Lot 535 / Auktion 24

Helene Herzogin in Bayern, Erbprinzessin von Thurn & Taxis

Ergebnis 260,00 € #

Lot 535 / Auktion 24

Helene Herzogin in Bayern, Erbprinzessin von Thurn & Taxis

Helene Herzogin in Bayern, Erbprinzessin von Thurn & Taxis. Großformatiges Album mit 14 Ölskizzen auf Papier, 3 Bleistiftzeichnunngen (1 beikoloriert) und 1 getönten Lithographie. Mit zwei Ausnahmen unsigniert. Oberbayern (Umgebung von Schloß Possenhofen), um 1850. An den oberen Ecken auf braune Kartonblätter montiert, etliche weitere Bl. leer. Album: 44 x 57,5 cm. Zeichnungen: 17 x 22 cm bis 30 x 45 cm. Halblederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung (berieben und bestoßen).
Herzogin Helene (1854-90) wuchs mit ihren Geschwistern Elisabeth ("Sisi") und Carl Theodor auf Schloß Possenhofen am Starnberger See auf. Die Geschwister erhielten dort gemeinsamen Zeichenunterricht, wovon erhaltene Kinderzeichnungen zeugen. Die beikolorierte Zeichnung eines bäuerlichen Familieninterieurs trägt Helenes charakteristische Signatur mit Datierung 1851. Die das Album eröffnende, detailliert ausgearbeitete Bleistiftzeichnung eines Sees im bayerischen Vorgebirge ist "J. Sedlmayr 1851" signiert. Joseph Anton Sedlmayr (1797-1863) war Landschaftsmaler, Aufseher der Pinakothek und möglicherweise Zeichenlehrer der Geschwister. Ungewöhnlich für deren künstlerische Versuche sind die hier enthaltenen Ölskizzen, die überwiegend bayerische Landschaften und bäuerliche Gehöfte zeigen, darunter zwei das Schloß Possenhofen (altes Schloß ohne Hufeisenbau aus der Nähe und Fernsicht über den See mit den bis 1854 fertiggestellten Zubauten). Zwei Blätter sind Marinebilder, ein besonders großformatiges mit wildbewegter Darstellung eines kenternden Kutters in schwerer See. Die Ölskizzen verraten eine bereits sichere Hand, vor allem aber einen starken Hang zu dramatischen wie idyllischen Stimmungen, entsprechend dem von Helene überlieferten schwierigen Charakter. - Die getönte Lithographie bei Minsinger nach Zeichnung von Ludwig Steinmetz zeigt Schloß Ludwigshöhe in der Pfalz, den 1846-52 erbauten Sommersitz König Ludwigs I. von Bayern. - Die Ölskizzen teils mit etwas Krakelee (an einer sehr schönen Unwetterstimmung über Gebirgssee stark), eine mit Eckknick, die Lithographie stockfleckig, insgesamt sehr gut erhalten.

# Dieses Los ist regelbesteuert. Auf den Zuschlagspreis fallen 23% Aufgeld sowie innerhalb der EU auf den Rechnungsendbetrag 19% Mehrwertsteuer an.