette. Basel, Brandmuller, 1738. 38,5 x 25 cm. Lederbände der Zeit mit Rückenschild und sehr reicher Rückenvergoldung. Vermehrte und überarbeitete fünfte Ausgabe von Pierre Bayles (1647-1706) einflussreichem Hauptwerk. - Vgl. Brunet I,711: "Edition la plus belle et qui a été longtemps la plus recherché de ce dictionnaire." - PMM 155 b - Graesse I, 314 - Zischka S. 7. - Mit Wappen-Exlibris des Barons Juel gestochen von Odvardt Helmoldt de Lode (1726-1757) auf Innendeckel. Aus der Bibliothek von Valdemars Schloß, Dänemark. - Prachtvoll gebunden und von hervorragender Erhaltung.

Nachverkaufspreis: 1.200,00 €

Lot 366 Nachverkauf

Leibniz, Gottfried Wilhelm

Essais de Theodicée, oder Betrachtung der Gütigkeit Gottes, der Freyheit des Menschen und des Ursprungs des Bösen ... Samt angehängten Anmerckungen über Mons. Hobbes ... In die deutsche Sprache gebracht (von G. F. Richter). 2 Teile. Mit gestochenem Frontispiz. Amsterdam, Boudestein (d.i. Hannover und Leipzig, Förster), 1720. 1 Bl., 762, 164 S., 26 Bl. Und: (B. le Bouvier de) Fontenelle. Lebens-Beschreibung Herrn Gottfried Wilhelm von Leibnitz. Ins Teutsche übersetzet, und mit nöthigen Anmerckungen vermehret (von J. G. v. Eckhart). Mit gestochenem Porträt-Frontispiz und 1 Faltkupfer. Ebda. 1720. 124 S., 8 Bl. 16,5 x 10 cm. Neuer Pergamentband mit geprägtem Rückentitel. Erste deutsche Ausgabe. - Ravier 349. - Das Faltkupfer mit der Darstellung der berühmten Rechenmaschine. - Eng gebunden. - Zeitgenössische Widmung verso Frontispiz in Teil 1. Gering gebräunt.

Nachverkaufspreis: 1.400,00 €

Lot 315 Verkauft

Norvins, Jacques de Montbreton de

Norvins, Jacques de Montbreton de. Histoire de Napoléon. Onzième édition. 2 Bände. Mit zahlreichen Stahlstichtafeln und Karten. Paris, Bureau des Publications illustrées, 1839. 2 Bl., 535 S.; 2 Bl., 528 S. 24,5 x 15,5 cm. Cremefarbene Lederbände signiert: “Noulhac rel. 1919” auf fünf Bünden mit Rückenvergoldung, dreifachen vergoldeten Deckelfileten, vergoldeten Steh- und Innenkantenfileten, und vier bemalten Platten auf den Deckeln sowie vier bemalten Doubluren auf den Platten signiert: “Rollince 1919” bzw. “J. Rollince del. 1919” auf den Innendeckeln. (Platten auf den Außendeckeln etwas fleckig und mit leichten Kratzspuren, wenige kleine Fehlstellen im Leder der Umrahmung, wenige kleinste Stoß spuren an den Stehkanten). In dieser Form wohl einzigartiges Beispiel eines “sprechenden Einbands” (“reliure parlante”). – Das Buch selbst ist nicht selten, wenig interessant ist die Ausgabe an sich und diente bei unserem Exemplar vermutlich vorrangig, um der Einbandgestaltung