Kategorie / Auktion 25

Varia

Lot 149 Verkauft

Ale, G

Das enthüllte Geheimniß der Kaffeefärbung, oder: Anweisung, farblosen blassen Kaffeebohnen auf eine äußerst leichte, kostenlose und der Gesundheit und der Güte des Kaffees völlig unschädliche weise eine schöne dunkle Färbung zu geben. Nebst andern, allgemein nützlichen Notizen über Kaffee, seine Aufbewahrung, Verbesserung u.s.w. Nordhausen, Fürst, 1842. 55 S. 16 x 10 cm. Bedruckte Original-Broschur (im unteren Rand etwas gebräunt). Seltene, wohl einzige Ausgabe. Kein Nachweis über KVK. - Teilweise leicht gebräunt bzw. etwas stockfleckig, 1 Blatt schwach wasserrandig.

Zuschlag: 600,00 €

Lot 150 Verkauft

Martini, Alexandre

Bréviaire du Gastronome, ou l'art d'ordonner le dner de chaque jour, suivant les diverses saisons de l'année. Pour la petite et la grande propriétè. Précédé d'una histoire de la cuisine française ancienne et moderne. Par l'auteur du Manuel de l'amateur d'hu�tres. Mit koloriertem gefalteten lithographischen Frontispiz. Paris, Audot, 1828. 2 Bl., 110 S., 1 Bl., 13 S. (Verlagsanzeigen). 15,2 x 9,5 cm. Hübscher neuerer Pappband mit eingebundener Original-Broschur (vorderer Umschlag mit kleiner Fehlstelle). Erste Ausgabe, anonym erschienen. - Barbier I,460 - Vicaire 389. - Die schöne Tafel zeigt einen beleibten Genießer beim Geflügelkauf. - Unbeschnitten. - Vortitel mit etwas Papierverlust an der oberen Ecke, teils leicht fleckig, insgesamt recht gutes Exemplar des französischen Küchenratgebers.

Zuschlag: 200,00 €

Lot 151 Nachverkauf

Massialot, François

Le nouveau cuisinier royal et bourgeois, ou cuisinier moderne. Augmenté de nouveaux ragouts par Vincent de la Chapelle. 3 Bände. Mit 21 (von 23) teils gefalteten Holzschnitt-Tafeln. Paris, Saugrain, 1748-1750. 18,5 x 11 cm. Kartonage der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel (gebräunt und fleckig, Kapitale mit kleinen Einrissen). Vicaire 575. - Band 3 mit 8 (von 10) Tafeln. - Die Tafeln zeigen Gedecke. - Unbeschnitten. - Vereinzelt etwas fleckig bzw. gebräunt.

Nachverkaufspreis: 300,00 €

Lot 152 Nachverkauf

Urbach, Alice

So kocht man in Wien! Ein Koch- und Haushaltungsbuch der gut bürgerlichen Küche. 3, verbesserte Auflage. Mit 116 (12 farbigen) Tafeln. Wien, Verlag der Zentralgesellschaft für buchgewerbliche und graphische Betriebe, 1938. 509 S., 1 Bl. 24 x 16 cm. Original-Leinwand mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel. Letzte Auflage unter dem Namen der Autorin. - Die jüdische Unternehmerin und Kochbuchautorin Alice Urbach (1886-1983) veröffentlichte "So kocht man in Wien!" 1935 erstmalig; nach dem "Anschluss" Österreichs emigrierte sie nach Österreich, ihr erfolgreiches Kochbuch wurde arisiert und unter dem fingierten Autorennamen Rudolf Rösch in mehreren Auflagen bis 1966 im Ernst Reinhardt Verlag herausgegeben. - Einige Passagen wurden gestrichen oder paraphrasiert, aber 60 Prozent der Texte stammten von ihr, auch die Photos im Buch zeigten ihre Hände bei der Zubereitung der Speisen. Alice Urbach erhielt niemals Tantiemen an dem nach wie vor erfolgreichen Kochbuch. - Ihre Enkelin, die Historikerin Karina Urbach, veröffentlichte 2020 "Das Buch Alice. Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten", in dem die "Arisierung" des Kochbuchs beschrieben wird. Erst danach bekannte sich der Ernst Reinhardt Verlag verhalten dazu, dass diese Enteignung kritikwürdig gewesen sei: "Auch wenn dieser Vorgang rechtlich nicht zu beanstanden war, bewerten wir das damalige Verhalten des Verlages heute als moralisch nicht vertretbar. Insbesondere, dass das Kochbuch von Alice Urbach von 1935 dann auch in der Nachkriegszeit nicht wieder unter ihrem Namen weiter verbreitet wurde, ja dass nach 1945 keines der späteren Kochbücher mit ihrem Namen verknüpft wurde, bedauern wir sehr.". Im Oktober 2020 gab der Ernst Reinhardt Verlag die Rechte am Buch an Alice Urbachs Familie zurück. Zudem hat er inzwischen das Koch- und Haushaltsbuch in einer limitierten, nicht verkäuflichen Auflage von 100 Exemplaren nachgedruckt. - Teils stockfleckiges, aber insgesamt sehr gutes Exemplar der letzten "echten" Auflage des Kochbuchs mit ungewöhnlicher Geschichte.