das Thema “Napoleon” vorzugeben. Man kann wohl davon ausgehen, dass die beiden Bücher für einen Auftraggeber oder in Hinblick auf eine Ausstellung hergestellt wurden, möglicherweise für den “Salon de la Société des Artistes Français” von 1919. – Die Einbände entstanden in Zusammenarbeit des Meisters Henri Noulhac (1866-1931) und der Jeanne Dinet-Rollince (1865-1947), Schwester des Malers Étienne Dinet und dessen Biographin, die für ihre eigenen Arbeiten das Pseudonym Rollince (anagrammatisch für ihren Ehenamen Cornille) benutzte. – “Noulhac war ein hochbegabter Handwerker. Er hatte sich ursprünglich auf schlichte Ledereinbände (die sog. ‘jansenistischen Einbände’) und Kopien von romantischen Einbänden aus dem achtzehnten Jahrhundert spezialisiert. … Noulhac hatte nicht den Ehrgeiz, sich einen Namen speziell als Bucheinbandgestalter zu machen, was er später bedauerte.” (Duncan/Bartha, Jugendstil und Art Déco Bucheinbände, München 1989, S.195; Beispiele seiner Arbeiten: Abb. 190-193 des Standardwerks). – Noulhac arbeitete für die bedeutendsten Sammler seiner Zeit, H. Béraldi war sein Hauptauftraggeber. “In den 20er Jahren dieses (das ist: 20.) Jahrhunderts entwickelte sich Noulhac zu einem ausgezeichneten Lehrer; zu seinen Schülern gehörten u.a. Rose Adler und Madeleine Gras.” (ebda). – Jeanne Dinet-Rollince zählte nicht zu den Schülerinnen des Meisters, jedoch besaß sie eine Affinität zur Kunstbuchbinderei. In der auch vorliegend verwendeten Technik des von ihr entwickelten “velin émaillée” sind in Zusammenarbeit mit Léon Gruel entstandene Einbände nachweisbar, jedoch jeweils nur ein Band, dazu relativ weniger aufwendig gebunden. Darüber hinaus schuf sie u.a. künstlerisch gestaltete Tischlampen in Buchform, die heute hoch gehandelt werden. Um ihr eine größere Bekanntheit zu sichern, war ihr Ouvre jedoch insgesamt wohl zu klein und stilistisch zu individuell; sie ist keiner der zeitgenössischen Schulen bzw. Richtungen in der Kunst und Kunstbuchbinderei zuzurechnen. – Für die vorliegenden Bände schuf sie insgesamt acht Blätter in der Technik des von ihr entwickelten und wohl allein eingesetzten “velin émaillée”, sämtlich Unikate; auch die auf den ersten Blick identisch erscheinenden Deckelmotive. Die Doubluren zeigen im Rund Stationen aus Napoleons Leben, umgeben von Ornamenten im Stil des Empire. Noulhac, der “hochbegabte Handwerker”, fasste die Blätter perfekt in die Umrahmungen ein, für die Rückenverzierung wählte er Stempel mit dem Motiv der Biene, Napoleons Wappentier. – Text etwas stockfleckig, teils ein schmaler Feuchtrand vom Kopfschnitt her.

Zuschlag: 2.200,00 €

Lot 373 Verkauft

Descartes, Rene

Descartes, Rene. Discours de la méthode pour bien conduire sa raison, & chercher la verité dans les sciences. Plus la dioptrique. Et les météores. Qui sont des essais de cete Methode. Jouxte la copie imprimée à Leyde. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 120 (8 ganzseitigen) Textholzschnitten. Paris, Henry le Gras, 1658. 78 S., 1 Bl., 294 S., 13 Bl. 20,5 x 15 cm. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und reicher Rückenvergoldung (Rücken etwas bestoßen, Gelenke berieben, das vordere angebrochen). Zweite Ausgabe, die erste in Frankreich gedruckte und wesentlich seltener als die erste Ausgabe (Leiden, 1637). – Tchémerzine, II, 778 – Guibert 17f. – vgl. PMM 129 – Dibner 81 -und Norman 621. – Das grundlegende Werk des modernen Denkens, von herausragender Bedeutung für sämtliche Bereiche der Naturwissenschaften. – Nur teilweise minimal gebräunt, vorderer Innendeckel mit montiertem alten Katalogausschnitt, der hintere mit altem Besitzeintrag. Sehr gutes Exemplar.

Zuschlag: 2.000,00 €

Lot 411 Verkauft

Snorri Sturluson

Heimskringla edr Noregs Konunga-Sögor (Band 4-6: Noregs Konunga Sögur). Nova, emendata et aucta editione in Lussem prodit, opera Gerhardi Schöning (Band 3: Skuli Thorlacius, Band 4-6: Borge Thorlacius und E. Chr. Werlauff). 6 Bände. Mit 5 gestochenen Titelvignetten, 1 Textkupfer, 3 gefalteten Kupferkarten und 10, teils gefalteten, teils doppelblattgroßen genealogischen Tabellen. Kopenhagen, (Band 1-3) A. F. Stein, (Band 4) S. Popp und (Band 5-6) H. Popp, 1777-1826. 41,5 x 26 cm. Lederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und zwei goldgeprägten Rückenschildern (leicht berieben und bestoßen, Gelenke teilweise stabilisiert bzw. angebrochen). Zweite Ausgabe des isländischen (alt-norwegischen) Textes, hier mit dänischer und lateinischer Übersetzung. - Fiske 535 - Möbius S. 102 f. - vgl. KNLL XV,648ff und Carter/Muir 168. - Die isländische und dänische Version im Paralleldruck, die lateinische Fassung jeweils - über die ganze Seitenbreite - unter jedem Kapitel. - Die dänische Version in Band 1-4 stammt von Jon Olafsson. - Band 1 enthält eine Lebensbeschreibung Snorri Sturlusons von Schöning; in Band 3 sind Einarr Skulasons "Geisli" und eine biographische Skizze über Einarr von S. Thorlacius, in Band 6 die "Enodatio Carminum" der Heimskringla und weitere Ergänzungen (von J. Olafsson und F. Magnusson) abgedruckt. - "Heimskringla", die Geschichte der norwegischen Könige bis 1177, entstanden um 1220-30 und dem großen isländischen Gelehrten Snorri Sturluson zugeschrieben, erschien zuerst 1697 mit schwedischer und lateinischer Übersetzung in Stockholm, war aber auch bereits 1594 und 1633 ins Dänische übertragen worden. Durch zahlreiche Übersetzungen schnell zum Volksbuch geworden, stellt "Heimskringla" einen "Höhepunkt der isländischen Prosaliteratur dar" und gehört zum Bedeutendsten, was die europäische Literatur des 13. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Und trotz der zahlreichen und weitverstreuten Quellen der verschiedensten Gattungen von der Genealogie über Erzählung und Sagas bis zu Geschichtswerken und Skaldenstrophen "hat sich Snorri mehr als die meisten mittelalterlichen Schreiber um Objektivität und bewußte Quellenkritik bei der Ordnung des immensen Stoffmaterials bemüht." (KNLL) und schuf damit die Hauptquelle der Wikingersage. - Prächtiges Exemplar aus der Bibliothek der "Society of Writers of the Signet" in Edinburgh, mit deren goldgeprägten Wappensupralibros auf den Vorder- und Rückdeckeln. - Leicht gebräunt und stockfleckig, vereinzelt stärker, Bände 4 und 5 teils auf bläulichem Papier gedruckt, in Band 6 fehlen die Seiten 393/394 (Index-Zwischentitel).

Zuschlag: 2.000,00 €

Lot 323 Nachverkauf

Alken, Samuel Henry Gordon; Sala, George Augustus

The Funeral Procession of Arthur Duke of Wellington. Koloriertes Aquatinta-Panorama bestehend aus 28 mit Leinenstreifen zusammengesetzten Blättern mit einer Gesamtlänge von ca. 20 Metern. London, Ackermann, 1853. Höhe: 13,7 cm. Original-Leinwanddecke mit goldgeprägtem Deckeltitel und Deckelvignette, eingebettet in einer mit Samt und Seide ausgelegten sargförmigen roten Original-Holzkiste, Deckel mit rotem Lederbezug und goldgeprägtem Titel (berieben, Ecken bestoßen). Erste Ausgabe. - Abbey, Life in England, 597. - Riesiges Panorama, das an das Staatsbegräbnis des "Iron Duke" erinnert und die militärische Pracht und den Prunk eines der großen Spektakel des viktorianischen Zeitalters einfängt. - "Probably the most ornate and spectacular funeral ever seen in England." (ODNB). - An Wellingtons Trauerzug nahmen schätzungsweise anderthalb Millionen Menschen teil. Das außergewöhnliche Panorama zeigt die riesige Prozession mit Militärregimentern, Musikkapellen, Chelsea Pensioners, Staatsbeamten, Mitgliedern seines Haushalts, königlichen, politischen und zeremoniellen Persönlichkeiten und dem neuen Herzog. - Die Kiste von Sangorski & Sutcliffe, im Rahmen signiert (46 x 23,5 x 6 cm). - Die Tafel mit dem Sargwagen aufklappbar. - Innendeckel der Leinendecke mit 3 Exlibris. - Etwas fleckig und gebräunt, einige Blätter restauriert.

Nachverkaufspreis: 2.400,00 €

Lot 423 Verkauft

Löscher, V. E. u.a. (Hrsg.)