Nachverkaufspreis: 200,00 €

Lot 153 Verkauft

Neu-vermehrtes Wein-Büchlein,

worinnen nicht nur eine richtige Ausrechnung des Weins, sondern auch ein historischer Bericht des Weinlaufs von 284 Jahren her, zu finden, auf die Maaß und Rechnung des Lands Appenzell, St. Gallen und Rheinthal gestellet; ingleichen ist auch beygesetzt der Weinlauf von Weinfelden, wie solcher von unterschiedlichen Jahren her, bis auf jetzige Zeit ist verkauffet worden. St. Gallen, Dieth, 1768. 21 nn. Bl. 16,5 x 10 cm. Halblederband der Zeit (Rücken mit Einrisssen und Fehlstelle am Kapital, Deckel verblasst). Schoene 3, 1004 (mit 2 Standortnachweisen in der Schweiz). - Obere Ecke des Titelblatts fehlt, ohne Textverlust.

Zuschlag: 750,00 €

Lot 154 Verkauft

Colerus, Johannes

Oeconomia oder Hausbuch. 1.-3 Teil (1.-8. Buch) in 1 Band. Mit 3 kolorierten Holzschnitt-Titelvignetten. Wittenberg, Helwig, 1596-1600. 4 nn. Bl., 207 S.; 156 nn. Bl.; 96 nn. Bl. 20 x 14 cm. Lederband der Zeit über Holzdeckeln (restauriert, Schließen fehlen, etwas ausgebunden). Der "Urvater der deutschen Hausväterliteratur in frühen Ausgaben." - Teil 1 (1.-3. Buch): Titel datiert 1600. - Teil 2 (4.-6. Buch): Titel undatiert, Vorrede datiert 1598. Letzte S.: Gedruckt zu Leipzig, durch Frantz Schnelboltz 1598. - Teil 3 (7.-8. Buch): Titel unten mit Ausriss (Verlust der Jahreszahl). Vorrede datiert 1596. - Die ersten 4 Blatt im Rand hinterlegt, 2 Blatt mit geklebtem Ausriss, 1 Blatt mit Eckabriss (etwas Textverlust) 3 Blatt mit kleinem Loch, wenige Blatt mit Fehlstelle im unteren Rand, die letzten 10 Blatt ganzflächig restauriert, davon 2 mit größerer Fehlstelle, teilweise etwas stärker stockfleckig bzw. gebräunt.

Zuschlag: 600,00 €

Lot 155 Nachverkauf

Fortin de Grandmont, F

Les Ruses innocentes, dans lesquelles se voit comment en prend les Oiseaux ... & de plusieurs fortes des Betes a quatre pieds. Avec des plus beaux secrets de la peche ... Et la maniere de faire tous les Rets & Filets ... Suivant la Copie de Paris. 5 Teile in 1 Band. Mit illustriertem gestochenen Titel und 66 teils gefalteten Kupfertafeln. Amsterdam, Pierre Brunel, 1695. 5 Bl., 58 S., 2 Bl.; 1 Bl., S. 59-122, 2 Bl.; 3 Bl., S. 123-186, 2 Bl.; 2 Bl., S. 187-232, 1 Bl., 3 Bl., S. 233-292, 2 Bl. 17,5 x 11,5 cm. Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung (berieben). Vierte Ausgabe, zugleich die erste in Amsterdam erschienene (auch bei de la Fueille erschienen). - Thibaud 410 - Westwood-S. 180 - Harting 161. - Eins der erfolgreichsten französischen Bücher über Vogelfang, Jagd und Fischerei. - Teil 1 bis 3 behandelt den Vogelfang, Teil 4 den Fang des vierfüßigen Wildes, Teil 5 die Fischerei und das Angeln. - Innendeckel ohne Vorsätze, Block gelockert, einige Blätter und Tafeln lose, wenige Tafeln mit kleinen Einrissen, etwas gebräunt.

Nachverkaufspreis: 300,00 €

Lot 156 Nachverkauf

Hills, John Waller

A Summer on the Test. With twelve dry-points by Norman Wilkinson. Mit 12 Original-Radierungen jeweils mit bedruckten Seidenhemdchen. London, Allan, 1924. XIII, 1 Bl., 198 S., 1 Bl. 32,5 x 25 cm. Original-Leinwand mit goldgeprägtem Rückentitel. Eins von 300 nummerierten Exemplaren, vom Verfasser im Druckvermerk signiert. - Ein Klassiker der Angler-Literatur. - Fliegenfischen an dem dafür berühmten Fluss Test in Südengland. - Gutes Exemplar.

Nachverkaufspreis: 260,00 €

Lot 157 Verkauft

Christliches Bedencken,

wie und welcher Gestalt Christliche Oberkeit den Juden unter Christen zu wohnen gestatten könne, und wie mit ihnen zu verfahren sey. Gießen, C. Chemlein, 1612. 52 S. 21 x 16 cm. Eingehängt in einen blindgeprägten Pergamentband der Zeit (Rembo�tage, etwas fleckig). Erste Ausgabe, eine von zwei Druckvarianten. - VD17 32:649551Q. - Enthält nach einer Vorrede der Gießener theologischen Fakultät Martin Luthers "Bedencken von den Juden" aus seiner Schrift "Von den Juden und ihren Lügen" (1543). Es folgt ein Vorschlag an Philipp Landgraf zu Hessen "wie die Juden zu dulden" in 7 Punkten, abschließend Einlassungen "etlicher Theologen". Die Gießener Juden wurden nach vergeblichen Bekehrungsversuchen 1624 ausgewiesen, die Schrift wurde 1626 in Marburg nochmals aufgelegt. - Modernes Exlibris, breitrandig, Titel und Schlussbogen gebräunt, sonst sauber.

Zuschlag: 240,00 €

Lot 158 Verkauft

Klein, Salomon

Das Judenthum oder die Wahrheit über den Talmud. Uebersetzt von S. Mannheimer. Basel, Krüsi, 1860. 151 S. 20 x 13 cm. Halbleinwand der Zeit (berieben). Erste deutschsprachige Ausgabe, selten. - Stellungnahme des Oberrabiners von Colmar Salomon Klein gegen die Angriffe des bösartigen Antisemiten und Ultramontanisten Louis Veuillet (1813-1883) gegen das Judentum. - Mit hebräischen Einschüben. - Teils etwas gebräunt.

Zuschlag: 360,00 €

Lot 159 Verkauft

Revidirte Gemeinde-Verfassung

der Portugiesischen Juden zu Hamburg. Hamburg, Anno Mundi 5597 (1837). Hamburg, Eduard Ludwig Fränkel, 1838. 20 S. 20,5 x 12 cm. Grüner Pappband der Zeit mit goldgeprägten Deckelfileten und ornamentalem goldgeprägten Mittelstück auf beiden Deckeln sowie Ganzgoldschnitt (minimal berieben). Bibliographie zur Geschichte der Juden in Hamburg, S. 42 - nicht bei Fürst. - Der Hamburger Jurist und Politiker Ferdinand Beneke (1774-1848) veröffentlichte 1812 die "Erneuerte Kirchen- und Gemeinde-Verfassung der Portugiesischen Juden zu Hamburg", ob auch die vorliegende Fassung von ihm stammt, konnten wir nicht nachweisen. - Seit Ende des 16. Jahrhunderts existierte eine portugiesische jüdische Gemeinde in Hamburg, Anfang des 19. Jahrhunderts verzeichneten die Hamburger und Altonaer Gemeinden nicht nur einen beträchtlichen Zuzug von sefardischen Juden aus dem Osmanischen Reich, aus Holland, Dänemark und Portugal, sondern vor allem auch aus Südamerika und Nordafrika. - Gelenke innen leicht angebrochen. Sehr schönes Exemplar.

Zuschlag: 600,00 €

Lot 160 Verkauft

Schubart, Tobias Heinrich

Die wahre Bekehrung der Ungläubigen, bey der Taufe einer ganzen Jüdischen Familie von sieben Personen. Hamburg, Stromer, 1744. 28 S. 21 x 17,5 cm. Rückenfalz aus alter Handschriften-Makulatur. Seltenes Zeugnis der Hamburger Judenmission durch die von dem Orientalisten Esdras Edzard 1667 gegründete "Proselyten-Anstalt", heute als "Edzardi-Stiftung" zur Unterstützung von Christen in Israel aktiv. Enthält zunächst die eigentlichen sowie die neuen Namen der Familienmitglieder sowie ihre Paten, dann die Taufpredigt. - Großzügiger Druck auf kräftigem Papier, kleiner Abgabestempel Titel verso, sonst frisch.