Unschuldige Nachrichten von Alten und Neuen Theologischen Sachen, Büchern, Uhrkunden, Controversien, Veränderungen, Anmerckungen, Vorschlägen und dergleichen zur geheiligten Übung in gewissen Ordnungen verfertiget von einigen Dienern des Göttlichen Wortes. Bände 1702-1719. Und: Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologischen Sachen. Bände 1720-1734. Und: Theologische Annales, das erste Decennium des 18. Seculi. Und: 3 Registerbände (1701-1710; 1711-1720 und General-Register). Zusammen 37 Bände. Mit 121 Kupfertafeln, meist Porträts. Leipzig, Groß und Leipzig, Braun (ab 1711), 1705-1734. Je Band ca. 900-1100 S. 6,7 x 10 cm. Lederbände der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung, Deckel mit ornamentaler Blindprägung (teils etwas fleckig und beschabt, teils mit Wurmgängen). Kirchner I, 1953, 1974 und 1964. - Die "Unschuldigen Nachrichten" waren die erste wissenschaftliche theologische Zeitschrift in Deutschland. Sie wurde 1701 von Valentin Ernst Löscher in Leipzig gegründet. Ihm folgten als Herausgeber Michael Heinrich Reinhard, erneut Löscher, Johann Erhard Kapp und Johann Rudolf Kiesling. Ihr Name wurde mehrmals geändert: 1701 (1. Jahrgang) hieß sie "Altes und Neues aus dem Schatz theologischer Wissenschaften", 1702-1719 "Unschuldige Nachrichten von alten und neuen theologischen Sachen", 1720-1750 "Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologischen Sachen", 1751-1761 "Neue Beiträge von alten und neuen theologischen Sachen". Die Veröffentlichung wurde 1761 eingestellt. - "Every month or at shorter intervals a periodical went out into the world, filled with discussions on old and new books, quotations from unprinted sources, articles on questions of scholarship, refutations, church news, and the like ... There is in existence no clearer mirror of the thought process of Lutheran orthodoxy in the first half of the 18th century than this paper, which is also an excellent collection of source material for church history." (Blanckmeister, 20). - Bände 1702-1707 in 2. Auflage. - Teils etwas gebräunt, wenige Blätter knickspurig bzw. eselsohrig, Band 16 am Anfang im Rand wasserfleckig, Band 17 fast durchgehend wasser- und sporfleckig, teils im Randwas eng beschnitten (leichter Buchstabenverlust). - Sonst gut erhaltene, einheitlich gebundene Reihe in schönen Einbänden der Zeit. - Aus einer dänischen Schlossbibliothek.

Zuschlag: 2.400,00 €

Lot 340 Verkauft

Lavater, Johann Kaspar

Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Erster-vierter Versuch. Vier Bände. Mit vielen Kupfern. Mit 4 gestochenen Titelvignetten, 488 Textkupfern und 343 Kupfertafeln nach Berger, Chodowiecki, Fueßli, Lips, Schellenberg, Tyroff, Wachsmuth u.a. Leipzig und Winterthur, Weidmanns Erben und Reich, und Heinrich Steiner und Compagnie, 1775-1778. 34,5 x 29 cm. Marmorierte Lederbände (um 1900), signiert: "E.Ludwig Frankfurt a./M." mit goldgeprägtem grünen Rückenschild, reicher Rückenvergoldung und goldgeprägten Deckel- und Innenkantenbordüren sowie Kopfgoldschnitt (Kanten von Band 3 und 4 etwas beschabt, vorderes Gelenk von Band 4 oben und unten etwas angebrochen). Erste Ausgabe des berühmten Werkes, dessen Drucklegung Goethe besorgte, von dem auch einige Beiträge stammen. - Schulte-Strathaus 77.a - Goedeke IV/1, 262, 31 (Lavater) und IV/3, 139, 131 (Goethe) - Hagen 540 (11 Beiträge Goethes) und 550 (14 Beiträge Goethes) - Lanckoronska/O. III, 93f. - Sammlung Kippenberg I, 578 - Kippenberg, Technik der Silhouette II., 3. - Über ihren heute noch bedeutenden kulturhistorischen Wert als umfassende Darstellung einer obsolet gewordenen Wissenschaft, die damals jedoch in weiten Teilen der Gesellschaft heftig und konträr diskutiert wurde, sind die " Physiognomischen Fragmente" in vieler Hinsicht ein Höhepunkt der deutschen Buchproduktion der Zeit, ein Werk, das "in seiner künstlerisch kostbaren und reichen Ausstattung und dem vorbildlichen Typensatz nicht nur zu den originellsten, sondern auch schönsten illustrierten Büchern aus der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts" gehört .(Lanckoronska/O. II, S. 222). - In ca. 750 Exemplaren gedruckt. - Außen und unten unbeschnitten, deshalb sehr breitrandig, die auf anderem Papier in Winterthur gedruckten Tafeln etwas kleiner. - Band 3 ist offensichtlich ein sehr früher Druck, darauf deuten die S. 332, wo ein irrtümlich eingedrucktes Kupfer mit der richtigen Silhouette überdruckt ist, und die S. 456 hin, wo die Paginierung fehlt. - Der Meisterbuchbinder Eduard Ludwig war einer der bedeutenden Kunstbuchbinder der Kaiserzeit und Mitglied des Jakob-Krauße-Bundes, posthume Ehrung erhielt er durch eine von Ernst Collin kuratierte Ausstellung etlicher seiner Arbeiten 1921, dokumentiert in dem Katalog "Deutsche Einbandkunst". Berlin 1921. - Exlibris "Dr. Wilhelm Pfeiffer-Belli" auf den Innendeckeln. W. Pfeiffer-Belli (1870-1938) war ein wohlhabender Privatgelehrter, Theater- und Goetheforscher. - Vereinzelt leicht fleckig, teils etwas stockfleckig.