Zuschlag: 330,00 €

Lot 161 Verkauft

Selig, Gottfried

Lehrbuch zur gründlichen Erlernung der jüdischdeutschen Sprache für Beamte, Gerichtsverwandte, Advocaten und insbesondere für Kaufleute. Mit einem vollständigen hebräisch-und jüdischdeutschen Wörterbuche; nebst einigen in Kupfer gestochenen und gedruckten Tabellen. Mit 2 gefalteten gestochenen Tabellen. Leipzig, Voß und Leo, 1792. XVI, 356 S., 32 Bl. 20 x 12 cm. Halbpergament der Zeit mit altem handschriftlichen Rückentitel (Rücken berieben, Schild mit Papierverlust, Deckel etwas fleckig). Sehr seltene Neubearbeitung des erstmals 1767 erschienenen Lehrbuchs des Jiddischen, anonym erschienen. - Fürst III, 309 - Avé-Lallement III, 296 - Holzmann-Bohatta III, 1231. - Gottfried Selig (1722-1795), geboren als Philipp Heinemann und Sohn des Weißenfelser Hofjuden Mose Heinemann, veröffentlichte ab 1768 die Wochenschrift "Der Jude, oder Altes und Neues Judenthum", konvertierte aber trotz heftigen Widerstands des Vaters schon 1738 zum Christentum. - Die Tabellen mit dem hebräischen Alphabet und einer deutschen und hebräischen Schriftprobe. - Etwas gebräunt, dezente Bleistiftanmerkungen im Rand.

Zuschlag: 900,00 €

Lot 162 Verkauft

Exposition Le Juif et la France

au Palais Berlitz. (Großer Ausstellungsführer). Mit Umschlaggestaltung von René Péron und 8 photographischen und 2 schematischen Illustrationen. Paris, Institut des questions juives, 1941. 30 S., 1 Bl. 25 x 20,5 cm. Zweifarbig illustrierte Original-Broschur (angestaubt, etwas stockfleckig, kleiner Zahlenstempel, kleine Randknicke). Seltene erste Ausgabe. - Mit Beschreibung der Säle, Photodokumentation und Ausstellungsschema. - Erschienen zur ersten und einzigen antisemitischen Ausstellung im faschistisch besetzten Frankreich, die unter der Ägide des 'Institut d'étude des questions juives' nach Vorbild der deutschen Ausstellung "Der ewige Jude" vom 05.09.1941 bis 15.01.1942 stattfand. Das Umschlagmotiv wurde auch für ein dreifarbiges Plakat der Ausstellung verwendet. - Etwas gebräunt, durchgehend kleine Stauchspur am Außensteg.

Zuschlag: 450,00 €

Lot 163 Verkauft

Brokatpapier

Sammlung von 35 Bl., darunter 3 volle Bögen sowie seltene, teils große und patronierte Bogenfragmente. Deutschland, 18. - frühes 19. Jahrhundert. 19 x 12 - 33 x 42 cm (überwiegend Quart- und Klein-Folio-Formate). Schöne, repräsentative Sammlung. Die vollen Bögen mit dichtem Rankwerk auf rot gestrichenem Grund (unsigniert), mit 28 Heiligenfiguren auf Weiß von Renner & Abel in Nürnberg, sowie mit 8 großen Heiligen auf Gelb (unsigniert). Enthalten ferner Halbbogen mit seltener Prägung von Blütenranken und Vögeln in Schwarz auf Grau, zahlreiche Blätter mit mehrfarbig patroniertem Rank- oder Ornamentwerk (1 auf grauem Grund mit Silberprägung), Halbbogen mit großem Rankwerk in Gold auf Schwarz, einige farbige Papiere mit tiefgeprägtem Goldgrund etc. - Teils als Einbandmaterial verwendet und mit Gebrauchsspuren, insgesamt jedoch gut erhalten.

Zuschlag: 2.800,00 €

Lot 164 Verkauft

Brokatpapier

Sammlung von 5 Bögen, 2 mit geometrischem Muster auf orange gestrichenem Grund, 2 floral auf Braun bzw. Rot, 1 mit Sternchensemé in Bronzefirnisdruck auf Orange. Süddeutschland, Mitte 19. Jahrhundert. Ca. 35 x 43 cm. Späte, aber ansprechende Beispiele auf dünnem Maschinenpapier. - Schwache vertikale Mittelfalten, eines der geometrischen Blätter in den Rändern etwas knitterig und mit alt hinterlegter Quetschfalte in der linken Einfassungslinie, sonst sehr gut erhalten.

Zuschlag: 300,00 €

Lot 165 Verkauft

Bronzefirnispapier

2 Bögen und 6 Fragmente von 7 verschiedenen Motiven. Deutschland, 18. Jahrhundert. 21 x 16 - 35 x 43 cm. Seltene Sorten, darunter: Unbeschnittener Bogen mit floralem Rankwerk auf Orange (das größte Blatt der Sammlung). - Bogen mit Netz aus verschiedenen Blüten, Kreuzen und Punkten auf Schwarz, für einen Umschlag beschnitten, aber noch mit Rand. - Netz aus Rauten und vierblättrigen Fliederblüten auf Rot, als Umschlag für ein Folio-Heft verwendet. - Etwa halber Bogen (ehemals Quart-Umschlag) mit Blütenmuster in Gold über schwarzen und braunroten Blüten auf ockerfarbenem Grund. - Gebrauchsspuren, insgesamt aber gut erhalten.

Zuschlag: 300,00 €

Lot 166 Nachverkauf

Jugendstil

Sammlung von ca. 60 Bl. Vorsatzbättern oder Vorsatzausschnitten im Jugendstil. Anfang 20. Jahrhundert. Ca. 12,5 x 8 cm bis 30 x 23 cm. Meist an den oberen Ecken auf weiße oder graue Blätter aufgelegt, wenige lose. Reichhaltige und gepflegte Sammlung, wenige Doubletten, kaum Gebrauchsspuren.

Nachverkaufspreis: 200,00 €

Lot 167 Verkauft

Kattunpapier

Sammlung von 8 Bögen mit verschiedenen, meist zwei- bis dreifarbigen geometrischen (5) oder floralen (3) Mustern auf eingefärbtem (5) oder weißem (3) Grund. Wohl Italien, Mitte 19. Jahrhundert. Ca. 38 x 45 cm, 1 etwas kleiner. Schöne Sammlung dekorativer Bögen, sämtlich unbeschnitten und bis auf kleine Randdefekte sehr gut erhalten. - Dazu: 9 Fragmente von italienischen Kattunpapier-Bögen, Mitte 19. Jahrhundert. 18 x 14,5 - 38 x 22 cm. - Umfasst 8 weitere florale Muster (1 doppelt), meist zweifarbig auf weißem Grund. - Rückseitig teils Anheftungsspuren, sonst ebenfalls gut erhalten.

Zuschlag: 500,00 €

Lot 168 Verkauft

Kattun- und Marmorpapiere

Sammlung von über 50 ehemaligen Vorsatzpapieren, darunter auch einige kleinere Abschnitte. 18.-20. Jahrhundert. 19,5 x 6 cm bis 39 x 25 cm. Enthält 16 Bl. hübsche, wohl süddeutsch-österreichische Kattunpapiere von 8 Motiven, 18 Bl. meist französische Kamm-Marmorpapiere vor und um 1800 (einige beidseitig belegt), 12 Bl. überwiegend deutsche Marmorpapiere bis ca. 1850, 8 Bl. lackierte Marmorpapiere des späten 19. Jahrhunderts sowie 6 Buntpapiere aus dem 20. Jahrhundert. - Beiliegend: 9 Bl. weiße Büttenpapiere von 18 x 15 cm bis 32 x 20 cm, ebenfalls Vorsätze. - Ränder teils etwas ausgefranst, sonst gut erhalten.

Zuschlag: 260,00 €

Lot 169 Verkauft

Kupferstich-, Dominotier- und andere Papiere

25 Bogenfragmente seltener Sorten von 20 Motiven (5 doppelt). Deutschland, Frankreich und Italien, 17.-19. Jahrhundert. 17 x 10 - 38,5 x 23 cm. Enthält u.a.: 2 große deutsche Blätter mit barockem Bandelwerk und Fruchtgehängen in Kupferstich auf orangefarbenem Grund. - 2 Fragmente eines teilkolorierten, wohl deutschen Riesenholzschnittes mit Blumenvasen und Singvögeln. - 2 deutsche Holzschnitt-Umschläge um 1780. - 4 Fragmente von Dominotierpapier mit Adressen: Perdoux in Orléans (in 2 Hälften) und Carlo Bertinazzi in Bologna (2 verschiedene). - Weitere Dominotierpapiere ohne Adresse. - 2 Bl. mit Sternchensemé in Golddruck. - Fragment eines Holzschnitt-Papiers von mauresker Anmutung, rückseitig mit "Venedig 1640" bestimmt. - Meist Einbandmakulatur mit Gebrauchsspuren

Zuschlag: 470,00 €

Lot 170 Verkauft

Sammlung von über 100 Vorsatzblättern

oder Vorsatzausschnitten. 18.-20. Jahrhundert. Ca. 10 x 7 cm bis 29 x 20,5 cm. An den oberen Ecken auf weiße oder graue Blätter aufgelegt. Enthält: 14 Bl. vor und um 1800, zur Hälfte Marmorpapiere, die übrigen Kattun- und Kleisterpapiere. Ferner 30 Bl. Marmorpapiere überwiegend des späten 19. Jahrhunderts und ca. 60 Bl. ornamental bedruckte Papiere der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, darunter einige Doubletten. - Gepflegte Sammlung gebräuchlicher Sorten, kaum Gebrauchsspuren.