Zuschlag: 2.800,00 €

Lot 406 Verkauft

Restbestand der Familienbibliothek Juel auf Valdemars Slot

Ca. 700 Druckwerke in 800 Bänden sowie 4 Sammelbände mit ca. 100 Dissertationen. Vielfach deutsche, aber auch englische, französische und dänische Druckorte, 1569-1897 (Schwerpunkt 17./18. Jahrhundert). Formate von Duodez bis Folio. Überwiegend Leder- und Halblederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung, einige Pergamentbände (teils Wurm- und andere Altersspuren). Raumfüllende und sehr dekorative Sammlung, vereinzelt mit gestochenen Wappen-Exlibris des 18. Jahrhunderts. - Umfasst Werke/Bände aus folgenden Gebieten (alle Zahlenangaben ungefähr): Antike Literatur. 17/18. 1584-1804. - Briefsteller und Redekunst. 12/13. 1620-1765. - Französische Literatur (einschließlich Theatersammlungen). 31/24. 1666-1858. - Geographie. 15/23. 1667-1897. - Geschichte in französischer Sprache. 36/45. - Geschichte in anderen Sprachen. 23/31. 1677-1802. - Jura. 15/15. 1641-1748. - Kameralistik und Wirtschaft. 14/14. 1657-1907. - Literatur und Philosophie. 33/40. 1634-1865. - Militaria. 5/6. 1685-1802. - Naturwissenschaft und Medizin. 17/22. - Pädagogik. 24/40. 1644-1853. - Sprachen und Wörterbücher. 20/25. 1666-1791. - Theologie (überwiegend protestantisch). 447/487, dazu die Dissertations-Sammelbände. 1569-1788. - Enthält auch einige Einzelbände und unvollständige Reihen. Die besonders zahlreichen Teilstücke aus den Gebieten französische Literatur und Geschichte sind zum großen Teil aussortiert und in der Zählung nicht berücksichtigt, ebenso einige ruinöse Bände. - Auch die Buchblöcke teils mit Wurmspuren, insgesamt aber wohlerhaltener Bestand. Eine Titelliste liegt nicht vor. Besichtigung wird empfohlen, ohne Rückgaberecht.

Zuschlag: 30.000,00 €

Lot 442 Nachverkauf

Wolff, Christian

Sammlung von 6 Werken in 27 Bänden. Halle, Renger. 1741-1768. 21,5 x 17,5 cm. Einheitliche Lederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild, reicher Rückenvergoldung und blindgeprägten teils eingefärbten Deckeln (wenige Wurmgänge, teilweise etwas berieben). Vorhanden: 1. Jus naturae methodo scientifica pertractatum. 8 Bände. Frankfurt und Leipzig, Renger, 1751 (Band 1) und Halle, Renger, 1742-1748. - Band 1: Editio Nova, Band 2-8: Erste Ausgabe. - 2. Philosophia moralis sive ethica, methodo scientifica pertractata. 5 Bände. Halle, Renger, 1750-1753. - Erste Ausgabe. - 3. Jus gentium methodo scientifica pertractatum. Halle, Renger, 1749. - Erste Ausgabe. - 4. Philosophiae civilis sive politicae. 4 Bände. Halle, Renger, 1756-1759. - Erste Ausgabe. - 5. Elementa matheseos universae. Mit gestochenem Porträt und zahlreichen teils gefalteten Kupfertafeln. 5 Bände. Halle, Renger, 1741-1756. - Band 1-4: Editio Nova, Band 5: Erste Ausgabe. - 6. Philosophiae naturalis sive physicae dogmaticae. Mit teils gefalteten Kupfertafeln. 4 Bände. Halle, Renger, 1762-1768. - Erste Ausgabe. - Teils leicht gebräunt. - Innen überwiegend frisch und fleckfrei, einheitlich und sehr dekorativ gebunden.

Nachverkaufspreis: 5.000,00 €