Zuschlag: 330,00 €

Lot 171 Nachverkauf

Brahms, Johannes

Balladen für das Pianoforte Julius O. Grimm gewidmet. Opus 10. Pl.-Nr. 9226. Pr. 1 Thlr. 23 (inkl. Titel) gestochene Seiten. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1856. 33 x 27 cm. Späterer grüner Halblederband mit geprägtem Rückentitel. Erste Ausgabe. - Hoffmann 22-3. - Verlagsstempel und Name auf Titel. - Stellenweise fleckig.

Nachverkaufspreis: 200,00 €

Lot 172 Nachverkauf

Brahms, Johannes

Sechs Gesänge für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte componirt und Albert Dietrich gewidmet. Opus 7. Pl.-Nr. 8946. Pr. 20 Ngr. 13 (inkl. Titel) gestochene Seiten. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1854. 34 x 27,5 cm. Späterer grüner Halblederband mit geprägtem Rückentitel. Erste Ausgabe. - Hoffmann 14-15. - Durchgehend etwas fleckig.

Nachverkaufspreis: 200,00 €

Lot 173 Nachverkauf

Brahms, Johannes

Variationen für das Pianoforte. Opus 21. No. 2. über ein ungarisches Lied, 2 Fr. Pl.-Nr. 6204. 11 (inkl. Titel) lithographierte Seiten. Bonn, Simrock, 1862. 33 x 26 cm. Original-Broschur in neuerer Kartonmappe. Erste Ausgabe. - Titelblatt teils gebräunt.

Nachverkaufspreis: 200,00 €

Lot 174 Verkauft

Chopin, Frédéric

Sammelband mit 17 Stücken. Verschiedene Orte und Verlage. 32 x 25 cm. Neuer Halblederband mit Rücken- und Deckelschild und Schuber. Enthält: 1. Premier Rondeau pour le Piano-Forte composé et dédié à Mme de Linde. Opus 1. Prix 12 Gr. Pl.-Nr. 2375. Varsovie, Sennewald und Leipzig, Hofmeister, 1838. 11 S. - 2. La Ci Darem La Mano. Varié pour le Piano seul composé et dédié à Mr Titus Woyciechowski. Opus 2. Nouvelle édition. Pris F 2, 1.8 gr. Pl.-Nr. 7714. Wien, Haslinger, 1839. 27 S., 1 weißes Bl. - 3. Deux Nocturnes pour Piano dediés à Madame la Baronne de Billing née de Courbonne. Opus 32, No. 1. Pr. 1/3 Thlr. Pl.-Nr. 2180 (1). Berlin, Schlesinger, 1837. 7 S. - 4. Deux Nocturnes...Opus 32, No. 1. Pl-Nr. 2180 (2). Berlin, Schlesinger, 1837(?). 7 S. - 5. Mazurkas für das Pianoforte. Opus 33, No. 13. Pl.-Nr. 5985. Leipzig, Breitkopf & Härtel, ca. 1874-79. 4 S. - 6. Mazurkas. Opus 33, No. 15. Pl.-Nr. 5985. Leipzig, Breitkopf & Härtel, ca. 1874-79. 4 S. - 7. Mazurkas. Opus 24, No. 5. Pl.-Nr. 5647. Leipzig, Breitkopf & Härtel, ca. 1874-79. 4 S. - 8. Sonate poour le Piano. Opus 35. Pr. 1 Thlr. 5 Ngr. Pl.-Nr. 6329. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1840. 23 S. - 9. 3ème Scherzo pour le Piano dédié à Monsieur Adolphe Gutmann. Opus 39. Pr. 25 Ngr. Pl.-Nr. 6332. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1840. 15 S. - 10. Polonaise pour le Piano dédié à Madame la Princesse Charles de Beauvau née de Komar. Opus 44. Prix fl. 1.30. Pl.-Nr. 3577. Wien, Mechetti, 1841. 19 S. - 11. Trois Mazourkas pour le Piano dédiées à Monsieur Léon Szmitkowski. Opus 50. Prix f. 1. Pl.-Nr. 3682. Wien, Mechetti, 1842. 11 S. - 12. Scherzo pour le Piano dédié à Mademoiselle Jeanne de Caraman. Opus 54. Pr. 1 Thlr. 5 Ngr. Pl.-Nr. 7003. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1843. 23 S. - 13. Berceuse pour le Piano dédiée à Mademoiselle Elise Gavard. Opus 57. Pr. 15 Ngr. Pl.-Nr. 7259. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1845. 7 S. - 14. Trois Valses Brillantes pour le Piano. Opus 34, no. 1. Pr. 14 Gr. Pl.-Nr. 6034. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1838. 9 S. - 15. Sonate pour le Piano dédiée à Madame la Comtesse E. de Perthuis. Opus 58. Pr. 1 Thlr 15 Ngr. Pl.-Nr. 7260. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1845. 31 S. - 16. Polonaise Fantaisie pour le Piano dédiée à Madame Veyret. Opus 61. Pr. 27 1/2 Ngr. Pl.-Nr. 7546. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1846. 17 S. - 17. Variations sur un Air national allemand pour le Pianoforte. Oeuvre posthume. Prix 45 x.C.M. Pl.-Nr. 8148. Wien, Haslinger, 1851. 11 S. - Alter Namenseintrag im unteren Titelrand. Vereinzelt gering fleckig bzw. gebräunt. - Gutes Exemplar.

Zuschlag: 1.200,00 €

Lot 175 Verkauft

Debussy, Claude

Doctor Gradus ad Parnassum - Jimbo's Lullaby (Children's Corner I & II). Notenhandschrift eines professionellen Kopisten mit 1 eigenhändigen Unterschrift von Debussy. Paris, um 1908. 8 und 4 S. Dunkelviolette Tinte auf von Hand rastiertem Papier. 31,5 x 25 cm. Doppelblätter. Die ersten beiden der sechs von 1906-1908 komponierten und 1908 bei A. Durand & Fils erschienenen Kinderstücke, möglicherweise ein Entwurf während der Druckvorbereitung. "Gradus ad Parnassum" enthält zu Beginn bereits die bekannte Widmung an Debussys dreijährige Tochter Emma-Claude, genannt Chouchou: "A ma chère petite Chouchou, avec les tendres excuses de son Père pour ce qui va suivre" mit dem Zusatz "'Coin des enfants'. Petite Suite par Claude Debussy", dieser Namenszug eigenhändig. Ein zweiter in "Jimbo's Lullaby" ist vom Schreiber ausgeführt, das Titelblatt weist bereits den kleinen, von Debussy selbst entworfenen Spielzeugelephanten auf, der im Druck den Umschlag und die Widmung ziert. Alle Vortragsbezeichnungen sind eingefügt, im zweiten Stück finden sich kleine Korrekturen in Bleistift. Die beiden Titelblätter tragen Vignetten und verschlungene Signets (RA?) im Jugendstil, vermutlich von dem Konzertpianisten Adolf Rotter (1892-?), aus dessen Nachlass das Notenmanuskript stammt und der am Pariser Rundfunk einige Klavierstücke von Debussy uraufgeführt hat. - Fingerfleckig und etwas verknickt, Mittelfalze eingerissen.

Zuschlag: 800,00 €

Lot 176 Verkauft

Gerbert, Martin

De Cantu et Musica Sacra a Prima Ecclesiae Aetate usque ad Praesens Tempus. 2 Bände. Mit wiederholter gestochener Titelvignette, 2 gestochenen Kopfvignetten, 3 Textkupfern, 44 (11 gefalteten) Kupfertafeln, zahlreichen Rebus-Initialen in Holzschnitt sowie typographischen Notenbeispielen. St. Blasien, Klosterdruckerei, 1768-74. 10 Bl., 590 S., 1 weißes Bl.; 6 Bl., 409 S., 14 Bl. Index, 1 weißes Bl., 112 teils eingefaltete Notenseiten in beidseitigem Typendruck (Gerberts eigene "Missa in Coena Domini" für achtstimmigen Doppelchor). 25 x 19 cm. Halblederbände der Zeit mit goldgeprägten Rückenfileten, farbigen Titel- und Bandschildern, Deckelbezügen aus Wolken-Kleisterpapier sowie rotem Sprenkelschnitt (etwas bestoßen, Kopfgelenke eingerissen, ein Bandschild mit Stoßspuren). Erste Ausgabe des großzügigen Klosterdruckes. Gerbert, Fürstabt in St. Blasien von 1754 bis zu seinem Tod 1793, zählt mit Burney, Forkel oder Martini zu den großen Musikhistorikern der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er widmete sich jedoch als einziger ausschließlich der geistlichen Musik. Den damit wesentlich älteren und umfangreicheren Quellenfundus sichtete Gerbert 1759-63 auf Reisen durch die Klöster und Bibliotheken des süddeutschen Raums, Frankreichs und Italiens. Das Ergebnis war eine umfassende Geschichte der Kirchenmusik von der Gregorianik über die Vokalpolyphonie bis auf Gerberts Zeit. - Die Tafeln schuf der überwiegend für die Klosterdruckerei tätige Kupferstecher Johann Baptist Haas aus Staufen (1732-91). Die vereinzelt signierten Vignetten und Rebus-Initialen in Holzschnitt entstammen dem Formenschatz des Basler Buchkünstlers Hieronymus von der Finck (gest. 1780). Er versinnbildlichte z.B. die Versalie A durch einen Altar, C durch Cervus (Hirsch), E durch den Elefanten, O durch eine Orgel, U durch Unicornu (Einhorn). - Alter Stempel auf den Titelblättern. Frisches Exemplar auf gutem Papier.

Zuschlag: 900,00 €

Lot 177 Nachverkauf

Haydn, Joseph

Messe à 4 Voix avec accompagnement de 2 Violons, Viola et Basse, 2 Hautbois, 2 Clarinettes, 2 Bassons, Trompettes, Timbales et Orgue. No. 1. Partition. 108 gestochene Seiten. Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1802. 26 x 34,5 cm. Spätere Leinwand mit Rückentitel (wenig berieben). Erste Ausgabe. - Name auf Vorsatz. Etwas gebräunt und stellenweise fleckig.

Nachverkaufspreis: 300,00 €

Lot 178 Nachverkauf

Knecht, Justin Heinrich & Johann Friedrich Christmann

Vollständige Sammlung theils ganz neu componirter, theils verbesserter, vierstimmiger Choralmelodien für das neue Wirtembergische Landgesangbuch. Zum Orgelspielen und Vorsingen. Mit gestochener Titelvignette in Punktiermanier. Stuttgart, Mäntler, 1799. XX, 318 S., 2 Bl. 19,5 x 23 cm. - Angebunden: Justin Heinrich Knecht. Vollständiges Württembergisches Choralbuch. Zweiter Theil. Enthaltend: Eine praktische und eine theoretische auf die Praktik angewandte, Abtheilung. 2 Teile. Mit Porträt-Frontispiz in Sepia-Aquatinta. Stuttgart, Mäntler, 1806-16. XII, 260 S.; VIII S., S. 261-361 (recte 461). Schlichter Halblederband um 1820 (berieben, vorderer freier Vorsatz entfernt). Erste Ausgaben, der zweite Teil durch die Kriegszeiten verzögert und selten. Dieser ist auf beiden Lieferungstiteln als "Musikalische Akademie zur Bildung geschikter Orgelspieler" überschrieben. Die 1806 erschienene erste Lieferung enthält Orgelstücke Knechts, darunter Prä- und Postludien sowie "theils cantable theils rondomäßige" Stücke. Die zweite Lieferung beginnt mit Klopstocks "Herr Gott dich loben wir" als Beispiel einer "leicht ausführbaren Kirchenmusik" in Partitur für 4 Singstimmen, Streicher, Bläser, Pauken und Orgel (S. 261-308). - Nach diesen praktischen Abschnitten folgt Knechts theoretische "Anweisung zur Orgelspielkunst für Anfänger und etwas Geübtere". Er fasst zunächst seine 1798 nach dem Tod Breitkopfs mit dem dritten Band abgebrochene "Orgelschule" zusammen. Auch der Torso des auf 6 Bände angelegten Werks gilt als "Kompendium von enzyklopädischem Charakter . eine Fundgrube von Nachrichten aus erster Hand, die für die Zeit kurz vor der Säkularisation . von unschätzbarem Wert sind (K. Schnorr in Handbuch Orgelmusik, 2010, S. 147). Knecht beschreibt Manual- und Pedalgebrauch, Registrierung und Choralspiel. Es folgt der Abschluss der"Orgelschule": die zuvor nicht mehr veröffentlichten Abschnitte über den Generalbass, die Ausweichungskunst und das freie Phantasieren auf der Orgel. - Knechts absehbar letzter Veröffentlichung fügten die Verleger eine Biographie mit Werkverzeichnis bei. Unter Nr. 35 findet sich das verlorene "Postludium zu Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge", eine Auftragsarbeit für den Zürcher Verleger Nägeli zur Ergänzung seines Neudruckes von 1802. Nägelis 1804 in mehreren Zeitungen veröffentlichte Subskriptionsanzeige mit Beschreibung der Komposition ist hier vollständig abgedruckt. - Erster Titel angestaubt und fingerfleckig, gelegentlich weitere Fingerspuren, sonst wohlerhalten.

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